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Dresdner Journal : 30.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188912304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18891230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18891230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-12
- Tag 1889-12-30
-
Monat
1889-12
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 30.12.1889
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ri-8 der Sammern schreite», dev» nur dann wird wieder eivi-e Aussicht zur BUdnng eiues lebensfähigen Mi» »isterium« und einer verlähliche» Mehrheit vorhan den sein. Tagesgeschichte. * Dresden, SO. Dezember. Für die bevorstehende Karneval »zeit sind am Königliche» Hofe Ballfeste am 8. Januar, gegen die Mitte de» Karnevals und am 18. Februar in Aussicht genommen, bei welchen Bor» stellungen augemeldeter Damen und Herren statt» finden können. Da zu diesen Festlichkeiten besondere Einladungen ergehen, so liegt es im Interesse derjenigen am König» lichen Hofe vorgestellten Damen und Herren, welche außerhalb von Dresden wohnen und den Wunsch hegen, bei solchen Einladungen bedacht zu werden, eine bezügliche Anmeldung au da» Königliche Oberhosmar» schallamt gelangen zu lassen. * Berlin, 29. Dezember. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin begaben sich heute vor mittag vom Neuen Palais ans nach Potsdam zur FriedenSkirche, um daselbst da» heilige Abendmahl zu nehmen. Rach dem Schluß der kirchlichen Feier kehrte da» erlauchte Paar in» Neue PalaiS zurück und ver brachte alsdann die Tagesstunden in engem Familien kreise. — Dem Vernehmen nach hat der »Plan der Lotterie zur Beschaffung der Mittel für die Niederlegung der Schloßfreiheit in Berlin* die Genehmigung Sr. Majestät de» Kaiser» erhalten. ES sollen bekanntlich 200000 Loose » 200 M. aus- gegeden weiden, und zwar sind die Lose in 5 Klassen eingeteilt, wobei der Preis eines Loses in der ersten Klasse auf 52 M. festgesetzt ist. In dieser ersten Klasse sind folgende Gewinne ausgesetzt: Lin Gewinn von boo oov M.. 1 ä 4vv 00, M-, 1L 800 0 wM. 1L 2vovoo M, 2 »Ibvoo' M., »ä rvo vor-M , 4ädioooM, L ä 40 ovo M., 10 L so vo» M-, 12 ä 2boovM , 10 ä 2» voo M, 4V ä 10 ooo M„ woraus noch ei»« große Anzahl von Ge» Winnen bi« hinab zu je ivov M. folgt. In der zweiten Klasse betrügt der Einsatz SO M. und sind folgende Gewinne au-gesetzt: 1 ä. «00 voo M, 1 a L0000V M, 1ä 1VVV00 M, SLb0 0v0M., 4ä2^v0vM-, 1VLS0000M, SV L 10 oo^ M, bi» hinab zum Minimum von je 1010 M. In der dritten Klasse sind Einsatz und Gewinne denen der zwei en Klasse gleich. In der vierten Klasse beträgt der Einsatz »K M. und sind folgende Gewinne au»gesetzt: 1 ä bvvovo M., 1 L 400 vvv M , ' L »00 tV0 M, > L 200 vvv M, S ä 100 0V0 M., 4 ä ro^DOM, 8 L 2b 0V0 M , Ib.ä So vvo W, 4V 4 10001M u. s w. bi« zum Minimum von 1 00 M. In der sanften Klasse beträgt der Einsatz 72 M. und sind folgende Gewinne au-gesetzt: 1 ä «co < 00 M-, 1 ä »vvooo M, 1Ü4 VVVVM, r äsvoco M., » L 200vvvM-, 4 » Itv ovv M., 10 L 1VV0V0 M., SV ü Sb vvo M-, 4V ü S0 vvv M., 100 L 10 vvv M- bi« hinab zum Minimalgewinne von bvO M Die Lose werden in der Reich-druckerei hergestellt. Bor der Zehung muß der Gesamtbetrag der Gewinne an die Stadtyauptkasse de» Magistrat« von Berlm entweder in bar ge zahlt oder in »^proz preußischen Konsel- oder in «^proz. Reich»avleihe hinterlegt werden Nach erfolgter Hinterlegung diese« Betrage« wird dir Reich-druckerei alsdann die Lose aus Anweisung de» Komitees verabfolgen. Diese» letztere ist be rechtigt, über die Befolgung de» LoUerieplane» zu wache». Die Ziehung selbst erfolgt unter Kontrolle der König!. General- lotterieDirektion. Die Subskription auf die Lose wird im Ja nuar stattfinden Da- Kon ortium, welche- die Sudskriptton veranstaltet, besteht au« der Berliner Handel»gejellschast, der Bank für Handel und Industrie, der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und den Banlsirmea MeudrlSsohn u. Lo. und Robert Warschauer u. Eo Dir Hypotheken der uiederzulegeuden Grundstücke find be reit« gekündigt, die Acceptation der Grundstücke steht für die nächsten Tage bevor. — Die »Köln. Ztg." schreibt: An der Schwelle de» neuen Jahre-, dem wir entgegensetzen, richtet sich der Blick unwillkürlich aus die weilen Ziele, deren Anstrrbung und Vorbereitung ganz besonder- Ausgabe de- Jahre» I8SV sein wird, uud darunter heben sich an- de» Be diele der neuesten Reich»gesetzgebu: g ganz besonder» die Ein» führungsarbeiten zum Invaliden- und Altrr-gesetz vom 22. Junr 188» hervor Ob da-selbe, wie beabsichtigt wurde, schon am l. Januar 18S1 allgemein in Wirksamkeit treten kann oder eine etwa» spätere Einführung»»«! nicht zu vermeiden sein wird, hängt größtenteils davon ab, mit wie raschem Verständnis seiten» aller Beteiligten die notigen Vorbereitungen zweckmäßig io» Werk gesetzt werden, und wer an seinem Teile dazu bei trägt, die richtige Würdigung dieser hochwichtigen Frucht der sozialpolitischen Geletzgebung über die Invalidität«- und Allert- Versicherung zu fördern, ha« dam t einer guten, echt nationalen Sache einen patriotischen Dienst erwiesen. Diese Anerken nung verdienen ganz besonders diejenigen Rrichstag-mitglieder, welche nach Erlaß de» Gesetzes in der einen oder ander» Form dasselbe de» Kreise», wofür e« in erster Reihe bestimmt ist, schriftstellerisch zu erläutern unternommen haben, die Herren Gebhard und Geibel, Knleman» und Henning. Auch aus de» Reihen der amtlich mit der Ausarbeitung de» LnlwurfS, der Verteidigung desselben vor der Bolk-verlretung und von nun an mit der Einführung de- Gesetze» betrauten Reich»- und nicht sehr fattelfestk Parlamentarier fei», deaa aufäng- lich ergab die Abstimmung über de» Antrag FloreSco Stimmengleichheit, wogegen die hierauf vo» de» Mini» stern gestellt» Vertrauensfrage mit einer nahezu Zwei- drittel-Mehrheit beautwortet wurde. Floreseo und seine altkonseivaüven Gesinnungsgenossen im Vize- präsidium, BoereSco uud Ahrrussi, gaben hierauf ihre Entlastung, welche auch angenommen wurde, so daß nunmehr auch im Senate mit KretzuleSco, Urechia uud Bndisteano ein regierung-freundliche» Bureau da» rumänische Oberha»» leitet. Da» zweite Borkommni» betrifft den Bericht de» parlamentarischen Untersuchungsauölchusses, welcher die Geldgebahrung de» ehemaligen Ministerium» Bra- tiano zu untersuchen hatte und die schließlich sein Ur teil in dem Antrag zusammengesaßt hat, daß Bratiano, Sturdza, Cernat, Aurelian, State»co und andere liberale Exminister in Anklagestand zu versetzen seien. Derlei Anträge und Untersuchungen haben bekanntlich noch selten etwas Gute» erreicht, am wenigsten in Ru mänien, wo die Unregelmäßigkeit in der Amtsführ ung und Geldgebahrung eine landesübliche und darum allen Parteien eigentümliche Sitte ist. Am Ende ist e» ja ganz in der Ordnung, wenn auch Rumänien in die Reihe der ehrlich verwalteten Siaaten einzutreten gewillt ist, doch pflegen sich solche Umwandlungs prozesse viel langsamer zu vollziehen, al» die theore tischen Weltverbesserer in der Regel meinen. Ganz besonders in diesem Falle war e» nicht die tief verletzte Ehrlichkeit der Altkoniervatwen, welche vor Jahr und Lag die Untersuchung de- Ministerium» Bratiano in Aussicht genommen hatte. Catargiu und Genossen hatten es ja selbst bis zum Jahre 1876 ziemlich arg m d eser Richtung getrieben, so daß die Liberalen, als sie ans Ruder kamen, die Versetzung ihrer konservativen Vorgänger in den Anklagestand gefordert haben. General Floresco weiß über diese Geschichte ein Liedchen zu fingen, denn er war damals nahe daran, seine General- epauletten einzubüßen. Es handelt sich also im heutigen Falle Bratiano nicht um einen Akt der politischen Ehrenhaftigkeit, sondern um eine Parteirancune, um einen Versuch, die Liberalen durch einen mannigfaltigen Prozeß derart zu beschämen, daß sie gar mcht mehr daran denken dürfen, an» Staatsruder zu gelangen. Allerdings hat Lascar Catargiu diese Anklage ersonnen, aber da dieser Prozeß auch den Junimisten in den Kram paßt, so haben sie — wenigstens vorläufig — »och keine Bereitwilligkeit gezeigt, diese peinliche An- ge'egenheit von der Tagesordnung abzusetzen. Man sieht also, daß in der gegenwärtigen Lage LaScar Catargiu wie Joan Bratiano ziemlich bedrängt erscheinen. Der erstere hielt sich auch nach seinem Sturze für den Herrn der Lage; er hoffte, wieder KabinettSchef zu werden und dann die Auslösung der Kammer durchzusetzen, doch hatte ihn die GesinnungS- tüchtigkeit seiner Leute anläßlich der Angelegenheit Floresco einfach vor die Thür gesetzt. Joan Bratiano dagegen, dessen persönliche Ehrenhaftigkeit jedermann bekannt ist, fühlt sich nicht nur durch die Androhung eines schmutzigen Prozesses persönlich beleidigt, er fürchtet auch um die Zukunft seiner noch immer an sehnlichen Partei — und so ist es kein Wunder, wen» er wider alles Erwarten versucht hat, sich mit seinem Erbfeinde, mit Lascar Cartag u, ins Einvernehmen zu setzen. Und dieses Einvernehmen besteht — nachdem das Ministerium Manu keine ausgiebigen Angriffs punkte darbietet — in der Fronde gegen den König und seine Dynastie. General Floresco, Fleva und Gregor Sturdza haben in ihren letzten Reden im Senate ganz ausdrücklich hervorgehoben, daß sich König Carol um die praktische Regierung zu viel bekümmere und die Liberalen venven in ihren Journalen doS Ministerium Manu ganz offen ei» Palastministerium, welches sich zur Einschränkung der konstitutionellen Freiheiten miß brauchen lasse. Nun ist es Catargiu ebensowenig wie dem Fürsten- und König»mocher Bratiano im Ernst um anti - dynastische Schwenkungen zu thun. Beide wollen offenbar nur kaum entschlummerte böse Geister, die im Dienste Rußlands zu stehen pflegen, zur Thä- tigkeit erwecken, damit der König und das Ministerium rtwi» gefügiger werden, damit die Gefahren abgewen det werden, welche heute den Altkonservativev wie den Liberalen drohen. König Carol hat gegenüber der Selbstüberschätzung der Altkonservativen eine so kluge und erfolgreiche Haltung bewährt, daß man über den weiteren Verlauf der politischen Ereignisse in Rumä nien gar nicht besorgt zu sein braucht. Da» Ministe rium Manu wird seine Aufgabe al» Übergangsmini- fterium zu eiaem rein junimistischen Kabinett gewiß erfüllen; es wird auch mit der Zeit zur Auflösung Vater. Darum hielt e» Hertling für angezetgt, der Scene ein Ende zu machen. „Ich will Dir in diesem Augenblicke nicht sagen, wa» ich über Dich denke," sagte er nach kurzem Schweigen mit einem schmerzlichen Seufzer, „denn ich würde mir selber damit wehe thun. Wenn e» über haupt ein Mittel gegeben hätte, mir Dein« Handlung»- weise in milderem Lichte erscheinen zu lasten, so wäre e» der Beweis für die Stärke und Wahrhaftigkeit Deiner Liebe gewesen. Ich hätte Dir vergeben können, wenn ich erüvvt hätte, daß eine große und echte Leidenschaft Dich blind gemacht für alle Gebote der Vernunft und alle Forderungen des praktischen Lebens. Eo aber —* Amandus glaubte seioen Ohre» nicht trauen zu dürfe». Eia Zugeständnis dieser Art hätte er wahr haftig nimmermehr erwartet. u»d er meinte, den günstigen Augenblick rasch ergreife» za müssen. .Wenn da» Deiae Weisung ist, Papa*, sagte er, -so kaaast D» Dich wirtlich überzeugt kalten, daß ich Felicia von ganze« Herzen lieb«, und daß ich —* Aber der Konsul ließ ihn nicht erst z» Ende reden. Mit einer Gebärde, die au Deutlichkeit nicht mehr zu übertreffen war, schnitt er ihm da» Wort ab. .Spare Deine Versilberungen. Ich gön« der taugen Dame deaa doch ein bessere» Geschick, als es ihr au Deiner Seite Vorbehalte» sei» würde. Die Aagelegeuheit ist, was diese» Punkt aabetrifft, mit Deiner vorige» Erklärung vollständig abgettza», ftr allem weitere» wirst Du Dich «»bedingt meöm» Vor- schrifte» »aterwers«, der erste verstoß gege» «eine Gebale würde mmuswerchlicb zur Folg« habe», daß ich «ei»« Hand »an Dir abziehe. Du wirst alsbald Dein«« Koffer packe» und mit dem heutigen Abend zuge nach Hamburg zurückkehreu. Dort magst Du meine weitere» Dispositionell abwarten." .Weitere Dispositionen, Papa? Soll ich deun nicht i» Hamburg bleib«»?* .Reinl Ich werde mich noch heute a» einen meiver englischen Freunde wenden mit dem Ersuchen, Dir einen Deine» Fähigkeiten angemessenen Platz in seinem Hause zu geben" Der junge Mann seufzte tief auf; aber er fügte sich ohne Widerspruch iu dos Unvermeidliche, und es gewährte ihm immerhin eine gewisse Erleichterung, daß mit dieser väterlichen Willensäußerung das Ge richt über ihn vorläufig beendet war und daß er jetzt das Zimmer verlassen durste. Ja, al» er sich nach einem kühlen und vou seiner Seite etwa» befangenen Abschied am Abend im Eifenbahncoupee di« erste Ci garette auzündete, machte, er sich sogar das Geständ nis, daß die Geschichte im großen and ganzen über Erwarten gut abgelaufen sei. Loudon war ja am Ende ei»e Stadt, in welcher sich» mit auskömmlichem Tascheu- gelde ganz verguügt üben ließ, uud di« fatale Au- gelegrnhert mit den hunderttausend Mark war ihm trotz all seiner Verehrung für Felicia »vd trotz aller kameradschüstlichm Liebenswürdigkeit des Signor Rosst i» der letzten Zeit ost doch recht schwer auf di« Seele gefallen. Fünfzehntes Kapitel. Touietta Rossi war z« letzte» Ruhe bestattet wor be». Et» Kemer, »uschembarer Leichen-«» n« war es gewese» u»d ei»« gar still« Krier. Rebe» Burk hardt und Felicia wa«» »»r der Ko«s»l und sti« Tochter da gewese». Davor Heina» «ud diejenige» Lande-brhörde« wird e« a» ähvlichen Hilfsmitteln, welch« schließlich alle« »«sprachen gerecht werde«. mcht fehle«; ad» da- alte Wort; „Lie ckat qm cito brw-hrt sich hier in- sosern auch doppel«, al» schon vor dem EinführuigMermi» de» Gesetze« eine Reihe von Ubrrgangsbtinmmuugen de« raschere» Erwerb von Alter»- und Jaoaliditöt-rente« bedeutsam sind, aus welche zu rechter Zeit aufmerksam gemacht zu werden vo« dem größten Interesse sür Tausende vou Arbeitern aller Klassen und Berufe ist Diesem Zweck dient die soeben er. schienen» Ergänzung de» »Führer» durch da» Gesetz betreffend die Invalidität»- und Alter»versicheruna vom SS Juni 188»-, wir die Herren Gebhard und Geibel ihr oben angesührte« Werkchen betitelt Haden, und welche unter dem Ramen .Die Arbeiterfamilie und die gesetzlich« Jvvaliditäi«versicher- ung", Altenburg 18S0, in anschaulichster Weise dir an dern Gesetz erwachsende« Rechte und die zu diesen Rechten sührenden Pflichten der Beteiligten darstellt. Der gerivgsügige Prei- der kleinen Schrift, welcher sich bei größerem Bezug noch ermäßigt, legt den Gedanken nahe, daß Arbeitgrber in den verschiedenen Beru'-stäoden mit Hilfe diese» Büchleins oder in sonst geeigneter Weife dafür Sorge tragen möchten, d»e Vorteile der neuen Gesetzgebung den von ihnen beschäftigten Personen, sofort zur Erkeuntni» zu bringe«, und die» gilt ganz besonder» von den Vorschriften für die Über gang«,»^ in der wir un» j»tzt bi« zur wirklich»» Einführung d»S ganzen Gesetz'» befinden, wonach z. B. ein b»i Einführung de« Gesetze» 70 Jahre zählen»-»! Arbkilrr oder eine Arbeiterin, ein Dienstbare rc. unter Umktäoden gleich ohne irgend welche Gegenleistung in den Genuß einer Alter«rentr gelangen kann. ES war rin überaus glücklicher Gedanke, die Wirkungen de» Gesetze- in der Richtung der Altert- uud Javalidiiätsvcisorguii>, schon gleich mit seiner Emlührung pralusch werden zu lassen, wa« selbstverständlich nur durch den Reichtzuschuß al« Mmiägei der Versicherung zu ermöglichen war; und wenn die angeführ ten Schriften, vor allem aoer die kieine ergänzende Broschüre von Gebhard u. Geidel, besonder« bemüht sind, die Beteilig ten aus die Schritte und Maßregeln aufmerksam zu machen, welche ihr eigene« Interesse schon in diesem übergangSftadium fordert, so hab.» sie damit nicht bloß den künftigen Renten« brrcchtigten, sondern allen denen, die gute- Willen« sind, wie die Himmel-botschast dieser Festzeit lautete, einen dankeu-werten Dienst erwiesen. Gerade die Erwägung, daß die betreffende Vorsorge schon jetzt am Platze ist, hat uns veranlaßt, diese Seite dc-selben der sofortigen allgemeinen Beachtung zu empfehlen. G Wien, 29. Dezember. Der .Odjek*, ei» Organ der Belgrader Regierung, führt mit großer Befriedigung die neulich an dieser Stelle erwähnten Ausführungen de» .FremdenblatleS* an, in welchen angesichts der verschi denen Deutungen, welche die S.alzmonopolavgrlegenheit erfahren hat, auf die Erklärungen hingewiesen wurde, die von seiten des serbischen Ministerpräsidenten dem österreichlsch-unga- rischen Vertreter in Belgrad und von seilen der ser bischen Vertreter» in Wien dem Grafen Kalnoky gegeben wurden. Diese Erklärungen — betont da» offiziöse serbische Blatt —, in welchen nicht nur den Wünschen und Absichten der serbischen Regierung, sondern auch jenen des ganzen serbischen Volke» Aut- druck gegeben wird, haben bereit» den Erfolg gehabt, da» Mißtrauen gegen die aufrichtigsten Wünsche Serbiens, mit dem mächtigen Nachbarstaate die mög lichst besten Beziehungen zu erhalten, zu zerstreuen. .Die immense Tragweite der Wichtigkeit guter sreundschaft- licher Beziehungen der benachbarten ösltrreichlsch-ungarijchen Monarchie sür Serbien, mit Welcker e» jo viele wamngs-uuge vitale Jntereffe» verbinden, vollkommen würdigend, müss»n «rr un- höchlichst freuen, daß mir der normale« Auslassung dieser delikaten Frage seiten- der öffentlichen Meinung in Oesterreich- Ungarn jede Gesahr bejeitrgt ist, daß sich unsere mit der Nach- barmonarchie gemeinsame» Interessen auch nur zeitweilig trüben könnten. Die Frage über die Auslösung de- Salzmonopol vertrage» aas da» richtige Terrain gestellt, wird übrigen» unter allen Umständen und in kürzester Zeit eine befriedigende recht- mäßize Erledigung erfahren." — Das .Fremdenblatt" bemerkt zu dieser Kund gebung de» .Odjek*: .Wir können tiefe Äußerungen unsere» Belgrader Kollegen grniß uur mit aufrichtiger Geuugthuung begrüßen, müsse» aber dabei zugleich lebhaft bedauern, daß der.Odjek" in seinem Zitate au» unserem Blatte den ganzen Eingang»passu», i» wel chem wir un» über die willkürliche und gewaltthätige Form, in welcher diese Frage von Seite der Machthaber m Belgrad zur Lösung gebracht wurde, au«gesprochen hatten, ganz ignoriert uud fallen gelaffen bat und können nunmehr nur wünsche», daß diese unsere Äußerung nicht wieder, gleich den ersten, sowohl von Seite der serbischen Zeajur, al» wie auch vom .Odjek" einfach konfi»ziert werde." — Üb«r die bevorstehendrn deutsch-böhmischen Au»gle»chSverhandlungen liegen folgende Mit teilungen vor. Ter Vollzugsausschuß der deutschen Landtag»abgeordneten, welcher gestern in Prag zu sammentrat, hat einstimmig und nach kurzer Debatte beschlossen, sich über die von seiten de» Ministerpräsi denten Grafen Taaffe gestellte Ansrage, ob man ge neigt sei, der Einladung zu den demnächst in Wien beabsichtigten AuSgleichSverhandlungen Über die diutsch- böhmische Frage Folge zu leisten, zustimmend zu äußern. In der Debatte sprach sich (wie wir zur Ergänzung unser» Prager Berichterstatter» mitteilen. D. Rev.) auchAbg. vr. v. Plener für die Befch'ckung au», und alle Redner wiesen darauf hin, daß ange sichts der in Böhmen herrschenden Erregung in dieser Beschickung eiu Beweis des Sntgegrukoamten» der Deutsche» i» Böhmen «ud der Ausdruck des Wim- sches gelegen sei, daß von ihrer Seit« alle» zur H«r- btisuhruug geordneter Zustände im Lande geschehe. Nachdem die grundsätzliche Geneigtheit erklärt war, der Aussmderung der Regierung zu entspreche«, wurde weiter beschlossen, an den seinerzeit von den deutschen Abgrordurten ausgestellten Forderungen festznhaltev Endlich wurde beschlossen, fünf Vertrauensmänner -u der erwähnten Verhandlung zu entsenden, und »war vier Vertrauensmänner der Städte und Landgemeinden und einen Vertrauensmann de» Großgrundbesitze». Bon diesen Beschlüssen ist Graf Taaffe im Lause de» heutigen Vormittag» verständigt worden. E» ist kau« zu be zweifeln, daß eiu gleicher Vorgang von Seite der tschechischen Mehrheit de» Landtages eiugehaltru wer den wird und daß den Beratungen auch fünf t^che- chische Benrauensmänner beiwohnen werden. Der Zufammeniritt der Beratung in Wien wird, da die Ersatzwahlen sür den böhmischen Landtag erst am 4 Januar 1890 beendigt sind, kaum vor diesem Tage stattfinden. Die Regierung dürfte in den Verhand lungen außer durch den Ministerpräsidenten Grafen Taaffe auch noch durch den Unterrichtsminister vr. v. Gautsch und den Justizminister Grafen Schönborn vertreten sein, da die Sprachenfrage in Schule und Amt den Hauptgegenstaad derselbe» bilden wird. Ministerpräsident Graf Taaffe wurde, nach einer Mit teilung der.N. fr. Pr.", auch verständigt, daß die Abgesandten der deutschen Abgeordneten erwrrteu, die Regierung werde in den Beratungen nicht bloß eine rein vermittelnde Stellung einnehmen, sondern klar und bestimmt bekaunigeben, wie sie sich zu den be kannten und genau ausgesprochenen Forderungen der Deutschen zu verhalten gedenke. Da die Ausgleichs- beratungen in jedem Falle längere Zeit in Ampruch uehmen dürsten, so ist e» wahrscheinlich, daß die für die Zeit vom 7. Januar bi» zum Wiederzusammen- tritte de» ReichSrateS in der zweiten Hälfte Januar geplante Einberufung de» böhmischen Landtage» zu einer Nachsejsion nicht erfolgen wird. Nach einer Meldung der „Boh." beschränken sich diesmal die Ver handlungen in erster Reihe auf den Wiedereintritt der deutschen Landtagsabgeordneten in den Landtag. Prag, 29. Dezember. Mit größter Spannung wird nun allseitig den bevorstehenden AuSgleichS- konfereuzen entgegengesehen, welche nach dem 4. Ja nuar in Wien beginnen sollen und deren Beschickung das Exekutivkomitee der deutsch-böhmischen Abgeord neten am 27. d Mt». beschlossen hat. Die knutsche Parteileitung hat heute h erüber folgende Mitteilung v:röffentlicht: „Von feite» der Regierung ist eine Konferenz über die deutsch - böhmischen Angelegenheiten in Vorschlag g> bracht «ad voo dem Exekutivkomitee de- Klub- der deutschen Abgeordnete» iu seiner gestrigen Sitzung die Beschickung einer solchen unter gleichzeitiger Namhaftmachung vo» b Delegierten bejchlvffen worden. Seiten» de» Exekutivkomitee« wurden al» Delegierte bestimmt di« Herren l)r. Hallwich, vr. Edler v. Plener, Frhr v. Scharschmidt, vr. Ladwig Schlesinger und vr. Schmcykal " Da sich diese Konferenzberatuugrn wohl längere Zeit hinziehen werden und Ende Januar wieder der ReichSrat zusammentritt, so wird höchstwahrscheinlich von der sür den Januar in Aussicht genommenen Nachsession des böhmischen Landtag» Abstand genom men werden. Selbstverständlich wünscht man in allen nach Wiederherstellung de» nationalen Frieden» im Lande sich sehnenden Kreisen au» vollem Herzen, daß diese aus Veranlassung der Regierung stattfindeudeu Verhandlungen von dem besten Erfolge begleitet sein mögen, daß die Versöhnlichkeit sich allseitig in Thaten bewähre uud daß der Widerspruch der jenigen Elemente, die nur lm nationalen Streite sich behaupten können, zum Heile de» Landes und des Reiches gebrochen werde! ES ist eine Arbeit, deS Schweiße» drr Edlen wert! — Wie sehr leider der einseitige Nationalismus immer mehr sich auS- brritet, zeigt die Thatsache, daß iu der gestrigen Sitzung des StadtverordnetenkollegiumS ein Jung- tlcheche den Antrag stellte, sämtliche Gemeindebramte, Lehrer und sonstige Gemeindededi» «stete, die der tschechischen Nationalität angehören, seien anzuhalten, ihre Kinder in tschechische Schulen zu schicken, vo» Beginn eines jeden Schuljahre- sei den bezüglichen Eltern eine dreisällige Erinnerung zu übermitteln; außerdem sollen tschechische Kinder, welche deutsche Schulen besuchen, me vom Schulgelde befreit werden, auch sollen ihnen nicht einmal leihweise Lehrmittel, welche der Gemeinde gehören, verabfolgt werden re. Dieser Antrag wurde dem Stadtrate zur Erwägung zugewiesen; ter Antragsteller erwiderte auf die Be- Augestellieu de» Sanatorium», denen ihr Dienst ge stattete, an der traurigen Zeremonie teilzunehmen, hatten sich bescheiden zurückgehalten, bi» auch an sie die Reihe kam, der Toten die letzte Handvoll Erde nachzuwerfen auf ihr enge» Hau». Nun reichte Burkhardt dem jungen Arzte seine Rechte, aber er war von so mächtiger Bewegung er griffen, daß die Worte de» Danke», welche er beab sichtigt hatte, nicht über seme Lippen wollte». Feli cia war e«, die statt seiner dieser Pflicht genügte. „Ich danke Ihnen vo» ganzem Herzen für alle» Gate, da» Sie meiner unglücklichen Mutter erwieft» haben", sagte sie weich. Möge Ihnen der Hiwmel hundertfach jede Meufcheafreuudlichkeit vergelten, welche Sie ihr erwiesen * Drr warme Blick ihrer schönen, jetzt von Thräoen leicht umschleierteu Auge» beaegnete demjenigen de» jungen Arzte», und obwohl fiir eine geraume Weile nicht» weiter -wischen ihnen gesprochen wurde, lösten sich ihre verschlungenen Hände doch nicht sogleich, uud es »ar, als ob sie während dieser wenigen Sekunden einander noch eine Mitteilung gemacht hätten, für welche es trotz ihrer Bedeutsamkeit der Worte »icht bedurfte. Felicia wurde wenigstens plötzlich sehr rot uud warf sich gleich darauf in Nellys Arme, ihr er glühendes Gesichtchen a» der Schulter d«r Freundin verbergend Auf dem Antlitz des Doktor Heinau aber lag «s trotz alles der feierlichen Stunde a»tz«- messene» Srnstes wie der sonnige Abglanz einer rn« nere» Glückseligkeit, die sich bemüht, verschwiege» ,» sein, »vd die ihr Dasei» doch »ich» g«»- z» verle»g- »e» vermag. Und noch einmal, eh« man sich tre»»tr, bliebe» der junge Arzt und die Tochter de» Afrrkareisevdev durch eineu Zufall auf die Dauer weniger Minuten allein. Niemand vernahm, wa» während dieser kurzen Zeit zwilchen ihnen gesprochen wurde, aber daß e» nicht» GleichgUtigeS oder Unfreundliche» gewesen sei, ließ sich später au» mancherlti kleinen Kennzeichen mit ziemlicher Sicherheit erraten. So hatte Felicia nicht» dagegen einzuwendev, daß ihr Doktor Heinau bei« Aufbruch seinen Arm bot, um su znm Wagen zu ge leiten, und al» er sich auf dem kurze» Wege die Keck heit nah«, ihr vertraulich etwa» zuzuflüstern, zeigte sie sich darüber nicht im geringste» »nwillig, io»der» neigte sogar mit leichtem Erröte» »re znr Bejahung da» Köpfchen. Uud al» dann der Wagenschlaq zu gefallen war, als der Kutscher schon mir drr Peitsche geknallt hatte, um seine schwerfälligen Braunen an- »»treiben, da streckte sie ihm noch nn«al aus eigen stem Antriebe ihre kleine, schmale Hand entgegen, ihre Augen leuchteten mit warmer», verheißungsvolle« Glanze in die seiuigen, und laut und vernehmlich tönte es von ihren Lippen: »Auf Wiedersehen!* Hertling uud Klrmeus Burkhardt hatten viel« ernste geschäftliche Besprechungen mit einander, and es wollte für die ansmerksamen Augen Reich« fast den Anschein gewinnen, als sei eine kleine Verstimmung zwischen ihnen eiugetretea. In der That glanbte der Konsul einigen Grund znr U»-nfried«»heit zu haben. Doktor Burkhard» hat» ft« großes Reiftwerk vollende, und es hatte vo» vornherein iv seinen eigene«, wie in dm Wünschen des Kaufherrn gelegen, daß er bald Wich diesem Zeit, pickte eiu« «W afrikarnsch« R«ise aWrrten ftll«. Für
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