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Erzgebirgischer Vollssreund. Tage- und ÄmlsklaN für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzellberg und Wildenfels; so wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. den SS. Mai. '8K4 Pr,i- vierteljährlich 1S Ngr. — Jnseraten-Annakme für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittaft« N Mr. Bekanntmachung. Auf kol. XLI des Handelsregisters für die Stadt Lößnitz ist heute auf Anz-kge vom 21. dieses Monats lFirmenakten suk Lit. k. Nr. 223. Vol. III. Bl. 33) die. Firma: C. Herrman Schubert in Lößnitz und als deren ' Inhaber: Herr Carl Herrman Schubert daselbst eingetragen worden. - Lößnitz, am 23. Mai 1864. Fürstlich Schönburg'sches Justizamt Stein allda. In Stellvertretung: D öhler, Actuar. , Steckbriefser l e d i g u n g. . Der Zimmergeselle Friedrich Gottlob Viehweger von hier ist erlangt worden und erledigt sich daher der hinter demsel ben unterm 21. vorigen MonatS vom unterzeichneten GerichtSamt erlassene Steckbrief. Königliches Gerichtsamt Grünhai n, am 21. Mai 1864. von Scheibner. /E Bekanntm a"ch u n g. Glaubhaft erstatteter Anzeige zufolge ist am Morgen deS 28. April dieses Jahres auS einer Parterrewohnung in Brei- tenhof die nachstehend, soweit möglich, näher beschriebene Taschenuhr entwendet worden und erscheint der Thäterschaft die beistgna- lisirte Frauensperson, welche sich in dieser Wohnung an gedachtem Morgen zwischen 6 und 7 Uhr einige Zeit allein aufgehalten hat, dringend verdächtig. > Alle Behördm und Polizeiorgane werden hiermit ersucht, auf erwähnte Person zu invigiliren, sie im BetretungSsalle an zuhalten und alle bezüglichen Verdachtsmomente schleunigst anher mittheilen zu wollen. - Johanngeorgenstadt, am 23. Mai 1864. Das Königliche Gerichtsamt. In Jnterimsverwaltung: Schubert. Berthold. Beschreibung der Uhr: Zwelgehäusige Taschenuhr; das äußere Gehäuse von Messing, daö innere von Silber; zersprungenen Henkel und an letz terem eine schwarze Schnur mit angebundenem messingnen Uhrschlüffel. Signalement der Frauensperson: Dieselbe war angeblich und auch dem Anscheine nach 29 Jahre alt, mittler Größe, untersetzter Statur; hatte volles, wettergebräuntes Gesicht; war schwanger; trug blaugedruckteS, geblumtes Kattunkleid; graues Umschlagetuch mit rochen Kanten- streifen, Crinoline, weiße, damals 4 fach um den Hals geschlungene Kette aus Glasperlen und war ihrer Angabe nach aus Lich- tentanne bei Zwickau.—— Lagesgeschirhte. Deutschland. Oesterreich. Wien, 23. Mai. Man hat hier Nachricht,'daß Dänemark in der nächsten Conferenzsitzung sich in wesentlich annä hernder Weise äußern wird. Die neuesten Noten aus Paris und London verkünden, daß für das Fallenlassen des Vertrags von I8S2 Dänemarks Zustimmung erwartet wird und die Trennung der Her- zogthümer mit einer Theilung Schleswigs in Aussicht steht. Der Herzog von Augustenburg hat bedeutende Chancen. Oesterreich stimmt all' dem zu. Preußen. Bonn, 23. Mai. Die Frage, ob es in. Preußens Interesse liege, nach der Einverleibung Schleswig-Holsteins zu stre ben, wurde vorgestern auch in dem hiesigen constitutionellen Vereine erörtert, bei welchem Anlasse der Abgeordnete v. Sybel sich in ein gehender Erörterung entschieden für die Verneinung derselben aus sprach. Er bemerkte, daß die Forderung sehr berechtigt sei, nach welcher Preußen für die von ihm gebrachten Opfer auch für seine Staatsinteressen zu sorgen habe; ein Mrst,. dessen Ansprüche nicht durch eigene Kraft, sondern nur durch die Waffen eines Dritten zur Verwirklichung gelangten, müsse nnd werde anerkennen, daß auch durch Krieg und Sieg ein völkerrechtlicher Titel entstehe; eine« solchen Titel habe Preußen ohne Zweifel gewonnen. Aber um se gensreiche Früchte daraus zu ziehen, müsse Preußen bei jeder ein zelnen Forderung zwei Voraussetzungen im Auge behalten, die eu ropäische Möglichkeit und das Einverständniß des schleswig-holstei nischen Volkes. Beide Momente aber seien gegen die unmittelbare Annexion. In den Herzogthümern sei die Forderung nicht blos der Trennung von Dänemark, sondern auch der Thronfolge Herzog Friedrich s mit immer wachsender Kraft hervorgetreten und habt neuerlich in Rendsburg einen Ausdruck von beispielloser Feierlichkeit gefunden. Ueber die Abneigung Englands und Rußlands fei gar nicht erst zu reden. In Deutschland hätte gleich die erste Erwäh. nung preußischer Annexionen nicht bloS bei den Regierungen, son dern auch bei dem Volke einen heftigen Umschwung der Stimmung und Aeußerungen nicht gerade brüderliche?: und freundnachbaxlicher Gesinnung hervorgerufen; käme es Wer die Annexion zu einem M ropäischen Kriege, so wäre uns nicht einmal die Neutralität Neste«-