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wie Herr Pastor Winter und der Baumeister Herr Lippmann aus Schwarzeiwerg, als auch der hiesige Herr OrtSrichter mit den Mit gliedern des GemetnderathS, die Gerichtsbeisitzer, der Kirchenvor steher und Kirchenvater in der Pfarrwohmmg. Halb 12 Uhr verkündigte das Glockengeläute den Anfang der Feierlichkeit, worauf die in der Schule in ihren Festkleidern sich ver sammelte Schuljugend der 1. Classe nach der Pfarrwohnung zog, um die dort zu diesem Feste angekommenen Herren nach dem Got teshause, wo die Feier beginnen sollte, zu geleiten. Dieselbe nahm ihren Anfang mit Bbstngung der 4 ersten Verse des Liedes 459 aus dem Dresdner Gesangbuche, worauf Herr Pastor Schubarth in gläubig beredter Weise an die zahlreiche Versamm lung eine Ansprache hielt, worinnen er vorzüglich hervorhob, daß die Gemeinde vertrauungsvoll auf den Beistand des Höchsten hoffen und nicht müde werden möchte, diesen zur Ehre Gottes beschlosse nen Bau, welcher mit seinem Finger, geschmückt mit dem christlichen Kreuze, znm Himmel zeigen sollte, aus allen Kräften freudig zu un terstütze», und noch auf die vor 152 Jahren lebenden hiesigen Ein wohner zurückwies, welche kein Opfer scheuten, ihre eigne Kirche mit Gottesacker und ihren eignen Geistliche« z» erlangen. Hierauf wurde eine darüber angefertigte Urkunde verlesen, und dann nachstehendes vom hiesigen Lehrer verfaßtes und von ihm für gemischtes Chor gesetztes Lied von den Schulkindern und einigen Mitgliedern des hiesigen Männer-Gesangvereins vorgetragen: Fest gegründet, Stein an Steine, Steige, Bau, zum Himmel an, Daß er Allen glänz' und scheine Mit dem Kreuze oben d'ran. — Schönheit zier de» Bau zu loben; Doch der Segen kommt von oben. Laß der Glocken reine Klänge An uns nicht vergebens sein, Daß es Geist und Herzen dränge Sich dem Heil'gen nur zu weih'«. — Laß die Töne niemals wecken Uns zu Jammer und zu Schnecken! — Nun so laßt den Bau beginne^ Legt den Grundstein kunstgerecht; Dreimal laßt den Hammer schwingen. Wie sichs ziemt nach altem Recht'! Mög' beim Bau Gott all' bewahren. Die ihn gründe», vor Gefahren! Hiermit schloß die kirchliche Feier und die Versammlung begab sich mit dem Baumeister nach dem Gottesacker zum Bauplatz, wel cher mit einSr von den Mädchen der erste» Schulclassc gewundenen Guirlande von Tannenzweigcn und Heidelbeerlaub, mit Frühlings blumen geschmückt, umgeben war. Darauf wurde der Grundsteiu gelegt, und obige Urkunde nebst ander« schriftlichen Nachrichten über unsere Gemeinde und einige sächs. Geldstücke aus den Jahren 1712, 1.937 und 38 und noch andere vom Jahre 1864, welche ersteren sich in dem alte» Thurmkrwpfe befanden, i» eine von Zink gefertigte Kapsel gehüllt, in den Grundstein verwahrt. Nach den üblichen 3 Hammerschlägen von den Geistlichen und der weltlichen Behörde, wurde vom Hrn. Pastor Winter aus Schwarzenberg in einem herz lichen Gebete Gottes Segen und Schutz für alle daran beschäftig ten Arbeiter demüthig ersteht. Die Festlichkeit, welche gewiß allen Anwesenden lebenslang im Gedächtniß bleiben wird, wurde mit dem Gesänge des 9. und 11. Werses des oben angegebenen Liedes 459 und Segensspruch be schlossen. — Ist die hiesige so arme Bergmannsgemeinde schon durch das fast gänzliche Darniederliege» des Eisenbergbaues hart bedrängt, so kommt noch hinzu, daß in diesem Monate die Almosenbeiträge lei der um niehr als die Hälfte erhöht werde» mußten, und daß eben falls eine Vermehrung der Beiträge zur Parvchialkasse in Kürze in Aussicht gestellt ist, so wie daß dieselbe vor 11 Jahre» nahe a» l200 Thater zu der ganz ne» erbaute» Communicationsstraße von - Crandorf »ach Glvbc»beustein beizutrageu hatte n»d in 2 Monaten 2000 Thaler zu dem zu gründende» -Armenarbeitshause aufzubrin gen hat. — llm so mehr muß es Wunder nehmen, wen» die seit 4 Mona ten ausgeschriebenen Beiträge zu dem jetzigen Thurmbaue von dem größten Theile der hiesigen Gemeindemitglieder ohne Murren ab geführt worden. Möge der Bau zur Ehre Gottes, zur Zierde Crandorfs und der Umgegend glücklich vollendet werde». Das gebe Gott! 8. Cwurse Ler Leipz-iger Börse au: 18. Mai 1864. Kronen Vereins - Handels - Goldmünzen 9 Thlr. 7 Ngr. — Pf. 1 Louisd or 5 Thlr. 15 Ngr. 51 Pf. l Imperial 5 Thlr. 15 Ngr. 41 Pf. 1 holl. Ducaten 3 Thlr. 4 Ngr. 9i Pf. l kaiserl. Ducateu 3 Thlr. 4 Ngr. 9z Pf. Oestreicher Banknoten, üeue Währung, vr. 150 fl. 88^ Thlr. — 17 Ngr. 6' Psi Die beim letzten PreiSschießen in Zwönitz versammelt ge wesenen Schützen gratulirm Herm L in L. zum Sperrmaul. ' , <E> Danksagung. Herrn Apotheker Lauterbach in Zwönitz bringe ich hierdurch meinen aufrichtigsten Dank für daS an mich verkaufte Ottos nerven- und muskelstärkende Liniment, welches ich bei meinem Kinde, daS seit 1H Jahren nicht auf die Beinchen kommen wollte und immer nur hernmruschte, an gewendet habe. Nachdem ich das Liniment 8 Tage angewen det hatte, ist eS wohl auf und geht bereits kräftig und mun ter einher. Niederzwönitz, im Mai 1864. Carl Friedrich Bach, Oekonom. Theater in Lößnitz Freitag, den 20. Mai, „auf vieles Verlangen": Mut tersegen, oder: Die neue Fanchon. Schauspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen. Verehrungswürdige! Durch die Vorführung dieses ausgezeichneten Schauspiels hoffe ich, Ihnen einen recht ange nehmen Abend bereiten zu können, und lade daher zu dieser meiner Benefiz-Vorstellung ergebenst ein. Marie Langer. Künftige Woche zum Beschluß. e s u cd s Herrenschneider - Gesellen können auf Stück bei guter Bezahlung sofort ausdauernde Arbeit erhalten, sowie 2 Knaben als Lehrlinge unter billigen Bedingungen Unterkommen finden bei August Wagler in Schwarzenberg. warum fliehen vor mir? Thut mir weh und ist nicht nöthiq. Denn ich bin viel zu hannlos,, aber auch zu ehrenhaft, als daß ich — hoffnungslos von Anfang — sollte unverschuldete Verlegenheit bereiten. Habe ich das nicht schon bewiesen durch meine so strenge Zurückhal tung ? Ich würde höchstens die Unterlassungssünde wieder gut zu mache» suchen, daß ich im Vorübergehcn aus purer Zer streutheit versäumt habe, was hiermit noch geschieht: mein aufrichtiger Wunsch ist ihr Beider Glück und Wohlergehen! (2557) Lagerbier <E) Vcrmiethung. Zu vermkethen ist von Johanni an eine Rieder- Md eine Oberstube bei Wilhelm Nenmann in Lößnitz. Verkaufs - Anzeige. Von setzt ab verkaufe ich Scheffel gute Zwickauer Pech kohle für den Preis von - - 2 Ngr. 8 Pf. Christ. Friedr. Gunther in Lößnitz, am Steinwege. Dampftvageuzüge der ZwiLm-Schwarzenberger Eisenbahn. Früh Früh Vorm. Von Schwarzenberg 3 35 5 20 10 55 - Ane 4 — 0 45 11 30 - Schneeberg-Neuftädt«! ... . 3 55 5 45 14 25 - Stein 4 39 7 20 42 10 - Wiesenburg 4 50 7 45 12 40 in Zwickau . . . 5 20 8 20 1 35 Früh Born». Nachen. 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