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516 E> Holz - Auktion. In dem Pfannenstieler Fürstlichen Forste sollen , , .. Mittwoch, den 18. Mai 1864 1 buchener Stamm von 15 bis 27 Zoll mittler Durchmesser, ' 15 weiche Stämme von 15 bis 27 Zoll - - 65 buchene Klötzer von 8 bis 34 Zoll ' « - 484 weiche Klötzer von 8 bis 34 Zoll - - . 1474 Schock Fichten-Stangen von 1 bis 4 Zoll mittler Durchmesser und Donnerstags, den 19. Mai * 16 Klaftern buchne Scheite, 32 Klaftern weiche Scheite (woMter Mehrere Klaftern Böttcherholz), 2 Schock buchenes Ast- und Durchforstungs-Reißig und 78 Schock weiches - - - - jcdeömal von der 10. VormittagSstunde an, mit der Bedingung verkauft werde», daß Auswärtige daS Erstandene entweder baar oder doch wenigstens den vierten Theil des WertheS gleich nach erfolgtem Zuschläge, zu bezahlen haben. Die Zusammenkunft ist in dem Ober-Pfannenstieler Gasthofe. Fürstl. Forftverwaltung Pfannenstiel, den 11. Mai 1864. Sochor. Glsholtz. Tagesgefchichte. Deutschland. Preußen. Berlin, 8. Mai. Bon der nächsten Conferenz- Sitzung erwartet man hier mit Bestimmtheit das Zustandekommen wenigstens einer „Waffenruhe" und damit ein Freiwerden der Oder und der andern Ostseehäfen. In der Hauptfrage soll Herr v. Bis marck neuerdings Miene machen, wieder mehr auf den österreichi schen Standpunct der Personal-Union und der Integrität Däne marks zurückzutreten. Wird auch der deutsche Bund dafür zu ge winnen sein? Sehr leicht schwerlich! In einem süddeutschen Blatte lesen wir: „Die englischen Blätter fahren in ihren feindseligen Aeu- ßernngen gegen Deutschland fort, ja, dieselben überschreite» dabei nicht selten alles Maß. Welches ist die wahre Ursache? Hat etwa die deutsche Natton Veranlassung gegeben, sie zu hassen oder zu miß achten? Niemand wird dieß behaupten. Auch die Engländer erken nen die Tüchtigkeit unseres Polkes und die Größe seiner Leistungen auf allen Gebieten der Entwicklung an. Jene feindselige Gesin nung erweis't sich bei alle» Ausländem als Folge davon, daß die Cabinette von Berlin und Wien der schleswig-holsteinischen Frage sich bemächtigt haben. Überall weiß man,. daß diese beiden Cabi nette nichts weniger als eine Selbstbestimmung der Völker anstre ben; überall erkennt man, daß sie nicht aus nationalen, sondern aus selbsffüchtigen Motive» handeln. Parum findet das Gerede von den beiden Mächtige», die über einen kleinen und schwachen Staat herfallen und an demselben eine Vergewaltigung verüben, al lenthalben Anklang; darum haben die Dänen so piele Sympathie erlangt. Darüber wird vergesse», daß die Mißhandelten in Wirk lichkeit nicht die Dänen, sondern die Schleswig-Holsteiner sind. Dem einseitigen u»d eigenmächtige» Vorgehen der zwei Großmächte hat Deutschland den Haß der anderen Nationen zu verdanken, uud diese „Vormächte" werden die Schuld tragen, wenn die Sache der Her- zogthümer, trotz alles vergossenen Blutes, wieder eine unbefriedi gende nicht dauernde Erledigung erfährt." Wir fühlen uns leider nicht im Stande, solchen Sätzen aus ehrlicher Ueberzeugung entge- genzutreten! Schleswig-Holstein. Auf der Insel Fünen befindet sich ein schwedisches Fxeiwilli- gencorps von 230 Main; unter dem Freiherm v. Raab, worunter auch 30 Dragoner. Diese haben ein größeres und ein kleineres Dampfboot, sowie ein Transportfahrzeug zur Verfügung und wol len eine Rolle spielen, wie früher die Seeräuber. „Aftonbladet" hat darüber einen Brief aus Fünen vom 13. April, worin es heißt: „Unsere Aufgabe ist, durch ost wiederholte Landungen an der Ost küste voy Schleswig den Feind zu alarmiren, seine Magazine und Transpotte zu vernichten, kurz, ihm so viel Schade» als möglich zuzufügen." . , I« Schleswig und Holstein wird in Tausenden von Exempla ren eine Petition an den König von Preußen verbreitet, an deren Schluß es heißt: Der Sieg der Preußen würde sich in unser aller entsetzlichstes Unglück, in he» vollständigsten Ruin unserer Familie» verwandeln, 'ex würde Tausende von uns auf immer von dem Bo ¬ den ihres Geburtslandes verbannen, wenn Ew. Majestät nach dem, ' was sich jetzt unter uns zugetragen, Ihre schützende Hand von uns abzögen und uns unter irgend einer Form wiederum dem dänischen Regimente überließen. „Königliche Majestät! Ein gemeinsames Band des Schutzes und Trutzes gegen Dänemark und jeden andern äußern Feind umschlinge unser Land bis zur Königsau mit Preu ßen! Schleswigs Söhne sind bereit, ihre Seetüchtigkeit auf der preußisch-deutschen Kriegsmarine zu bewähren und mit Preußen und Deutschland gegen ganz Europa einzustehen für des preußisch-deut schen Reiches Grenze an der Königsau, und für der Herzogthümer Selbstregiernngsrecht und innere provinziale und lokale Freiheit uud Selbstständigkeit. Die „Integrität" des preußisch-deutschen Reiches deutscher Nation bis zur Königsau und die innere Selbst ständigkeit der Herzogthümer, das sei unser, sei Preußens nnd ganz Deutschlands oberstes Prinzip, Feldgeschrei und Loosung! König liche Majestät! Der Geist Friedrichs des Großen steht auf Ew. Majestät, auf das preußische Kriegsheer, auf uns, auf ganz Deutsch land herab! Möge der Herr der Heerschaaren nnd Schlachte», der auch der Gott des Völkerglücks und der Wohlfahrt des Einzelnen ist, Ew. Majestät Herz lenken, daß es in dieser, für unsere, für Preußens und Deutschlands Zukunft vielleicht auf Jahrhunderte entscheidenden Zeit, unbekümmert um der Engländer, Russen, Fran zosen Dreinreden sich entschließe und handle, wie Ew. Majestät gro ßer Ahnherr, wie König Friedrich solcher Lage und Ausgabe gegen über sich entschlossen und gehandelt haben würde." Der Waffenstillstand ist also »achten neueste» Nachrichten ab geschlossen und dem Blutvergießen ein Ende gemacht. Hoffen wir, daß ein ehrenvoller Friede bald nachfolgt. Noch im letzten Augen blick habe» die Dänen bei Helgoland einen Angriff auf das öster reichische Nordseegeschwader gemacht und demselben, wie es scheint, einige Verluste beigebracht, ohne daß man weiß, wie stark dieselben auf Seite der Dänen selbst sind. Doch läßt sich daraus, daß die Dänen nordwärts gegangen sind, schließen, daß auch sie stark gelii- ten haben, und von einer Fortsetzung des Kampfes keinen weiteren Erfolg ermatteten. Im klebrigen liegen folgende Nachrichten vor: London, 9. Mai. In der heutigen Oberhaussttznng theilte Earl Russell mit, daß die am heutigen Tage stattgefundene Confe- renz den Beschluß gefaßt habe, die Feindseligkeiten auf der Basts des uti posttsctU (gegenwärtiger Besitzstand) einzustellen. Die krieg führenden Parteien behalten ihre bisherigen Positionen zu Lande und zur See. Die Blokade ist aufgehoben. Die Waffenruhe dauert einen Monat und beginnt nächsten Donnerstag, den 12. d. Mon., an welchem Tage wieder eine Conferenzsttzung stattfindet. Auf eine Anfrage Donoughmore's erwiderte Earl Russell: Es wurde einer seits einfache Waffenruhe und Waffenstillstand vorgeschlagen, letzte rer auf der Basts der Räumung Alsens durch die Dänen und der jenigen Jütlands durch die Preußen. Dänemark wählte einfache Waffenruhe. Helgoland, S. Mai. Zwischen dem österreichisch-preußischen Geschwader und drei dänischen Fregatten hat heute ein andetthalb- stündiges heftiges Gefecht stattgefunden. Die Fregatte „Schwarzcn- ! berg" brannte, verlor ihre» Vortopmast und das Bugspriet. Die-