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Erzgebtrgtscher Volkssreund. Tage- und ÄmlgklaN für die Gericht-Lmter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädter, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. ^87. Sonnabend, dm 16. April. 18,1.' Brei« vierteljährlich 1k Rgr. — Jnseratm-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittag« 11 Nl>r. cm»-,s) Bekanntmachung. Seiten der unterzeichneten Schulinspection soll dem t ». April 1 8 « 4 Bormittaa» 9 Uhr, in der Wernerschen Schänkwirthschaft zu Burkersdorf die Ausführung des Baues eine- neuen SchulhauseS daselbst nach dem, iin königlichen GerichtSamte Kirchberg jeder Zeit zur Einsicht auSliegenden Riffe unter den iin Termine bekannt zu machen den Bedingungen öffentlich an den Mindestbietenden vergeben werden, was für Bietungölustige andurch zur öffentlichen Kmmniß gebracht wird. Zwickau und Kirchberg, am 8. April 1864. Die Königliche Schulinspection für Burkersdorf. Körner, 8. Zumpe. v. Döring. . <E> Bekanntmachung. In das Handelsregister für den Bezirk des unterzeichneten GerichtSaintS ist untengesetzten Tage- auf Folium 2 das Er loschensein der Firma A. F. Fritzsche in Wildenfels vermöge Anzeige voin 11. April 1864 eingetragen worden. WilvenfelS, am 12. April 1864. . Das Königl. Gerichtsamt daselbst. ——Meusel. Tagesgeschichte. Deutschland. Preuße». Die officiöse „Nordd. Alla. Z." bespricht heute in sehr scharfer Weise einen Artikel der „National-Z.", in welchem die Hoffnung ausgesprochen wird, daß Preußen sich von Oesterreich in der Politik der Herzogtümer lossagen und mit den deutschen Klein staaten gehen müsse. Das Organ des Herrn von Bismarck weist diese Anschauungen zurück, die nichts bezweckten, als „Preußen und Oesterreich mit einander in Kampf zu verwickeln, und einen deut schen Bürgerkrieg zu entzünden", und macht dem Abgeordnetenhaus und der Partei der „Natioitalzeitung" folgenden schweren Vorwurf: „Das Abgeordnetenhaus hat nichts weiter, gethau, als sich verneinend zu dem Thun der Regierung verhalten, verneinend natürlich auch in dem, was zur Wehr des Landes gehört, und das preußische Volk mag es nie vergessen, daß das Abgeordnetenhaus ausdrücklich der Regierung die Mittel zur Verstärkung unserer Marine verweigerte. Die Aeltern, welche ihre Kinder, die Kinder, welche ihre Väter in dem lärmen Kampfe vor den Duppeler Schanzen beklagen, sie mögen es sich stets ins Gedächtniß zuruckrufen, daß unsere Verluste nicht den zehnten Theil so stark sein würden, wenn die Pattei, welche sich die deutsche Fortschrittspartei nennt, der Regierung nicht das Geld versagt hätte, um die preußische Flotte der dänischen überlegen zu machen, so daß wir jetzt die Duppeler Verschanzungen auch von der Seeseite anareifen konnten, anstatt daß die dänischen Schiffe heute ihre Kartätschen in die Reihen der preußischen Bataillone senden." Hierbei mag zugleich erwähnt werden, daß Herr von Bismarck auf eine Anfrage des englischen Gesandten, ob Oesterreich, wenn in Ve netten und Ungarn gleichzeitige Bewegungen gegen seine Souveräne- tät ausbrechen sollten, Beistand von Preußen erhalten würde, erwi derte, daß über diesen Punkt zwischen den beiden Mächten keine Verbindlichkeiten etngegangen worden seien, aber nichtsdestoweniger würde Preußen seinen Beistand Oesterreich nicht versagen, wenn dessen Sicherheit als europäische Macht denselben erfordern sollte. Er glaube jedoch nicht, sagte er, daß Oesterreich irgend etwas von Ungarn zu fürchten habe, da es die Unzufriedenheit seiner ungari schen Unterthanen. Me mit polnischen und italienischen Revolutionä ren keine Sympathie hätten, durch Gewährupg alles Dessen, .was sie billiger Weise fordern dürften, entwaffnen konnte, und er zweifle nicht, daß dies geschehen würde, wenn die geringste Wahrscheinlich keit eines Aufstandes vorhanden wäre." Diese Aeußerunaen find nun freilich nicht geeignet, die obigen Hoffnungen der „National, zeitung" zu bestärken, wenn man in Wien auch ja nicht zu viel Ver trauen in die Worte des preußischen Ministerpräsidenten setzen mag. Bayer». München, 12. April. Die heutige Bayersche Zeitung sagt, es bestehe nur noch einige Hoffnung dafür, daß es gelingen werde, den deutschen Bund zu bestimmen, seine Theilnahme an der Conferenz an Voraussetzungen zu knüpfen, durch welche wenigstens die Rechte, deren Wahrung ihm obliegt, keine Einbuße erleiden. Frankfurt a. M, 12. April. Die vereinigten Ausschüsse am Bundestage'haben in der Conferenzfrage am 11. Avril-folgende Anträge gestellt: Hohe Bundesversammlung wolle beschließen: 1. Die Einladung zu den vom großbritannischen Kabinet vorgeschla genen Conferenzen anzunehmen- und demgemäß das Präsidium zu ersuchen, die Noten des Herrn großbritannischen Gesandten vom 20. und 26. vorigen Monats in Nereinstimmung mit dem von den ver einigten Ausschüssen vorgelegtcn Notenennvurfe zu beantworten; 2. Die Conferenz durch einen besonder» Bevollmächtigten des Bun des zu beschicken und zwar durch einen Staatsmann aus der Mitte der nicht ohnehin schon bei der Conferenz vertretenen deutschen Staaten; 3. Die Wahl dieses Bevollmächtigten mittelst Abgabe der Stimmzettel unverzüglich vorzunehmen und das Präsidium der hohen Bundesversammlung zu ersuchen, das hierauf weiter Erforder liche demnächst einzuleiten. Der königl. baierische Gesandte war nicht in der Lage, diesem Vortrage zuzustimmen. Ferner bemttragten die Ausschüsse: Hohe Bundesversammlung wolle den demnächst zu den Conferenzen nach London abzuordnenden Bevollmächtigten des Bundes dahin tnstrniren: 1. auf Grund der Bundesverfassung und bestehenden Bundesbeschlüfsen auf die Anerkennung der Rechte und die Sicherstel lung der Interessen des deutschen Bundes und der Herzogthümer Hol stein, Lauenburg und Schleswig, insbesondere auf die größtmöglichste Selbstständigkeit des Letzteren hinzuwirken; 2. zumöglichsterVermeidung eines Dissenses unter den deutschen Vertretern in der Konferenz bei allen wichtigeren BerathungSgegenständen nach einer vorgängigen Verständigung mit den diesfalls gleicher Weise instruitten Bevoll mächtigten von Oesterreich und Preußen zu trachten. Der königlich baierische Gesandte sprach sich dahin aus, anstatt des vorgeschlage nen Satzes: „insbesondere auf die größtmöglichste Selbstständigkeit der Herzogthümer hinzuwirken", zu sagen: „insbesondere hie Aner kennung des Erbprinzen von Augustenburg als Herzog vonHolstetu und Schleswig und demnach die vollständige Trennung beider Her- zoathümer von Dänemark.zu vertreten." Morgen wird darüber ab, gestimmt werden. Dänemark. Kopenhagen, 9. April. (H. C.) Das Kriegsministerium hat neue Dienstmannschäften einberufen, und zwar in einer Weise, welche den Mangel an kampffähiger Mannschaft zur Genüge bloßlegt. Es betrifft die Einberufung nämlich der Freigeloosteu aus den Jahren 1857—1858, welche demnach, da das dänische Re- crutirungsgesetz das Erscheinen der Dienstpflichtigen vor der Aus hebungsbehörde frühestens mit dem 22. Lebensjahre anordnet, sämmt- lich Leute sind, die mindestens 30 Jahre zählen. Die Ausbildung der Einberufenen wird auf den vier Jnfantetteexercirschulen in Kopen hagen (für 3000 Mann), in Odense (für 1200 Mann), in Nyborg (für 700 Mann), und auf dem Schlosse Kronvorg (für 700 Mann) erfolgen. — Nicht weniger macht sich bei fortgesetzter Kriegführung der Mangel an Offizieren, namentlich für den Bedarf der Ar tillerie, fühlbar. So haben bei der Kopenhagener Serbefestiaung sechs Offiziere der Kopenhagener Düraeraarde und ein schwedischer Schiff-capitain als Artilletteoffizier Anstellung erhalten, wie die«