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Dresdner Journal : 23.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188911235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18891123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18891123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-11
- Tag 1889-11-23
-
Monat
1889-11
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 23.11.1889
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Ä S?3 Sonnabend, den 23. November, abends. 188!-. für vr«,d «» vierealzLbrllvl» i öl 30 kL, d«i dvv dout»od«o risrtvl- Mu-Uok 3 öl; »a»»«rl»»Id d«i d»ut»ek«» LeioNe, tritt kv«t- o»d 8t«wp«tru»cüt»^ ütm». LakNoalxu»x»x»-dal»renl Kür ä«u ü»um siovr »«sp»It«-»e» 2eil» kleiner LeNrikt 30 kL Hüter ,,Li»^e«»ude" dis Lsilo LV kf. 8« HdsUv»- ru»d 2i2eru»»t« vvtipr. Xnk»obl»8- LrsoNvlavo, l^licl» mit >tuiQ»dme der 8oou- uod keiert»^» »deod». korviprsok-Fo»ek1ris»: Ur. ILVK. Dres-MrImmml. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. L»»»kmv rs» Xoüü»dtx»»xk» Lstpit^: n /tranditetter, Lomwi«iooLr des Oresduer douro»!»; L»wdar« - L«rUo -w»»o - L»ip»t^ - N»»«l vr«»1»»-Nr»»KN»< ». ».: //aa««uite»n u l^vA/er, L«rUo ?r»^-l^li>»i^ rr»»tki»rt ». N. - N3ne^«i»: /k«d ksrti - l.»»4ou N-rU» Nr»»kkiu< » N Stutts »rt: 7)avös t?o., N«rU»; /nvattdendant, oitrUt»: (r Lütter» ^ack/viser,- N»m>or,r: O §c^ü»»ier, L»U» ». 3.: d LareL «e. Oo. Her»»»xvd«rr Lvoi^I. Lrpeditioa de» Oresdoer ^ournid». Dresden, Xvin^erstr<ts»s 20. k«rn»xreclr-^n»cdlu,s: Ur. 1LV5. Aachbrstesiungen auf da- „Dresdner Journal" für den Monat Dezember werden zum Preise von 85 Pf. angenommen für Dresden: ber der unterzeich neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für »»-»ärtS: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 1 M. Ankündigungen für die Weihnachtszeit finden im Dresdner Aournal" die geeignetste Verbreitung. Hierbei versäumen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß aus Anlaß des Weihnachtsfestes Handel- «ud Gewerb- treibeudea bei Ankündigungen mit mehrmaliger Wiederholung außerordentliche Bergvnstigunge» gewährt werden. Lönigi. Expedition des Dresdner Journals. Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. . ES wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis ge bracht, daß dem Lotterie-Collecteur Benno Moritz Oehme, in Firma E. F. Dietzel sun. zu Siedenlehu eine Agentur der AlterSrentenbank übertragen wor den ist. Dresden, den l6. November 1889. Finanz-Ministerium. Für den Minister: Meusel. Wolf. Verbot. Die unterzeichnete Königliche KreiShauptmannschaft hat die Druckschrift: Karl Henckell „Diorama* Zürich 1890. Verlags - Magazin (I. Schabelitz.) auf Grund von 8 11 des Relchsgesctze» gegen die ge meingefährlichen Bestrebungen der Socialdemocratie vom 21. October 1878 verboten. Dresden, den 21. November 1889. Königlich Sächsische Kreishauptmannschaft, von KoppenfelS. H. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische WcrcHricHLen. Wien, 23. November. (Tel. d. Dresd. Journ) Der „N. Fr. Pr." wird auS Cetivie gemeldet: Aruauten plünderten da» berühmte serbische Kloster Detchmann in Altserbien. Die Mönche flüchteten nach Ipek. Diplomatische Verhandlungen mit der Pforte über diesen Vorfall find von hier auS ein- geleitet worden. Pari-, 23. November. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer Brüsseler Meldung zufolge sollen Bou- langrr und Dillon Jersey verlassen und sich nach Spanien begeben baden. Feuilleton. i. Der Afrikareisende. Erzühlung von Rein hold Ortmann. (Fortsetzung.) Felicia sah die Sprechende dankbar an und drückte sanft ihre weiche Hand. „ES würde mich auch sehr traurig gemacht haben, denn Ihr Freund hat da» Gesicht eines klugen und guten Manne»." Awandu» Hertling sah noch um eine gute Schat tierung verblüffter und dümmer au» al» gewöhnlich; da hotte er sich nun seit einer halben Stunde alle er denkliche Mühe gegeben, liebenswürdig, geistreich und ritterlich zu erscheinen, ohne daß ihn ein ermutigende» Wort, ein freundlicher Blick oder auch nur ein leiser Druck aus seinen Arm sür diese kein«»weg» geringfügige Anstrengung belohnt hätte. Und dieser sonnenver brannte, unschöne Doktor, den die Italienerin kau« sür die Dauer einer eiuz gen Minute gesehen, dessen Be nehmen nach allen herkömmlichen Begriffen von einer geradezu beispiellosen Ungezogenheit gewesen »ar — dieser Afrikareisende hatte unverkennbar einen lebhaften Eindruck auf sie gemocht. Es »ar eine so nieder schmetternde Wahrnehmung, bah der künftige Milliouen- erbe sür ein« gute Weile gänzlich verstummte und daß ihm kerue eiuzige seiner sonst für ähnlich« Gelegen- heitev bereit gehaltenen, bo»haft witzigen Bemerkungen eivfirl, während Nelly mit warmen Worten von dem Werte und der Bedeutung Burkhardt» sprach. Dresden, 23 November. Die Rückkehr Stanleys und Emin Pascha». Früher noch, al- der deutsche Reichskommissar, Major Wißmann in seinem Berichte an den Reichs kanzler angab, sind Emin Pascha und Stanley auf der deutschen Station Mpwapwa eingetroffen. Da» amtliche Organ der Reichsregierung, der deutsche „Reichs- und StaatSanzeiger", brachte die Nachricht schon am Donnerstag abend und fügte der Meldung noch hinzu, daß sich eine Anzahl englischer und deut scher Missionare in Begleitung der beiden kühnen Forscher befänden und daß deren Eintreffen in Baga- moyo schon am 1. Dezember erwartet werde. Die erfreuliche Kunde hat überall in Europa, namentlich aber in Deutschland, die lebhafteste Befriedigung wach- gerufen. Alle hervorragenden Blätter besprechen das Ereignis und erblicken in demselben eine für die weitere Erschließung Jnnerafrikas hochbedeutsame That- sache Dieser von fast der gesamten Presse vertretenen Auffassung kann man sich nur rollständig anschließen. Emin Pascha sowohl wie Stanley gehören zu den ge nauesten Kennern CentralafrikaS und vermögen über den schwarzen Erdteil jedenfalls eine Fülle von wich tigen und interessanten Ausschlüssen zu geben. Der Erstgenannte, Or. Eduard Schnitzer auS Oppeln, hat den größten Teil seines Lebens in Afrika zugebracht. Von Gordon zum Gouverneur der ägyp tischen Äquatorialprovinz ernannt, hat er sich dort mit bewundernswerter Ausdauer und seltenem Geschick während einer ganzen Reihe von Jahren zu behaupten gewußt. Nach dem Ausbruch des Mahdistenausstan- deS wurde feine Stellung im höchsten Grade schwierig und gefährdet. Die durch ihre Erfolge im Sudau immer kühner werdenden Scharen des Mahdi stürmten von allen Seiten auf ihn ein und zwangen ihn schließ lich, seine Hauptstadt Lado aufzugeben und sich nach Wadelai zurückzuziehen. Aber auch diesen, la- ge Zeit mit großem Mut und Nachdruck verteidigten Posten konnte er dem Ansturm des mohammedanischen Element» gegenüber auf die Dauer nicht behaupten. Die Mah- disten überzogen mit aller Macht die Provinz und zwangen Emin, das von ihm verleid gte Gebiet zu räumen und sich mit den zu seiner Befreiung aut- gesandten Stanley nach der Küste zurückzuziehen. Welcher Art die Begebenheiten waren, die dieses Er gebnis herbeiführten und ob namentlich Emm in die Gefangenschaft der Mahdisten geriet und dann wieder befreit wurde, geht aus den bi» jetzt vor liegenden Nachrichten nicht mit Sicherheit hervor. Der (in der vorgestrigen Nummer mitgeteilte) Bericht des ReichSkommlssars Wißmann erwähnt nichts von einer auch nur zeitweisen Gefangennahme unsere» verdienstvollen Land-manne». Aach demselben erscheint die Lage in den bisher von Emin behaupteten Be zirken sogar günstiger als die bekannt gewordenen Be richte, die allerdings vielfach nur Gerüchte waren, er kennen ließen. Ter Reichskomm'ssar meldet, daß nach den ihm gewordenen Mitteilungen die Soldaten Emin Pascha» bi» auf die, welche er mit sich bringt, da» Land nur dann hätten verlassen wollen, wenn der Marsch nach Ägypten ginge. Da Emin jedoch nach Süden obzog, so habe er nach vorherigen siegreichen Kämpfen mit den Mahdisten, bei welchen die große Fahne de» Mahdi erobert wurde, seine Station unter den Befehl zweier ägyptischer Offiziere gestellt. Wenn sich diese M.tleilnngen, die sich auf die Aussagen von 4 am 11. Oktober in Mpwapwa eingetroffencn Soldaten Emin» stützen, als zuverlässig erweisen sollten und wenn e» namentlich den zurückqelaffenrn Ägyptern ge lingen sollte, sich auf ihren Posten zu behaupten, so wäre damit sür die weitere Erforschung und Z'vili« sierung Afrikas sehr viel gewonnen. Die demnächst bevorstehende Ankunft der beiden mutigen Forscher in Sie waren so durch eines brr Herllingschen Ge wächshäuser geschritten, ohne seine Seltenheiten und Kostbarkeiten auch nur eines einzigen Blicke» zu wür digen, und als sie eben wieder in« Freie hinaustraten, kam ihnen Frau v. Stehling, die ä'boooeur de» Hertlingschen Hause», mit allen Anzeichen großer Unruhe und Verlegenheit entgegen. „Ach, auf ein einzige» Wort, liebste Nelly,* sagte sie, die junge Dame beiseite ziehend. „Ich suchte Sie bereit« überall, denn Ihre Klugheit muß uns au» einer schrecklich peinlichen Lage befreien * Nelly war an die leicht erregte Ängstlichkeit der würdigen Dame genugsam gewöhnt, um ihre Auf regung nicht allzu tragisch zu nehmen. „Nun, wa» ,st denn geschehen?* fragte sie scherzend. „Hat Ihnen der Koch gemeldet, daß ihm da» Haupt gericht mißraten sei?* Frau v. Stehling schüttelte verzweifelt da- u ohl- frisierte Haupt. „Ach, wenn e» nur da» wäre! Aber e» ist viel schlimmer. Herr Doktor Burkhardt hat soeben durch seinen Reger melden lassen, daß er sich zu angegriffen fühle, um an dem Diner teikunehmen. Ihr Herr Papa hat in eigener Person versuchen wollen, seinen Sinn zu ändern, aber er hat den Doktor nirgend» finden können, und nun ist unsere mühsam o»»gearbeitete Tischordnnng gerade i» dem Augenblick zerstört, wo da» Zeichen zum Beginn der Tafel gegeben werden sollte.* Nelly war während dieser scheinbar so gering fügigen Mitteilurg abermals sehr ernst geworden, denn dies« Absage Burkhardt» stand unaweifelhast im Zusammenhänge mit seinem vorigen ausfallenden Be- Bagamoyo und Sansibar wird über alle diese Punkte Ausklärung bringen. E» wird sich dann zeigen ob die Hoffnung aus Erhaltung de» europäischen Einflüsse» am oberen Nil gerechtfertigt ist oder nicht. Aber auch dann, wenn die letztere Annahme un zutreffend sein sollte, bleibt die Rückkehr Stan'ey» und Emin» ein hochbedeusawes Ereignis, welches für uns Deutsche noch besonders erfreulich dadurch wird, daß e» deutsche Hände waren, die den beiden Männern die letzten Wge ebneten. Dieser Umstand beweist außer dem. daß die Energie und Umsicht, mit welcher der ReichS- kommissar, Major Wißmann, die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung an der ostasrikanischen Küste be gonnen, ihre Wirkung nicht versehlt hat. Indem die beiden psadkundigen Entdecker ihren Rückweg durch deutsches Gebiet nahmen, zeigten sie, daß sie am meisten Vertrauen in tue Sicherheit der durch das deutsche Schutzgebiet führenden Wege setzen, und eS geht hier aus weiter hervor, daß die Kunde von den Erfolgen Wißmanns bereit; bis nach dem Innern Afrika« ge drungen ist. Die Vorkämpfer der deutschen Kolouial- bestrebungen müssen darau» die Überzeugung gewin nen, daß der von der ReichSregierung king,schlauen« Weg unseren kolonialen Interessen am nachhaltigsten und sichersten dien*. Gleichzeitig mit der Nachricht über die Ankunft Stanley» und Emin» in Mpwapwa ist die erfreuliche Meldung au» Ostafrika eingetroffen, daß vr. Peter» sich Höck st wahrscheinlich noch cm Leben befindet. In Lamu sind Briese von ihm angelongt, welche bis zum 5. Oktober reichen. Tie Expedition befand sich da mals in Kokor ro und sämtliche Teilnehmer waren ge sund. Wenn diese Meldung sich bestätigt, so wird die frühere, nach welcher vr. Peter- am l2. September von den Massai» erschlagen sein soll, hinfällig. Zu nächst mnß freilich noch obg^wartet werden, wie e» sich damit verhält. Die Erfahrungen indessen, welche man mit der nun glücklich beendeten Stavl-y Expedi tion gemacht hat, geben der Hoffnung Raum, daß auch die Nachrichten über den Untergang der Peter»- schen Expedition leere Gerüchte waren. Stanlry und Emin wurden schon mehr al» einmal totgesagt, und nun sehen wir sie glücklich an einem Orte, von wo ihrer Rückkehr nach Europa keine Hindernisse mehr in den Weg gelegt werden können. Tagesgeschichte. Dretden, 23. November. Die Frau Oberhof meisterin Ihrer Majestät der Königin wird ihre Em- pfangStage im Monat Dezember diese» Jahres Diens tag, den 3., Dienstag, den 10., Dienstag, den 17., und Montag, den 30., nachmittags zw.schen 1 bis 4 Uhr in den Räumen ihrer dermaligen Wohnung: Königliches Mittelpalais am Taschenberg, 2. Stockwerk, abhalten. * Berlin, 22.November. Se. Majestät der Kaiser kam gestern nachmittag von Potsdam nach Berlin, um den Prinzen Arisugawa Takrhiio von Japan und dessen Gemahlin daselbst einen längeren Gegenbesuch abzustatten. Bei seinem Eintreffen im Hotel Royal wurde ter erlauchte Monarch vom Prinzen Arisugawa und dessen Schwager Marquis Maeda, sowie dem japanischen Gesandten am hiesigen Hofe, Viccm!« Sinagawa, am Portal empfangen und nach den in der ersten Etage dcS Hotel Royal gelegenen Gemächern Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin geleitet. Se. Majestät der Kaiser verweilte etwa eine halbe Stunde bei dem japanischen Prinzenpaare und begab sich dar aus bald nach 4 Uhr von dort ins hiesige königliche Schloß, woselbst der Monarch mehrere Audienzen er teilte und dann das Präsidium des Reichstages empfing. Abends fuhr der Kaiser mittels SonderzugeS nach Jagdschloß Letzlingen. Alsbald nach dem Ein nehmen und lieb darauf schließen, daß er entweder in Wahrheit körperlich leidend oder von einer ganz außerordentlichen seelischen Erregung befallen seiu müsse. Und die eine Möglichkeit war ebenso be unruhigend sür die Tochter des Konsuls als die andere. Hätte sie dem ersten Impulse ihre» Herzen» folgen dürfen, so würde sie das Fest und die Gesellschaft im Stich gelassen haben, um Burkhardt aufzusuchen und sich über die wahren Beweggründe seiner Flucht Gewißheit zu ver schaffen. Aber das wäre ein offenbarer Skandal ge wesen, und Nelly war verständig genug, einen solchen schon um ihre» Vater» willen zu vermeiden. Suh äußerlicb zur Gelassenheit zwingend, sagte sie nach kurzem Sinnen: „Da» Unglück ist nicht so groß, als es Ihnen er scheinen will, liebe Frau v. Stehling. Bi» auf wenige Paare kann ja alles beim alten bleiben. Der Doktor sollte Signora Rossi zu Tisch führen, und nun wird Graf Walderode an seine Stelle treten.* „Aber da» ist unmöglich, Fräulein, ganz und gar unmöglichl Gras Walderod« ist ja Ihr eigener Üa- Valiers „WaS thut do»? Wenn ich selbst bereit bin, ihn abzulreten. werd« ich mich auch über seinen Verlust zu trösten wissen." „Und Ihr Papa, der Herr Konsul! Er würde mit einer solchen Änderung de» Arrangement» sicher lich nicht eruverstandtn sein, denn noch vor einer Stunde sah ich lb» in eigener Person die Tischkarten gerade an diesen Plätzen kontrollieren Könnten denn mcht vielleicht Ihr Herr Bruder und die kleine Sig nora —" treffen im Jagdschlösse zu Letzlingen fand daselbst eine größere Abendtaset statt, an der mit Sr Majestät die geladenen hohen fürstlichen Jagdgäste und die üdigen bereits eingetroffenen H rren der geladenen Jagdgesell schaft teil nahmen — Heute früh V.9 Uhr erfolgte vom S-dlosse aus der Aufbruch zur Jagd. Morgen abend, nach dem Schluß der Jagd, wird der Kaffer nach Berlin zurückkehren. — Se. Majestät der Kaiser hat, wie der „Reichs- Anzeiger" meidet, Allergnädiost geruht, dem zur Dienst leistung bei dem Auswärtigen Amt kommandierten Hauptmann Wißmann ä In 8»ite des 2. Garde regiments z. F, unter Belassung in seinem Kommando und unter Versetzung zu den Offizieren ä In suit« der Armee mit der Uniform des 2 Garderegiments z. F., den Charakter als Major zu verleihen Ihre Majestät die Kaiserin hat an die Stadt verordneten von Berlin folgende- Dankschreiben gerichtet: Ten Stadtverordneten zu Berlin spreche Ich Meinen freund lichen Dank auS sür den Mir zum GebunStage gesandten Glück wunsch, und die mit demselben verbundenen Wünsche sür Meinen Gemahl den Kaiser und Unsere Söhne Ich danke den Stadt verordneten, daß Sie bei dieser Gelegenheit auch den von Mir angeregten und nach Meinen schwachen Kräften geförderten Werken der Nächstenliebe Segen und Gedeihen wünjq»», und rechne bei der von Ihnen anerkannten No'wendigkeit der stetigen weiteren Entwickelung der öffentlichen Fürsorge mit Dank und Zuversicht auf Jd-e Unterstützung Gottes Hüse wird vereinter treuer Arbeit zum Wohle unserer Nächsten, besonders der große» Bolkemaffen Berlins, nicht sehlen. Potsdam, Neues PalaiS, 1b. November 1889. gez Augusta Viktoria, Kaiserin und Königin- — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Griechenland hat dem Magistrat und den Stadt verordneten von Berlin ein Dankschreiben folgenden Inhalts zugehen lassen: Mit Ihrer Königl Hoheit der Frau Kronprinzessin, Meiner Gemahlin, danke ich dem Magistiat und den Stadtverordneten von Berlin herzlich sür die Glücke und Segenswünsche, welche dieselben in so freundlicher Weise zum Tage Unserer Vermählung Uns haben darbringen wollen. Ich werde stets mit Freude» an die schönen Tage in der Hauptstadt des Deutschen Reichs zurückdenken, in denen es Mir vergönnt war, einmal an den Übungen des deutschen Heeres teilzunehmen, sowie die muster gültige Ordnung einer hauptstädtischen Verwaltung kennen zu lernen, und dann den Grund zu legen zu dem häuslichen G.ücke, das Mir der Allmächtige gnädig beschieden hat. Mit der Kron prinzessin werde ich nie aufhören, an Freud und Leid der Bürgerschaft Berlins innigen Anteil zu nehmen. Athen, den 4. November 1889. gez. Konstantin, Kronprinz von Griechenland. — Der Bundesrat erteilte in dcr am 21. d. Mts. unter dem Vorsitz des Vtcepräsidenten des preußischen Staatsministeriums, Staatssekretärs des Innern, Or. v. Bötticher abgehaltenen Plenarsitzung dem Ent wurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum ReichSham Haltsetat für da» Etatsjabr 1889/90 und dem Anträge der Ausschüsse für Zoll- und Stemrwesen und für Handel und Ver kehr, betreffend Ergänzung der Ausführungsbestim mungen zum Zuckersteuergesetz vom 9. Juli 1877, die Zustimmung. Dem vom Reichstage angenommenen Anträge der Abgeordneten v. Benda und Genossen wegen Errichtung eines ReichkzolltarifsamtS beschloß die Versammlung eine Folge nicht zu geben, nahm von der Nachweisung der Rechnungscrgebnisse der auf Grund der UnfollversicherurgSgesetze gebildeten Berussgenossen- fchasten für 1888 Kenntnis und genehmigte die Ver anstaltung einer neuen Ausgabe der kbarmacovoeL ^erinLll-.o». Der Schlußbencht der VollzugSkommission für den Zollanfchluß Hamburgs wurde den Ausschüssen für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Ver kehr überw esen. Mit der Vorberatung des Entwurfs klner Verordnung wegen Jnkrafttrttung des 8 140 de» Gesetzes, betreffend die Jnvoliditä s- und Altersver sicherung, vom 22. Juni 18X9 wurden die Ausschüsse Nelly warf einen raschen Blick zu den be den Ge rannten hinüber, die in geringer Entfernung vor einem Rosenstock stehen geblieben waren — Felicia mit gesenktem Köpfchen und niedergeschlagenen Bugen, AmanduS Hertling aber mit hochgeröteteu Wangen und mit einem unangenehm beutegierigen Ausdruck auf dem unschönen Gesicht. „Nein!" sagte sie dann scharf und bestimmt. ,,E» muß sein Bewenden haben bei dem, was ich Ihnen eben sagte, Graf Walderode wird Fräulein Rossi zu Tisch führen, und ich selbst raube Ihnen ihren eigenen Kavalier, uuseren neugebackenen Ritter v. Motzdorf. Sie mögen nun zusehen, wie Sie sich zu Ihrem Vor teil aus der Bffaire ziehen und zu einem anderen, ebenso galanten und redseligen Nachbarn gelangen." Dos war ein Ton und eine Ausdrucksweise, gegen die kein weiterer Widerspruch möglich war, Frau v. Stehling wußte da» gut genug, und wennschon sie keineswegs befriedigt war, fügte sie sich doch seufzend in da» Unabänderliche und kehrte zur Billa zurüch um dort die erforderlichen Anordnungen im Speise saal zu treffen. Eine Viertelstunde später begab sich die Gesellschaft aus ein lustig durch den Park schmetternde» Hornsignal in langem, buntem Zuge zu Tische, und in dem all gemeinen Schwirren, Lachen und Plaudern, mit wel chem man sich uiederlirß, wußte da» Erstaunen eiu- zrlner wohl unbemerkt verschwinden. Dat Diner war glänzend. Und auch au Trink sprüchen war kein Mangel. Der Konsul leerte da» Gla» auf da» Wohl seiner Gäste. Er sprach kurz und ohne alle blühenden Redefigun» Vielleicht würde mau in einem schöngeistigen Zirkel an der etwa» drastische»
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