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Dresdner Journal : 13.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188911139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18891113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18891113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-11
- Tag 1889-11-13
-
Monat
1889-11
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1889
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-V 2«s Mittwoch, den 13. November, abends. 1880. veioxiprel,; k^r vr»,ä«o viertshadrUvt» > U 00 kf., d«i ä«n ä«ut»ot»«n vivrttst- Mvlivk S U; »u»»«rt»»Ib ä«» ävutxtie» L«icve» tritt ko»t- ooä 8towpolLll»ot>t»^ Kiuru. ^nllüualxunxsx^dakrvi», k'ür äsu 8»ow sinvr bv-P«Itkv»v 2«il« kleiner kokritt SV kL Vater „Lra^eeaoät" äi« Avil» bv kk. Lei l^dvUsa- uaä AiTerasatr vattpr. Xa1»ckl»^. Lreckeloeo: Hallet» uüt ^u»a»kwe äer 8oan- aaä ksisrt»^« »deaä». ksraiprved-XaiokIu»»: Ur. 1L0L. Dres-nerIoimml. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. ^aaekme ron ^uvvnatennxen »ainRrti: I^iprtU! F>. Lraa^tetter, Oowmi»»loaLr äs, Vrexlavr ^ourael»; N»wd»r» - lerlta Vtea - L«tp«^ - L»»«I Ur»»1»« ». U.: //<KU extern »». VvAlcr» U»rUa Vt«a-Ll»iad»rU- ?r«^-L»>p«U rreakrarr ». N.Hüaed.a: /tuci Lkarre/ ?»rt» - boackoa L»rUa Sr»v!rkar1 ». N >lattx»rt: 6«./ UerUa: /nvaiicieMtoat, 0»rUtr: ^üiier, ^ac^/d/-<r,' L»aaor»r: (7. 8e^iÄ«i«',- L»U» ». >.: LarcL u. L7o. Nernllixsdvr: XSoi^I Lrpeäitioa äs» vresäasr 7oura»I». Orseäea, Aviozeretr!»»»« 20. keraixreek-^aselilu»»: Ur. 1285. Nichtamtlicher Teil. Drettdea, 13. November. Die feierliche Eröffnung des Landtags durch Se. Majestät den Hönig hat heute, mittag» 12 Uhr, im Thronsaale de» Königl. Residenzschloffe» stattgesunden. Derselben war vormittag» H 9 Uhr ein öffentlicher Gottesdienst in der evangelischen Hof« und Sophien« kirche vorausgegangen, welchem die Herren Staa»S« Minister, sowie die Direktorien und Mitglieder beider Kammern beiwohnten, Bei demselben hielt der Hof« Prediger Konsistorialrat l)r. Löber die Predigt, in welcher er auf Grund de» Texte» 1. Korinth. 12, Ver» 6 und 7: „Und e» sind mancherlei Kräfte, aber er ist ein Gott, der da wirket alle» in allen. In einem jeglichen erzeigen sich die Gaben des Geiste» zum gemeinen Nutzen", da» Thema aufstellte: »Mit ruhiger Sicherheit und mit freudiger Bewunderung sehen wir in unserer Zeit sich mannigfaltige Kräfte regen" — diesen Satz dahin auSlegevd: 1. mit ruhiger Sicherheit, weil alle jene Kräfte nach einem unum- pößlichev Weltgesetze dem allgemeinen Nutzen dienen müss n, 2. mit freudiger Bewunderung, weil wir in der Entfaltung dieser Kräfte eme Offenbarung Gotte» sehen. Die Ei öffnungSfeierlichkeit ging im Thronsaale im 2. Stockwerk de» königlichen Schlosse» vor sich; in dem vor demselben gelegenen Turmzimmer war eine Parade de» Gardereiterregiment» mit dem Trompetercorps, in der Halle vor dem großen Treppenaufgänge aber eine Ehreucompagn'e de» 2. Grenadier:egimentS Nr. 101 .Kaiser Wilhelm, König von Preußen" aufgestellt. Nach 4t 12 Uhr hatten sich die Herren de» 6orp« üiplowatisius und die am königlichen Hofe vor gestellten Fremden im Gobelinisaale de» 2. Ober geschosse» de» königlichen Schlosse» eingesunden und wurden von dort kurz vor 12 Uhr durch den Königl. Zeremonienmeister in den Throujaal geleitet, wo die selben zur Linken de» Throne» Aufstellung nahmen. Die Herren StaatSminister, sowie die Herren der 1. und 2. Klaffe der Hofrangordnung, rngleichen die nicht im Dienste befindlichen Königl. Kammer Herren und Flügeladjutanten hatten sich um 4t 12 Uhr ebensall» io den Gemächer» de» 2. Stock» de» königlichen Schlöffe» versammelt, um Sr. Majestät dem Könige vorzutreten, wenn Allerhöchstdieselben sich zum Throne begaben und von da zurücklehrten. In den Paradesälen hatten sich vorher ferner die Herren der 3 , 4. und 5 Klasse der Hofrangordnung, sowie die am königlichen Hofe vorgestellten, in der Hofrangordnung nicht mit in begriffenen einheimischen Herren eingesunden und be gaben sich sodann in den Thronsaat, woselbst ihnen hinter und neben dem sür die Kammermitgliedrr ab gegrenzten Raume ihre Plätze angewiesen wurden. Kurz vor 12 Uhr erschienen die Direktorien und Mit glieder beider Kammern im Thronsaale und nahmen dem Throne gegenüber Ausstellung. Nach dem Glockenschlage 12 Uhr ertönte der Pa rademarsch de» Gardereiterregiment» und verkündete die Ankun't Sr. Majestät de» König». Allerhöchst- dieselben erschienen in Begleitung Sr. Königl. Hoheit de» General feldmarschall» Prinzen Georg unter Vor tritt der Herren Stoat»miuister und der übrigen Herren der 1. und 2. Klasse der Hofrangordnung. Beim Eintritt in den Saal wurden Se Majestät der König von der zahlreichen Versammlung mit einem, von dem Präsidenten der Ersten Kammer, Sr. Ex- cellenz dcm wiikl. Geh Rat Kammerherrn v. Zrhwea, auigebrach'en dreimaligen Hoch empfangen. Se. Masistit nahmen, umgeben von dem großen Dienste u. s. »., auf dem Thronjesjel Platz, neben welchem Se. Königs. Hohe't der Generalfeldmarschall Prinz Georg stehen blieb, beLcckten da» Haupt mit dem Helm und verlasen die folgende, von Sr. Exeellenz dem StaatSminister General der Kavallerie Grafen v. Fabrice überreichte Thronrede: Meine Herren Stände! Ich habe Sie heute zur Wiederaufnahme Ihrer verfassungsmäßigen Thätigkeit berufen und heiße Sie herzlich willkommen. Ihr Zusammentritt erfolgt zu einer Zeit, in welcher sich die wirtschaftliche Lage de» Lande» günstig und erfreulich gestaltet hat. Industrie und Handel sind in weiterem Aufschwung begriffen und e» ist damit zugleich eure Besserung der Verhält nisse der arbeitenden Klassen eingetreten. Ich freue Mich bestätigen zu können, daß die in allen Teilen de» Lande» und bei allen Klaffen der Bevölkerung er kennbare arbeitsame Thätigkeit auf den «eisten Ge bieten nicht ohne entsprechenden Lohn bleibt und daß da» Vertrauen auf die Erhaltung de» Frieden» di« Zuversicht aus weitcrr fruchtbare Erfolge befestigt. Der wichtigste Gegenstand, welcher Ihrer Be ratung unterliegen wird, ist die den Etaat»han»halt betreffende Vorlage. Meine Regierung hat sie mit aller durch die Umstände gebotenen Vorsicht ausgestellt. Gleichwohl haben »nter de« Einflüsse de» Auf schwung» von Handel und Gewerbe sowie der Stei gerung de, ERrägniss« der Zölle und ReichSsteuen» die Einnahme« «» so viel höher eingestellt werden können, daß nicht nur reichliche Mittel zur Förderung aller Zweige der Staat»verwaltung und der Interessen von Wissenschaft und Kunst vorgesehen, sondern auch weitere Schritte zur Unterstützung der Gemeinden in Au»sicht genommen werden konnten. E» wird Ihnen daher vorgeichlagen werden, den Schulgemeinden neben der schon bisher gewährten Überweisung eine» Teile» der Grundsteuer eine fernere bedeutende Unterstützung in der Form von Beiträgen zur Besoldung der Lehrer zuzuwendeu uud in Verbindung damit auf eine all- g-meine Ermäßigung de» Schulgelde» in den Volk»- schulen de» Laude» und eine verhältni»mäßige Er höhung de» Minimalgehalte» der Lehcer hinzuwirken. Bei Andauer der in jüngster Zeit eingetretenen Steigerung der Arbeitslöhne und eine» Teil» der Warenpreise hält Meine Regierung aber auch eine durchgreifende Ausbesserung der Beamtengehalte für notwendig und hofft auf Ihre Zustimmung, wenn sie dieselbe für die Finanzprriode von 1892/93 in Aus sicht nimmt. Schon für tie nächste Fivanzperiode aber schlägt Ihnen Meine Regierung den Wegfall der PensionSbeiträge für alle Beamten, Geistlichen und Lehrer vor, und um schon jetzt der Lage der niedriger besoldeten Beamten, welche von der Preissteigerung am empfindlichsten getroffen werden, eine Verhältnis- mäßige Erleichterung zu teil werden zu lassen, wird die einstweilige Gewährung von Beihilfen an letztere beantragt werden. E» wird Ihnen sodann, einer bei dem letzten Landtage gegebenen Anregung zufolge, vorgeschlagen werden, der Frage der Gewährung von Pensionen an berufsmäßige Gemeindebeamte in Städten mit der Städteordnung sür mittlere uud kleine Städte und in Landgemeinden gesetzgeberisch näher zu treten. Weitere Gesetzeniwürfe werden Ihnen zugehrn zur Ausfüllung einer in den bestehenden gesetzlichen Vor schriften über Grundstückzusommenlegung hervorgetre tenen Lücke und zur Abänderung einiger mit ter neueren Gesetzgebung nicht mehr im Einklang stehen den Bestimmungen der allgemeinen Armepordnung.« Auch wird die auf dem vorigen Landtag nicht zur Verabschiedung gelangte Vorlage über die Losten- erhebung in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbar keit von neuem Gegenstand Ihrer Beratung werden. Da» Eisenbahnwesen sorgsam auszubilden und zu verbessern, wird sich Meine Regierung auch ferner angelegen sein lassen. Der seit dem letzten Landtage eingetrrtene und in dieser Höhe nicht geahnte Verkehr», aufschwung hat aber der Verwaltung der StcatSbahuen Aufgaben gestellt, welch: eine Erhöhung der Leistungs fähigkeit ihrer Anlagen und eine Vermehrung ihrer Betriebsmittel unabweislich erscheinen lassen. Die Einstellung der hierfür erforderlichen Mittel ist im Staatshaushalt vorgesehen. Zugleich wird Ihnen eine Vorlage zugehen, welche die Erbauung mehrerer Lokal bahnen zur Hebung de» wirtschaftlichen Wohlstände» der bi» jetzt von d.n Wohlthaten de» Eisenbahnver kehr» nicht berührten Landesteile zum Gegenstand hat. Bon der bei dem letzten außerordentlichen Land, tage Meiner Regierung erteilten Ermächtigung zur Gewährung von Unterstützungen au» der Staatskasse au» Anlaß der im Laufe diese» Sommer» vorgekom- menen Wasserschäden, insbesondere zur Wiederherstel- lung der zerstörten Verkehrsmittel, ist Gebrauch ge macht worden. Da» fragliche UnterstützungSwerk ist aber noch in der Ausführung begr ffen. So niögen denn die Verhandlungen auch diese» Landtag» zum Heil und Segen de» Lande» gereichen! Nachdem Se. Exeellenz der StaatSminister General der Kavallerie Gras v. Fabrice die Thronrede au» den Händen Sr. Majestät wieder in Empfang genommen hatte, verla» der Geh. Rat Generalstaatsanwalt Held nachstehende »Übersichtliche Mitteilung" zur Eröffnung de» 23. ordentlichen Landtag»: über die Ausführung der auf dem letzten ordent lichen Landtage 1887 und 1888 von du Ständen ge faßten Beschlüsse hat die Staat»regierung der Stände. Versammlung folgende» zu eröffnen. Den ständischen Anträgen gemäß sind erlassen worden: da« Gesetz, einen Nachtrag zu dem Gesetze über die veränderte Einrichtung der Alter«rentenbank vom 2. Januar 1879 betreffend, unter« 9. April 1888; da» Gesetz, die Aufbringung der Kosten bei Zu« sammeuleauvg der Grundstücke betreffend, unter de« 9. Arik 1888; du» Gesetz, d e Fürsorge für Beamte infolge von Be- tliebruusällen betreffend, unter dem 9. April 1888; da» Gesetz, einige M'anderurigcn der Verfassung», urkunde vom 4. Septesbrr 1831 betreffend, «nter dem 13. April 1888; da» Gesetz, riuige Abänderungen de» Hau»gesetze» betreffend, «nter de« 18. April 1888; da» Gesetz, da» Befugni» zu Protokollaufnahmen und zu Beglaubigungen betreffend, unter dem 9. April 1888; da» Gesetz, die Herabsetzung de» Zinsfüße» bei der LaudeSkultur-Rentenbank betreffend, ^mter dem 1. Mai 1888: da» Gesetz, die Regelung der Unfall- und Kranken versicherung der in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen auf Grund de» RrichSgesetze» vom b. Mai 1886 betreffend, unter dem 22. März 1888. Auch ist. soviel die auf das letztgedachte Gesetz be züglichen besonderen ständischen Anträge anlangt, durch Verordnung vom 2. November 1888 ohne rückwirkende Kraft bestimmt worden, daß die in folge reich»- oder landeSgesetzlicher Vorschriften errichteten Berufsgenossenschaften, Kranken- und PeusionSkassen und dergleichen Vereine und An stalten von der SlaatSeinkommensteurr uud von öffentlichen Anlagen, jedoch mit Ausnahme der. jenigen befreit sind, welche cuf den Grundbesitz oder das stehende Gewerbe oder da» au» diesen Quellen fließende Einkommen gelegt werden. Dem ständischen Anträge auf Einführung einer obligatorischen Trichinenschau ist durch Erlaß der Verordnung vom 21. Juli 1888 entsprochen worden. Lie zugesicherte Erwägung wegen Errichtung eiaer Apotheke iu Großhartmannsdorf hat dazu geführt, daß dem Besitzer der Eppendorfer Apotheke die Konzession für Großhartmannsdorf erteilt worden ist, wogegen er auf die Konzession für Eppendorf zu Gunsten eines von ihm noch zu bezeichnenden Nachfolger», welcher dio Eppendorfer Apotheke zu erwerben haben würde, Verzicht geleistet hat. Von der auf einer Erläuterung von tz 30 der Re» vidierten Landgemeindeordnuug bezüglichen Ermäch tigung ist laut der Verordnung vom 9. April 1888 Gebrauch gemacht worden. In Verfolg des bei der Beratung de» Rechen schaftsbericht» auf die Finanzprriode 1884/85 gestell ten Anträge» find die wegen de» Drucke» der »Leip ziger Zeitung' und des „Dresdner Journals' bestan dene» Verträge g: kündigt und umfassende Ecunttelungen darüber angestellt worden, wie ter Druck dieser Zeit ungen verbilligt werden könne. Da» Ergebnis dieser Erörterungen hat dazu gesührt, daß zwar mit der« selben Druckerei, aber unter erheblich günstigeren Be- diagnngr« für dir SraatSkoff: anderweitcr Vertrag abgeschlossen worden ist. Die der Reg erung zur Erwägung gegeb.ne Ab- miuderung des Bezugspreises de» „TrcSdner Jour nal»" ist iu der Weise erfolgt, daß d.eser Bezugspreis vom 1. Januar 1889 aus jährlich 10 M. sür ein Exemplar der . Journals" ermäßigt worden ist. Die beantragte Erwägung, ob und inwieweit eine Erhöhung der Schülerbeilräge an der Akademie der bildenden Künste angezeigt erscheine, hat dazu geführt, daß von dem Wintersemester 1888/89 an sowohl die Aufnahmegebühr al- da» Slndiengeld eine ent sprechende Erhöhung erfahren hat. Der auf dem vorigen Landtag zur Beratung ge» stautene Gesetzentwurf, betreffend die G.richtSkosten in Angelegenheiten der vichtstrcitigen Rechtspflege, wird m t einigen, drn Besch üssen der ll. Kammer entsprechenden Modifikationen wieder vorgelegt werden. In d»r Erwartung, daß dieser Entwurf nunmehr zur Verabschiedung gelangen werde, ist sür ratsam er achtet worden, di« Publikation der Gesetzes, die Zu stellung und B.stellung von Schriftstücken in Ange« legenhei en der nichtstreit'gev Rechtspflege betr. noch zu beaostauden. Von deu bei Eröffnung de» von en Landtag» im Bau begriffenen Eisenbahnen sind die Verbindung»« bahn von Leipzig (bayrischer Bahnhof) nach Plagwitz, ferner die Limen Mügeln Nerchau-Trebseo, Schönfetd- Geyer, Grünstadtel - Rittersgrün mit der Teilstrecke Schwarzenberg « Grünstädtel der Linie Annaberg« Schwarzenberg unu Stollberg«Zwönitz dem Betriebe übergeben worden; auch geht tue Teilstrecke Grüusiädtel« Aunaberg nebst der beim vorigen Landtage beschlossenen Zweigliuie Schlettau-Ci ottendorf der baldigen Vollend- vng entgegen, während der iu Angriff gcuommene Bau der übrigen von der vorigen Ständeverfammlung beschlossenen Eisenbahnlinien Mügeln Geising, Berthel», dors - Großhartmannsdorf mit Zweiglinie Braud. Langenau, Freiberg - Halsbrücke, Großpostwitz«Cune walde, Kamenz-Elstra und Bautzen-KöaigSwartha thun- lichst gefördert wird. Den Betrieb der in den Besitz des sächsischen Staates übergegangeuen Strecke Dretden« Elsterwerda der Berlin-Dresdner Eisenbahn hat die Staat-eisrn. bahnverwaltung Anfang April vorigen Jahre» über- nommen. Ll» der Vortrag der »übersichtlichen Mitteilung«»' beendet war, trat Se. Exeellenz der StaatSminister General der Kavallerie Graf v. Fabrice vor die Stufen des LhroueS und erklärte auf Best hl Sr. Maiestat de» König» den Landtag für eröffnet. Der Präsident der Zweiten Kammer, Geh. Rat Or. Haberkorn brachte sodann ebensall» ein dreimalige» Hoch ans Se. Maje« stät den König au», in welche» dre Bersawmluua wiederholt a»f da» Lebhafteste einsti«mte, worauf Se. Majestät unter demselben Leremoniell wie beim Eintritte den Thronsaal verließen. Nachmittag» 5 Uhr findet i» Bankettsoale de» König!. Schlöffe» au» Anlaß der feierlichen Eröffnung de» Landtag» «nter Teilnahme Ihrer Königl. Majestäten, sowie Ihrer Königs. Hoheiten de» Prinzen Georg und der Prinzessin Mathilde große König!. Tafel statt, zu welcher Einladungen an die Herren StaatSminister, die Direktorien und sämtliche Mitglieder beider Kam» mern, sowie an die bei dem Landtage beschäftigten Königl. Kommissare ergangen sind und bei welcher die herkömmlichen Trinksprüche au»grbracht werden. Telegraphische Nachrichten. Pari», 13. November. (Tel.d.DreSdn Journ.) Tie Zahl der gestrigen Verhaftungen beträgt 158; davon wurden 6V aufrechterhaltea. Unter den Ler- hafteten befand sich auch der Anarchist Jondai». Dörouldde und Genossen wurden abend» 9 Uhr wieder freigelasseu. Venedig, 12. November. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin Augusta Viktoria besuchte auf der Rückfahrt zur Jacht „Hobenzollern" den St. MarcuSplatz und wurde daselbst von der Be völkerung mit enthusiastischen Kundgebungen be grüßt. Eine Veröffentlichung de» Syndikat» giebt di« hohe Geuugthuuug Ihrer Majestäten de» Kaiser» Wilhelm uud der Kaiserin Augusta L ktoria sür den Allerhöchstdensrlben von der Bevölkerung Ve nedig» bereitete« herzlichen Empfang bekannt. Monza, 12. November. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser Wilhelm traf abend» 9 Uhr 45 Min. hier eia und wurde am Bahnhof vom König Hnwbert, dem Kronprinzen und den Spitzen der Behörden empfangen. Die Monarchen um armten und küßten sich herzlichst. Die Stadt war prächtig illuminiert. Die zahlreich angrsammrlte Bevölkerung begrüßte deu Kaiser enthusiastisch. Abend» fand Familirudiner statt. Dretden, 13. November. Die Eröffnung der französischen Abgeord netenkammer. Die neue französische Abgeordnetenkammer ist gestern zum ersten Male zu ihren Sitzungen zusammengetreten. Die Eröffnung vollzog sich ohne merklichen Zwischen fall; nach Erledigung der üblichen Förmlichkeiten wählte die Kammer Floquet zum Präsidenten, .Casimir Perier und Dcvelle zu Viz-präsidenten und vertagte sich so dann bi» Donnerstag behufs Vornahme von Wahl- Prüfungen. Auf den Straßen und Plätzen in der Nähe des Palai» Bourbon blieb rS während de» ganzen Verlaufs der Sitzung verhältnismäßig ruhig; die boulangistische Straßenkundgebung, welche unter der Führung von Deroulede, Laijant und anderen boulangistischen Deputierten auf dem EintrachtSplatzr in Scene gesetzt werden sollte, wurde von der Polizei mit leichter Mühe vereitelt; die zahlreich aufgebotenen Polizeiwachmannschasten trüben die Menschenmassen, welche sich dem Führer der Patriotenliga an die langen Rockschöße gehängt hatten, ohne viel Feder lesens auseinander und schnitten dadurch jeden wertere» Versuch, die „pincs üs I» concoräo" in eine »plae« 6« In äisooräv ^ umz> wandeln, kurzer Hand ab. Hr. Dvrouldde lieh seinem Unmut über die» rücksichtslose Vorgehen der Sicherherttbehörde dadurch Ausdruck, daß er beim Verlassen des Palai» Bourbon die An ordnungen der Polizei einfach unbeachtet ließ und brachte e» so dah n, daß er mit zwei anderen Gesinn ungsgenossen, den Abgeordneten Le Hörisss und Foussin, verhaftet wurde. Auf die Menge aber scheint auch dieses heroische Auftreten deS famosen RevancheapostrlS keinen besonverrr Eindruck gemacht zu haben; wenig sten» wird über weitere AuLichreüu gcn oder Kund gebungen zu Gunsten der Verhafteten von dem offi ziösen Telegraphenbureau nicht» gemeldet. Luch die am gestrigen Eröffnungstage der Kammer außerdem noch geplante Schilderhebung zu Gunsten de» Ver bannten von Jersey verlief gänzlich unblutig und ohne Pari» in seinen Grundfesten erschüttert zu haben. Die Delegierten der Wähler des Bezirk» von Montmartre, welche Boulanger am 22. September ihre Stimme« gaben, fanden sich nachmittag» ohne weitere Begleitung im Palai» Bourbon ein, überreichten dort deu ihnen vom Präsidenten entqegenaesaudteu Sekretäre« ihre« Protest gege« die Wahl Joffrin» uud verließen da» SitzungShau» wieder ebenso geräuschlos wie sie ge kommen waren. Die Pariser Bevölkerung ist offenbar de» Trei ben» der Boulaagisten überdrüssig geworden E» scheint sich auch in der Hauptstadt Frankreich» die Überzeugung Baha zu brechen, daß da» unaushörliche wüste Gezänk der Partei:« de« Ansehen de» Laude- den schwerste« Abbruch thut uud daß, wa» de« Land« am «eiste« uot thut, die EutsaUaig eurer frucht bringenden Thätigkeit seit««» der grsetzg«be»de« Fak toren uud fiste» geschloffem» Handinhaudgehe» der Träger der Reg eruvgtgrwalt «u de« Vertreter« de» Volke» ist. Für die neugewählte Ka««er sollte dieser U«ichwuug i« der Stimmung der hauptstädtische« ve- völkerang ein weiterer Spor» sein, die Fehler der frühere« Volksvertretung zu vermeide« a»d de» durch die Wahle« vom 22. September a» de» Tag gelegte« Wille« der Ration in der Weifi z» ent» iprechcn, wie r» da» Wohl Frankreich, erfordert Dfi sranzöfische Wählerschaft hat d«rch ihr damaUM. Vvtnm de« Bonlangistr» »d de« «üt iherea »erbü«-
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