nungskonzert erhielt das Werk, weil es Mozart am 15. Oktober 1790 in Frank furt zu den Krönungsfeierlichkeiten Leopolds II. gespielt hat. An sich war das Konzert für die Fastentage in Wien geschrieben worden, doch wissen wir nicht, ob es Mozart dort selbst gespielt hat. Tatsache ist, daß — vom Meister selbst interpretiert — im April 1789 eine Aufführung in Dresden stattfand, am Hof. Es ist gut möglich, daß Mozart für diese Auf führung die Partitur durch Pauken und Trompeten ergänzte. Der Solopart wurde vom Komponisten nur sehr skizzenhaft aufgezeichnet, es scheint, als habe der Meister nur „andeuten“ wollen, um im übrigen dem Solisten freie Hand zu lassen. Im ersten Satz des Krönungskonzertes verwendet Mozart neben dem Haupt thema, das nacheinander vom Orchester und vom Solisten angestimmt wird, zwei Seitenthemen. Doch nicht genug mit dieser Ausnahme. Später taucht sogar noch ein dritter Gedanke auf, ein Zeichen für Mozarts fast unerschöpf liche Erfindungsgabe und seinen überquellenden Einfallsreichtum. Das ver halten singende Larghetto ist von Mozart — wie auch der Finalsatz — als Rondo geformt worden. Speziell dieser langsame Satz ist vom Pianistischen her so simpel gesetzt, daß wir kaum annehmen können, daß er von Mozart in der gleichen Weise öffentlich gespielt worden ist. Heiter, durchsonnt, von Zügen eines feinsinnigen Humors überglänzt, wird das Konzert durch ein virtuoses Allegretto beschlossen, das jedoch nie einseitig auf die technische Bravour des Solisten ausgerichtet ist. Das Allegretto ist in erster Linie Musik, die sich dem Kunstwerk unterordnet. Für die innige Verbindung von solistischer Brillanz und menschlich tiefempfundener Musik scheint uns das Klavierkonzert D-Dur ein bezeichnendes Beispiel zu sein. Die Sinfonie Es-Dur (KV 543) bildet mit ihren beiden Schwesterwerken, der Sinfonie g-Moll (KV 550) und G-Dur (KV 551), den strahlenden Höhepunkt der Mozartschen Sinfonik. Die Tonarten sind wohl nicht zufällig gewählt (siehe weiter unten die Worte Einsteins!), sie entsprechen bis ins letzte gehend dem Charakter und Wesen der einzelnen Sinfonien in vollendeter Weise. Wie ein Rätsel oder wie ein Wunder will es uns erscheinen, wenn wir erfahren, daß dieses großartige Triptychon im Zeitraum von kaum acht Wochen geschaffen wurde. Dabei ist noch zu ergänzen, daß kein eigentlicher Auftrag vorlag, so daß es bis heute noch nicht geklärt ist, wodurch Mozart zu dieser Komposition in so kurzer Zeit gedrängt wurde. Als Abschlußdatum trägt die Es-Dur-Sinfonie den Vermerk „26. Juni 1788“. Hans-Joachim