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Erzgebtrgischer Vollssreund. Tage-unv Ämlskkatt für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kilchberg,! Schwarzenberg und Wildenfels, so wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Nenstädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. Erz. Preis vierteljäsirlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annabme für dir am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittag- 11 Nbr. Bekanntmachung (101l) Das Königl. Gerichtsamt allda H e v r i ch. Tagesgeschrchte. Deutschland. Oesterreich. Wien, 1. März. Wenn der ganze Weg der Verwundeten von Schleswig in die Hetmath ein fortgesetzter Lrtumphzug gewesen ist und allen Schichten der Bevölkerung Anlaß gegeben hat, in der aufopferndsten und ergreifendsten Weise ihre patriotische und menschliche ThetlnahMe zu bethätigen, so wird doch der Empfang, welchen die Opfer der letzten bluti ge» Kämpfe in Wien gefunden, vor alle» anderen al- eine glän zende Huldigung verzeichnet werden müssen, der treuen Pflicht- erfüllung selbst der untersten Soldaten in einer Weise dargxbracht die zugleich tröstend und erhebend auf die weitesten Kreise zu wirken geeignet ist. E« war kurz vor S Uhr Nachmittag-, al ber Zug, der 71 Verwundete, darunter acht Schwerverwnndete, trug, lauter Eteyerer vom Infanterieregiment Belgien «nd vom S. Jägerbataillon, in die Hake de- Nordbahnhofe- etnfuhr, ge leitet von den Fürsten Schwarzenbergs Kinsky und Rohan, so wie den Fürstinnen Schwarzenberg und Kinsky. Zu ihrem Em pfang hatten sich der Obersthofmeifter de- Kaiser-, Fürst Liech- tenstein, der Prinz von Koburg - Cohary, Fürst Colloredo, der kommandtrende General Graf Thun, der Bicebürgermeister und ein« lange Reihe andtrrr militärisch» und bürgerlicher Notabili- täten eingefundtn, und jeder Einzelne drängte sich herbei, hilf- reich Hand zu leisten, wo Hülfe «öthtg war. In fünf großen, stattlich und bequem eingerichteten Zimmer wurden die Verwun deten untergebracht, prächtige, kühne Gesichter, fast von übermü- thiger Laune und doch kindlich dankbar für da- herzliche Wohl wollen, dem fie von allen Setten begegneten, dabei tapfer ein- hauend, wie in die dänischen Bataillone, in die Berge sorgsamst gewählter Speisen, welche die Fürsorge de- patriotischen Hilft- komitee'S vor ihnen aufgethürmt, und ehrfurchtsvoll zuthunlich die theilnehmenden Fragen beantwortend, welche die inzwischen «»gekommenen Erzherzoge Albrecht und Wilhelm fast an jeden Einzelnen richteten. Und Plötzlich hieß es: Der Kaisers Und in der That rollte der kaiserliche Wagen heran, und der Kaiser mit der Kaiserin stieg au- und schritt, nachdem er dem Fürsten Schwarzenberg freundlich di« Hand gereicht, den Krankenzim mern zu. Die Soldaten, waren elektrifirt, und ein Lebehoch empfing de» Monarchen, so tönend und kräftig, wie e« schwerlich je von Verwundeten gerufen worden. Von Stuhl zu Stuhl, von Bett zu Bett ging da- Katserpaar, fragend, ermuthtgend und tröstend, und die glänzenden Augen der Angeredeten gaben Zeugniß, daß fie eine nie verlöschende Erinnerung mit sich neh- men. Reichlich eine Stunde widmete der Kaiser diesem Um- gange, während ein ihm folgender Hoflakat au- einer großen Reisetasche 'jedem Einzelnen die geliebten Cigaren spendete; un Zu Ostern diese-, Jahre-, werden in dem früher in Geyer, gegenwärtig in Pöhla bei Schwarzenberg befindlichen ober, erzA-bi-hMch-« Waifenhaufe durch den Abgang der zur Confirmation gelangenden Kinder acht 'Stellen, darunter «ine Freistelle fm die Stadt Geyer, zur Erledigung kommen. ' Da zur Zeit noch nicht die gleiche Zahl von Kinder» angemeldet ist, so werden die mit der Leitung de- Armenwesens betrauten Personen hierauf aufmerksam gemacht und veranlaßt, Kinder, welche sich nach der Bekanntmachung vom 12. Mai 1857 (Verordnungsblatt der Königlichen KreiS-Direction zu Zwickau für das Jahr 1857, Nr. S, Seite 39) zur Aufnahme in die ge nannte Anstalt eignen, unter Beifügung der hiernach erforderlichen Zeugnisse zu diesem Behuf« bei dem unterzeichneten Gerichtsamte - baldigst anzumelden. Schwarzenberg, den 3. März 1864. ter stürmischer Begrüßung der dicht geschaaiten Meng« verließ er dann den Bahnhof. Lemberg, 2. März. Eine durch Plakate Veröffentlichte Kundmachung de- Grafen MenSdorff-Pöuilly, den 2S. Februar verbietet unter Geld- oder Arreststrafen: 1. Geld- oder sonstig« Sammlungen zu was immer für Zwecken ohne behördliche Be willigung. 2. Versendung von Waffen, Munition und KriegS- gegenständen und Hilfeleistung dazu. S. Heimlich« Beherbergung «nd Beförderung ausweisloser Fremder (unter strenger« Bestra fung, wenn dieselben als Ausstand-zuzügler kenntlich.) 4. Besitz falscher Ausweise und Reise-Urkund«». 5. Reise» ohne Urkun den (worauf Strafe und Aurückschaffung in den betreffenden gn- ständigkeitSort angedroht ist.) 6. Sitzungen und General-Ver sammlungen bestehender Vereine, Versammlungen zur Bildung von Vereinen ohne Bewilligung der Militärbehörden. Wien, 5. März. Nach dem heutigen „Botschafter- be- giebt sich Erzherzog Albrecht zum Besucht de- König- von Bayern nach München. — Die „Presse- sagt: Der gemeinsam« Vormarsch der allitrten Truppen nach Jütland set bereit- mit «ndgiltiger Feststellung der Detatlpofitionen beschlossen. Preußen. Zwischen Preußen und Anhalt ist «tu« Mllt- tärkonventton abgeschlossen worden, welch« der früher,«it dem Herzogthum Koburg-Gotha rc. abgeschlossenen ähnlich sein soll. Bayern. München, L. März. Nach der heutige» „Bayrischen Zeitung" geht der in der letzten B undeStagSsttzung von Bayern eingebracht« Antrag dahin: Die Bundesversamm lung wolle beschließen, den Commandtrenden der BundeStrup- pen in Holstein anzuwetsen, «egen der von Oesterreich und Preußen für erforderlich erachteten Etappenstraße und deren Be setzung sich mit dem Obereommando der allitrten Trupp«» in Schleswig zu verständigen, gleichzeitig jedoch di« unverweilt« Verstärkung der Bundestruppen in Holstein durch Truppen de» siebenten (bayerschen) und «ine- gemischten Bunde-armeeeorp- anordnen. Frankfurt a. M., s. März. Ein officielle- „Mitgc- theilt" in den htefigen Blättern erklärt, dem Bunde sei neuer lich von keiner Sette eine Aufforderung zur Beschickung einer europäischen Conferenz zugekommpn. Schleswig » Holstein. Au» dem dänischen Lager find der Pariser „France" folgende Einzelheiten mitgetheilt worden: „Der geweftne Ober befehlshaber der dänischen Armee, General de Meza, hat «- fich beim Könige als eine Gnade auserbeten, mit der spectellen Ber« theidtgung der Düppler Schanzen und der Werke auf der Insel Alse» betraut zu werden. Man glaubt, daß dem Antrag« Fol gt gegeben werden wird; ja, «S ist sogar die Rede davon, dem General wieder den Oberbefehl über sämmtliche Truppen zu über tragen, «nd wenn die Regirrung eine solche Maßregel «och nicht