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368 Die stärksten Verunreinigungen werden noch durch die Abgangswäfser der kleinen Woll wäschereien, durch die dünnflüssigen Walkwasser in den Tuchfabriken und durch die Abwässer in den sogenannten Putzfaden- oder Fitzwäschereien herbeigeführt. Das fließende Wasser, durch die gedachten Abfallwässer verunreinigt, setzt in seinem Lauf, insbesondere an stagnirenden Stellen, an den Uferrändern und festen Körpern des Bachbettes gallertartige, fadenförmige, fettige Schmutzmassen ab. Vielfach zeigt das Wasser auf der Oberfläche Fettspiegel. Nach den statt gefundenen Beobachtungen ist auf die beim Waschen abfallenden Stoffe, Oel, Fett, Fasern, Schmutz und andere Unreinlichkeiten, etwa die Hälfte des verwendeten Rohmaterials zu rechnen. Wenn auch durch die vorhandenen Klärvor richtungen ein Theil dieser Verunreinigungen zurückgehalten wird, so ist doch deren Masse bei den Abgangswässern so groß, daß diese bei der Wiesenwässerung durch die zurückgehaltenen Fasern und Schmutzstoffe das Futter vielfach derart verunreinigen, daß das Vieh davon nicht fressen mag. Insoweit es sich bei den Woll wäschereien um alte Anlagen handelt, läßt sich nur langsam in wirksamer Weise vorgehen, wo gegen bei neuen Anlagen die nöthigen Vor schriften erlassen werden können. Ats bewährtes Wittel gegen den Kessel stein wird von kompetenter Seite empfohlen, den Kessel sauber zu reinigen und die Innen wände mit einem Steinkohlentheeranstrich zu versehen. Der Kesselstein verliert dadurch seinen Halt und kann beim Reinigen des Kessels her ausgefegt werden. Dieses Verfahren wird seit Jahren in dem größten Färberei-Etablissement Deutschlands mit Erfolg angemendet. vr. Kerman« Kossmann hat Mersuche angestellt, Wolle weiß zu färben. Dieselben be ruhen darin, daß er die Wolle mit gelöster pflanzlicher Faser imprägnirt. Es ist dem Er finder bereits gelungen, Cellulose auf der Wolle zu fixiren; die Versuche sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Wir kommen auf das Verfahren später zurück. Eingesandt. Köln, 6. Dezember 1886. Die von Herrn H. R. Knoch hcrgestcllte Trocken mässe für Wärmcschutzbeklcidungcn habe ich in ver schiedenen Fällen, wo es sich um Herstellung vrr Bekleidungen eiserner Warmluft-Canäle handelt, im Vortheil angewendet. Die Vorzüge dieser Masse bestehen vor Allem u dem unzweifelhaft hohen Wärmeschutz, ferner darin daß sich die elbe mit gleicher Leichtigkeit, wie GW oder ein anderer Mörtel, auf größeren Flächen oW jede weitere Vorkehrung anbringen läßt. Die Mast haftet selbst auf Eisenblech oder Gußeisen so sch daß die Bekleidung von horizontalen Flächen bis zr einer Breite von 60 etw. hergestellt werden komm ohne daß sich bis jetzt nach jahrelanger Dauer ach nur die geringste Ablösung gezeigt hat. Die Masse zeichnet sich ferner durch ihr gering- Gewicht aus, so daß die mit ihr hergestellten Beklei dungen eine wesentliche Mehrbelastung freiliegend!! Rohre nicht herbeiführen. Ihre Anwendbarkeit wirk endlich noch dadurch erhöht, daß sie vollkommen ge ruchlos ist, eine Eigenschaft, die bei Bekleidungen vor Heizkörpern und Dampf-Kochbehältern der chemischen Industrie von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Nach den gemachten Erfahrungen kann ich die Knoch'sche Trockenmasse überall da auf's Beste em pfehlen, wo es sich um den einfachsten Abschluß der Wärme handelt. Pflaume, Königlicher Naurath. Wir hatten Gelegenheit, eine größere Anzahl glän zender Zeugnisse über die Knoch'sche Trockenmasse für Wärmeschußbeklcidung einzufehen und verfehlen nicht, eines dieser wichtigen Gutachten hiermit zu ver öffentlichen. Deutsche Patente. Pat'ent-Anmeldungen. 1-XXVI. 6. 2239. Verfahren und Apparat zum Einfetten von Wolle. — Paul Cohnreich in Weißen- fee b. Berlin. XII. 8. 3208. Verfahren zur Darstellung von Methylenchlorid. — Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer L Co. in Elberfeld. XI-I v. 3094. Verfahren der Vorbereitung von Haaren zur Filzfabrikation. — Marie Joseph Armani Dargelos in Aix-en-Provence, Frankreich. Patent - Erth eilungen. VIII. dlo. 41463. Walze für Maschinen zur Waschen, Seifen, Färben u. s. w. — W. Birch z» 8over Lrou^kton in Manchester, England — Xo 41466. Dampf-Dekatirapparat. — C. Forß mann in Bocholt i. W. XI-I. bis. 41421. Verfahren zur Erzeugung einet dauerhaften Glanzes oder Striches aus Filzhüten. - 3. 8. Xeavo in Raivov nsar llaoolssüslä in England. Patent-Erlöschungen. VIII. Xo. 30202. Maschine, um die Fasern da Tcxtilstoffe in Strängen oder Bunden vor und nach dem Färben zuzurichten. — Xo. 30282. Neuerung im Aufspannen und io Aufspannrahmcn für Leder beim Lackircn, Färben und Trocknen. XXII. dlo. 40748. Verfahren zur Darstellung von violetten bis blauen Tetrazofarbstoffcn ausdiazo- tirtcm Paradiamidodiphenylamin und Naphtolmono- und Disulsosäuren.