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die Produktion bis auf 100 000° monatlich oder 4000° täglich steigern. Die Maschinen würden jedoch bei Verdoppelung der Arbeiter zahl eine tägliche Produktion bis zu 10 000° ermöglichen. Die Zahl der Behandlungen, welche die Gewebe erfahren, ehe sie die ge wünschte Appretur erlangen, ist sehr bedeutend und steigt in einzelnen Fällen auf 14. Man muß, um gute Ergebnisse zu erzielen, ein Personal zur Verfügung haben, welches vollständig mit dem Betrieb vertraut ist; denn in der That erfordert keine Appretur so viel Sorgfalt als diejenige der halbseidenen Stoffe, welchen man das Gefühl und den Glanz der ganz seidenen Stoffe geben will. In Bezug aus die maschinellen Einrichtungen sind besonders die Cylindermaschinen hervorzuheben, bei denen der Druck durch eine Pumpe auf hydraulischem Wege erzielt wird. Außerdem sind Vorrichtun gen vorhanden, welche es verhindern, daß der Druck eine gegebene Grenze übersteigt. Das System, welches hier bei der Appretur zur An wendung kommt, dürfte sich auch für den Druck als brauchbar erweisen. — Auf der wissenschaftlichen Ausstellung gelegentlich der Natursorscherversammlung in Wiesbaden waren unter anderem auch die Elberfelder Farbenfabriken (vorm.Fr.BayerLCo.), sowie die Berliner Aktiengesellschaft für Anilin- sabrikation mit ihren Produkten in großen Kollektionen vertreten, namentlich für Baum wollfarbstoffe. Eine neuer Kektograph besteht, nach der „Papier-Ztg.", aus einem Bogen Löschpapier, welches mit einer dünnflüssigen Lösung von Leim, Wasser, Ammoniak, Zucker und Glycerin gesättigt und überzogen ist. Zur Darstellung taucht man 4 Th. besten weißen Leim in eine Mischung von 5 Th. destill. Wasser und 3 Th. Ammoniak, bis er weich ist, und schmilzt den selben unter Erwärmen vollständig, worauf man 2 Th. Zucker und 8 Th. Glycerin zusetzt und die Mischung auf den Siedepunkt erhitzt. Diese gut umgerührte Mischung bringt man, so lange sie noch heiß ist, mit einer Bürste auf das Lösch papier, und zwar in solcher Menge, daß letz teres durch und durch getränkt und noch mit einem leichten Ueberzeuge versehen ist. Nach dem das so zubereitete Papier zwei bis drei Tage gestanden hat, ist es zum Gebrauche fertig. Bei Anwendung wird das Kopirpapier ange feuchtet und 1 bis 2 Minuten feucht erhalten. Sodann legt man die zu übertragende Schrift, Zeichnung oder Liniirung, welche mit geeigneter Tinte, Anilintinte, hergestellt sein muß, mit der Schriftseite auf das Kopirpapier und drückt sie mit der Hand oder mit Walzen an. Nach Ver lauf einer Minute entfernt man die Schrift rc., legt das Papier, auf welches Schrift oder Zeich nung übertragen werden soll, auf das Kopir papier und drückt es leicht an. Hierdurch wird die Schrift oder Zeichnung in richtiger Lage übertragen. Mehrere Abzüge können hinterein ander genommen werden. Sobald das Kopir papier trocken und steif geworden, was nach einigen Abzügen der Fall ist, wird es von neuem mit Wasser befeuchtet. Aür das Königreich Sachsen ist die chemische Fabrik von Max Elb in Dresden zur Bereitung des Denaturirungsmittels für Brannt wein (zum Zweck der Steuerbefreiung des Branntweins zu gewerblichen rc. Zwecken) er mächtigt worden. Im August ist die Ausfuhr baumwollener Waaren etwas gestiegen, besonders von dichten, gefärbten und bedruckten Sammten. Von seidenen Waaren wurden besonders halbseidene Zeuge, Tücher u. s. w. mehr (6124 D.-Ctr. gegen 5582 D.-Ctr. in 1886) ausgeführt. Die Ausfuhr von Chlorkalium ist im August um 25,041 D.-Ctr. oder 54,15 pCt. gestiegen. Die HZraunschweiger Jutefabrik verthritt eine Dividende von Die Fabrik ist auf längere Zeit noch mit Aufträgen zu lohnenden Preisen versehen. — Die Spinnerei und Weberei Koltern bei Kempten giebt 10 A Dividende. — Die Staßfurter Chemische Fabrik erzielte einen Reingewinn von 317,527 Mk. und giebt 8A Dividende. Aus dem Jahresbericht der Königt. sächsischen Gewerbe-Inspektoren für das Jahr 1886 entnehmen wir über Verunreinigung fließender und stehender Wasser folgendes: