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der Hydrosulfitlölunq und erhitzt auf etwa 60". Man setzt dann 1—2 Liier Kalkmilch hinzu und wenn nöthig, noch iiniae Liter Hydrosulfitlöiung. bis die Mischung schön gelb ist. Der Kalk spielt bei der Reduktion eine sehr große Rolle und muß mit Vorsicht augewendet werden. Der reducirle Indigo wird, wie auch in Nr. 12. 1875 angegeben ist, in die Küpe geschüttet, welche nur Wasser enthält. Die Küpe aber erfordert eine schwach alkalische Reaktion, sobald der Indigo einqe- füvrt ist. Von Zelt zu Zeit ist deshalb ein Zusatz von Kalkmilch nöthig. Man erkennt ob Raik fehlt daran, daß die Küpe schwarz wird, statt gelbgrün zu bleiben. Hat man zu viel Kalk, so ist die Wolle beim Verlaffen der Küpe storr und der India» nichi fizirt. Eine solche Wolle verliert, wenn sie mit Seife ge waschen wird, allen Farbstoff und wir» wieder weiß. Diesen Zustand beseitigt man durch Zufügen von etwas Säure zur Küpe. Durch obiges dürfke wohl alles klar gelegt sein, was über diesen wist ttgen Fonschritt der Küpenfarberei fraglich erscheinen könnte. Nun ist,s an den deutschen Färbern ui zeigen, daß sie ihren belgischen Kollegen nicht nachstehen wollen. Federfärberei. Schwarz auf Federfellen und Flügeln. (Schluß.) 25x Blauholz in Wasser abkochen, die Brühe abgießen, das Holz nochmals abkochen und die erhaltene Brühe der ersten zufügen. Das Ganze muß nun 90 Liter ausmachcn; andernfalls wird es auf 90 Liter ergänzt. 1^ Gelbholz zweimal in Wasser abkochen, die erhaltenen Abkochungen vereinigen und auf 10 Liter ergänzen. Die beiden Flüssigkeiten vereinigen. In diesem Bade bleiben die Felle wieder 6 Stunden. Man nimmt nun heraus, spült schwach und bringt wieder in das erste Bad, läßt wieder 6 Stunden darin, läßt ablausen und geht in das zweite Bad zurück. Diese Operation wiederholt man zum dritten Male. Schließlich spült man, passirt durch eine 40" L warme Auflösung von 100^ Seife in je 10 Liter Wasser, spült, schwingt ab und trocknet in einem mäßig ge heizten Trockenzimmer. Nach dem Trocknen werden die Felle einzeln auf der Vorderseite mit einem Lappen abge rieben, der schwach mit Olivenöl genetzt ist; aus der Rückseite werden sie mit einer Emulsion aus Eigelb und Olivennöl gut abgerieben, der man einige Tropfen roher Carbolsäurc zuge setzt hat. 16 — Lappenfärberei. Hellblau auf halbwollenen Kleidern. Auf 3 Kleidern -- 3 Kilo. DieWaare gutwaschen undspülen. 3Stunden in ein 60" 8 warmes Bad aus 150«' Tannin unter öfterem Umziehen einlegen, herausnehmen, ablausen lassen und in einem frischem Bade aus etwa 25«'. Alcaliblau und 75«' krystallisirte Soda ausfärben, indem man kalt L Stunde behandelt, langsam zum Kochen erhitzt, und dieses Stunde unterhält. Herausnehmen, dem Bade 110«' Schwefelsäure zusetzen wieder eingehen und unter gutem hantiren fertig färben. Schließlich spülen. Damit die Waare nicht abfärbt, passirt man durch eine schwache Leim- lösung und appretirt. Dunkelblan auf Halbseide (Seide und Baumwolle.) Auf 1 Kleid --- 1 Kilo. Die gereinigte und gespülte Waare eine Munde in ein 60'8 warmes Bad aus 100«' Tannin einlegen, herausnehmen, ausdrücken. Auf einem heißen frischen Bade mit 10—15«' Malachitgrün und 10«' Melhylviolett 58 aus- särben. Zum Dunkeln kann man nachher mit der selben Flotte mit reinem essigsaurem Eisen (nicht holzsaurem) oder Eisenvitriol nachhelfen. Schließ lich spülen. Zur Appretur durch eine Auflösung von 100«' Zucker in 10 Litern Wasser passiren und auf der Tronnel appretiren. Baumwollenstückfärberei. Lichtgrün auf Velvet. Auf 1 Stückes-» Auskochen, bleichen und gut spülen, V« Stunde auf einem 50° 8 warmen Bade aus 2^ ZOO«' Gelbholz und 1^ Alaun umhaspeln, ausschwin gen, bei 80" 8 1 Stunde mit 2" 500«'Schmack schmackiren. Für lebhaftere Nüancen verwen det man statt des Schmacks 400«' Tannin. Wieder ausschwingen und auf frischem, 30° 8 warmem Bade aus 100«' Methylgrün uud 50«'