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14 Patent-Ertheilungen. VIII 38590. BandhaSpel mit Meßapparat und felbsttllätigem Lagenleger. L. Löwentkal in Elbeif.ld. VIII 38597. Verzierung von Flächen mittelst eines Leimanstrickes. O. Lindner in Wien. VIII 38606. Neuerung an Breitfärkunaschinen für Plüsche und ähnliche Gewebe. C. G. Hanbold tun.. Chemnitz. VIII 38608. Maschine zum Tämpsen und Lüsiriren und zum automatischen Lang und Breitstrecken von Geweben aller Art. W. Stephan L Sohn, Meerane in Sachsen XXII 38573. Verfahren zur Darstellung blauer schwefelhaltiger Farbstoffe — Farbwerke, vormals Meister, Lucius L Brüning in Höckel a. M. LXXVI 38S84. Kämm-Maschine für Flacks, Hanf, Jule und andere Gespinnstfasern. G. Stelling in Hannover. XXII. 38664. Verfahren zur Darstellung von Benydinmonosulf jäure und von Azofarbstoffen aus deu Tetrazoverbindungen de s.Iben. — Farbenfabriken vorm. Ar. Bayer L Co. in Elberfeld. Pa t e n t - E r l ö s ch u n g en. XXII 22268. Verfall, en zur Darstellung gelber, oranger und brauner Farbstoffe. Eine neue Farbstoffklaffe. (Ueber Catechu und den Ersatz desselben.) (Fortsetzung.) In Bezug auf die Reaction des Brenz catechins mit dem chromsauren Kali, die in der vorigen Nummer genauer besprochen wurde, ist noch eine unwesentliche Modification derselben zu erwähnen. Wie in vielen anderen Fällen, so läßt sich auch bei unserer Reaction das dop pelchromsaure Kali durch das doppelchromsaure Natron ersetzen. Es ändert das an dem Wesen der Reaction nichts; es läßt sich aber eine kleine Ersparung dadurch erzielen, da sich der Preis des doppelchromsauren Kalis zu dem des doppelchromsauren Natron gegenwärtig an nähernd wie 4 : 3 verhält. Die Probefärbun gen, die mit Brenzcatcchin und doppelchrom saurem Natron ausgeführt wurden, ließen gegen über den Färbungen mit Brenzcatechin und doppelchromsaurem Kali keine nachtheilige Wir kung von der Aenderung in dem basischen Be- standtheil des Chromsalzes erkennen. Auch mit den übrigen löslichen doppelchromsauren Salzen wird sich wahrscheinlich eine Reaction mitBrenzca- techin ergeben. Es mag das hier aus dem Grunde erwähnt werden, um allen späteren Versuchen derartige geringfügige Aenderungen als etwas wesentlich neues darzustellen, von vornherein zu begegnen. Wir hätten jetzt eigentlich, nachdem wir die Reaction des Brenzcatechins selbst näher kennen gelernt haben, die Reactionen der Brenzeatechin- derivate eingehender in Bezug auf ihre sarben- technische Verwerthung zu besprechen, müssen jedoch aus verschiedenen Gründen vorläufig da von Abstand nehmen, behalten uns aber für spätere Zeiten vor, auf diese Seite der Unter suchung zurückzukommen. Es wurde an früherer Stelle mit besonderem Nachdruck darauf hingewiesen, daß eine ganze Reihe von phenolartigen Verbindungen d. h. von Benzolderivaten, bei denen die Benzolwasser stoffatome durch die Hydroxylgruppe ersetzt sind, mit Brenzcatechin die Reaktionsfähigkeit gegen doppelchromsaures Kali theilen. Die Anzahl dieser Verbindungen wächst noch stärker, wenn wir an Stelle des doppelchromsauren Salzes die Säure selbst in Wirksamkeit treten lassen, indem wir zu der Lösung des Salzes eine freie Säure hinzufügen. Von allen Substanzen, welche mit löslichen doppelchromsauren Salzen nur bei Gegenwart von freier Säure eine Reaktion geben, bietet das Resorcin, welches wir bereits in dieser Hin sicht erwähnt haben, durch sein eigenthümliches Verhalten ein besonderes Interesse dar. Fügt man zu einer mäßig starken Lösung von Resorcin eine Lösung von doppelchromsauren Kali und außerdem noch etwas verdünnte Schwefelsäure oder verdünnte Salzsäure, so entsteht bald eine braune Flüssigkeit. Legt man Wolle in die selbe, so nimmt die Faser den Farbstoff aus und erlangt ein eigenthümliches gelbes Aussehen, giebt jedoch an heißes Wasser einen großen Theil des Farbstoffes ab. Es lassen sich deshalb auf diesem Wege nur Helle Farben von brauner Nuance erzielen. Zu einem anderen Ergebniß kommt man jedoch, wenn man die Stoffe durch schwaches Pressen von der Hauptmasse der Flüssigkeit befreit und dann die Fasern dem Einflüsse des Lichts und der Luft überläßt. Es verändert sich der Charakter der Färbung und außerdem nimmt dieselbe eine größere Inten sität an. Setzt man nunmehr den Stoff der Einwirkung von heißem Wasser aus, so zeigt er ganz verändertes Verhalten. Der Farbstoff