Volltext Seite (XML)
dafür nur in äußerst geringem Maße vorhan den war. Nachdem sich die Bedürfnisse in dieser Beziehung geändert haben, sind jene Gebiete der Wissenschaft mehr in Angriff genommen, aber immerhin bleibt noch viel zu thun übrig, um so mehr, da auch die Verfälschungen der Waaren mit immer größer werdendem Raffine ment vorgenommen werden. Auch für den Praktiker, der sich aus eine chemische Untersuchung der Waare nicht einläßt oder einlassen kann, ist es von erheblichem Nutzen, wenn er etn Verständniß hat für die allgemeinen Grundsätze, welche für die „Ge- haltsprüsung" der Waaren in Betracht kommen. (Fortsetzung solgt.) Erläuterungen znr chemischen Wäsche. Fortsetzung. Ein solche Maschine, die sich selbst empfiehlt und allen anderen vorzuziehen ist, ist die schon öfter in diesem Blatte beschriebene. In dieser lasse man die Waare circa 30 Minuten lausen und nehme heraus, dabei ist auch die Vor sicht anzuwenden, das ablausende Benzin gut auszusangen. Man wasche dann durch 2—3 Spülbäder in den oben erwähnten Zink- oder Kupferwannen; jedoch muß sämmtliche Arbeit schnell von statten gehen wegen der Verdun stung des Benzins. Man bringt nun in die Centrifüge, die mit einem dicht schließenden Deckel versehen sein muß und fängt am Ablauf durch ein untergestelltes Gesäß das ablaufende Benzin auf. Seide darf indessen wenig oder garnicht geschleudert werden. Nach dem Aus schleudern der Stoffe schüttele man tüchtig aus und hänge auf zum Ausdunsten. So fahre man fort bis die Partie zu Ende ist. Man lasse immer mehrere Arbeiter waschen, damit es Hand in Hand und schneller geht. Bemerkt sei noch, daß nie an Benzin ge spart werden darf. Man halte womöglich große Spülbäder, um reine Waare zu erhalten. (Fortsetzung folgt.) Lederfärberei. Ponceau aus Leder zu Hutfutter. Das Leder anfeuchten und auf einen Tisch ausbreiten, der mit einer in der Mitte gewölb ten Zinkplatte versehen ist. Das Leder glatt ausstreichen und mit einer Lösung von 10«' Tannin in je 1^ Wasser bei 30°k überbürsten, abnehmen, trocknen und mit einer Lösung von lOO«' Ponceau R oder G in je 1 Wasser un ter Zusatz von 20«' Essigsäure nachbürsten. So bald die Nuance erreicht ist, trocknen und ap- pretiren. Je nach der Nuance des Ponceau erzeugt man eine andere Nüauce: durch Anwendung von mehr oder we niger Farbstoff erhält man heitere und dunkelere Töne. Zum Appretiren des Leders 100«' Casein mit 100«' Ammoniack übergießen und soviel kochendes Wasser zusetzen, daß das ganze 1 L. ausmacht, unter öfterem Umrtthren bis zu völ liger Lösung stehen lassen, das Leder damit nachbürsten, trocknen, pressen oder kalandern. Färberei der Baumwolle. Goldgelb auf Baumwollengarn. Auf 10 Kilo. 2^ Bleizucker in Wasser lösen, 2^ Blei glätte hinzugeben, so lange kochen lassen, bis der Satz weiß geworden, absetzen lassen, die klare Flüssigkeit abziehen, dieselbe auf 1' L stellen und die abgekochte und gebleichte Baum wolle eine Stunde auf dem kalten Bade han- tiren, herausnehmen, abwinden, durch ein kal tes Bad aus 500«' Kalk Stunde hindurch- paffiren, gut spülen und ans einem kaltem Vade aus 1^ chromsaurem Kali zehnmal um ziehen, ausschlagen, dem Bade 2 L Salzsäure binznsetzen, gut durchrühren, wieder eingehen und auf dem Bade fertig färben, indem man ' - Stunde hantirt und schließlich gut spült. Wird gut gespült, so färbt die Baumwolle nicht ab. Man hüte sich, die Vleibeize zu stark anzuwenden; sonst wird das Gelb leicht nnegal. Seidenfärberei. Blauschwarz auf Trame. In Marseiller Seife abkochen, spülen und sechs Stunden auf salpetersaures Eisen von