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/iMd-m Ändern billig. Er wird finden, WaS wir oben dell erstell Aiken «uSgksprqchen baden, da- Wort enthält Wahrheit, allein im Leben findet diese Wahrheit nicht allemal Geltung und Anwendung. Heute zu einem recht lautsprechenden, ja wir könnten sa gen l autsch rtirnden Beispiele im Großen. Im vor'gen Jahrhundert und namentlich noch früher und überhaupt in alten Zeiten so wie im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts bis und mit dem Wiener Kongreß haben die Monarchen die Völker als eine Sache betrachtet, über welche, ganz ohne ihr Zuthun, ohne weitere- verfügt werden konnte. So und so viel hunderitausend oder Millionen Köpfe wurden bei die sem oder jenem Friedensschlüsse diesem oder jenem Herrscher zugezählt und — da- Geschäft war geordnet und die Völker fanden es auch in Ordnung. Da trat der große StaatS- künstler jenseits deö Rheins auf. Er für sich war überzeugt, er sei dazu bestimmt eine Krone zu tragen, obwohl er nur ge wählter Präsident einer Republik war. Wer sollte ihm die Krone verleihen? Wer? - DaS Volk! Es wurde der mo derne Staatsgrundsatz aufgestellt: Daö Vo'k hat abzustim- men. Und so sitzt ein Kaiser Napoleon III. auf dem fran zösischen Throne durch des französischen Volkes Willen; so ist der greise und weise König Leopold König der Belgier durch — deS Volkes Wille, und so H it in der neusten Zeit der Sohn des jetzigen Königs von Dänemark, George- I. den griechischen Königsthron bestiegen durch des — Volkes Wil len, so wird in wenig Monaten ein kaiserlicher Prinz von Oesterreich, Erzherzog Mar den neugeschaffnen Kaiserthron von Meriko besteigen durch — de- Volkes Willen. Nizza ist an Frankreich gekommen durch de- — Volkes Willen (frei- . lich mag und soll da der Wille darnach gewesen sein!) von den kleinen italienischen Staaten in der neusten Zeit nicht zu reden. Also in allen diesen genannten Fällen, hat, denn eS ist ja Nunmehr geschichtlich, des Volkes Willen entschieden, (der geehrte Leser wird nunmehr schon merken, wo der Volksfreund schreiber hinaus will,) warum soll denn in Schleswig-Holstein der VolkSwille, des Volkesstimme durchaus nicht- gelten? Wa- dem Einen recht ist, ist doch dem andern billig. All' diese- Blutvergießen in Schleswig, all' dieser Hader und Streit zwischen den Großmächten, all' diese Ungewißheit rc. rc. wäre vermieden worden, wenn man ruhig und einfach die Stimme der Herzogthümer gehört und ihren Willen befolgt hätte. Leider ist es aber eben nicht immer Wahrheit, im Gro ßen, wie im Kleinen: WaS dem Einen recht ist, ifi dem An- derm billig. Das französische Volk hat sich seinen Kaiser selbst gewählt, warum soll die Stimme der Herzogthümer überhört werden? Griechenland hat sich seinen König durch des Volke- Willen gewählt, aber Schleswig-Holstein soll sich seinen Herzog nicht durch des Volkes Willen wählen dürfen. — WaS läßt sich auf alles dieses sagen? Es ist in der Welt leider nicht immer wahr, was das alte Wort sagt: WaS den. Einen recht ist, ist dem Andern billig. Deutschland. Oesterreich. Wien, 15. Febr. Der A. A. Z. wird geschrie- den: Noch im Hause dieser Woche rücken zwei der ehemaligen .Freiwilltgenregimenter, da- Husaren und da- Uhlanenregiment Nr, 13, nach Italien ab. Bon weitern Truppensendungen nach Schleswig, außerhalb de- Ersatzes für den Abgang bei den dort stehenden Regimentern, verlautet noch nichts; nur Geschütz scheint zahlreich nachgeschoben zu werden. Würzburg, Freitag, den 19. Februar, Mittag«. Die Ministerconferrnze« find heute geschloffen worden. (Dr. Z.) Hannover, Donnst 18. Febr., Abd«. Heute sand die Eröffnung der Ständevcrsammluug statt. Der Krieg«mtn<ster Freiherr v. Brandts verlg« die Thronrede. In derselben heißt e« unter Anderm: Der König, der zur Förderung der größern Einigung Deutsch land« sich an der gemeinsamen Gesetzgebung de« Bundes und am Fürste»tage betheiligt habe, werde auch ferner bemüht sein für ritte auf verfassungsmäßigem Wege zu erreichende Bundesre- soem mit föderativer Basis. Auf diesem Wege verharre der Kö nig bet seinem Bestreben für die Wahrung de- Recht« der Her- zogthnmer. Der König werde sich zwar eine- einseitigen Bor- * (Mir- enthalten, aber nicht unterlass««, um neben dem steten Be- j mühen die drohend- Spaltpilz unierten Bunde-genoffen abzn- wenten, auch di« Bundesverfassung uttd die Selbstständigkeit sei- ne« Lande« zu wahren. Der König bedaure, daß nicht Truppe« de« gesammten deutschen Bunde«, insbesondere nicht Hannöver, scht an den Waffenthaten der vesterretcher und Preußen bethet- ltgt seien. Die Hoffnung aus Erhaltung de« Zollverein« sei nicht aufzugeben. Die innere Lage sei befriedigend. Die Vor lage mehrer Gesetzentwürfe werde verheißen. Frankfurt a. M., 15. Febr., Nachm. Dit Civtlkom- miffare de« Bunde- für Holstein haben in Beantwortung de« Schreiben« der vereinigten Au-schüfft vom 9. Febr. ihre Ent- lassung gegeben für den Fall, daß die Bunde-Versammlung in ihr Verhalten Mißtrauen setze. Sie schließen ihre Antwort fol gendermaßen: »Setzt aber hohe B»nde«vers«mmlung, wie die- die obenerwähnten wiederholten Weisungen anzudeuten scheinens Mißtrauen in unser Verhalten und hat Hochdiestlbe Anlaß zu bezweifeln, daß wir unt in dieser wie invaliderer Beziehung die un« ertheilten Instruktionen streng zur Richtschnur dienen lassen, so dürfen wir die gehorsamste Bitte un« erlauben, daß hohe Bundesversammlung uns die« frei und unumwunden eröffnen und unsere Rechtfertigung hören wolle. Andernfall« könnten wir nur wünschen, eine« Auftrag« möglichst bald entbunden zu wer- den, dessen Ausführung, wie sie von gewisser Seite her unaus gesetzt die gehässigste und verdächtigendste Crttik erfahren, von Tag zu Tag schwerer und völlig unmöglich wird, sobald wir nicht mehr des Vertrauens und der Unterstützung der hohen Versamm lung un« versichert halten können, von welcher wir unsern Auf trag herletten." Schleswig - Holstein. Au« Flensburg, 16. Februar, schreibt man der „Köln. Zeitung-: Noch immer keine neuen KriegSereignlffe. Die Trup pen find in nächster Nähe der Düppeler Schanzen konzentrirt, euorme Vorräthe von Munition find herbeigeschafft worden, und da da« Wetter sich geändert hat; stände einem Angriffe ntcht« entgegen, wenn nur die Schanzen weniger, formidabel wären- und wenn die Dänen nicht über ein Etwas verfügten, da« un- abgeht, ich meine die Flotte, «elche im Wenningbund liegt. Unter Wenningbund versteht man den Meerbusen, welcher südlich vo« Eonderburg scharf in da« Sundcwttt etnschnetdet und die Düppeler Schanzen im Süden gegen einen Angriff von der Landsette schützt. lanHier liegen die feindlichen Schiffe, durch da« hohe User deS Fest» de« geschützt, den deutschen Kanonen unerreichbar, aber vollkommen im Stande, durch schwere Schiff-bomben die Verbündeten zu belä stigen, wenn sie sich den Schanzen nähern. Aus diesem Grundt ist ein Plan beschlossen worden, den ich Ihnen im Interesse der Verbündeten nicht mitzutheilen wage, der aber von der größten Tragweite werden kann, wenn er den Dänen verschwiegen bleibt. Um keine Vorficht zu vermeiden, werden daher jetzt schon ver dächtige Subjekte eingefangen, und wir sahen gestern den Pastor Mörk-Hansen au« Feldsted, Mitglied der schleSwtg'schen Stände versammlung, und den fast eben so gefährlichen Pastor Schlep- pegrell au« Broacker mit Stricken gebunden durch Flensburg führen. Erst wenn das Spionirsystem unterdrückt sein wird, kann daran gedacht «erden, da« auszuführen, was beabsichtigt wird; wie groß aber die Kühnheit der Spione war, und welche Mühe sie sich gegeben, mit den Dänen auf Alsen im Rapport zu bleiben, geht daraus hervor, daß sie von hier nach Hamburg ihre Verbindungen unterhielten und von dort über Stockholm und Kopenhagen telegraphieren ließen. Sie werden au« ande ren Quellen wahrscheinlich erfahren, daß von den Verbündeten Schanzen, aufgeworfen werden sollen, und daß man eine förm liche Belagerung Düppels beabsichtigt. Ich mache Sie hierauf aufmerksam, damit Sie nicht dem Pesfimt-mu- verfallen und an eine Verschleppung de« Angriffs glauben. Kommt die Stande, wo die Preußen den Feind auf« Haupt schlagen können — und sie kommt hoffentlich bald —, so werden sie dieselbe mit Jubel begrüßen und. sich ihren Brüdern, den Oesterreichern, ebenbürtig zeigen. Gebe der Himmel nur trockenes Wetter, damit die bra- ven Soldaten weniger Strapazen auszuhalten haben! Flensburg, 16. Febr. Soeben wird Armeebefehl Nr. 4 bekannt. Er lautet: Hauptquartier Flensburg, den 14. Febr. 1864. 1) Alle von den Truppen in den öffentlichen Kassen de- HerzogthumS Schleswig in Beschlag genommenen und noch in , Beschlag zu nehmenden Gelder und Werthpapiere müssen al«, bald mit einem Protokoll über die Beschlagnahme an die von den allitrten Großmächten bestellten Eivtlkommiffarien zur Ver-