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120 Tapferkeit, Hingebung und, Au-da^er wlttetfernd, in edler. Ka meradschaft und mit vereinten Kräften, der vefreundekenKrtegs- Herren Zufriedenheit und Anerkennung würdig sein und bleiben. — Ihnen zum Voraus für die fürsorgliche Führung dankend Ihr wohlgewogrner Franz Joseph." Prinz Friedrich Karl von Preußen hat am 28. Ja nuar folgenden CorpSbefehl erlassen: .Hauptquartier PlAn, °den 28. Januar 1864. Soldaten meiner Corp«! Al- der König mir da- Kom mando über euch anvertraute. befahl Er mir, in Seinem Na me» es euch au-zusprechen, wie er erwarte, daß ihr unter alle« Umständen eure Schuldigkeit thun würdet. Wenn ihr auf dem Marsche hierher fremde Städte und Dörfer betratet, haben die Bewohner, die euch nicht kannten, euch gefürchtet, aber eure gewinnende Bescheidenheit und Freundlichkeit verschaffte euch nicht nur gute Bewirthung, sondern ließ euch auch al- Freunde von da scheiden, wo ihr al- unwillkommene Gäste eben hingekom- Men waret^" Dies ist die Art, wie man dem preußifchen Na men Ehre macht. Betragt euch immer und auch in demj-ni- gen Lande so, da« wir befreien «erden. Die preußische Waf- fenehre — laßt es euch gesagt sein — besteht darin, zu siegen — aber dem Besiegten, wie einem Bruder, zu verzeihen. Das ist christlich, und ein guter Christ kann kein schlechter Soldat sein. Der preußische Name hat bet den Dänen schon guten Klang. Schön ist eS, wenn selbst unsre Feinde uns achten. > Soldaten', in wenig Tagen wird eS sich zeigen, ob Krieg, ob Friede ist. Sollte der zweite dänische Krieg beginnen, so werden wir auf verschanzte Stellungen, aus breite Wasser- oder Eisflächen stoßen. Auch nur um so herrliches wird sich eure " Unerschrockenheit und euer Eifer zeigen. Wir werden jedes Hin- derniß zu überwinden wissen und keines wird uns länger aus- halten, als sich gebührt. Jene Hindernisse, bergen sie nicht den selben Feind, der eS gewohnt ist, vor unsern Regimentern zu flieht«? Wohlan denn! Suchen wir diesen Feind auf, wider- fetzen wir uns seinem Rückzüge, zerstreuen wir seine Rethen! Nach diesen Erfolgen werdet ihr den Feind nicht zu Athem kom men lassen und ihn rastlos verfolgen, um ihn zu vernichten, ehe er auf feine Inseln entweicht. Ihr werdet daher einige starke Märsche Haden, aber hernach die wohlverdiente Ruhe und gute Quartiere, Ehre und Belohnungen und da- gute Gewissen er füllter Schuldigkeit. / Seit 50 Jahren zum ersten Male wirb Oesterreich an uns rer Seite kämpfen. Erneuern wir die alte Waffenbrüderschaft! Welch edler Wettstreit steht uns also bevor! Wie werden aber. auch in unsern Reihen die Männer von Brandenburg und die Männer von Westfalen um den Pnis der Tapferkeit ringen und wetteifern! Ihr Brandenburger! ich kenne euch, und ihr kennt mich, und dies ist genug gesagt! Ihr Westfalen! wir kennen uns zwar noch nicht, aber um so besser vielleicht, denn keine schönere Ge legenheit, euch schnell kennen und schätzen zu lernen, kann uns werden. Folgen wir doch Alle der schwarz-weißen Fahne, ge horchen wir doch Alle demselben Könige, der uns gesagt hat, Er baue darauf daß wir unter allen Umständen unsre Schuldig. k«it thun würden. — Mit Gottes Hilfe werden wir sie thun! . ES lebe der König — Hurrah! Der commandirende Ge- nepal: tzez. Friedrich Karl, Prinz von Preußen." Kiel, Montag, 1. Februar, Abends. Heute Mittag hät bei Eckernförde ein Kampf zwischen preußischer Artillerie und zwei dänischen Kanonenbooten stattgesunden. Die Ka nonenboote erhielten neun Kugeln uitd entfernten sich dann schleunigst. Die Preußen nahmen Eckernförde nach kurzem Kampfe und hatten Abends schon die Höhen jenseits der Stadt besetzt. » Kiel, Montag, 1. Februar, Abends. Die dänischen Posten schossen heute Morgen bei Rendsburg auf die einrücken den Oesterrcichcr. Tiroler Jäger gaben eine Salve, worauf die Dänen zurückgingen. Nachrichten über weitere Feindselig keiten sind unsicher." Um Mittag Gefecht preußischer Artillerie mit zwei däni schen Schraubenschiffen vor Eckernförde. Die Schiffe verließen schließlich den Hasen. Die Stadt wurde von den Preußen Mwmmcn. In Gettorf proclamirte der 77jährige Gräf Bau- ÄWn von Knoop mit den Rittergutsbesitzern des Djstrictö und dM Ortshewohnern den Herzog Friedrich VIII. , Kiel, Dienstag, 2. Ftbrdar. Die Preußen haben den Dänin in Dänischwohld ,100 zusammengekoppelte Wagen abge nommen. Zehn dänische Dragoner wurden gefangen, fünf da von sind verwundet. In Gettorf und Eckernförde wurde Herzog Friedrich enthu siastisch vom Volke proclamtrt. Die Gesandten Oesterreich- und Preußen- find au- Kopen hagen hier eingetroffen und weiter gereist. » Kiel, Montag, 1. Februar, Abend-. Heute früh vor 8 Uhr haben die Preußen nördlich von Kiel, die Oesterretchet bej Rendsburg die schle-wigsche Grenze überschritten. Die Preu ßen wurden »od schle-wigschen Gutsbefitzern an der Grenze al- Befreier bewillkommnet. Die deutschen Parlamentäre, welche die Sommatton überbracht haben, find gestern zurückgekommen; in der Stadt Schle-wig waren sie von der Bevölkerung mit Hurrah begrüßt worden. Frankreich. In der französischen Kammer wurde am 29. Jan. sehr warm und kräftig für Schleswig-Holstein gesprochen. Die „Köln. Ztg." läßt sich nämlich vom 30. Jan. au- Part- schreiben: In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körper- war noch die Rede des Barons Geiger, der, wie auch sein Name sagt, seinem Ursprünge nach ein Deutscher ist, sonst aber zur Majorität ge hört, bemerkenswerth. Derselbe sprach sich nämlich gegen Däne mark und zu Gunsten Schleswig - Holstein- aus und gab zuerst einen geschichtlichen Ueborblick, der für eine französische Kammer viel, für Deutsche natürlich aber wenig Neues enthält. Er hat die Frage tief und ernsthaft studirt und wußte vollkommen den Standpunkt Deutschlands zu würdigen, ja, was noch mehr ist, er sprach ihm vollkommen das Wort, und Niemand aus der Kam mer redete gegen ihn; nur hin und wieder wurde er von sehr lebhaften ,,Ire» Kien, Ire» Kien!" (zu deutsch: sehr gUt! sehr gut!) unterbrochen. England. London, 30. Jan. Lord Russell hat wieder eine neue Combination auSgedacht, die zu einer Ausgleichung des schwe benden Streites führen soll. Lord Cowley hat in Part« fol genden Vorschlag gemacht: „Die Westmächte dringen bei Preu ßen und Oesterreich auf Gewährung der von Dänemark erbete nen Frist zur Einberufung des RetchsralheS. Sie seien beide überzeugt, der RcichSrath werde in die Zurücknahme der Ver- »fassung vom November willigen. Sollten jedoch dessen Be schlüsse gegen alle Erwartung nicht in diesem Sinne aussallen, nun, dann versprechen England und Frankreich, sich fern zu hal ten und Dänemark seinem Schicksale zu überlassen." Frank reichs Antwort ist noch nicht bekannt, doch wird dieselbe allem Anscheine nach verweigernd aussallen. Frankreich will seine zu rückhaltende Stellung unter keinem Vorwande ausgeden, indem eS hofft, daß die englische Regierung sich schließlich geuöthigt sehen werde, in den Kongreß zu willigen. Die Zuversicht mit der Rouher das endliche Gelingen des von Napoleon Hl. ge machten Congreßvorschlages prophezeit hat, ist et» Fingerzeig mehr dafür, daß man in Parts das Projekt vom 4. November noch nicht aufgegeben habe. London, Dienstag, 2. Februar. Die heutige „Morning- Post" schreibt: Die deutschen Großmächte erkiärten, Schleswig blos al« Garantie für Erfüllung berechtigter Forderungen an Dänemark zu occuptren. England werde dies als ungerechte Aggression ansehen. Italien. Neapel,-23. Ja». Die außerordentliche Kälte, welche einige Zeit hier anhaltend geherrscht und die den an rauhe Tem peratur nichl gewohnten neapolitanischen Naturen hart zugesetzt hat, hat sich seit gestern gelegt, und wir erfreuen uns augenblick lich eines recht angenehmen FrühlingswctterS. In den Provin zen war aber die Kälte so groß und der Schnee so stark, daß die Posten einige Tage ausblieben und die Telegraphen-Verbin dungen auf kurze Zeit unterbrochen waren. In den unüberseh baren Flächen der Kapitanata, wo man sonst keine Idee von Schnee hatte, lag derselbe Heuer drei Fuß hoch. Rußland und Polen. Warschau, 25. Jan. Der tapfere Jnsurgentenanführer JankowiSkt ist durch Verrath eine- Bauern in russische Gefan genschaft gerathen. Er wurde bei einem Dorfgetftlichen von Ko saken überfallen und gefangen genommen. Die Russen wareiz außer sich vor Freude, diesen gefährlichen Ches einer schon Mehr mals im. „Dziennik" zersprengten .Bande" endlich gefangen zu haben, Und führten ihn unter Musik nach dem nächsten Städt- chen ab. JankowiSkt hatte viel Baarschast uub wichtig«. Pa piere bet sich. Der unglücklich« junge Mann war früher al»