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Erzgebirgischcr Vollssreund. Tage-uns ÄmWtaN für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so wie für die Stadträtbe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, , Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. Dienstag, den 12. Januar, IM, Drei« vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahme für di« am Ab«nd erscheinend« Nummer bi« Bormittaq« 11 Uhr. ItviriKl. 8ävÜ8. Wt^tlic li« 8tual8«i8«nbuIuKol. Bekanntmachung, Eöhwellenliefernng betreffend Zur Ergänzung der diesseitigen Vorräthe soll im Laufe des künftigen Frühjahrs und Sommers der Bezug von 125,000 Stück 4 Ellen langer, 6 Zoll zwischen den Auflageflächen hoher und in den letzteren 10 beziehentlich 8 Zoll breiter kieferner Eisenbahn- Querschwellen auf dem Wege der Submission erfolgen. Lieferungslustige wollen die Lieferungsbedingungen bei diesseitigem Hauptbüreau, oder bei einem der Ingenieur- büreaur zu Leipzig, Werdau, Reichenbach, Hof, Zwickau, Glauchau, Chemnitz und Waldheim einsehen und sodann ihre Anerbie tungen — welche ebensowohl auf das ganze obgedachte Quantum, als auf kleine Parthien gerichtet werden können — schriftlich unter der Bezeichnung „Schwellenlieferung betr." bis Ende des kommenden Monatö Januar hier einreichen, worauf sodann über Annahme oder Ablehnung der Offerten bis Mure des Monats Februar Entschließung gefaßt und den ConrUrrenten eröffnet wer- -^ven wird. Leipzig, am 28. December 1863. Königliche Staatseisenbahn-Direktion. Freiherr von Biedermann. Bekanntmachung. Das Königliche Gerichtsamt findet sich veranlaßt, nachstehende Belehrung über die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe nnd über die Mittel ihrer Verhütung wiederholt bekannt zu machen: Noch immer kommen Betäubungsfälle, nicht selten mit tödtlichem Ausgange vor, welche durch gehörige Vorsicht bei der Be handlung der Stuben- und Backöfen hätten verhütet werden können und allein dadurch herbeigeführt werden, daß die bei dem Verglimmen der Kohlen entstehenden schädlichen Dämpfe sich in die bewohnten Räume verbreiten. Diese Dämpfe, Kohlendunst oder Kohlendampf genannt, sind unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerklich, aber eben deshalb um so gefähr licher, während der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch die beißende Empfindung in den Augen bemerkt wird. Der Kohlendunst oder Kohlendampf ist ein Gemenge sehr verschiedener Luftarten und entsteht, wo Brennmaterialien un vollständig verbrennen (glimmen, schwülen), daher bei ungenügendem Luftzüge und bei zu geringer Erhitzung der Brennstoffe. Dies geschieht 1) bei Kohlenbecken, weil durch den langsamen Abzug des Rauches und durch die über den glimmenden Kohlen sich bil dende Aschendecke der Zutritt von frischer Luft sehr behindert wird; 2) in Stuben - und Backöfen, wenn durch das Schließen der Klappen oder durch Verstopfung der Züge mit Ruß das Abziehen der schädlichen Luft verhindert oder durch festes Schließen der EinfeuerungSthüren und der Thüren des Aschenfalles der Zutritt kalter Luft während des Brennens abgehalten wird; 3) bei Anwendung von Brennmaterial, welches feucht »ist oder zu viel Asche hinterläßt, wie nasses Holz, Abgänge von Flachs, feuchte oder erdige Steinkohlen, wie Staubkohlen, Sandkohlen, Kohlengruß und dergl.; 4) im Anfänge des EinfeuernS oder bei neuem Aufschütten der Brennstoffe, indem in beiden Fällen letztere noch nicht die erforderliche Hitze erlangt haben. Die von innen geheizten Stubenöfen, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu überwachen, weil die Kohlendämpfe, welche sich nach dem Schließen der Klappe noch erzeugen, nicht Abziehen können und so durch die Einfeue- rungS- und Aschenfaüöffnung in die Stube treten. Aber auch die von außen geheizten Stubenöfen bringen Gefahr, wenn alle Oeffnungen gut geschlossen tverden, während noch Kohlen darin glimmen; die eingesperrten Kohlendämpfe treten dann durch die Fugen deS OfenS in die Stuben, wie na? . mentlich bei den sogenannten Berliner Oefen. Dasselbe findet bei den in bewohnte Räume eingebauten Backöfen statt. Man wird daher am besten-sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach außen so lange nicht hindert, als noch etwas im Ofen glimmt; daher schließe man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte das Zufällen derselben. Die Wärme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bet eisernen Oefen nicht so beträchtlich, als man zu grüben pflegt. Da überdies ein guter Schluß der EinfeuerungS- und Aschenthüren eben so die Wärme in der Stube erhält, als die geschlossen«: Klappe des Rauchrohres, so sorge man für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche ^klappe ganz weg. Kohlenbecken find in geschloffenen Räumen immer schädlich, da sich alle von ihnen aufsteigenden Dämpfe in die Stube oder Kammer selbst verbreiten müssen, man vermeide sie daher gänzlich. Während der Rauch Husten und Augenbrennen erzeugt und den Athem beengt, bringt das Einath««» ejner Luft, welche Kohlendunst oder Kohlendampf enthält, Eingenommenheit deö Kopfes, Schwindel, Kopfweh, Umnebelung der Augen, Schlaf sucht, ein Gefühl von Beängstigung und allgemeinem Unwohlsein, wohl auch Uebelkeit und Erbrechen hervor. Bei längerem Verweilen in solcher Luft tritt Betäubung, Ohnmacht, Scheintod, auch der Tod selbst ein. Besonders gefährlich wird «ine solche Luft den Schlafenden.