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Dresdner Journal : 06.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188907062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-06
-
Monat
1889-07
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 06.07.1889
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Mikauen»! id di» Zahl »er Dollars! "zurechntn irm Salon der unter rümen, di» lhrten. da» wahr- deblld, der t, ist n chl der Union o Mädchen lischt nicht ! „äuäss", »al, bewege ial erzählt, Frühstück rn S oder Thätigkeit 'jon einem le ich. vs snoll a roß» Zahl «rven Nl« — sogar nur dis Spiritus ib.sv M. 0er loco - M. G. >8,00 M. eptember» k, matt. Ii >47,0» »,vo M. ern >en in « Firma r lger.Pill- on, Ltr» Initzerstr. ttetgan» , Prager, ießdach. ötn«, , Haupt «ensch, 1 Haupt» , Albert» mraal»" L ng über» »nonce»- «de» n. ln Horn Kreisch- Steiger Nössige, nit Al. . Pr- Iuliu» )-gericht »tmeister Rentier r. Bild- Stein USbahn- den ei» »r Ernst ier der 3 ) tu W1SS Aa»»«»»r«t», ttr vra.ä.» ri«rt»H»brlwt» , II. »0 tt.. Kai ckau Lniaaal. äautaakao koatauatalta» eiartal- Mkrkiok » N.; »ua^rkuld äaa iteotaokau Laioka« tritt koat- uuck 8t«mpal»a»vk1ng kiuau. », !Dabü»SlTM»r»r«d»krmi i ür ckau Laun» viuar uaapultauau Laila Uviuar Svkritt »0 kL vutar„bllü^v»iuickt" ckia Laila SO kk. 6« 1'akallau- uuck Liüaruiutt autapr. AuLokk»». Lr»ok«tu«u t INgliok »jt ^niaabma ckar Souu- uuck Voiartug« adaucka. , karuapraou-^uaoklu»: Ur. 1ÜÜÜ. Sonnabend, den 6. Juli, abends. Dres-nerImmml. Für die Gesamtlettong verantwortlich r ^ofrai Gtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. 1889. aMuutuua rau ^»U»ucktjsuuT«u uuorrürüi, Latptt,: />> Leam<ttt««ar, 6ouuui««ou»r cka, l)r««ckuar loaruulZ; Namdai» - U«rtt»-VI«» - - N—t Nr««>»» Srauplarr «. «Litern L ^ogt«r, N«rUa Vi«a N»md«r« kr»U L«ip»t,-er»uK1Urt ». «. tttlu«N»u: Lu«t. Lio««, kart» li»ockou-N«rUu-rr»aaiUrr a. U lMUaart: 7>a«tb« L L«rU»: , SSrttM: S. Lt»Ui«r» L^»cL/oto«r/ Sauuor«r, v. üe^Uaiiar, SaU« «. «i F Larot » va. Haru»»»» dar: NSuigl. Lxpackitiou cka« »raackuar louiuul». vra«aau, LMiugaritr»,»« tv. toruipraok-Luioklu«: Ur. tSüd. - - - -> ——»MSSÜ Amtlicher Teil. Dresden, 6. Juli. Ihre königliche Hoheit die Frau Herzogin-Mutter von Genua ist gestern Abend nach Baden-Baden abgereist. Dresden, 6. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberstlieutenant und etatS- mäßigen Stabsoffizier im 2. Grenadier - Regimente Nr. 101 „Kaster Wilhelm, König von Preußen" Hohl feld und dem Hauptmann und Kompagnie Lhes in demselben Regimente Schneider das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienst-Orden», sowie dem charakten- sirteu Oberst ä la suit« deS 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 „Prinz - Regent Luitpolv von Bayern' und Dlrettor deS MontirungS-Depot» von Wittern das Komthurkreuz 2. Klasse deS Albrechts Ordens zu ver leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Feldwebellteutenant beim Kadetten - Korps Mehlhorn, anläzlch dessen Ausscheidens aus dem aktiven Dienste, das Beroienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Postschaffner Christian Gottlieb Schreiter in Flöha das Allgemeine Ehrenzeichen Allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Paris, 6. Juli. (Tel. d.DreSdn.Journ.) Nach Meldungen au» Saint.Etienne ist in den Gru den von Billedoenf ein Strrit auSgedrochen. Die morgen- angefahren»« Arbeiter kehrten mittags zurück und erklärten die Arbeit nicht eher auszu- nehmen, bts ihr Lohn erhöht sei. St. Petersburg, S. Juli. (Lel. d. Dre» n. ^vuin.) Das „Journal de St. Pvtersbourg" be merkt anläßlich der Gegenwart des Gesandten Perfiaai br» der SalbungSseirr in Zilsche: Lie Prrfiani dargebrachtrn Ovationen bewelfrn, daß man in verdien seine Auwesrnheit so auffaßte, wie fir aufgesaßt werden mußte: alS einen neuen Beweis des lebhaften Interesses, welches Rußland an dem Königreiche und der Dynastie Serbien empfindet. — Das Blatt konstatiert, daß die Sprache der österreichisch - ungarischen Presse ge mäßigter geworden fr» infolge der beruhigenden Worte de» Grafen Kalnoty. Die allgemeine Lage vor 2 Wochen sei ebensowenig beunruhigend gewesen als heute. Sofia, 6. Juli. (Tel. d. Dresdb. Ivarn- Die Regierung schloß mit einem amerikanischen Kon sortium eine Anleihe von 25 Millionen Krcs. ab, die durch die Eisenbahnen Zaribrod-Lakarel und Gambolt-Burgas garantiert ist. Bei sechSprozen- tiger Verzinsung und eivprozentrgrr Amortlfie- rung ist d>r Regierung befugt, die Anleihe r ach zehn Jahren ul pari zurückzuzahlea. Die Aus zahlung der Anleihe erfolgt ratenweise in fünf Millionen aller zwei Monate. New-York, 5. Juli. (W. T. B.) Nach hier ringegangenen Nachrichten wurde ein großer Teil der Stadt Ellenburg (Wusylngwiigeblet) durch eine Feuersbrunst zerstört; zahlreiche Bewohner find obdachlos, der Schaden ist ein sehr beträchtlicher. W———— —. , Feuilleton. Dresden, 6. Juli. Unter den vielen Kund gebungen der Treue und Liebe, welche dem königlichen Hause au» Anlaß der Wettiner Jubelskier ans allen Teilen des Landes zugegangen sind, verdienen noch die zahlreichen, kalligraphisch, kunstgewerblich und künst lerisch auSgestattetev Huldigung-- und ErgebeuheitS- Ad ressen besonders hervorgehoben zu werden. Wie Se. Majestät der König selbst eine herzliche Freude über den Geist und die Ausführung dieser wertvollen Kundgebuugeu empfunden hat, so wünscht Allerhöchstderselde auch, weitere Kreise an dieser Freude triluehmen zu lassen. Se. Majestät der König hat daher anzuordnrn geruht, daß diese Adressen 14 Tage laug im Künigl. Kupserstichkadiuett au » gest»llt werden. Die Ausstellung beginnt am Dienstag, den 0. Juli, und wird am Dienstag, den 23. Juli, zuletzt geöff net sei». Die Boyeotter. Ei»« Erzühluu» au» Irland« Gegenwart von Friedrich Meister. (Fortsetzung.) Dumpfe, krachende Schläge donnerten durch dar Haus. Die Mordbrenner hatten sich überzeugt, daß die Pforte fest verfchloffen und ve,sichert worden war, und zu« Äußersten gebracht durch die Gewißheit, er kannt zu sein, und ermutigt durch die Abgelegenheit des Ortes, griffen sie mivmehr die Thür mü Axten au. Dresden, 6. Juli. Zu den Wahlen in Böhmen. ** E« wäre verkehrt, den glanzvollen Wahlsieg der Jungtschechen al» einen Tiiuutph der jungtschechischen Ideen hinzustellen, und ebenso wäre es urig, denseldtn lediglich als kaS Ergebnis heftigster Agitationen auf- zufassen, denn in Wirklichkeit haben beide Faktoren an drr gewonnenen Schlacht ihren Anteil gehabt und in Gemeinschaft mit der schwachen Organisation der Geg ner fowie der inkonsequenten Haltung ihrer Führer zu dem außerordentlichen Erfolge geführt. Freilich hatten die Jungtschechen mit fieberhafter Emsigkeit den Landtagswahlen voigearbeitet, ganz Böh men mit ihrer Wahlthäugkeit aufgewühlt und eine Flut der Leidenschaften erzeugt, deren Wukung in unferer Zeit mit ihren unllaren und verworrenen Strömungen me ganz ausdleidt und die rm vorliegen den Falle um so kräftiger ousUat, als die Alttschechen mit der sorglosen Ruhe der b«uti posvickeutes dem „gesunden politischen Sinne" ihrer Anhänger vollauf vertrauten und eine Ermunletuug und neue Anregung für kaum notwendig erachteten. Heute werden dre Alttschechen über die Richtigkeit ihrer Ansicht wohl genügend unterrichlti sein. Wre bet den letzten Rerchs- ratSwahlen die unermüdliche LhäUgkeil der Deutsch- nationalen über die Bequeumchkeit der alten ltberulen Größen den Steg davonlrug, so hat Ri den böhw,scheu Landtagswahlen die energische, gewandte Vorbereitung-- aideit der Jungtschechen duJnto,enz der Gegners spielend überwunden. Es machte sich eben die nicht mehr neue Wahrnehmung zum zehnteil Riale gelünd, daß die alten „erbgesejjenen und mächtigen Fraktionen" gar zu leicht die Fühlung mit der Wählerschaft verlieren und deren Bearbeitung den jüngeren, frischeren Parteien hoffnungsselig üverlasseu, zumal sich an ihrer Spitze meist bejahrte Männer befinden, die bei aller verdienst vollen Tüchtigkeit doch auch sehr ruheliebend, aus ihrer Vergangenheit her an einfachere Wahlavwickel ungen gewöhnt sind und darum vor den mannigfachen Wider wärtigkeiten scheu beiseite treten, die der moderne Wahl kampf im Gesvlge führt. Aber die Zelten sind un wiederbringlich vorbei, da die politischen Führer im Salou iigend eines Parteifreundes zusammen kamen, um daselbst inmitten gesellschaftlicher Ruhe und in behaglicher Art bte Kandidatenliste zu entwerfen, die dann von den Wäh ern mit vielem Dank angenommen wurde; heute muß der Erfolg in schwer, m Kamps er rungen werden, und diese-Ringen erso. den allerdings starke Nerven und eine körperlich wie geistig gleich mäßige L bendigkeit, welche den Häuptern alter Par teien oft nicht mehr zu eigen ist. Diese Bemerkungen werden, wie gesagt, durch die böhmischen Wahlen wieder einmal angeregi, und unteistutzen auch hier die Klarstellung oer Ursachen deS ziemlich überraschenden Wahlergebnisses. Indes hat nicht bloß Lie schlagfertigere Organisation der Jungtschechen, sondern viel mehr noch die treulose Politik drr Partei Riegers die harte Niederlage htr- ve-geführt, welche die Betroffenen aller Hoffnung zu berauben scheint. Rieger hatte als zunger Politiker den innersten Nerv der Nat on — um t»n passenden Ausdruck eines Wiener Blaues zu gebrauchen — »r- faßt, als er die Nauon und >h.e FruheU verteidigte, und ungemessener Jubel lohnte ihn oamals für sein große- Muhen. R'eger sanalftterle die LichechlN, er beteuerte in der Deklaration die Unverletzlichkeit des böhmischen Staatsrechles, er überreichte dem Kaiser Napoleon eine Denkschrift, welche den grimmigsten Haß gegen Deutschland verriet und die Hilse Frank reichs begehrte; er mar in Moskau, um dem Zaren feine Verehrung zu bekunden. Doch in den letzten Jahren änderte Rieger, mit ihm die Partei, sei. e Politik und nicht im Sinne des tschechischen Volke-, er ver- „Den Spaß will ich ihnen bald verderben', rief Jack und eilte m t feinem Gewehr hinaus Dick wollte ihm folgen, doch der Vater hielt ihn zurück. „Vorn an der Hausthür tst roch niemand', sagte er. „Schleiche Dich dort still hinaus, mem Lohn, und laufe so schnell Du kannst zur Polizeistation. Du hast den silbernen Becher bei dem Lrinitywett- lauf gewonnen. Das waren ja wohl zwei Meilen. Laß uns nun sehen, mein Kind, was Du zu leisten vermagst, wenn es unser aller Leben gilt. " ,,Jch gehe mit hinunter und schließe die Thür wie der hinter ihm", sagte Bernhard. Der Alte nickte. Draußen »m Lreppenflur tonnten die jungen Männer die Axtjchläge deutlicher hiLen. Da fielen plötzlich zwei Schüsse, laui und scharf, au- Jack- doppeiläusigeui Gewehr. Derselbe hatte sich an ein Fenster gestellt, welches die Hoffhür beherrschte, und mitten in den dichten Haufen der Angreifer hinein gefeuert. Weherufe, Geschrei, Flüche und Stöhnen bewiesen, wie gut er gen offen. Die Axtschlage hörten auf. Bernhard und Dick fprangen die Treppe hinunter; letzterer entriegelte die Hausthür. „Wenn sie Dich entdecken, steht Dein Leden auf dem Spiel*, fagte Bernhard besorgt. „Das weiß ich*, erwiderte der brave Jüngling. „Ewer aber muß den Gang tbun, w,r können da« Hau» nicht ewig verteidigen, und nicht für taufend Pfund möchte ich mir die Gelegenheit entgehen lasten, die ganze Bande auf einmal in» Netz zu liefern * Er öffnete die Thür und floh hinaus in die Nacht. Er war im Augenblick außer Sehweite, und Bern band sich mit den konservativen Großgrundbesitzern, und man argwöhnte, er wolle die Nation zum Fuß schemel für einige Kavaliere machen, er liebäugelte mit dem KlerikalirmuS, er unterstützte den „ominösen Schulantrag" des Prinzen Lichtenstein und man fürchtete, er werde den Priestern die Schule ausliefern, vor allem, man traute seinen Versicherungen nicht mehr überall, und m der Lhat war seine Politik nicht ohne Zwei deutigkeit, denn er billigte die Politik des Grafen Kalnoky trotz seiner offenbaren Sympathie für Ruß land und Frankreich, und verteidigte den Unterricht in der deutschen Sprache, trotzdem ihm alles darauf ankam, den Deutschen Boden abzugewinnen. Diese immer deutlichere Zweifchneidlgkeit benutzten d e Jungtschechen höchst geschickt und Gregr nahm die Fanatlsierungsardcit Riegers da auf, wo jener ihr untreu geworden war. Seine Partei erhob nun die „Unabhängigkeit Böhmens " zu ihrem Wappenschild, forderte die Krönung des König- auf dem Hradjchin, empörte sich gegen den Unterricht ihrer Kinder in der deutschen Sprache und stierte ihren Führer Gregr, so oft er gegen das Bündnis mit Deutschland anefferte. Die Jungtschechtn elgnelln sich die Traditionen der Alttttlechrn an und mit der gewavdien Verwertung derselben haben sie den Erblassern ihren etwas un- gewöhnten, aber aufrichtigen Dank abgestattet. AuS eil er Gruppe von sichs Mann sind die Jungtschechen heule zu einer Partei von dreißig Ab- geordnettN at'grwachsen, welche bei den gestrigen Slädtewablen leicht eine weitere Kräftigung finden kann. Sie werden demnach rm stanor fern, im Land- lege selbst den Feldzug g-gen die anderen konservu tiven Fraktionen so.'zusetzen, lnrbefondtre aber den Kampfplatz für die Reichrra'.swohleu nrch Auipaunung aller Kräfte und Mittel voi bereiten, und so kann denn das Eri ignir, das heute nur für die böhmische Landes- vellltlung von bedenlltchet Vorbedeutui g ist, eine Be wegung veranlassen, weiche in das Zentralpallamrnt eine siaile j awijch-rodikale Fratiion führt, die da- regelmäßige Fonarbelten der Mehrheit wesentlich zu beelnuächtigen gesinnt erscheint. In dieser E Wägung er örtern regierungssreanoltche östetteichischeBlätter bereits die ^iage, was sür die Zukunft geschehen soll und welcher Lamm d m Vordringen des Radikalismus entgehens rstelll werden kann, unter ihnen auch das „Firmlenblatt*, dessen Ausführung unsere Bemerk- u gen, mit d.nen wrr unbefangen und ohne jede Teil- nahu. - ü. Ali und Jungl'ch.ä)«n. die Gründe des Wahlergebnisses bloßzuiegeu suchten, obichlteßen möge: „Ter konfelvalive Großgrundbesitz wird nun vor die Erwägung g stellt fein, ob nicht eine Verständigung und ern Bündnis mit Len Deutschen we t rationeller und na'urgemaßer sei, als ein Paktieren mit dem Ra dikalismus, mit einer Parier, welche den Großgrund besitz mit ihrem Hasse v.rfolgt und zur Zielscheibe ihrer Agitationen erkoren hat. Lohnt doch bas Jung- tschechentum alle Dienste des konservotlven Adel- für die nationale Sache mit Hohn und Spott und führt die Bauernf. aft in den Wahlkneg gegen die adelige Kurie l Selbstverständlich mußte eine Verständigung mit den Deutschen aus möglichst gerechter und natüruckei Basis abgtschiosten werden; als Entgelt würde dem böhmischen Landtage m den Deutschen ern mächtiges Element zugeiührl werd.n, dessen auf richtig gemäßigte Gesinnung das beste Gegengewicht gegen den slcw.schen oder vielmehr panslawistischen Radi- kali mus b lten müßte, der nm dem Jungtschechenlume die böhmische Landesstude zu überschwemmen droht. Ist einmal d e jungtjchechffche Partei im Lande zur Ohn macht verurteil, steht sie geschlossenen, gemäßigten Parteien gegenüber, welche auch die Lanbesverwaliung in ihrem Sinne führen würden, findet sie keine Nahr ung mehr »m nationalen Zwrste und in nationaler Ztiklufiung, dann ist sie auch für die Reichsratswahlen hard gewann die Überzeugung, daß ihn niemand be- me>kt halte. Von drr Hinteren Seite des Hauses her erschollen die Axtjchläge jetzt von neuem. Bernhard verschloß die Thür und legte dre schwere Eijenstange wieder davor. Als er die Treppe wreder herar sfloti, gewahrte er Polly, die ihn oben mtt einem Licht in drr Hand erwartete. Sie war ruhig und gefaßt, aber sehr bleich. Er versuchte, nach ihrem Befinden zu fragen, sie schnitt ihm jodoch kurz und ungeouldig da» Wort ad. , Reden wir nicht von mir," sagte sie. „Sagen Sie mir lieber, was all dieses Getöse bedeutet und dieses Schießen." Durch ein Verschweigen war nichts zu gewinnen, deshalb teilte Bernhard ihr in wenigen Worten mit, wie die Sachen lagen. Wahrend er sprach, wurden die L oppelfchüsse aus Jacks Hinterlader durch ein viel- fälliges Schießen von unten erwidert. „Ste Haden uns alle gerettet, Mr. Weber," jagte die junge Dame. Ihr Lob drang ihm jütz in das innerste Herz, jetzt aber war ihm die Zeit, sich desfekben zu erfreue«, nicht gegönnt. „Wohin wollen Sie?"" fragte sie, als er sich eilig zum Gehen wendete. „Nach meinem Zimmer, meinen Revolver zu holen," antwortele er. „Ich könnte ihn heute «acht noch brauchen." „Thun Sie da», ich warte hier auf Sie. " Jack befand sich bereit» im Gemache des Gaste». Er hatte daSjrlbe gewählt, wert er hier von d»m Fenster au» die Hojthür dislieicheu koume, gegen welche der Ansturm der Baud« gerichtet war. ziemlich ungefährlich. Vielleicht wird da» Hofiana der Jungtschechen wie ein Weckrus auf alle wirklich konser vativen Elemente Böhmen» wirken und den Weg weisen, den diejenigen wandeln müssen, welche dem nationalen wie staatsrechtlichen Radikalismus, dem Untelwühlen eine» jeden festen politischen Boden» im Laude wie im Reiche ehrlich steuern wollen." Lagesgeschichte. * Brrtiu, 5. Juli. AuS Lhristiauia, ü. Juli- wirb gemeldet, daß Se. Majestät der Kaiser heute nach Buarbrä, dem interessantesten Teil der Folge- sonde Gletscher einen Ausflug unternahm, und sich abends nach dem E»dfford zu begeben gedachte, um den großartigsten Wasserfall Norwegen», Vöringto», zu besichtigen. — Der Bundesrat hielt am 4. d. M. unter dem Vorsitz de» Vizepräsidenten des Staatsministerium», Staatssekretärs des Innern, v. Bötticher, eine Plenar sitzung ab. Ela Antrag Anhalt«, welcher bezweckt, für gewisse Arte» leichten Biere« von geringem Alkoholgehalt da« Feilbrelen im Umherziehen zu gestatten, wurde dem Ausschuß für Handel und Bcrlehr zur Borberatung überwiesen. Der Vorsitzende machte Mitteilung davon, daß über die Fundftücke der Aus grabungen auf dem Boden des alten Olympia in der vom Bundesrat bereits früher genehmigten Weise nunmehr Ber- fügung getroffen worden ist. Zur Besetzung der bei mehreren Disziplinarlammern erledigten Stellen wurden die erforderlichen Wahlen vorgenommen. Aus Grund des Unsallversicherung«- gefetzeS wurde genehmigt, daß sür die norddeutsche LertilberujS- genosfenschafl statt eines Schiedsgericht« deren mehrere nach Bezirken gevildet werden. Den Anträgen der zuständigen Aus schüsse gemäß gelangte eine Reche von Borlagen aus dem Bereich des Zoll- und Steuerwesen- zur Erledigung, so Vie Bestimm ungen wegen Beröffentlichung periodischer Mitteilungen über den feweiligen Stand der Brannlwtlnprodukuon und Beisteuer- ung, die Bestimmungen zur Anesührung des j 7 de« Zucker- steuergesetzes vom 8. Jul» 1887, d,e schließliche Feststelluug der gemeinschajtlichen Einnahmen an Zöllen und BerbrauchSsteuern, sowie der bezüglichen Bei Wallungsausgaben für das RechnuagS» jahr >88S 8v, die Bestimmungen über die im ^oüoerkehr aus Grund des tz tv des VereinszollgejetzeS neben den Zöllen für Rechnung des Reichs zu erhebenden Gebühren, die Bestimmungen üter dir Bewilligung von TeilungSlagern an die kaiserliche« Maruievirpslegungsämter, ferner die Vorschläge über die Ver gütung der An,chaffungSkoften sür Brennerelnanchtungea, über die Berbrauchsabgabe von Zuckervorräten, welche im Fabriklagrr durch Zujall zu Giunde gegangen sind, über du Zollsrecheit der Aujiernietzlii ge, endlich über Vie zoll- und steueranuliche Be handlung der Expoithesebreuvereien im früheren Hamburg- Aliouaer Freihafengebiet. Auch wurde genehmigt, daß die vou Sr. Heiligkeit dem Papst an «ircheu und Klöster inner- halb des deutschen Zollgebiets überwiesenen Jubiläum«gesch«»te aus Billigkeusrücksichten zollfrei eingelasfen werden dürfen. Den Eni würfen neuer Vorschriften über die Prüfung der Zahn ärzte, sowie ergänzender Vorschriften über die Prüfung der Tierärzte und Apotheker wurde die Zustimmung erteilt, ebenso einer Abänderung rc. der FriedenelrauSponordnung rücksicht lich ber Beförderung von Raketen und geladenen Rateienhulien, ferner den zur Ausführung de« Gesetzes, betreffend die Er werbs- und Wirtjchaftsgenosfenschaslen, erforderlichen Bestimm ungen über die Führung des Genoffenjchaft-register» und dre Anmeldungen zu demselben Erner gemeinnützigen Gesellschaft wurde dre Ausgabe vou aus Namen lautenden Aktien zu eurem geringeren Betrage als lvt-O M. gestattet; ber Deulsch-ostasnka- nljchen Geselljchafl wurden die im § 8 des ReichSgesetze« über die Rechtsverhältnisse der Schutzgebiete vorgesehenen Rechte der juristischen Persönlichkeit gewährt Ern Antrag auf Errerlung der Ermächttgung zur strairechtlicheu Verfolgung von Beleidi gungen des ruuoesrat» durch Vie Presse wurde in adlehneu- dem Sinne erledigt. Schließlich wurde dem Entwurf eine« Ge setzes für Elsaß-Lothringen über Gruadeigenlum, Hypottzekeu- wesen und Nmarraligebüyren, sowie dem Entwurf eme« Ge sotzes sür Elsaß-Lothrrngen über dre Hypothekeagedühreu iu der vom LanoeSausfchuß beschlossenen Fassung dre Zustimmung erteilt. — Betreffs der veuesten lujjijchen Konver sion erteilt die „Nordd. Ak kg. Ztg." allen lvterej- sielten Kapilakisten folgenden guten Rat: Nachdem nunmehr dte Prospekte verüffentktcht worden sind, wo nach eine gewljje Anzayk4 proz.rusjljcher PrlvrttätSobkl- gationen zum Zwicke der Konvertierung emer Anzahl dproz. Odktgatlonen zur Ausgabe gekangeu sollen, Sämtkiche Scheibe« waren zersplittert, und Wände und Decke trugen die Spuren der Salve, die gegen den junge« Man« abgefeuert worden war, der trotzdem unerschütterlich auf seinem Posten verharrte. „Sorge Dich nicht um mich", jagte derselbe zu Bernhard, der ihn zur Vorsicht mahnte. ,Lch dm hier trefflich gedeckt und kann eS bis zum Morgen aushaUr«, wenn sie nicht mit Leitern kommen. Ich glaube, ich habe ihnen die Lust, die Thür da einzu- brechen, endlich versalzen" Der Assessor juchte hastig seinen Revolver hervor und ging wieder hinaus. Seine Absicht war, den Flur in der Nähe des Rauchzimmer» zu bewachen und den Eingang zu verteidigen, wenn die Thür «achgebeu würbe; denn das Holz war noch nicht ge wachsen, das solchen Axthieden Widerstand leisten konnte. Als er am Kinde, zimmer vorüberkam, steckte Mr». Eonolly den Kopf heraus. Ihr Gatte hatte ihr mit geteilt, was vorging. „Sind Sie da», Mr. Weber?" fragte sie. „Ist Jack verletzt morde«?' ,Hack ist wohlauf und munter", antwortete Bern hard. „Wa» machen die Kleinen? Fürchten sie sich?" „Nicht, so lauge ich bei ihnen bin", entgegnete die Matrone. „Wie geht's Dick?" „O, gut", erwiderte Beruhard. Er konnte e» nicht über sich gewinnen, der armen Mutter zu eröffne«, daß ihr «nade drauße« unter freiem Himmel schütz- lo» jeder auf ihn eiadringeudea Gefahr au-gesetzt war. MrS. Eonolly zog sich wieder zurück auf ihre« Posten — keineswegs der am wenigsten schrecklich« in dieser schrecklichen Nacht —, um de« verworrene»
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