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Dresdner Journal : 15.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188906159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-15
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 15.06.1889
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Zweite Beilage zu 137 des Sonnabend, de« 15. Juni 1889 abends. Wettiner Jubelfeier. Zur Beseitigung vou Zweifeln, welche verschiedent lich aufqetaucht sind, wird aus Grund der an zustän diger Stelle eingezogenen Erkundigung hierdurch zur Kenntnis gebracht, daß bei der Denkmal-enthüllung am 18. d. M für den Zutritt zur Platzgruppe rechts neben dem Künigszelte, Anlegung der Uniform vorgeschrieben ist. Für den Zutritt zur Platzgruppe 6., unmittelbar neben der zuerstgedachten, wird Anlegung der Uniform zwar ebensaüö gewünscht, wer ober solche bei diesem Anlasse nicht trägt, hat in Frack und weißer Kravatte zu erscheinen Die Herren Mitglieder des Landesausschusses sür das König Johanndenkmal, welche an der Enthüllungsfeier teil nehmen, werden ersucht, im Frack, nicht in Uniform, zu erscheinen und zur Linken vor dem KönigSzelte Aufstellung zu nehmen. Wie man uns mitteilt, wird das Armeefest am Dienstag, den 18. Juni, erst abends um 9 Uhr sein u Anfang nehmen. Die Tribünen, welche der Festausschuß dein schaulustigen Publikum zur Verfügung stellt, empfehlen sich durch Bequemlichkeit und Schmuck. Neuerdings ist der Verkauf des nicht mehr allzu erheblichen Restes der Zutrittskarten in unmittelbare Nähe der Tribunen verlegt worden und zwar sür die Tribüne an der Wiener Straße an die westl-che Stirnseite dei selben, dem Bahnhose zuaewendet, sür diejenige des Altmarktes in die Papierhandlung des Herrn Wolde mar Türk, Slimarkt 1, der für die Tribüne des Neumarktes in die Teppichhandlung des Hrn Paul Dausz, Neumarkt 10 (Stadt Rom), sür die Tnbüne am Neustädter Maikte in das Hotel zu den vier Jahreszeiten, H . Hotel er Heinze Neustadter Mark', für die Tribüne am Alberiplatze zu Hrn. Restaurateur Hein, Antonstr. l, und für diejen.gr am Alden- theoter zu Hrn. Kaufmann Graf, Bauhner Straße 4. Die Aufstellung des Festzugs ill nach den Fest setzungen des FestzugSausichupes folgende: Abt. (auf Lüttichaustraße und auf der Verbindungrstraße zwischen Lüttichaustrake und Langestraße; Spitze an der Wiener Straße) umfaßt: Emgangsgruppe b s mit Residenz Dresden und Bautzen unter Führung der Herren Bürger schuldirektor Kleinert, Tischte, meister Stadto. Lungwitz und Fabrikbesitzer Müller. — Abt. 11 (auf der Lange- strahe, Spitze an der Bürgenmefe) umfaßt den Jagd schutzverein, die landwirtschaftliche Gruppe, wendische Osterreiter und Hochzcüszug, Gartenbauvereme unter Führung dec Herren Schornfteinfegermeister Stadtv. Anders, Stadtbauinspektor Heinrich u>d Kaufmann Krille. — Abt. 0 (auf der nördlichen Fahrstraße und auf dem Mittelwege des Johannesplatzes; Spitze an der Langestraße) umfaßt Erz- und Kohlenbergbau unter Führung der Herren Schlossei mstr. Fritzsche und Tischler- mstr.Nissen. — Abt.l)(südliche Fahrstraße des Johannes Platzes; Spitze an der Langestraße) umfaßt die Städte Leipzig, Chemnitz und Zwickau unt.r Führung der Herren Kaufmann Thümmler und Hoflieferant Thümm ler. — Abt. L (an der Bürgerwleje, Nordfeite am Georgplatz; Spitze an der Langestraße) umfaßt Ab ordnungen der übrigen Städte und Landgemeinden unter Führung der Herren Bezirksschullehrer Feuker, Ministerialsekretär Paulig und Brandversicherungs buchhalter Schubert. — Abt. b'. (an der Bürg^rw ese, Südseite, und auf der Bankstraße, Spitze an der Lüt- tichaustraße) umfaßt die Universität Leipzig und die höheren Schulen unter Führung der Herren Rektor Professor vr. Oertel, Referendar Rosenhagen und Turnlehrer Schlenker. — Abt. V. (Ferdlnandstraße, Spitze an der Bürgerwiese) umfaßt den 14. Turnkreis und die Feuerwehren umer Führung des Herrn Mini- sterialfekretär Fey. — Abt. 11. (an der Bürge wiefe, Südseite und auf der Parkstraße, Spitze an der Lüt- tichaustraße) umfaßt die Gruppe des Velkchrswesens unter Führung der Herren Bankdirektor Forkert, Generalagent Schwarz und Kammann Tilly. — Abt. F. (Walpurgisstraße, Spitze an der Lüttichanstrabe, um faßt die Schützenvereine, Militärvereine und Ver einigung der Kampfgenossen 1870/71 unter Führ ung der Herren Hauptmann a. D. v. Mrtzradt und Kaufmann Riedel. — Abt L. 1. (Struve- straße bis zur Viktoriastraße und auf der Viktoria- straße bis zum Feroinandplatz) umfaßt die Gewerde- und Handwerkervereine, Innungen und sonstigen Körperschaften, fowie die Porzellanmanufaktur Meißen und die Textilindustrie; 2. (auf der Christianstraße, von der Struvestraße bis zur Walpurgisstraße, Spitze an der Struvestraße) Eisen- und Stahlindustrie, Leder industrie; 3. (auf der Christianstraße, von der Struve- straße bis zur Mosczinskystraße, Spitze an der Struve- straße) Glasindustrie, Brauereigenosfenschaft; 4. (am Moltkeplatz, westliche Fahrstraße, von der Struvestraße bis zur Walpurgisstraße, Spitze an der Struvestraße) Papiermacher-BerufSgenosfenschaft, Sächsisches Buch gewerbe, Dresdner Lithographen, Stein- und Llcht- drucker, Tabak-, Cigarren- und Cigarrelten-Jndustrie; 5. (am Moltkeplatz, östliche Fahrstraße, von der Struve- straße bis zur Walpurgisstraße, Spitze Struvestraße) Strohhut-, Chokolade-, Beleuchtung«- und Ofen- Industrie, Seifenfabnkation; 0. (Räcknitzstraße, von dcr Struvestraße bis zur MoSczinSkystraße, Spitze Struvestraße) Metall-, Holzwaren-, Nähmaschinen- und Fahrrad-Fabukation, Motoren- und Korlindustrie, unter Führ» ngdcrHerrenTelegraphenasjlstentAuge, Kaufmann R. Beutler, Kaufmann A. Beutler und Schlossermeister Fritzfche. Abt. v. (Räcknitzstraße von der Lüttichau- straße bis zur Christiaustraße, Spitze Lüttichaustraße), umfaßt die fächs. Sängerbünde unter Führung der Herren Kassierer Hilsrbein und Hauptagent Junghanns. — Abt. Ist. (MoSzinskystraße, an der Lüttichaustraße bis »ur Lindengasse, Spitze Lüttichaustrabe) umfaht die Schlußgruppe unter Führung der Herren Kaus mann Dietrich und Stadlsteueikomrolleur Raiche. Die Ausstellung des FtstzuqeS leitet im Austrage des FestzugSauSschusseS Herr Kaufmann Bernhard Rüdiger. — Am gestrigen Abend sand vor einer zahlreichen, den besten Kreisen angehörenden Festversammlung die General- prob« de» Armeefeste» statt. Selbstverständlich verbietet sich vor der Hauptaufführung eine Besprechung der Einzel heiten dieser Veranstaltung. Es sei daher heute nur mit- geteilt, daß die Aufführung auf alle Anwesenden einen ganz außerordentlichen Eindruck hervordrachte. Unter der um- sichugen Leitung bewährter Männer haben die Offiziere der sächsischen Armee sich zu einer Huldigung für das königliche Haus vereinigt, wie sie erhebender nicht gedacht werden konnte. Staunen erfüllte alle Anwesenden beim Anschauen der großartigen und gediegenen Pracht der Kostüme, rück- haltlose Bewunderung erregte die außerordentliche Geschick lichkeit der Reiter, die ruhige Sicherheit der Pferd«, sowie die präzise und künstlerische Ausführung der Musikstücke seitens der Militärkapellen. Die Aufführung ging so glatt von statten und zeigte eine so gute Vorbereitung aller Be teiligten, daß an einem herrlichen Gelingen der Vorführung vor den allerhöchsten Herrschaften nicht zu zweifeln ist. — Die Reihe der Festlichkeiten, welche unsere Stadt zu Ehren des 800 jährigen Jubelfestes des königlichen Hauses veranstaltet, konnte nicht würdiger eröffnet werden als durch die Festfeier in der Aula des Königl Polytechnikums, welche heute vormittag 10 Uhr statt hatte und an welcher sich, der erhöhten Bedeutung des Tage« entsprechend zugleich mit dem Prosessorkolleamm unserer technischen Hochschule auch die Professoren der Akademien zu Freiberg und Tharand, sowie des Tierarzneischule beteiligten. Außergewöhnlich reich war auch der Schmuck des Polytechnikums Hohe Fahnen masten mit Flaggen in den deutschen und sächsischen Farben, wie in den Farben der Stadt Dresden zierten die Stirnseite des Gebäudes, herrlicher Pflanzenschmuck den Aufgang und die Aula; aus mächtiger Pflanzenvekoration, die Redner tribüne hoch überragend, hob sich leuchtend die Büste Sr. Majestät heraus. Im Festsaale bildeten die Ehrengäste zu sammen mit den Professoren der vier verewigten Akademien und den Studierenden ein belebtes Bild. Unter den Erschienenen bemerkten wir Ihre Ex- cellenzen die Herren Staatsmimster vr. v. Gerber, Staatsminister Frhrn v. Könneritz, den Königl. preußischen Gesandten Grafen Dönhoff, den k. k österreichischen Ge sandten Grasen Choteck, den Königl. bayerischen Gesandten Frhrn. v Rieth Hammer, den Kaiserl russischen Minister- residenten Baron v. Mengden, die Geh. Räte v. Thümmel unv Schmalz, ferner die Geh. Räte Böttcher und Häpe, zahlreiche Mitglieder der hohen Ständekammern mit dem Präsidenten Geh Rat Haberkorn an der Spitze, Mitglieder des Rates der Stadt sowie zahlreiche Vertreter der Be hörden und Angehörige des Künstler- und Gelehrtenstandes, des Handels und der Industrie. Der Vortrag eines Händel- schen Chores feiten des Polytechmker-Gesangvereins Erato bildete die Einleitung zu dem Mittelpunkt der Feier, der Festrede des Prof. vr. Gaedeke. In lichtvollster Gruppier ung, in markigen Zügen und gedankendurchdrungener Sprache gab Neuner ein Bild dessen, was Sachsen im Laufe der Jahrhunderte unter seinen Fürsten gewesen und ge worden ist Nicht mit den Rückschlägen einer achthundert jährigen Geschichte, so führte er aus, sondern mit ihren Er rungenschaften Haden wir uns an diesem Ehren- und Freuden tage zu beschäftigen Redner zeigte nun, wie das Haus Wettin, von ven Ufern der Saal ausgehend, in Meißen die Wurzeln seiner Kraft und Ausdehnung gefunden, wie Sachsen im Zeitalter der Reformation die Führerrolle zu- aefallen, wie Dresden und der sächsische Hof >m 18. Jahr hundert der einzige Ort für Kunst und Wissenschaft gewesen, wie in unserem Jahrhundert Sachsen auf industriellem Ge biete Deutschland vorangeschritten. Aber nicht nur für sich allein, auch für Deutschland sei Sachsen wiederholt emgetreten: So unter Albrecht dem Be herzten, Moritz von Sachsen, in den Kriegen gegen Lud wig X1V., in der Entsetzung Wiens, nicht zum letzten unter König Johann und König Albert bei der Errichtung und Erhaltung des neuen deutschen Reichs. Hellster Glanz aber umstrahle Sachsen auf dem Gebiete der Kunst und Wissen schaft, der Industrie und des Handels. Hier habe Sachsen Wissenschaft und Schönheit zum Stange einer Kunst erhoben. — So legte die Rede Zeugnis ad von einer stolzen, an Er innerungen reichen Vergai genheit und zugleich einer von Liebe und Verehrung erfüllten Gegenwart. Jubelnd wurde der Segenswunsch, welcher in einem Hoch für Se. Majestät den König und sein ganzes königliches Haus gipfelte, aus genommen und mit dem Lalvuin tue regem von Saupe die akademische Huldigung für unser Königshaus feierlich abgeschlossen. L In einem so umfassenden und reichen Fest schmuck wie gegenwärtig dürste sich Dresden wohl noch nie gezeigt haben, denn alle jene Dekorationen, welche man inner halb der letzten Jahrzehnte sowohl aus Anlaß fürstlicher als nationaler Feste geschaffen hatte, erreichten, so viel Schönes man auch z. B. am Vermählung! tage unseres hohen König paares, den 18. Juni 1853, sodann während des im Juli 1865 stattfindenden ersten großen deutschen Sänger- feste«, ferner 1871 beim Einzuge unserer siegreichen Armee rc. wiederholt bot, doch nicht annähernd den Umfang, sowie die Großartigkeit und Mannigfaltigkeit des in diesen Tagen zu Ehren der 80" jährigen Jubelfeier des Hauses Wettin hergestcllten. Allen den Pflanzen- und Fahnenschmuck rc, den namentlich die sogenannte via triumpbujis zeigt, auch nur flüchtig zu beschreiben, würde viel zu west führen; Zweck dieser Zeilen soll vielmehr nur sein, unseren Lesern m Kürze jene bedeutenderen dekorativen Bauten zu nennen, welche in den letzten Wochen nach Entwürfen und unter umsichtiger Leitung einer größeren Anzahl anerkannt tüchtiger Architekten, sowie einiger namhafter Bildhauer und sonstiger Künstler geschaffen worden sind. Beginnen wir bei der Aufzählung mit den aus dem Neu* markt errichteten Prachtbauten und nennen gebührenderweise zuerst den Königspavillon, welcher im Barockstil, ähnlich den Zwingerbauten, hergestcllt ist, sich außerordentlich statt lich präsentiert und — obwohl an das Johanncum m un mittelbarer Nähe sich an lehnend — keinerlei beengenden Ein druck übt. Die ferner dort befindlichen beiden großen Tri bünen, welche für die Mitglieder der StaatS- und Stadt- dehördcn bestimmt sind, entwickeln sich gleichfalls zu Pavillon« und schließen je mit einem hübschen, in Gold und Rot sehr gefällig ausgeführten Baldachin ab. Über der ersten Tri büne prangt die Königskrone, über der zweiten die Mauer krone der Stadt. Die Bekränzung der Mauerkrone mit lebenden Rosen muß als eine sehr glückliche Idee bezeichnet werden, denn es wird dadurch unser Eldflorenz auf feine Weise als Blumen» oder Gartenstadt charakterisiert. Der Entwurf zu dem Königspavillon ist vom Landbauinspektor Reichelt und jener zu den Tribünen von den Bauräten Gies« und Wcrdner Aus dem Pirnaer Platz erhebt sich in der Kreuz ung nach der Walsenhausstraße hin em ebenso originell geformter wie schön au«geführter Flammenständer, welcher auch in Bezug auf die da« Material andcutenken Farben die Meister schaft de« Stadtbauinspektor« Stock erkennen läßt. Aus der West- und Nordseite de« Altmarkt» finden wir 2 sehr um fängliche Tribünen, welche durch turmartlge Baldachine flankiere werdrn und zu denen der Entwurf vom Architekten Adam, dem bewährten Baumeister der König Johannstraße, stammt Wenden wir uns von hier nach dem Postplatze, so lallt un« an derselben Stelle, wo die bekannte Gutschmidt«, säule stand, ein volle 20 m hoher Obeli«k aus, den Archi- tekt Schreiber entworfen hat. Dieser Odel»«k wirkt bereit« au« größerer Entfernung, al« z. B schon von der Wils druffer Straße aus sehr monumental und geschlossen, sowie durch die glückliche Verwendung von Skulptur außerordent lich reich und die mustergiltigen Proportionen desselben de- künden die Meisterschaft des an klassischer Architektur gereif ten Künstlers. Mit ganz besonderem Wohlgefallen auch ruht das Auge des Beschauers auf den den Hauptsims des Unterbaues zierenden Bildwerken, zweien, das ruhmreiche Deutschtum des sächsischen Königshauses verherrlichenden Genien, welche — Lorbeer und Eiche tragend — das doppelt lebensgroße Reliefbild des König« Albert umschweben. Die vortrefflich gelungene Ausführung dieser Bildiverke bewirkten allerdings auch zwei vielfach bewährte Künstler und zwar die Bildhauer Bäumer und Nassau Auf der Pragerstraße, an der Kreuzung der Sidonien- straße erhlben sich zwei Säulenpaare, bestimmt ein Velarium zu tragen. Der architektonische Teil ist vom Bau rat Lipsius entworfen und das Velarium vom Maler Trache, einem Schüler des Hofrat Pauwels. Die Zufahrten zum böhmischen Bahnhof werden durch zwei Obelisken begrenzt und dem Bahnhof gegenüber sieht man zwei zur Aufnahme von Malereien bestimmte Bauwerke. Die Architektur ent warf Sladtbaurat LieSke, während die Malereien Hoftheater maler E. Rieck übernahm. Die zur Feier der Enthüllung des König-Johann-DenkmalS auf dem Theaterplatze erforder lichen Bauten leitete RegierungSbaumeijter Schmidt und der zur Aufnahme der Hohen Fürstlichkeiten bestimmte überaus reich ausg. stattete Pavillon macht einen höchst gefälligen Eindruck. Den Schloßplatz zieren zwei von den Architekten Schilling und Gräbner entworfene Obelisken, welche sich nicht nur durch gute Zeichnung, sondern namentlich auch durch ihre technisch sorgfältige Herstellung auSzeichnen. Die- selben Herren bewirkten auch die Schmückung der Augustus- brücke. Die Hauptstraße in der Neustadt ist im Beginn ihrer Lindenallee gleichfalls mit zwei Obe- lisken besetzt, welche zwar einfach dem hierbei ver- wendeten Eisen entsprechend konstruiert sind, doch durch ihre malerische Ausstattung wohlthuend wirken. Der Abschluß dieser vom Architekt Schubert entworfenen Dekoration gipfelt in einer hohen Triumphsäule, oben darauf eine bekrönende Viktoria. Ein stattlicher und hoher Obelisk, entworfen von Sommerschuh und Rumpelt, schmückt den Kaiser Wilhelm-Platz gegenüber dem Japanischen Palais und ein gleicher Bau, entworfen von den Architekten Weiß bach und Barth, den Kurfürstenplatz. Die genannten Archi tekten haben zudem den wohlgelungenen Schmuck der Albert brücke unv des Sachsenplatzes besorgt. Erfreulich ist dabei, daß auch an den letztbezeichneten Dekorationen, gleichwie an jenen auf dem Postplatze, die sehr bemerkenswerte Verwend ung der monumentalen Skulptur, dieses in Dresdens Ent- Wickelung so ruhmreich hervortretenden Kunstzweiges, in« Auge gefaßt worden ist. Bekanntmachung, das römische Feuerwerk am Abend des 19. Juni betr. Außer den gemäß Punkt 2 Verb, mit Punkt 10 der Bekanntmachung der unter zeichneten Behörde vom 2S. vor. MtS., vergleiche Nr. 125 des gegenwärtigen Blattes, bereit« angemeldete» Fahrzeugen können wegen beschränkten Raumes andere vergleichen aus der Elbstrecke zwischen Albert- und Augustusbrücke am IS. lsd. Monats in der Zeit zwischen 7 Uhr Abends bis Mitternacht nicht weiter zugelaffen werden. Ncuanmeldungrn von Fahrzeugen werden daher von jetz ab nicht mehr ange nommen. In Ansehung der zugelassenen Fahrzeuge wird aus Grund des Vorbehaltes unter Punkt 3 Abs. t der obgedachten Bekanntmachung bez. zur weiteren Ausführung derselben hiermit Folgendes bestimmt. I Die Gruppirung der zugclaffencn, mit Legitimationsschildcrn gehörig versehenen Fahrzeuge hat, — insoweit nicht hinsichtlich der Sängerpodien, Decorationsjchiffe rc. Abweichungen bereits besonders verwilligt worden sind — beziehentlich vorbehältlich noch späterer specieller Anweisungen der anwesenden Stromausslchtsbeamtcn m folgen der Weise zu geschehen: u) Sämmtliche Tampser haben in einer Reihe unmittelbar an dem Quai von unterhalb der GenchtSstraße ab bis an das untere Ende des Quais anzu legen und zwar hat die Anlegung daselbst bis längstens 7^ Uhr AbrndS zu ersolgen. b) Sämmtliche größere Fahrzeuge haben vor der Dampscrreihe reihenweise sich sestzulegen und ihre bezüglichen Plätze längstens bis 8^ Uhr Abend- einzunehmen. e) Ten kleineren Fahrzeugen, einschließlich der Dampsbarkaflen bleibt der übrige Raum der Wasserfläche zur freien Bewegung unter sich überlassen, doch haben dieselben sich thunlichst recht» zu halten. Bis spätestens S>^ Uhr haben dieselben sich fest zu verankern und den eingenommenen Platz bis Schluß des Feuerwerk» nicht zu verlaffen. II. Bei einlretendcr Dunkelheit find sämmtliche zugelaffenen Fahrzeuge entsprechend zu beleuchten. (Bergl. tz 52 u. 53 der Verordnung vom 2. Januar 1864.) III. a) Die Ausnahme von Zuschauern hat zu erfolgen auf den Tampser» und größeren Fahrzeugen außerhalb der obengedachten Stromstrecke, insoweit nicht Ausnahmen besonders zugeftanden worden sind. d) Ten kleineren Fahrzeugen ist nachgelaffen, ihre Zuschauer rechtsufrig am Busschiffungsplatzc unterhalb der Albertbrücke und der Uferstrecke zwischen dem städtischen Frauenbade und der Augustusbrücke auszunehmen. AIS Einsteigcplatz sür kleinere Fahrzeuge empfehlen sich übrigens ober halb der Albertbrücke der rechtsseitige Correctionsdamm und unterhalb der Augustusbrücke der Busjchifsungsplatz am Blockhausgäßchcn IV. u) Tic Ausschiffung der Zuschauer nach Schluß des Feuerwerkes hat in An sehung der Tampser entlang des Quais nach dem Lande zu zu ersolgen, jedoch erst, nachdem der dortige Uferraum von der Zuschauermenge sich ent sprechend gelichtet hat, und jedenjalls nicht srüher als 15 Minuten nach «Schluß des Feuerwerkes. b) Das Äussteigcn aus den entlang der Dampscrreihe anlegenden größeren Fahrzeugen kann über die Tampser hinweg ersolgen, jedoch erst, nachdem letztere vom Publicum sich entleert haben. Wegen des Uederganges über dieselben haben die Führer der betreffen den größeren Fahrzeuge und Dampser vorher unter sich Vereinbarung zu treffen Die größeren Fahrzeuge, denen keine Füglichkeit geboten, ihr Publikum in der vorstehend gedachten Weise an das Land zu befördern, haben behufs Ausschiffung der Paffagiere sich stromauswäris nach oberhalb der Albert brücke an die dortigen Ausschiffungsplätze bugsircn zu lassen. Für Beschaffung der hierzu ersorderlichen Dampskraft haben die betreffenden Scbisfssührer selbst Sorge zu tragen. c) Alle kleineren Fahrzeuge Haden ihre Insassen an den oben unter Punkt III d näher bezeichnet.» Stellen zu landen. Es ist jedoch gestattet, daß die der hiesigen Fischerinnung gehörigen kleineren Kähne an den ihnen sür gewöhnlich überlassenen Anlegeplätzen am linken und rechten User landen, soweit eS der ungehinderte Verkehr der Dampser und größeren Fahrzeuge gestattet V. Die Führer sämmtlicher zugelasjener Fahrzeuge haben unter eigener Verant wortung dafür Sorge zu tragen, Laß das in die Fahrzeuge auszunehmende Publikum an den zulässigen Ausschiffungsftellen sicher und bequem ein- und ausstcigen kann, und sind daher sür jede« Fahrzeug die hierzu ersorderlichen Landestege milzusühren bez. besondere Landebrücken herzustelle». VI. Im klebrigen bewendet es bei den B stimmungen in Punct l, 2, 7, 8, 9, 11 und 12 der Bekanntmachung vom 29. Mai diese- JahrcS. Königlicht Amtshllllptmnllschllst Drksdkli Neustadt, als Eldstramamt, den 15. Juni 1889. iv66 von Weisferrbach. 1632 Hotel ltubertuM. Durch umfaffenste Um- und Neubauten bedeutend vergrößert. Herrliche Lage am Walde und den Promenaden. Logt» lt. Tarif vou l^y M. a». i Uhr 2 Mk., um S Uhr 3 Mk. Prosvekt» gratis und franko. Ju bevorzugter Lage der Nie derlößnitz habe ich eine fast neue, mit allem Comfort der Neuzeit auSgestattete H iU». enth. 9 heizbare Zimmer inkl. 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Dresden, den 15. Zoi 1889. liM M kM« ltchriM
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