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Dresdner Journal : 15.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188906159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-15
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 15.06.1889
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teil al« patriotische That angerechn t werden. Sind die andere» AnklogepunEte nicht belastender, so ist mit Bestimmtheit vora- »sujehen, daß die ganze gegen Bou langer ringeleitrte Unterjuchuog ihm keinen Schaden thun, jondein seine Popularität nur erhöhen wied. Der Pariser Berichterstatter de« genannten Blatte« meldet zur Sache: Angesicht« der Beschuldigung, un- g schliche Lieferung«ve> träge abgeschlossen zu haben, verrat seht Boulanger, bah er zur Zeit de« Schnäbele- falles die auf dem Papiere vorhandene Reserve der Tetriwrialarmee hat ausrüsten wollen. Zur Bemass nung genügten die alten Gewehre der Lime, welche mit dem neuen GraSgewehr ausgerüstet werden sollte. Es galt nur 60V 000 Uniformen zu beschaffen; wegen der Liesrrnpg derselben wurden m^t den leistungsfähigsten Häusern Verträge geschlossen und die Uniformen wurden wirklich in kürzester Zeit abgeliefirt Zur frei händigen Absch iebung der Vertrage liß si u Bou langer vom Präsidenten Grvoy durch ein Dekret er» mächtig n, wozu er in auße, ordentlichen Fällen da« gesetzliche Recht batte. Alle Beteili teu wahrten ge- wssendaft das Geheimnis; erst General Fen on schlug Lärm, al« er Krieg-minister wurde — Im Laufe des heutgen Nachmittag« herrschte auf dem Versamm- luugsplatze der streikenden Kutscher eine stärkere Bewegung Lebhafte Debatten landen unter den Streikenden über di Frage der Fortsetzung oder Ber endigung des Streiks statt. Fünf oder sechs Fuhr» werke sollen von den Streikenden umgeworfen worden sein. Schließlich kam man überein, sich heute abend vor der Arbe tsdörse zu versammeln —Dm „Jour nal de» DebatS" zusolge fand heute vormittag in der Wohnung der Frau Bontou Madeleineplatz 19, eine HauSiuchung statt, bei welcher eine Aniabl Schrisiftücke und von Boulanger au das Nationalkomitee gerichteter Briese beschlagnahmt wurden. — In Gondrecourt (Mense) fand heute eine ernstliche Schlägerei zwischen französischen und italienischen Eisenbahn- arbeiten« statt. Anlaß hierzu war die angebliche Tötung eines Franzosen durch Italiener. Seitens der Behörden sind Vorkehrungen getroffen, um eine Wiederholung der Ruhestörung zu verhindern Der itali.nische Botschifter Graf Menabrea Hape wegen dieses Zwischenfalles heute eine Unterredung mit dem Minister des Au»wärtlgen Spuller. vom Vanötagr Dresden, 15. Juni Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzuna d r Ärst n Kammer, welcher Stiate- mminer v Nost tz Wallwitz beiwohnte, befand sich d'e Beschl"ßjassung über das König! Dekret, die Be willigung von Unle stützungen in Bezug aus die durch Gewitter und Wolk nbrüche in verschiedenen Tellen des Landes verursachten Wasserschäden betreffend. Dem An trage oer Finanzdeputation (Berichterstatter: v. Trützich- ler) entsprechend erteilte die Kammer ohne Debatte und einsumm'g der Staatsreglerung die erbetene Er mächtigung. Eine diesen Gegenstand betreffende Pe tition wurde für erledigt erklärt Nächste Sitzung unbestimmt. Dresdner Nachrichten vom 15 Juni. * Da« an der am 18. Juni vormittags aus dem Alaun- platze stattfindenden Parade teilnehmendeKönigl. 1. Jäger bataillon Nr. 12 traf heute vormittag 11 Uhr, mittels Fußmarsches von Freiberg kommend, in Dresden ein. Dae- selbe wurde in Alistaot emquartiert. * Der K K. österreich-ungarische Militärbevoll mächtigte am Kaiser! deutschen Hofe, Oberstlieutenant Frhr. v. Steining r, ist gestern abend von Berlin hier anze- kommrn und hat heute vormittag die von Wien eingetroffene Deputation des K K österreichischen 3. Dragoner regiments ,^lömg von Sachsen" bei der Ankunft auf dem böhmischen Bahnhof begrüßt. * Eme Deputation des Königl. bayerischen Infan terieregimentes Nr. 1ü ,Höing Albert von Sachen" ist gestern abcnd A10 Uhr aus Neuburg a d Donau hier ein getroffen Am heutigen Vormittag erfolgte die Ankunft einer Deputation des oslpreußifchen DraqonerregimentS Nr. 10, dessen Chef ebenfalls Se. Majestät der König ,st. o Die Staatseifenbadnverwaltung läßt Sonnabend, 22. d. M , 4 Uhr 45 Min nachm vom böhmischen und 4 Uhr 54 Min. vom Friedrichstädter Bahnhof aus einen billigen Sonderzug nach Berlin einstellen, welcher k wz nach 9 Uhr dort ankommt und 10 Uhr 15 Min vom Lehrter Bahnhof aus Anschluß nach Hamburg, Kiel und Helgoland findet. Die B.dingungen sind dieselben, wie zu Pfingsten. Am darauffolgenden Tag, Sonntag, 23 Juni, trifft »n umgekehrter Richtung ein Sonderzug aus Berlin MN Anschluß von Hamburg 10 Uhr 50 Mm. auf hiesigem böhmischen Bahnhof ein. » Aus Anlaß des bevorstehenden WettinsesteS hat die Staatse'sendahnverwaltunz die umfassendsten Vorkehrungen getroffen. Besondere Schwierigkeiten werden die Massen- tran-port« am 19. Juni bi« gegen 9 Uhr vormittag« i» der Richtung nach Dresden und sodann an brmselden Tag« in den späteren Abendstunden in die nahegelegenen Stationen zurück bereiten. Plan hat demgemäß eme stattlich« Anzahl von Sonderzüaen nnzrsteüi, welche j, nach Bedars den fahr planmäßigen Personenzügen voraus- oder nachgeschickt werden und man darf somit erwarten, daß schon von morgen ad die Zuführung nach Dresden auch bei starke« Andrang eine prompte sein werde. Auch sind von allen durch die Feier nicht direkt berührten Stationen alle disponibel» Mannschaf ten an Zugführern, Schaffnern und Bremsern herbeigezogen worden, um jedermann nach gehabtem angestrengtem Dienst die nötige Ruhepause gewähren zu können. o Die Arbeiten zur Wiederherstellung des gestörten Be triebes auf der Strecke Dresden-Cossebaude-Großen- Hain find mit heute so weit vorgeschritten, daß von morgen — Sonntag 16 Juni — der 5 Uhr 30 Min vorm. in Elsterwerda abgehende und 8 Uhr 45 Min vorm. in Dres den-Altstadt fällige gemischte Zua wieder durchgeführt werden wird. Es werden daher die sämtlichen Züge dem Sommer sahrplan entsprechend wieder verkehren und somit auch Vie Expreßzüge 10 Uhr 38 Min. vorm aus Altstadt und 8 Uhr vorm. aus Berlin nicht mehr über Priestewitz - Großenhain geführt werden. o Infolge Wolkenbruches war die Strecke Ober Hero ld- Wilischthal gestern nachmittag unfahrbar, ebenso waren bei Wolkenstein aus gleicher Veranlassung Schäden an einer Brücke entstanden, welche einen längeren Aufenthalt der Züge veranlaßten. - Wir erfahren, daß die von den Schützengesell- schäften Sachsens Sr. Majestät dem König zur Erinnerung an die Feier des 800jährigen Bestehens des Hauses Wettin gewidmete Stiftung einen sehr hohen Betrag ergeben hat. Die hierzu rötige Stiftungsurkurde wird von feiten der Vorstände ver priv. Scheibenschützengesellschaft bei der näch sten Montag stattfindenden Audienz überreicht werden. * Am 19. Juni, an welchem der große HuldigungS- Festzug stattfindet, sollen bei den Postanstalten m Dres den die Tienststunden für den Verkehr mit dem Publikum in demselben Umfange wie an den Sonntagen beschränkt werden. Die Bestellung der gewöhnlichen und eingeschrie benen Briefsendungen wiro zweimal, 6 Uhr vorm. und 4 Uhr naäm , und die Bestellung der Geldbriefe, Postanweisungen, Postausträge, Nachnahmen sowie ter Packete einmal, 6 Uhr vorm, stattfinden. * Unter Hinweis auf die bezügliche Bekanntmachung im Inseratenteile unseres heutigen Blattes werden die Mitglieder und alten Herren der zum Kösener 8 0 gehörigen Korps auf den anläßlich der Wettiner Jubelfeier Montag den 17 Juni abends 8 Uhr im großen Saale de« Gewerbe hauses stattfindenden Kommers nochmals aufmerksam ge macht. Es ist dies die achte Wiederkehr einer Feier, welche zum rrstenmale im Jahre 1878 gelegentlich des silbernen Ehejubiläum Ihrer Majestäten stattsand, und es darf eine ebenso zahlreiche Beteiligung wie damals erwartet werden. * Zum bevorstehenden Jubelfeste hat auch diesmal wieder die Blumenhalle von Hermann Pressel, König Johann- straße, ihr Festkleid angelegt. Von stattlichen Lorbeerbäumen, Palmen und anderen Dekorationspflanzen werden die Büsten unseres allverehrten KönigSpaarcs umgeben Zu Füßen der Büsten prangt das sächsische Wappen, auügeführt wie alle anderen Dekorationsarbeiten in Immortellen, da keine frische B-ume bei diesen Wärm?graden sich bis zum Schluffe des Festes gut erhalten Hiden würde Über der Jahreszahl 1089—1889 erblicken wir den jetzt auf allen Lippen schwe benden Segensspruch: ,Heil dem Hause Wettin!" Den Ab schluß nach oben bildet ein Meisterstück der Bindekunst, die sächsische Königslrone. Der Gesamteindruck dieser Dekora tion »st ein außerordentlich schöner, so daß jedem die Besich tigung des Schaufensters anempfohlen werden kann — JmLokale des sächsischen Kunstvereinsim Brühl- scher Palais, Augustusgraße (geöffnet Sonntag von 11—3, Dienstag und Mittwoch geschloffen, Donnerstag von 10—1, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind ferner neu ausgestellt: 1 Ölgemälde DamenbildmS von Böhringer (Dresden); Genrebilder von Friederike Feldtmann (Dresden), Mcmqurta Moberly (London) und Witting (Welmm); Landschaften von Therese Juveich (Dresden), Prof Käppis (Stuttgart), Langko (München), Andrea Petersen (Charlottenburg) und Pauline Stimming (Berlin); Archi- tekturbild von Siegen (Düsseldorf); Tierbild von Mali (München); Blumenbilder von Anna Peters (Stuttgart) und Elise Prohn(Kwl) — II. Aquarelle, Pastelle. Studien- kopf von Käthe Juncker (Dresden); Genresizur von Mari- qmta Moberly (London) — lll. Skulptur. Tierstück in farbigem Gyps, modelliert von Kretzschmar (Dresden); Jrgd- b>ld, Holzschnitzwerk von Müßlmger (Zw ckau i. S.) Aus dem Polizeiberichte. Während des «estrigen Gewitters hat der Blitz in die Telephonlertung eines Hau ses der Pirnmschen Straße geschlagen. Der Strahl hat nicht gezündet, an dem Apparate m dem detr. Comptoire aber einen Metallstift losgesprenat — Aus der Augustusbrücke ist heute früh nach 7 Uhr ein dem Ardeiterftande angehö render unbekannter Mann m bewußtlosem Zustande an- aetroffen und in das Stadtkrankenhaus gebracht worden. Derselbe ist anscheinend infolge Gehrrnblutung bald danach gestorben. — Gestern früh wurde vom Führer der Droschke Nr. 254 in seinem Wagen ein Ledertäschchen mit über 100 Mark, vorgestern abend vom Führer der Droschke Nr. 394, Julius Köhler, ein Opernglas ohn: Futteral, unv gestern abend vom Droschkenkutscher Wilh. Ernst Thiele ein solches Die Sorgfalt, mit welcher sie ihre Felder anlegen und bear beiten, ,st erstaunlich, Samen und Pflanzen werden ordentlich in Reihen gesetzt, die emporkormnenden Pflanzen mehrere Riale gehäufelt, ja sogar das üppig wuchernde Unkraut auS- gejätet Man findet in manchen Gegenden angebaute Ol- palmenwälder, deren Boden sauber g«halten wird wie m einem Garten. Die Eingeborenen treiben in gründlicher Weise einen ganz rationellen Ackerbau, d. h sie wechseln nicht nur zwischen Knollen- und Körnerfrucht ab, sondern sie lassen auch ein Stück Land, welches einige Jahre hindurch getragen, 2 biS 3 Jahre brach liegen. Die Vorliebe de« EweeS für den Ackerbau ist eine ausgesprochene, und es ist deshalb außerordentlich schwer, Land zu lausen In den meisten Orten ist die Veräußerung von Grund und Boden bei Todesstrafe verboten. Während Stabsarzt Vr Wolff in dem etwa 20 Tagemärsche von der Küste entfernten bergigen und doch durch ein kühles Gebirgsklima ausgezeich neten Adeli-Land eine Station gegründet hat un es ihm durch seine ärztliche Stellung gelungen rst, m diesem m der ganzen Nachbarschaft durch seine mächtige Fetische berühmten, aber den Europäern bisher verschlossenen Gebiet festen Fuß zu fassen — namentlich durch einige glückliche Kuren in oer Familie des mächtigen und intrlliaentrn Häuptling« — ist es Hauptmann v. Franyoi» geglückt, über die bedeutende Handelsstadt Salaga hinaus, bi« irnkeit» der Wasser- schnde des Volta und Niger nach Norden vorzudringen. Der StationSdau ist auf einer Stelle in Angriff genommen, die 2,5 Irin in nordöstlicher Richtung von der unter etwa 8° 10' Norddreit« befindlichen Residenz de« Oberhäupt- ling« Kontu gelegen ist. Die neu errichtete Station ist in der Näh« der Residenz de» Oberhäuptling« von Adeli, Jege, unter 8* 10' nördlicher Breite gelegen Al« Platz ist der doinmierend« Hügel Adado gewählt und derselbe schemt allen Anforderungen zu entsprechen Da« Laud Adel» soll bi« jetzt den Fremden mehr oder weniger verschloffrn gewesen sein, Händler wagten sich aus Furcht vor dem dortigen Feuschluckus nur selten hin. Stabsarzt vr Wolff ist der Ansicht, daß eine Station hierorts einen bleibenden Wert für die Zukunft und die Fortentwickelung der viel versprechenden Togokolonie haben wird. Durch dieselbe kann ein Verkehr zwischen der Küste und dem Innern, den nu merisch schwache, räuberische Stämme bis jetzt zu verhindern suchten, mit verhältnismäßig geringen Rütteln geschaffen und gesichert werden Seitdem die Expedition sich hier festgeletzt hat, sind die Sichrrheitsverhältnissc bereits wesentlich bessere geworden Die Station übt auch bereit« einen mächtigen Einfluß weit und breit aus die umwohnenden VollSstämme au« und ist zweifellos eine große Stütze für di« deutsche Herrschaft an der Küste Mit den Eingeborenen ist das Verhältnis ein andauernd gutes, und dieselbe n haben sich vollständig untergeordnet, ohne daß vr. Wolff sich um die „Regierung" über sie irgendwelche Mühe gegeben hätte. Sie bestehen aber darauf, alle ihre vielen kleinen Streitig keiten, die sich oft Jahrzehnte hindurch fortgespielt haben, den Weiße zur Entscheidung vorzulegen Eine der artige richterliche Thätizkeit ist höchst unangenehm und zeitraubend Wenn man sich ihr di« zu einem gewissen Grade auch »m Interesse der Sache nicht gänzlich entziehen darf, so erscheint e« doch im all gemeinen richtiger, den Eingeborenen möglichst da« Selbstregieren zu überlassen und sich nicht in alles einzu mischen; unzweifelhaft wird dadurch deutsche« Ansehen und deutsche Macht m Afrika am besten gewahrt und befestigt. Sowohl die Adelt, al« auch die benachbarten Volk stämme Kedu und Aposso haben brSher keinen direkten Verkehr mit der Küste unterhalten, sondern denselben vielmehr durch AuS- plündern der Händler gefährdet Seit Eintreffen der Ex pedition und Anlage der For'ckun^nouon find dir Sußer- heitsveiöallmffe rrhebl ch d«fser geworden D«« Station, welch« nach allen Se»t«n hin geflissentlich freundschaftlich« mit Futteral gefunden. Ferner hat der 12 Jahre alte Kurt L>pitz gestern nachmittag am böhmischen Bahnhof einen ver- chlvssenen schwarzltdernen Haub!oster von einer Frau zur Besorgung nach einem Hause in der Schöffergaffe übergeben erhalten Der Knab« hat den Koffer daselbst aber nicht an- drmaen können und ihn an die Königl. Polizeidirektion ab- geliefert — Bei dem Einfahren eine« sogenannten Vierer zuges ist gestern in der Karolastraße ein 31 Jahre alter Kutscher infolge eine« Herzschlag« vom Pferde gestürzt und sofort tot gewesen. * Die Direktion de« „Panorama« deutscher Kolo nien" am Bi«marckplatz girbt sich die größte Mühe, da« Interesse des Publikums für alle« Wlffentwerte au« unseren deutschen Kolonien zu erhalten und zu fördern, sowohl für die Ethnologie durch Vergrößerung der Sammlungen, wie die neuesten Zuwendungen aus Ostafrika erkennen lassen, als auch durch Vermehrung von Gemälden. Von Sonnt g, den 1k. d sind wieder 12 neue Gemälde von dem Afrika- rersenden, Mai r R Hellgrew«, ausgestellt, meist landschaft liche Sujets au« ostafrikanischen Kolonialgebieten, hochinter essant und nach Skizzen an Ort und Stelle gemalt. Es ist dies derselbe Ataler, welcher das große Diorama: „Die Schiffskatastrophe vor Samoa" im Hafen von Apia am 15. und 16 März d. I malte, welches gegenwärtig in Berlin ausgestellt ist und Anerkennung gefunden hat. Für alle Interessenten dieser im Panorama deutscher Kolonien aus gestellten Neuheiten erscheint es angezeigt, darauf hinzu- weisen, daß die Direktion eine Erhöhung de« Eintrittspreises nicht eintreten läßt. Derselbe beträgt Sonntag für alle Aus stellungen 60 Pf. und wird an den Haupttagen der Wettiner Festseier auf den gleichen Betrag ermäßigt. * Das Panorama international, Marienstraße 22,1 (3 Raben) wird in dieser Festwoche eine Reihe seiner sehens wertesten Ansichten von,F)beritalien" zur Ausstellung bringen L Gestern abend von 6 bis 8 Uhr haben sich aus dem Plateau, das zwischen dem Zsck onergrunde oberhalb Bru s mtz und dem Saubachthale bei Wilsdruff, sowie Kesstlsdorf- Weihtropp liegt, abermals ungemein starke Gewitter in Begleitung von heftigen Regengüssen und bedeutendem Hagelschlag entladen. Besonders hart sollen die Fluren von Unkersdorf und Hühndorf mitgenommen worden sein, und außer den Getreidefeldern sollen besonders die Obst plantagen durch den Hagel sehr gelitten haben — Auch aus der Umgegend von Klingenberg oberhalb Tharand, sowie aus dem Zschopauthale werden Unwetter gemeldet vorigen Jahre, so daß gute Wolle mit l»8 bis tökM. bezahlt vnrbe Tchmutzwoll« mit wenig«! Die Wäsche war allge- «ei» sehr gnt »,d der v«rkaus ging ziemlich flott von statten. Telegraphische Nllchrichten. (Aach Schluß der Redaktton eingrtroffen) St. Petersburg, 15. Juni. (< o Dresd. Fvuin, Da?- „Journal de St. P^terSbourg" konstatiert die augenfällige Unwahrscheinlichkeit der neuesten russenfrindlichen Nachrichten und de mentiert dir Meldung de« „Standard' über die von dem Metropoliten Michael au« Rußland mit genommene sogenannte südslawische Politik, sowie die Mitteilungen über eine Mission der Generäle Wannow-ki und Avnenkoff in Part«. Letzterer wohnte daselbst der Aufnadmr seines Schwager« in brr Akademie bei und rrsterrr gehe wahrschein lich nach Emü. — Auch ein Widerspruch Ruß lands gegen dir ägyptische Konvrrfiou rristirrr nicht; Rußland wollt nur, daß die erzielten Er sparnisse zum besten des Lande« verwendet würben und daß eine europäische Kommission darüber wache. Belgrad, 15. iuni (Tel. d. Dresdn. Journ.). Ein halbamtliche« Kommunique tritt entschieden den Meldungen über dir besorgniserrigende innerr Lagt Strbien« rulgegtn und wrist auf dir groß« Zustimmung hin, welche die bisherigen RegierungS- akte fanden. Dav Gerücht, der Metropolit Michael beabsichtige, alle Amtsakte srine« Vorgänger« zu annullieren, s.i erfunden. Lingesandtes. — Oitrinstii-kenIeiiütiM' — 0' voll von Oken L steusson, LrekeU Liren »0« L. i»diik. »Iso »u» erster Ii»n6. rv n (ISrsnkirt galiL« sckwarLS LeiLsnoioksv. k'sr- wsiiLS u Lröme 3eiL«n»kokse, svkvsrr uoL unL ffDikrsiO« kok!»e»<renslatfe, sekwsrrs 5»mmvke unL . AM 1us^ Alin srkrvid« um ölustor.' Statistik und Volkswirtschaft. W gcn der Wettinseier wird nm Mittwoch d>n lv d. Mls. die Dresdner Börse geschlossen bleiben. Auch die Banken und Bankiers dürsten an diejem Lage ihrtGeschäsie ge schlossen halten. Die heute an der hiesigen Börse zur Einsührung ge langten Aktien d,r D r e S d n e r Malzfabrik vorm. Paul König kamen zum Kurse von t4b —lüb in lebhaften Verkehr und blieben zu letzterer Notiz gesucht. 'Dresden, ü Juni. Am heutigen Weltmarkt wur den 22 Posten Wolle zum Berkaus ausgestellt. Davon wurden verwogen und verkaus: 2t Posten im Gewicht vo--12 688^ kj;, während ein Posten von ca 7bt) trx deshalb unverkauft blieb, weil der Berkäuser mit den Preisen nicht zusneden war. Die Preise betrugen durchschnittlich b M pro Zentner mehr als im MU U MM 6n»n<te /-ubttealroo bi-woooootle Mk8 8IMIÜ, L» Bsvras n« publie rzue cko» «uvr«» inöckit«». -ikonnemeol : PKSKLt 0« -n 30 » Kill nor» 16 » Lnois »»la 8 50 lln noxeiro 1 50 tlkälVSkk lvoion!«»lale> II» an 38 » 8n uors 20 » Inow mors 10 50 0» non««» 2 » Liiroutn: ö, ras Ls 1» 0L»a»ös karls SlumSoo zpSctmea gostu/t «un somans«. Betanntmachung, die Anfahrt an der Gardereiterkaserne zu den Aufführungen des Arrneefestes betreffend. Aus Antrag der Königlichen Kommandantur der Residenz Dresden wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß während der am 16 und l8. d MtS in der Arena der Gardereiterkaserne stattfindenden Aufführungen sämmtliche Wagen nur . uf der Aabriceftraße an gedachter Kaserne vorsahren dürfen, und zwar haben alle Ge- schirre, welche ihre In assen an der linken Seil- der Gardereiterkaserne absetzen wollen, durch das erste, mit ter Bezeichnung: „Einfahrt zur linken Leite" versehene Thor, alle anderen Geschirre aber durch das zweite, mit der Bezeichnung: „Ein fahrt zur rerdten Litte" versehene Thor einzusahren Die Wogen haben inSgrsammt, soweit sie nickt nach Absetzung ihrer Insassen nach der Stadt zurückkehren, aus den unmittelbar an ihrer Einfahrt liegenden P atzen Auf stellung zu nehmen. D resden, d»o 14 Juni 18»S. »«UM In vorzüglicher Wohnungslag« de« ZvhanneSplatzeS mit schöner freier Aussicht und mit ollen Be quemlichkeiten emger chtctes Kami- lienhaus mit Garten, welches hohe Miete bringt ist Umstände halber für d.n sehr billigen Preis von ^158000 M. ofort zu verkaufen. Näheres er eilt 1SLS Mo cziaokt'ftraise l. A. Sckwauß. vdsrloNe Mslllrom 8. E. IlUlMivIrel Kel». NiUllrom Kühneraugenoperateurinnen wohnen jetzt IS62 VVru8 32, H. I§1. „flealnetlsteill" betuiherliinil: iWMÜl. ö. 1874 «.elpaiu. 4- 4NN0N0LN-LOKL4V. O> izsiu»l-1'r«>»e hvrvchnet ltuh^t.t -v..-»- »svrrLvrt. Röm. Feuerwerk! » Fenster zu vermietcn Lerraffenuf« Nr 7, 1ll. Hauff«. iSö4 kür) Oa i en, gukitLenck« in ««-la» n ^dS »uekalolsen mit iu«rnl^runu, Nurßolf ^oppv, li. 8. üokli«!ernnt, Ilunmurluulruaae 2. ^uiortiguQ- nuetl Uuss. 1SSS Beziehungen unterhält, hat durch ihren Einfluß offene Feind- sellgkiten zu verhindern gewußt und ist stets bestrebt, unter den verschiedenen Volksstämmen einen friedlichen Verkehr herzusteüen. Diese Bemühungen sind bisher von Erfolg ge wesen, werden jedoch dadurch erschwert, daß emige Fehden länger als ein Jahrzehnt bestehen und jede Partei behauptet, im Rechte zu sein. (MA Z) * In einem Feuilleton Paul Lindaus im ,B. T." finden sich folgende interessante Bemerkungen: Der Begriff der Feuergefährlichkeit des Rauchens scheint in Spanien absolut zu fehlen, ebenso die Borstellung, daß der Tabakqualm andere belästigen könne. Die so höflichen und zuvorkommenden Spamer rauchen überall: in der Pferdebahn, die in dem sehr demokratischen Barcelona von den Damen der vornehmsten Gesell schaft ebenso benutzt wird wie von den Arbeitern und FabrikmädHen, von Greisen und von Kindern; sie rauchen in jedem Salon; die Kellner rauchen, während sie da« Essen und die Getränke auftragen; die Barbiere rauchen, während sie mit ihren tabakduftenden Fingern im Gesicht d-.r Kunden manipulieren; die Beamten rauchen im Dienst — so sah ich zu meinem Entsetz-n die Leute, die im Zollbureau die Kisten auSpicken, mit d r brennenden Zigarrette im Munde in Stroh und Werg herumwühlen —; sah zu meiner äußersten Verwunderung die Ordounanz, die meine Visitenkarte dem Generalkapitän von Catffonien überbrachte, im Vorzimmer Sr. Excellenz die Zigarrette paffen; mit brenne: der Zigarre oder Zigarrette tritt man in da« Theater ein, spaziert auf den Korridoren und laßt sich in den Salons der Logen nieder, und während der Bestellung selbst wird ruhig weiter geraucht, ja, man braucht die Zigarrette nicht einmal ausgehen zu lassen, wenn man m die Loge tritt die wben den Prosceniumslogen direkt auf die Bühne fükrt, weil man von der Auf fassung ausgedt. daß duje vor den Augen de- Publi kums versteckte Loge nicht mehr zum Zuichauerraum gehöre; h ntrr den Loul ssrn wird geraucht, wahrend der Borstellung und in den Zwischenakten. Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie die sogenann ten Aufravmer, di» die Möbel wegjchaffeu und die neuen Möbel fiellen, mit der Cigarette >m Munde ihre Arbei en erledigten. Ich habe von der Prosce- mun slo^e au- gesehen, wie hinter der Cou isse während de« Schauspiel- e,r Inspizient, der die Künstler aus das Stichwort au'merkiom zu machen hatte, in der hatboffeven Thür mit der brennenden C'garrtte stand. Es kommt noch de> die Feuertgefahr ledevtend er höhte Umstand hinzu, daß man sich in Spanien nie mals der sogenannten schwedischen Streichhölzer, son dern immer der kleinen Wachskerzchen bedient. Mit wahrem Grausen sah ich im Zwischenakte wie inmitten des von der Hitze völlig ausgedörrten Tdeaterkrims- kramses, w'e m dieser Höhle von Zunder, einer der Arbeiter rin solche- Wachslichtchen anstrich, seine Ciga rette aust ckle und dassetbe brennend wegwarf. E» erlo ch allerdings, während es zu Boden fiel. E« ist mir rein undegieiflich, daß die Welt nicht öfter durch Unalücksbotsbsften über spanische Th aterbrände in Schrecken vei jetzt wird.
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