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O138 188S. Montag, de« 17. Juni, abends. ttr vr«»L»> visrtolMirNok > U. so pt., d«i L«> L»r»»rt. L»ny«vb«Q ko»t»a,t»lt»n vi«rt«l- jLbrtiob > K; »u»«rb»td L«, ä«ot«obvo Laivb« tritt ?o«t- m»L 8t»iup«lLll»oNI»^ tÜL«o. ^LtÜQai^il-x^Uedüdrpo r t'ür ä«v L»uw «u»«r 2«1e llowar 8«Nri1t »v kL Vater „tLiu^^^Lt" Li« 2«il« S0 ?k. Lei l'abeUva- a»L 2iüsra»»t» evtepr. Ant»ob1»u. Urnsbst»«», IN^Uol» »it /ta«u»tua» Lor 8oaa- n»L koiort»^« »doaL» k'oraoprovdUr. LLSL. DreMerZmmml. Für die Gesamtleitung verantwortlich r ^ofrat Gtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. V», »a»Utt»Lluu»u«» »>W»rt»r Lr*-Lit«tt«r, OoiiuaiooioaLr L«» OroiLaor ^oanuU», Mu»d«A - I»rU» - Vi«» - l^Ipit, - v»»«INr,»i»a -Vroatturt ». N.: L ^0At«r, N»rU« Vt>» LuadLr^ ?i»^ - rroaLtart ». U.-ULLeL««. Lu«t äto«>«,' kort» L«QL»»->»rU»-rr»Lt1»rl «. » It«tl^»ri: I-uiLe L vo., «orll»! /MxUiLenLait, 0»rUdi: t/ Ltütior« ^V«r^,/c>t-ar,' L»»»«v«r! 6. n»u« ». S- F Lorot » So. Usr»n»,»d»r: NSai^l. kipoLitioa L«, l)r««ä»«r ^ouraol». vrooLoa, ^Hriagorrtr»,,« tO. k'orvDpraok-^Lioblv,,: Ur. 128Ü Amtlicher Teil. Ansage. Auf Allerhöchsten Befehl Leiner Majestät des Königs wird der feierliche Schluß des gegenwärtigen außerordentlichen Landtages Donnerstag, den 2V. Juni 1889, Nachmittags 1 Uhr 30 Min., in dem Thronsaale des Königlichen SchlofseS stattfinden. Die Herren Staatsminister, sowie die Herren der ersten und zweiten Llaffe der Hofrangordnung, iv- gleicheu die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerherren und Flügeladjutanten versammeln sich Nachmittags 1 Uhr 15 Min. in den Gemächern der zweiten Etage des König lichen Schlosses, um Seiner Majestät dem Könige vorzutreten, wenn Allerhöchst Die selben Sich zum Throne begeben und von da zu rückkehren. Anzug. Die Herren vom Civil: Uniform oder Hoskleid; Die Herren vom Militair: Paradeanzug (Generalität dunkles Beinkleid). Jede Trauer wird abgelegt. Dresden, am 15. Juni 1889. Königliches Gberhofrncrrschcrllcrrnt. Die Wagen fahren in da» Königliche Schloß durch da» nach der katholischen Hofkirche gelegene grüne Thor ein. die leeren Wagen durch da» nach der Schloßstraße gelegene HaupUhor ab; kommen dann durch das gedachte grüne Thor in den grobe» Lchloßhof zurück, woselbst sie sich in der ihnen von den Wachen anzuweisenden Ordnung ausstellen, um zur Abfahrt ab- gerusen zu werden. Dresden, 17. Juni. Ihre Kaiserlichen und König lichen Hoheiten der Erzherzog Otto und die Frau Erzherzogin Maria Josepha von Oesterreich sind von Brünn heute Nachmittag 1 Uhr 43 Minuten hier eingetroffen und im Prinzlichen Palais auf der Langestraße abgetreten. Dresden, 15. Juni. Se. Majestät der König haben den Staalsministern Minister des Cultus und öffentlichen Unterrichts vr. von Gerber, Minister der Justiz Or. von Abeken, Minister der Finanzen Freiherrn von Könnerrtz den HouSorden der Rauievkrone zu verleihen geruht. Die unter dem Namen „National* zu Cassel be stehend« Anstalt zur Versicherung gegen Trichinen- gesahr hat ihren Sitz im Königreich Sachsen von Leipzig nach Dresden verlegt. Dresden, am 13. Juni 1889. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Böttcher. Löhr. Feuilleton. Könial. Hioftheater — Altstadt. — Sonnabend, den 15. Ium fand nach längerer Frist wieder eine Aufführung von K. Goldmarks Oper „Merlin" statt, welche durch ihre Vorzüglichkeit und den Wert der Musik leider wenig zahlreiches aber sehr empfängliches Publikum zu lebhaftestem Beifall Hinriß. Goldmark verfällt in seiner Musik nie einer routinierten leeren Mache. Auch wo ihm inspirierte Erfindung nicht reich und unmittelbar zuströmt und ein fühlbares Mühen im Schaffen eintritt, bleibt er bemüht, seine schöpferische Kraft durch künstlerischen Ernst der Arbeit, durch geist reiche Wahl der Ideen und deren möglichst vollkommene musikalische Bersinnlichung zu stärken; nur hält er sich hierbei nicht frei genug vom Einflüsse Wagners. Aber jene volle Hingebung und Anspannung seines Könnens führt zu ungewöhnlicher Schönheit der Gestaltung und zu bedeutendem dramatischem Ausdruck, wo eine glück liche ganz eigen gehaltvolle und melodische, innerstem Gefühl entspringende Erfindung hinzutritt. Zu den vollendetsten Musikstücken dieser Art in polyphoner melodischer Durchführung, gesanglichem Wohl klang, in architektonisch meisterhaftem hochgesteigertem Ausbau gehört vor allem das Sextett mit Chor („Sei un- ge grüßt") im ersten Akte Den Hauptanteil an dem treff lichen Eindruck der Aufführung hatten die Leistungen de» Herrn GudehuS in der Titelrolle und Fräulein Malten in ihrer bewunderungSwerten phantasieooll und poetisch gestaltete« Wiedergabe der Viviane. L.B. Die National, Vieh - Versicherungs - Gesellschaft zu Cassel, hat ihren Sitz im Königreich Sachsen von Leipzig nach Dresden verlegt. Dresden, am 13. Juni 1889. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Böttcher. Löhr. Nektmrümachung, die Zulassung der innenerwähnten Deckmasse als Ersatz der harten Dachung betreffend. Das Ministerium des Innern hat auf Grund sachverständiger Prüfung und Begutachtung beschlossen, die von dem Fabrikbesitzer I. F Notz in Dresden und Pirna hergestellte feuersichere Deckmasse unter den gewövnlrchen Bedingungen und Beschrä"kung-n bis auf Weiteres und unter ausdrücklichem Vorbehalte be liebigen Widerrufs als Ersatz der harten Dachung auzuerkennen. Unter Bezugnahme aus K 3 der Verordnung vom 29. September 1-59 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 321) wird dies hiermit bekannt gemacht. Dresden, am 13. Juni 1889. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Münckner. Mchtümtlichkr Teil. Telegraphische Wachrichlen. Neiße, 17. Ium (Tel. d. Dresdn. r.r.) Während eine Prozession auS Patschkau gestern abend in der Kapelle auf dem Wartbrberge war, schlug der Blitz in das Gebäude. 40 Personen wurden betäubt und teilweise gelähmt, 3 Männer und 2 Frauen getötet. Wien, 17. Juni. Tel d Dr-Sdn. Journ) In der der österreichisch-ungarischen Staatebahn gehörigen Grube „Alfred" (im Resisczaer Banat) sind infolge schlagender Wetter 7 Arbeiter gelötet, 2 schwer und mehrere leicht verwundet worden. Paris, 17. Juni. (Tel. d. DreS^>. ^ouri.) Leguay (Opportunist) wurde in Puy de Dome zum Senator; Boulanger, Saisant, Naquet und 5 6> rouldde wurden in Ivry sur Seine zu Stadt räten gewählt. Amsterdam, 17. Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Schah von Persien, an der LandeSgreuze von Vertretern Sr. Majestät des Königs begrüßt, traf gestern abend hier ein und wurde auf dem Bahn höfe von den Spitzen der Civil- und Militär behörden, dem persischen Gesandten in Paris, dem hilfigen persischen Generalkonsuls Hesse und an deren distinguierten Persönlichkeiten empfangen. Der Schah schritt dir Front der Ehrenwache ab, während die Musik die persische Nationalhymne spielte, und begab sich sodann in einem Hofwagen, von einer Abteilung Kavallerie eskortiert, nach dem Amselbotel, wo Allerhöchstderselbe Absteige quartier nahm. Ein Millionär. Ein kalifornisches Lebensbild von Bret Harte. (Au» dem Amerikanischen von Th. Ludwig.) (Fortsetzung.) „Weil er sich nicht erinnern wollte*, sagte der Doktor gebieterisch. . DaS Gehirn arbeitet unter einem Eindruck, der entwe er schmerzlich, oder unangenehm, ober so unbestimmt ist, daß er ihn in keine Form bringen kann. Er ist sich dessen bewußt und will noch nicht den Versuch machen. Es ist bei weitem besser, als der alte selbstzufriedene Zustand." Wenige Tage später, al- durch den Postillon all gemein die Thatiache bekannt geworden, daß Slinu mit derjenigen Person identisch sei. die vor 3 Jahren vom Schlagt gerührt worden, kam der Doktor ganz frohlockend an: „Jetzt ist alles klar," sagte er entschieden- „Der zweite Anfall wurde durch nervöse Aufregung ver anlaßt, weil er plötzlich an dieselbe Stelle kam, wo er den ersten hatte; ein Beweis, daß sen Hirn noch alte Eindrücke bewahrt hatte. Aber da diese erste Thätigkeit seine» Gedächtnisses ein- schmerzliche war, war die Anstrengung eine zu große. Er war im yöchsten Grade unglücklich; aber das ist ein gutes Zeichen." „Und Sie denken also — * sagte Harry Sliun zögernd. „Ich denke", sagte Doktor DucheSne, „wie ich schon früher gejagt habe, daß er sich bemüht, zu vergessen. Sie werden finden, daß er jede Anspielung darauf scheu zurückweist und selbst schlau genug ist, jedesmal Winkelzüge dabei zu machen." Dresden, 17. Juni. Die Lage in Serbien. In Belgrad wurde in diesen Tagen von den An hängern des Herrn RisticS, den Liberalen, ein Partei tag abgehalten, dessen Beschlüsse auf die Lage in Ser bien ein bezeichnendes Licht werfen. Man beschäftigte sich, wie dies in Serbien Sitte ist, in erster Linie mit den auswärtigen Angelegenheiten des Landes und unterzog namentlich das Verhältnis zu Rußland einer eingehenden Erörterung. Der aus diesen Punkt be zügliche Teil der Resolution, welche nach Beendigung der Verhandlungen zur Annahme gelangte, ist für den Eigendünkel und die Großmannssucht der Politikerin Belgrad recht charakteristisch. „DaS Königreich Serbien, so heißt es darin, wird stets Sorqe tragen, mit den anderen Staaten und Völkern solche Beziehungen zu erhalten, welche ihm die Möglichkeit und Kraft bieten, feine kulturelle Mission auf der Balkanhalbinsel zu erfüllen. In nationaler Hinsicht ist es Serbiens Hauptverpflichtung, dem serbischen Volke die Bedingungen für seinen Be stand und seine Entwicklung durch die Vereinigung aller zerstückelten Teile zu verschaffen. Die liberale Partei betrachtet eS als ihre erste Pflicht nach dem Vorbilde anderer europäischer Staaten, die ihre ge rechten Wünsche längst verwirklicht haben, mit ihrer ganzen Kraft an der Einigung des Serbentums unter der herrschenden nationalen Dynastie zu wirken. Um dies Ziel zu erreichen, unterhält die liberale Partei gute Beziehungen zu allen Staaten und Nationen, die mit Serbien sympathisieren, und unterhält freund schaftliche Beziehungen zu jenen Nationen der Balkan halbinsel, welche da» gleiche Schicksal und die gleichen Aufgaben haben. Die liberale Partei wird brüderliche Gefühle für olle slawischen Nationen, hauptsächlich für das mächtige slawische Kaiserreich hegen, welchem die serbische Nation ewig dankbar bleibt für die Unter stützung in den Kämpfen um den Bestand der Freiheit." Wie man sieht, führen die serbischen Liberalen nichts geringes im Schilde. Sie wollen der Türkei Alt serbien mit Salonichi, Österreich Südungarn, Dal matien, Kroatien, Slavonien, Bosnien und die Her zegowina mit dem Sandschak von Novibazar, Bul garien die Kreise von Widdin und Trn und endlich dem Fürsten Nikola von Montenegro sein ganzes Land entreißen, um dem serbischen Volke die „Bedingungen" für seinen Bestand und seine Entwickelung zu ver schaffen. Sie beabsichtigen die Wiederherstellung des alten großserbischen Königreichs unter der nationalen Dynastie der Obrenovics, vergessen dabei freilich aber, daß Rußland dem Fürsten von Montenegro die Rolle zugedacht hat, welche sie tür den jugendlichen Sohn König Milans in Anspruch nehmen. Die ganze Sache könnte im Grunde genommen ziemlich bedeutungslos erscheinen, da die P rtei der Liberalen, obschon das Haupt der Regentschaft selbst zu ihren Führern ge hört, nur wenig Boden im Volke hat und weit davon entfernt ist, einen ausschlaggebenden Einfluß auf die politischen Verhältnisse ausüben zu können In Ver bindung mit den übrigen Vorgängen aber, welche in diesen Tagen die öffentliche Aufmerksamkeit auf Serbien lenkten und Anlaß zu lebhaften Erörterungen in der Presse gaben, verdient die gegen Österreich, Bulgarien und die Türkei gerichtete Herausforderung der Partei des Hrn. Ristics doch immerhin einige Beach tung. Die Rückkehr des Metropoliten Michael nach Belgrad und andere Vorkommnisse der jüngsten Tage zeigen nur zu deutlich, daß die russenfreundliche Strömung in Serbien gegenwärtig übermächiig ist und m uner bittlichem Verfolg ihrer Ziele irdes sich ihr entgegen stemmende Hiudernis hinweg'egt. Jedenfalls trug auch der bekannte Toast des Zaren auf den einzigen auf- Er that es wirklich. Ob des Doktors Hypothese nun guten G und hatte oder nicht, genug, es war Thatsache, daß er zuerst, als er mit seinem wachsamen Arzte auSsuhr, anscheinend keine Notiz von dem Fels block nahm, — welcher nach der praktischen Auf klärung von des Postillons Vision noch am Wege liegen geblieben war — und sich kurz weigerte, darüber zu sprechen. Aber wa» für Doktor Duchesne noch mehr bedeutete, ihn aber vielleicht noch mehr stutzig machte, war, daß mürrische Zerstreutheit an Stelle sei.er früheren leeren Genügiamkeit getreten und Un uldsamkeit gegen seine Pfleger da» alte ge wohnte Vertrauen in ihre Sorgfalt ersetzte und nun gelegentlich mit Klaaen, wie Kranke sie ausstoßen, ab wechselte. Seine Töchter merkten zuweilen, daß er sie mit einer Aufmerksamkeit beobachtete, die wenig von Mißtrauen entfernt war und selbst sein Sohn ent deckte bei ie neu Gesprächen mit ihm eine halb unter drückte Abneigung gegen sich Während sie dies seiner unglücklichen Kiankheit zuschrieben, rechtfertigten die Kinder vielleicht diese Entfremdung, in^e« sie ibr sehr wenig Beachtung schenkten. Sie waren angenehmer beschäftigt. Den beiden Mädchen gelang e», die Stellung in der GtielUchasteinzunehmen, welche bisher Mamie Mul- rady inne gehabt. Der junge Verleger de» TagedlatteS hatte wirklich durch seine Intimität mit den Mul- rady» das gute Fortkommen erlangt, da- er scherzend prophezriht hatte. Da» Verschwinden Dou Cäsar» wurde so auSgelegt, al» räume er seinem Nebenbuhler da- Feld, und die allgemeine Ansicht ging dahin, er sei mit der Tochter deS Millionär» verlobt unter der Bedingung, einen gewisse« werkthätigen Einfluß au»« zuüben zu Gunsten der Interesse« seine» vorauSficht- t richtigen und treuen Freund Rußlands mit dazu beu den Chauvinismus der Serben womöglich noch z. steigern und sie zu dem Glauben zu bringen, daß Rußland allen Ernstes an die Durchführung der groß serbischen Idee heranzugehen entschlossen sei. Der Auslegung, welche dem Trinspruche Kaiser Alexander- in dem tonangebenden Teile der euro päischen Presse gegeben wurde, trat zwar das „Jour nal de St. PeterSbourg" in einer bemerkenswerten Auslassung entgegen, in welcher die friedfertigen Ab sichten Rußlands auf das nachdrücklichste betont wur den. Die Thatsache aber, daß der Metropolit Michael wieder m sein altes Amt eingesetzt ist und augenblick lich in Belgrad das große Wort führt, ist an und für sich schon schwerwiegend genug, um nicht unterschätzt zu werden und sie gewinnt durch den Umstand, daß auch in den übrigen Balkanttaaten die orthodoxe Kirche durch ihre hervorragendsten Würdenträger sehr lebhaft für Rußland agit'ert, noch eine besondere Bedeutung. Metropolit Michael ist der ausgesprochenste Au- Hänger Rußlands, der seinen guien Willen und seine Begabung als Agent des Zarenreichs schon üster» bewährt hat. Er ist mit russischer Unter stützung und mit russischem Gelbe nach Belgrad zurückgekommen und hat jetzt völlig freie Hand, sich dieser Mittel zu bedienen. Es soll hiermit nun zwar keineswegs gesagt wer den, daß Rußland schon rm Begriffe stehe, einen Krieg auf der Balkanhalbiusel zu entfachen. Zu einem sol chen würde der gegenwärtige Zeitpunkt offenbar sehr schlecht gewählt fein. Immerhin aber legen die jüng sten Vorgänge in der serbischen Hauptstadt allen be- teiligten Staaten die Pflicht auf, offenen Auges darüber zu wachen, wie weit sich der Einfluß der Russensreunde in Belgrad erstrecken wird und ob hin ter rem der Welt mit so viel Geräusch verkündeten Programm der Liberalen nicht noch mehr steckt, als eine bloß auf die nationale Eitelkeit berechnet- Kund gebung, durch welche der Partei bei den bevorstehen den Wahlen zur Skupschtina neue Anhänger zugesührt werden sollen. Lagesgeschichte. Dresden, 16. Ium. Vor Ihren Majestäten dem König und der Königin und Ihren Kömal. H-Heiten d-m Prinzen Georg, der Prinzessin Mathilde, den Prinzen Friedrich August Johann Georg, Max und Albert fand gestern im Königl Residenzichlosse der Empfang der zur Beglückwünschung Ihrer Moje- stäte von den Ständekammern grwählten Abordnung statt. Im Namen der Landesvertretung richtete der Präsident der Ersten Ständekammer, Kammerherr v. Zchmen, Excellenz, folgende Ansprache an Se. Maj stat: Allerdurchlauchligster König, Allergnädigster König und Herri Ew Majestät nahen wir im Auftrage der Landesvertretung, um Ew. Majestät zu dem Feste des Köuigrhauses ihren ehrfurchtsvollsten Glückwunsch dar zubringen. — Acht Jahrhunderte sind verflossen, seit das HauS Wettin tue Zügel der Regierung in der Mark Meißen ergriffen hat. Lauter Jubel durchtönt das Land; das ganze Land will die Festtage des Königshauses milseiern. Unter schweren Anfängen hat unter Führung des Hauses Wettin erst der Boden, auf dem wir stehen, mit dem Schwerte gegen zahlreiche Feinde verteidigt und behauptet werden müssen, ehe deutsche Art auf demselben hat erblühen können. So oft aber auch harte Heimsuchungen über unser Land ergangen sind, immer hat, dank dieser Führung und der Fürsorge seiner edlen Fürsten, es sich schnell wieder empor gehoben. In der innigen.Jahrhunderte langen Wechselver bindung zwischen Volk und altangestammtem Regenten- hauje, in den geschichtlich gewordenen gemeinsamen Tagen licken Schwiegervaters. Vom magischen Glück des Namens Mulrady begünstigt, ge'angen ihm einige Spekulationen. Noch dem Aberglauben der Mmen- gesellschaft verdanke er sein Glück zumeist dem Um stande, daß er sich die alte Hütte gesichert hatte. Einer der weisen Auguren von Rongh and Ready, der Franzose Pete — ein Spaßmacher in allen Sprachen — bemerkte: „Es ist kaum glaublich, daß, während jeder Narr sich Anteile kaufte, wo das Gold schon gesunden war, niemandem einfiel, in des alten Mannes Krautgarten zu treten I" Jeder Zweifel an der engen Verbindung beider Familien wurde jedoch durch die innigen Bezlebung-n zerstreut, welche zwischen dem alten Slinn und dem Millionär entstanden, nachdem letzterer aus San Francisco zurückgekehrt war. Sie begannen mit Mit leid für die Physische Schwäche des Mannes, welche ihm Mulradys Sympathie erwarb, dessen große Kraft nie durch den Luxus des Reichtums verdorben worden und der noch heute seinen Leuten in schwerer Arbeit mit gutem Beispiel vorangiug; sie würben erhalten durch eine sonderbare, abergläubische Ehrfurcht vor seinem geistigen Zustande, welcher in Mulradys Au^en überirdische Kräfte zu besitzen schien, wie die Unwissenheit des Volks sie geistesschwachen Leuten oftmals zuschreibt. — Nachdem Slmu» Körperkiäst« zugenommen und der linke Arm wie die ganze linke Seite eine schwache, aber langsam zunehmende Lebensfähigkeit zeigten, über raschte Alvin Mulrady eine» Tage» die Familie da mit, daß er dem Rekonvaleszenten eine« Stoß Briete und Rechnungen brachte und diese auf einem Brett vor de» Kranken Stuhl auSbrei.e e, ihn bedeut, nd, er solle dieselbe» durchsehe«, arrangiere« «nd em Verzeichnis