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Dresdner Journal : 01.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188903015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-03
- Tag 1889-03-01
-
Monat
1889-03
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 01.03.1889
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Veaenwart Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mat Hilde eröffnet. Die hohe Protektorin dt-lLerein«, welche in Be- gleitung de« Hrn Hofmarschalls v Gulschmid und der Hof dame Gräfin v. Vitzthum erschienen war, wurde von den Vorständen ehrfurchtsvoll begrüßt und in den mit Fahnen, Wappen, Draperien, Kränzen, Guirlanden und Waldbäumen aufs reichste geschmückten Ausstellung«^«! geleitet, woselbst, umgeben von den Büsten Sr. Majestät de« Königs und Ihrer Majestät der Königin, das bekränzte Bildnis der hohen Prolektorin ausgestellt war. Hier überreichten sechs junge, weißg kleidete Damen, tue Töchter von Vereinsmit gliedern, durch Frl Torges em prachtvolles Bouquet Nach dem Ihre Königl Hoheit nebst Gefolge vor dem Rednerpulte Platz genommen hatte, hielt ter 2. Vorsitzende deS Vereins, Hr. Fabrikbesitzer Heckel, folgende Ansprache: „Durchlauchtigste Protektorin! Eure Königl. Hoheit haben durch persönliches Erscheinen dem heutigen Festtag einen Glanz verliehen, der unser aller Herzen in dem Gefühle aufrichtiger Dankbarkeit höher schlagen läßt. Noch nie haben wir mt so freudiger Genugthuung auf das von uns Erreichte zurückgeölickt, noch nie dursten wir mit so froher Zuversicht in die Zukunft schauen, als am heutigen Tage, der uns auss Neue zum Bewußtsein geführt, wie glücklich ein Verein, wie der unsere zu schätzen ist, dessen Bestrebungen seilen) des hohen Königs hauses, insonderheit durch eine Durchlauchtigste P'oktetorin, Eure Königl. Hoheit, die edelste Förderung erfahren. Nicht immer hat uuS dieses Glück geblüht, mit gar manchen Widerwärtigkeiten hatte unser strebsamer Verein zu kämpfen, doch alle haben wir siegreich überwunden, ruht doch di« Huld Eurer Königl. Hoheit siegverheißend auf unse n Be strebungen! So hat sich d nn das Bildnis unserer Durchlauch tigsten Protektorin lies in unser aller dankbaren Herzen ein- gefügt, fester noch als in diesem Erz (bei diesem Woite zeigte der Sprecher aus eine Medaille), welches mit dem Bildnis Eurer Königl. Hoheit geziert, in dem soeben be gonnenen Ausstellungsweltkampfe dem Verdienste als ehrende Anerkennung zugeteilt werden soll. Wollen Cure Königl Hohen geruhen, als Erinnerung an den heutigen Tag diese Denkmünze entgegenzunehmen, die im Namen des Vereines zu überreichen ich die Ehre .Hobe. — Und somit erkläre ich denn die Jubiläumsausstellung des Dresdner Geflügelzüchtcrvereins für eröffnet. Di« Anwesenden aber fordere ich auf, die Ge fühle der Dankbarkeit für unsere durchlauchtigste Protektorin in einem dreifachen Hoch begeistert zum Ausdruck zu bringen!" Alle Anwesenden stimmten in diesen Ruf ein. Mit Worten des Dankes für das schöne Erinnerungszeichen nahm Ihre Königl. Hoheit die Jubiläumsmedaille in Empfang. Die selbe zeigt auf der Vorderseite in vorzüglicher Prägung das Bildnis der hohen Prinzessin mit der Umschrift: „Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, Protektorin", und auf der Rückseite die Worte: „Dresdner Geflügelzüchterverein, 1. März 1889. Dem Verdienst" Gekühlt von den Herren des Komitees, unternahm sodann Ihre Königl Hoheit einen Rundgang durch die Raume, besichtigte mrt großem Interesse die zahlreichen Gcflügelarten, erbat sich mehrfache Auskünfte und sprach sodann ihre volle Befriedigung über das Gesehene aus. Ala Ehrenpreis hatte Hochdieselbe gestern eine reizende Fruchtschale aus Meißner Porzellan dem Vorstande über mitteln lassen Die Aufgabe der Preisrichter war bei der großen Anzahl meist wertvoller Zuchtstücke keine geringe und dürfte vor heute abend kaum beendet werden. Als Preisrichter für Hühner und größeres Geflügel waren die Herren Rud. Kramer-Reudnitz-Leipzig, Max Langhammer-Chemnitz und E W. Schneider-Ntederoderwitz, für Tauben die Herren Herm. Michae l-Berltn, F. H Seeling-Neuschönefeld-Leipzig und E Thiele-Großenhain, als Obmänner des Preisrichter kollegiums die Herren Max Liepsch-Plaw n-Dresden und Gust Torgrs-Wehlen-Dresden thätig. Vertreten sind, meist in Stämmen, 31 Arten und 7 Kreuzungen von Hühnern, 8 Arten von Enten, ü von Gänsen und 5 von Trut hühnern, 16 Arten mit unzählig vielen Abarten von Tauben. Außerdem hat die zoologische Handlung von Hromoda eine große Auswahl ausländischer Sing- und Ziervögel, sowie Sortimente von Vogelkäsigen, ver schiedene Futtersorten und Utensilien sür Vogelfreunde ausgestellt. Großes Interesse bieten die vom Zwilingemeur E Lehmann zum Verkauf gestellten Brutmaschmen und die Vorführung der Entwickelung des Embryo im Ei von 4 dis nnt 21 Tagen, gebrütet von einer Baumeyerschen Brut- maschme. Architekt A. Müller bringt den Entwurf einer Geslügelzuchtanlage zur Ansicht, während Mühlenverwalter I Kell einen selbsikonstruierten Ausstellungskäsig für Tauben als etwas ganz besonders praklifches ausgestellt hat. Eine Musterkollektion von Futtermitteln (Spratts Patent, Ger many Ltd. BerUn) vervollständigt die Ausstellung. Insge samt haben 137 Züchter, Händler und andere Interessenten die Ausstellung beschickt. — Über das Ergebnis der Prä miierung gedenken wir morgen zu berichten. - r Die 6. öffentliche Sitzung der Stadtverord neten am 28. Februar begann bereits um 6 Uhr. Sie wurde unter dem Vorsitz des Hrn. geh Hofrates Ackermann und in Gegenwart des Hrn. Oberbürgermeister I)r. Stübel wie mehrerer Herrn Sladträte abgehalten. Nachdem über die Zusammensetzung des außerordentlichen Ausschusses für die neu zu wählenden zwei Stadtbauräte als Rats mitglieder Beschluß gefaßt worden wrr, trat man in die Tagesordnung ein, und die Sitzung verlief außergewöhnlich rasch, da allen Ausschußgutachten entsprochen wurde. Zuerst erklärte man sich, nachdem die Herren Jank und Micklich für den Verwaltungsausschuß berichtet hatten, damit einver- behindert, niemand mehr, der mich zurückhält, meine Vaterpstichl gegen Dich, mein teure- Ktnd, zu er füllen. Tu und Deine Zukunft werden mich fortan ausschließlich ,n Anspruch nehmen. Baue aus mich, Clotilde! Eröffne mir Dein Herz. Halte nicht zu rück mit ollem, was es belümmert, bedrückt! Mit großem Schmerz beobachtete ich langst, Du seist nicht glücklich, Lothar hat sich mir entdeckt. Er ist von einer unglücklichen Leidenschast desangenl" „Ich weiß es, er liebt Sybilla. Und diese hat mir gelobt, ihn glücklich zu machen." „Wie! Du walltest nachgeben? Lothar- Wunsch sür eine Scheidung erfüllend ,Jch will es. Ich habe es mir und Sybilla ver sprochen. Lothar wird glücklicher mit ihr werden, als er es mit mir war." He> zog August schüttelte das Haupt. „Tas ist eine Täuschung, Clotilde, die Lothar Dir und sich bereitet. Sone Mannesehre ist durch die Schuld hart betroffen, die er wider bessere- Wissen seit Jahresmst auf dem Andenken der Holme hasten weiß und die er sühnen möchte. Sybilla ist keine F,au sür den Grate i. Seine Leidenschast ist ein Wahn. Giebt das Geschick ihm Gelegenheit, diese Schuld anders zu sühnen al» durch eine Vermählung mit Sybilla, es wäre besser sür ihn, sür Dich un) auch die Baronesse Holm. Ehr er sich uzir emd ckte, war euch ich der Meinung, eine Trennung wün schen zu müßen, doch eine scharse Beobachtung seiner und Sybillen» hat mich jetzt ander» belehrt. standen, den bei Einrichtung von'Marstallräumen am Tatzberge entstandenen Mehraufwand zu bewilligen und den Kaufvertrag über eine Parzelle an der Wettinerstraße mit zu vollziehen. Ebenso gab das Kollegium der Mitvoll- ziehung des zwischen der Waisenhauvstislung, dem Kreuz- kirchenvoljiande und der Stadtgemeinde wegen Säkulari sierung der Waisenhauskirche getroffenen Überein kommens und des wegen Erwerbung der WaiscnhauS- kwche durch die Stadtgemeinde vereinbarten Kaufvertrages seine Zustimmung, „was letztere betrifft, unter der Bedingung, daß d e Säkularisation der Waisenhauskirche noch durch die in vvanßvliew beauftragten Herren Etaatsminister aus gesprochen werbe." — Eine durch Verlegung des zwischen Max- und Wettinerstraße hinsührenden Teiles der Viadukt- straße notig werdende Abänderung im Bebauungspläne, und ein die Einziehung der Floßhofstraße jenseits der Fröbclstraße betreffender Nachtrag zum Bebauungsregulativ sanden einstimmig Genehmigung, ebenso die Mtoollzichung des Kaufvertrages Mit dem Staatssisku« bezüglich des früheren Turnsestplatzes an der Lennöstraße. Dies jedoch mit dem Zusatze: „für den Fall, daß daS dort geltende landesherrliche Bauverbot vorher ausgehoben ist." Der Hr. Oberbürgermeister teilte hierbei mit, daß dieser Zusatz Schwierigkeiten Hervorrufen werde, da die Staatsreglerung Beschlußsassung über das Bauvcrbot von der Vorlegung der voUftänvlgen Pläne für die dort zu errichtende Ausstellungs halle abhängig gemacht habe, welche aber nicht so rasch herzustellen seien, wie denn in dusem Jahre bestimmt mit der Halle noch nicht begonnen werden könne. — Der nächste Beschluß gab die Zustimmung zu einem vergleichsweisen Geschäftsabschlusse mit der Düngerauüfuhr- geiellschaft über den Anlauf von Sprengwagen. — Die Naturalisation des Architekten Leonard Dominik Freitag au» Warschau und des Dachdeckermeisters Franz Thiele aus Böhmen wurde für unbedenklich erklärt. Dann wurden noch eine Anzahl Veränderungen m den Anlagen für das öffent liche Beleuchtungswesen und die einem Rückschreiben des Rates gemäße Erhebung des Betrage« von 55 000 M. für Herstellung des zu Rathauvzwecken erworbenen Huppmann- schen Hauses gutgehcißen Desgleichen die Anschaffung von neuen Lagerstätten nebst Zubehör für dos neue Siechenhaus. — Schon um 8 Uhr gab die öffentliche Sitzung einer ge- heimcn Raum. * Seit wenig Wochen besitzt unsere Stadt ein Institut, welckes nicht allein sür manche Behörde, sondern auch für die hiesige Geschäftswelt, sowie für das Privatpublckum in vielen Fällen von großem Wert sein wird. Es ist dies die kürzlich von der G. A Kaufmannschcn Buchhandlung (Breile- straße 20) ins Leben gerusene und mit derselben auch räum lich verbundene „öffentliche Geschäftsstelle für den Adressennachweis aller Weltteile." Man findet da selbst gegen Entrichtung einer sehr mäßigen Gebühr außer einer sehr vollständigen Sammlung von Adreßbüchern aller möglichen Städte der Welt auch eine überaus reichhaltige Auswahl sonstiger wertvoller Adressennachschlagewerke aller Branchen und Stände zu beliebiger Benutzung vor, so daß es nicht die geringste Schwierigkeit macht, sich gegebenen Falles über eine beliebige unbekannre Adresse rasch und sicher Auskunft zu verschaffen — Wie wir hörten, erfreut sich das neue Institut schon heute des regen Zuspruches aller dabei interessierten Kreise und scheint demnach die G. A. Kaufmann'che Buchhandlung in der That einem fühlbaren Bedürfnis entsprochen zu haben. -X Die Seelenzahl unseres Nachbarortes Pieschen hat sich so gemehrt, daß sich schon kurz nach Fertigstellung des Gotteshauses, um eine wirksame Seelsorge durchführen zu können, die Anstellung eines zweiten Geistlichen not wendig machte. Als Diakonus wurde bereits im Vorjahre der Predigtamtskanbidat Hr. Maginus gewählt. Da der selbe jedoch lange Zeit erkrankte, wurde Hr. DlakonatSvikar Mätzold mit der intcrimistischkn Verwaltung des Amtes be traut. Nächsten Sonntag jedoch wird Hr. Oderkonsistorialrat Sup. Or Meier Hrn. Diak Maginus in sein Amt einweisen und dieser seine Antrittspredigt halten. Aus dem Polizeibericht. Bei einem Geldwechsler in Triest wurden in der Nacht zum 25 Februar, amtlicher Nachricht zufolge, 10 Stück 3proz. Bodenkreditlose, 9 Stück 4^proz. ungarische Eisenbahnanlehen zu 500 und 100 Fl, 34 Stück italienische „Note Kreuz"-Lose mit ocm Stempel „G. Bolufsio 21. 2.1889" und verschiedene andere einzelne Wertpapiere gestohlen. — Seit dem 22 vor. M. wird hier ein 15 > Iabre alter Lehrling vermißt, welcher sich abends unter der Angabe, daß er seinen Bruder besuchen wolle, aus seiner Wohnung entfernt hat, seitdem aber verschwunden ist. Auf einer Postkarte hat er mitgeteilt, daß er sich das Leben nehmen wolle — Ein hier in Diensten stehendes Mädchen, Agnes Plänitz, hat Mitte Januar d I. auf der Mosczmskystraße 1 goldenes Medaillon, welches eine Haarlocke enthalt, mit goldenem Kettchen gefunden und gestern an die königliche Polizcidirektion abgegeben. — Am 9. vor. Mts. hat ein Schütze vom Schützenregimcnt Nr. 108 auf der Tannensiraße eme silberne Remontoiruhr mit Goldrand und Sekundenzeiger gesunden. Da dieselbe bi« jetzt von einem Angehörigen der Garnison nicht abgeholt wurde, ist sie, in der Annahme, daß sie von einerZwilperson ver- lorenwordenist,nunmehr an die königl Polizeidirektton gelang' — Am Schalter des Kaiserl. Postamtes I, am Poslplatz, hat gestern Nachmittag ein in Elsterwerda wohnhafter Herr em Portemonnaie mit über 50 M. gesunden. Das selbe ist von ihm sofort aus der nächsten Polizeibezirkswache niedergelegt worden. — Im Königl. Host Heal er in Altstadt wurde vorgestern Abend nach Schluß der Vorstellung von Nur hingebeude Frauenliebe kann den Mann be glücken. Sybilla ist keine hingebeude Natur in diesem Smuk. Lothar würde sehr, sehr unglücklich an ihrer Seite werden. Äiäfin Jutta hat mit richtigem Blick schon damals diesen Irrtum wohl erkannt. Leiden schaftliche L ebe bietet noch lange nicht die Garantie für e»ne glückliche Ehe, meine Tochter.- Was der Herzog ihr sagte, machte Clotilde sehr bestürzt. Er bemerkte es wohl. Ihm lag daran, die Gräfin augenblicklich nicht sich selbst zu überlassen. Er riet ihr daher, ihn zu begleiten, da er gesonnen war, sogleich nach Schloß Humblot abzureisen. Auch Ava und Egina sollten mitgehen. Clotilde sagte diesem Vorschlag zu und schon in einer Stunde fuhr sie mit dem Herzoge und ihrem Kinde wieder nach dem heimatlichen Schlosse. Sie bereute jetzt ihr Anliegen an Sybilla vom Morgen und zagte bei dem Gedanken, sie habe statt de- Grafen Zukunstsglück nur eme Täuschung mit- befestigen helfen. Hinter diesem bangen Gefühl trat die Trauer um die Gräfinmutter bei ihr wieder in den Hintergrund. Sie wußte deutlich, die Liebe zum Grafen beherrsche ihre ganze Seele. (Forlsetzung folgt.) Elektrotechnik. Erne große Entdeckung hat, wie die Berliner „Volks-Zeitung" meldet, ein deutscher Ge lehrter gemacht, eine Entdeckung, rvelche sich allerdings» nicht sofort — sei es mit, sei es ohne Patent — m klingendes Geld umsrtzen läßt, welche aber den Namen einer Dame ein schwarzleberne« Portemonnaie mit T00M., darunter 3 Hundert-Markscheine, verloren. — Bei der J> haderm eines Wäschegeschäftes in Neustadt haben zu Anfang Februar zwei Frauen unter dem Anfuhren, daß sie bei der Vorgängerin derselben viel gekauft und mhalts eines vorgezeigten WarenducheS auch bezahlt hätten, Wäsche im Werte von 139 M. 61 Pf., und dez 121 M 21 Pf. auf Abzahlung entnommen Auf diese Beträge wurden nun 8 M. 7! Pf und bez. 7 M 25 Pf. berichtigt und hat sich jetzt auf Erkundigung herausgestellt, daß die Waren von den Frauen teils weiter weiter verkauft, teils verpfändet worden sind, daß eine derselben sich einen falschen Namen beigelegt hatte und daß endlich das Warenbuch, aus welches hin ins besondere der Kredit gewährt worden, durchaus gefälscht ist. Berichtigung. Das in dir. 45 d. Bl. angekündigte und empfohlene Schristchen des Majors v Egidy: Die Mitwirkung der Ort»- und Polizeibehörden beim Militärersatzwesen und bei der Kontrole derWehr- pflichtiaen und Mannschaften des Beurlaubten standes kostet nicht, wie dort angegeben, 25, sondern 50 Pf, was auf Wunsch des Hrn. Verfassers hierdurch richtig gestellt werden soll. - -- Der „Anz." veröffentlicht die Liste der planmäßig auS- gelosten Schuldscheine der Dresdner Stadtanleihen der Jahre 1887, >863 und t87b. Vermischtes --- Wie erkennen und verbessern wir schlechte Zimmerluft? Diese Frage macht Prof. vr. A. Wolpert in der „Gartenlaube'" zum Gegenstände einer eingehenden Erörterung und giebt nach Besprechung des von ihm kon struierten „fortgesetzt selbstthätigen Luftprüfers" folgendes wohlfeile Mittel zur Luftprüsung, namentlich für Schlaf zimmer, an: Man löst 1 g (schwach das Gewicht eines silbernen Zwanzigpfennigstückes) krystallisierte Soda, wie man sie in vielen Haushaltungen beim Waschen benutzt, in dreiviertel Liter (einer gewöhnlichen Weinflasche) Wasser auf Davon gießt man im Schlafzimmer abends vor dem Schlafengehen 2 Eßlöffel voll in eine Untertasse und giebt einige Tropfen Phenolphtalelnlösung dazu, welche die Sodalösung schön rot färben. Wird die Schlafzimmerluft während der Nacht zu schlecht, so ist die Flüssigkeit am Morgen wasserhell; geringes Verblassen deutet auf nur geringe Lustverschlechterung; bei sehr guter Lust würde Vas Verblüffen der roten Flüssigkeit in einer Nacht kaum bemerklich sein. Diese Flüssigkeit ist nicht giftig. — Die Anwendung des Lustprüfers würde in manchen Fällen erkennen lassen, daß man nicht nötig hat, rm Winter auf Kosten des Heizmaterials so verschwenderisch zu lüften, wie man es seither gethan, ja daß in scheinbar dicht geschlossenen Zimmern die Lust gut bleibt, weil durch die unvermeidlichen Oeffnun ien, die Fugen und Ritzen an Thüren und Fenstern, wie auch durch die Mauerporen, besonders bei starkem Wind und bei großem Temperaturunterschied der innern und äußern Luft, bedeutender und oft genügender Luftwechsel stattsindet (Übrigens ist tüchtiges Lüsten ein für allemal solcher Ökonomie, die Wärme sparen soll, vorzuziehen) -Grüne Haare. Ein sonderbares Mißgeschick ist einer oer reizendsten Künstlerinnen vom Variötö-Theater in Parrs widerfahren. Sie war blond, von jenem wundervollen Matt blond, das den Pariser Brünetten so gut steht. Neulich kam ihr nun die Laune, sich einmal mit rotblondem Haar zu zeigen. Sie wendete sich an eine in der Coulissenwelt bekannte Person, die sich besonders darauf verstand, das orientalische Torlettenmittel der Lausonie(bennö) anzuwe, den. Die Färberin kam und der Bühnenprinzessin wurde der Kopf m einen feuchten Umschlag gewickelt, den sie 2 Stunden lang tragen mußte. Als der Verband abgenommen wurde, hoffte sie im schönsten venezianischen Blond zu prangen. Doch welcher Schrecken! Ihr Haar kam glänzend grün zum Vor schein, grün, wie der Frack eines Akademikers! Rian mag sich den Zorn der Künstl rin denken. Auch die Färberin war im Augenblick verdutzt, doch faßte sie sich und rief: „Un selige! Ihre mattblonde Farbe war schlecht; sie enthielt Quecksilber!" — „Schon mö stich. Aber was nun? Ich kann doch nicht mern Leben lang mit grünem Haar gehen!" — „Versuchen wir, was sich machen läßt." — Nun wurde gewaschen und gebleicht. Nach unsäglichen Mühen gelang es endlich, dem Haar seine natürliche Farbe wiederzugeben. So kam es, daß die blonde Schöne, die sich rot hatte färben lasser und grün geworden war, jetzt cndgiltig als Brünette auftritt. * (Ein diplomatischer Mißgriff.) George Barclay von der englischen Gesandtschaft in Washington — so meldet man der Londoner Ausgabe dcs „New Dark Heralv" tele graphisch aus Niw-Vork — hatte sich in eine schöne Erbin aus dem Westen, welche den ganzen Winter über alle Köpfe in Washington verwirrte, sterblich verliebt. Dieser Herr Barclay halte sich nun unlängst in Erwartung der vom „New Aork Herald" angelündigten kalten Witterung ein Paar warme wollene Unterjacke gekauft und am Nach mittag desselben Tages eine Lchachtel mit Rosen nach seiner Wohnung bestellt. Wre immer, verspätet zum Diner, eilte er nach Hause, schrieb ein Briefchen an ferne Angebetete, in wstchem es hieß: „Tragen Sie diese heule Abend um meinetwillen", vergriff sich aber und gab dazu die Schachtel mit den Wollenwaren einem Diener, welcher dieselben ge wissenhaft ablieferte, während die Schachtel mit Rosen auf seinem Tische blieb. Tas Ergebnis dieses diplomatischen Mißgriffes ist noch nicht bekannt geworden. des genialen Entdeckers sicher der Nachwelt überlftftrn wird. Pros. l>r. H. Herz in Karlsruhe hat durch eine Reihe von sehr sinnreich erdachten Versuchen nachge- wieseu, daß sich die Wirkung eimr elektrischen Schwing ung als Welle in den Raum ausdreitet und, nach dem er dies f-stgestellt, ist eS ihm dadurch, daß er den anregenden Leiter in der Brennlinie ernes größeren parabolischen Hohlspiegels auftstüte, gelungen, diese Welünwirft ngen auf größere Entfernung bemerkbar zu machen. Es ist ihm auf diese Weise möglich ge vesen, sestzustellen daß diese Wellen, abgesehen von ihrer ganz ungewöhnlichen Länge, vollständig in ihrem Verhalten den Lickiiwellen gleich sind, jowohl was die gradlinige Au-dchnung, al- auch was tue Polarisation, die Re- fl xwn und die Brechung anbelangt, so daß der Ent decker meint, man könne die Strah en eleltrischer Kraft vielleicht als Lichtstrahlen von sehr großer Wellenlänge dezelchnen. Der wisst uschastftche Wert dieser Entdeckung dürste in elfter Linie darin bestehen, daß sie geeignet ist, Zwklsel a» der Identität von Licht, strahlender Warme und elektro-dynamischer Wellenbew.gung zu be seitigen. Über den technischen Wert er Entdeckung werden uns wohl die privilegierten Erfinder nicht allzu lange in Zweisel lassen. * Umfangreiche Wandmalereien des Xlll. Jahr hundert- sind in der Pfarrkirche zu Niedermendig (Regierungsbezirk Loblenz) entdeckt worden. Bei der Aufnahme siüher schon bekannter Gemälde fand sich zunächst über den Arkaden des Hauptschiffs eine schach- H Htatiüik und Mkswirtschast. — Au» der im Jahre 1886 gegründeten Pen« sionskasse für landwirtschaftliche und gewerb- liche Beamte und Lehrer im Königreiche Sachsen wurd n im Jahre 1888 an Witwen und Waffen 2260 M. Pensionen gezahlt. Die Rückge- währungen von Jahresbeiträgen an ausg tretene Mit glieder, welche ihre die Kassenmitgliedickrast begiün- denden Stellungen ausgaben, betrugen 558 M. Der Ver nögen-best' der Kasse bezifferte sich am Ende de» verflossenen Rechnungsjahr s auf 114 l4l M. * Gegenüber der quantitativen Steigerung deS russischen GetreideexportS infolge der letzten guten Ernten stellt sich, wie unS auS Sübrußland geschrieben wirv, da» finanzielle Er gebnis sür den russischen Lrndwirt als ein nicht günstiges dar. Zum Teil war es dem Landwirt nicht möglich gewesen, sich Erniearbcfter in ausr ichenber Zahl zu verschaffen. Zwar zogen au- den Ltädten, aus den Fabriken, W-rkstatlen uno B'rgwcr- ken Arbeiter aus» Land, und auch Tru pen wurden zur AuS- hils« gestellt. Gleichwohl blieb der Arbcüermangel bestehen, und die Löhne stiegen so hoch, daß man es be» den niedrigen Getrcidepreijen vielsach vorzog, das Getreide aus dem Felde verd rden zu lassen. Die Gutsbesitzer boten d.n benachbarten Bauern an, Roggen, Has.r und Gerste sür die Hälste abzu- erntcn und nur aus dem Feld, in Sa ober« zusammenzusahren, aber auch unter d esen Bedingungen waren keine Arbeilskräste zu erhalten. Nach der Ernte hatten die Landwirte mit dem Verkam« zurückgehallen, da ne insolge ungünstiger Ernt berichte auS dem AvSlande aus höhere Preise hofften, und sie ersuhren weitere Einbuße, als diese Hoffnungen sich nicht verwirkltchlen. Der wiederholte reiche Ernies gen gereichte unter diesen Umstän den dem russischen Landwirt nicht zum Vorteil. Infolge der am 24. Februar vor Notar und Zeugen erfolgten Verlosung der sämtlichen Nummern der Leilschupver- schreibungen der S qtz Prioritätsobligationen der Ra- tionalaktieubierbrauerei Braunschweig (Jürgen») im Gesamtbeträge von l Mill. M. gellen dieselben al- zur Zurück zahlung am 1. Oktober d. I. gekündigt und erfolgt deren Ciu- iösung von dem gedachten Tage ab in Dresden bei dem Bank- Hause Günther u Rudolph, in Leipzig bei der Leipziger Bank. Mit dem 30. September d. I. erlischt die Verzinsung dieser Prwiüäten. — Die tächjische Rückoersicherungsgesellschast zu Dresden begeht morgen, als am 2 März, das Löjtyrige Jubiläum ihre» Bestehens, nachdem vor 4 Jahren da» der Mutteranstalt, der Allgemeinen Versicherungsgeiellschast für See-, Fluß- und Landtransport in Dresden vorauf^rgangen war. Die Erfolge dieses Versicherungsinstitut- sind auch Uber die interessierten Kreise hinaus bekannt. — In Anwisrnheft des Königl. RcgierungtkommiffarS Geh Rate Ftkiherrn v. S ckcndorf wurde gestern die ordentliche Ge- neralverjamml ng der Kommunaldank deS Königreich- Sachsen abg, hallen, an welcher sich S Aktionäre mit ü3 Aktien beteiligten. Einsiiinmig gab dieselbe ihre Genehmigung zu dem Rechnung-werk sowie der G. wmnverleilung, nach welcher eine Dividende von tv zur Auszahlung gelangt. In glricher Weise wurde die Entlastung der Verwaltung ausgesprochen. DaS auSschcidende AusjichisralSmitglied wählte n an wieder. - Von der außerordentlichen Generalversammlung deS Bochumer Vereins sür Bergbau und Gußstahljabri- kation wurde der Ankauf der Aktien der Bochumer Aktien- ges.llschast sür Stahlindustrie, die cinstwei'ige Forlsührung diese» llnternehme, - als selbständige Akllengesellschaft, aber spätere Auslösung bez. Umwandlung desselben, sowie die Erhöhung de» AklienkapitalS um höchsten» 2 Millionen M. beschlossen. Dre Ausgabe dieser Aktien soll aber nicht unter und nicht vor dem l Juli d. I. erfolgen. Die ordentliche Generalversammlung der Leipziger Jmmobilrengesellichast, in weläwr >4 Aktionäre mit 8lo Stimmen anwesend waren, genehmigte Geschäftsbericht und Rechnung-werk, entlastete die Verwaltung und beschloß die Auszahlung einer Dividende von v Die au-scheidcnden Aufsichisrai-niiiglleder wählte die Versammlung wieder. — Die Verwaltung der Leipziger Düngerexport- gejellschajt hat beschloß.», von dem im verflossenen Jahr« erzielten Gewinne die Verteilung einer Dividende von 6 H, also ebensoviel wie im Vorjahre, in Vorschlag zu bringen. — Tie österreichische Regierung beabsichtigt bei der pacht weisen Übernahme der mährisch-schlesischen Zrntralbahn zugleich Vorsorge zu treffen, daß der Pnoniätendlenft geordnet werte Zunächst soll die Verzr jung oer Prioritäten aus 4 dtz herabgesetzt und ein An'ehen ausgenommen werden, welches zur Einlösung der restlichen Coupon» dienen soll. Auch soll dafür Sorge getragen werden, daß oie planmäßige Verlosung der Prioritäten wieder ausgenommen wird. — Dre Ausfuhr von deutschen Kohlen nach Ita lien ist im Zunehmen begriffen. AuS Rheinland und West salen wurden rm Januar 64vo t, au- dem Saarbrückner Re vier 60-0 t dorthin entsandt. Al- neue Erscheinung tritt Zwickau mit k>0 t aus. Zusammen betrug also d«e Ausfuhr »m Januar l l bvo t gegen 10 b8o t im Januar de» Vor jahr.-. — Wie der geschäft-führende Ausschuß de- Komitees de» Bahnprojekte« Weihwasser-Bautzen imtteilt, ist der In genieur Thiel aus Berlin von dem Grasen Einsiedel beauftragt worden, die geplante Bahnlinie Niedergu lg, Margarethenhütie, Neudorf, Vordahnhos Uyyst, Boxbelg nach Weihwasser abzu- stccken, zu vermissen und den Voranschlag au«zuarbeiten. Die Vorarbeiten, deren Kosten Gias Einsiedel lrägi, sollen bi» zum Ib März beendet jein. — Laut einem Rundschreiben der Verwaltung der öster reichischen Nordweflbahn wird der gesamte ElbeumschlagS- verkehr miet er eröffnet und gleichzeitig der von der öfter- »cichiich-ungarijchen StaaiSdahn in Schönpriejen errichtete Üm- schlogsplatz dem Verkehr übergeben werden. — Nach einem Schreiben, welches der Vorsitzende deS Aus- sichlerols Rr sächsischen Ösen- und Chamottewareu- jabril (vorm. Ernst Teichert) erlaßen hat, wird die Dividende für da- beendete Geschäftsjahr 18 db benagen gegen 16^, db im Vorjahre. ' - - i..»»» bretlartige Umrahmung, über welcher zierliche Rund- bvgen mit einer daraus ruhenden Fenste'architektar sich zeigten. Tie großen Flächen dazwischen sand man tepplcharlig behandelt, doch ergab eine nähere Uuler- suchung durch H. I. Josef Liell, daß man es mit Ge wändern zu thun h-tte, die zu der Riesengestalt eine» wohlerhaltenen Chnstojorus gehörten. Die Gestalt, die über 6 Nieter in der Höhe mißt, trägt ein glatt herabsallendes Gewand von einem Reil tum, wie er sonst nur bei fürstlichen Personen Sitte war. Ta» Kleid wird über der Hüfte durch einen breiten Schnallen riemen gehalten; der untere Saum ist von großer Breite und reich gestickt. Der weite Mantel, über den noch ein Halslragen geworsen ist, wird durch eine kreuz- gefchmückle Fibel zufammeagehalten. Christus, der Mil bärtigem Hauple auflritt, hat auf die,em Bilde nur die Große eines Kindes, das aus der linken Schulter des Riefen sitzt und ihm zur Taufe die rechte Hand auf das Haupt legt. Lhristuforus ist mit fein aus- geschnitteuen Schuhen angethan und hält in der Rechten einen gewaltigen Baumstamm, der unten drei Wurzeln, oben aber drei Blätter zei^t. Die ganze Darstellung ist außerordentlich klar und stilvoll. In dem neuesten Hefte der „Zeitschr. für chriftl. Kunst" wird Beschreib ung und Abbildung des selt nen Funde- geboten und eine Nachricht über weitere Wandmalereien in der ge nannten Kirche in Au-sicht gestellt
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