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Dresdner Journal : 27.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188902274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-02
- Tag 1889-02-27
-
Monat
1889-02
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 27.02.1889
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^49 Mittwoch den 27. Februar, abends. k^tr vr«iä«u vi«rt»l)Welivl» » N. 60 kl., txi ä«o Lm»«rl. ä«ut»eb«o visrtsl- jLUrllek i »o»»«rb»lb ä», äout«eb«o kslol»» tritt ko«^ rmä 8i«mp«1»u»cbl»8 lüixu. Ankauäixuaxsß^rdNNr«,» kür ä«o k»um «ii»»r ^««pLltsoso 2«il« ^l«i»«r KoUritt SO kf. O»t«r äi« 2«U« LV kt. ü« r»b«U«»- iu»<t 2i§«nx»t» «ot«pr. AilLotän». Dl-es-nerZmnnal. LrnaNst»»»» kL^Uott mit ^umuäuix ä«r 8om>- nnkl kai«t»^» »txaä,. karixprvob-Aimobl««, «r. 12-s. Lür die Gesamtlettung verantwortlich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. Ixtp«, ?> ^^»ct««crle^ LommixlooLk 仫 l)r«»Ui»«r N»»d»iU N«rU» Vt«» - ?r»»k1nr» «. N.: L ko-t«r, N-rlto Vt«» S»mdiu', kr», r«>p»tU Nrm>ke»rr ». U UU»eL«a! .t/»««, k»rt» l^isSo» »«rUa-rr»»kkar1 ». L Oo, L«U» , vdrUr» A/af/ef» SZuxuvr- t,' u*u» ». I: La-ct L Ov Lvoi^r Lrpvültioo cl«, t-roxtovr ^owm»i». t>r««ä»i», ^Mio^sritr»»»« ><>. k«r»»pr«vU-^Q»vt»tv«: Ur. 12»b. Kachbestelungen auf daS „Dresdner Journal" für den Monat März werden zum Preise von 85 Pf. an- genommen für Dre-de« bei der unterzeichneten Expeditton (Zwingerstraße Nr. 20), für aus wärts bei den betreffenden Post an st alten zum Preise von 1 M In Dresden - Resstadt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmufikalien Handlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt straße 2 und bei Herrn Kaufmann L. Siegmeier (Alberiplatz am Alberttheater), woselbst auch Ankündigungen zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden, und bei welchen ebenso wie bei Herrn Kaufmann E. Eschler, in Firma Oskar Schröder Nachf., Pillnitzer Straße, Ecke Ziegelstr., dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (böhm. Bahnhof), dem Herrn Buch« Händler Knecht (Kiosk am böhm. Bahnhof), Herrn Kaufmann Simon, EircuSstraße 24, Ecke Pillnitzerstraße, Herrn Kaufmann August Bensch, Schmiedegäßchen 2, Ecke der Haupt straße, Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 50, Herrn Kaufmann Otto Fließbach, Striesener Straße 38 und Herrn Kaufmann Emil Dreßler, Zöllnerstrabe 5 einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. König!. Expedition des Dresdner Journals. Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. Amtlicher Teil. Dresden, 23. Februar. Se. Majestät der König haben dem Oberlehrer Karl Ferdinand Kempf in Schneeberg da» AlbrechtSkreuz Allergvädigst zu ver leihen geruht. Nichtamtlicher Leit. Kstegraphrfche WacHvichterr. Wien, 26 Februar. (W T. B.) Der Aus schuß des Abgeordnetenhauses für die Arbeiter kammern beriet heute die denselben z« gewährende Kompetenz. Die Experten brachten fast aus- vabmSloS Wünsche nach Erweiterung derselben vor; einer von ihnen erklärte vamevS l3 seiner Genossen, sie seien prinzipiell für Lrbriterkammerv, der in Vorschlag gebrachte Gesetzentwurf wäre je doch politisch und wirtschaftlich unzureichend. Der Obmann de- Ausschusses schloß sodann die Be ratungen unter besv! derer Betonung deS guten Willen», der den Ausschuß beseelt und hob nament lich hervor, daß die Erlangung sozialen KriedenS von allen Parteien gleich ehrlich angestrebt werde. Rom, 26. Februar. (W T. B.) Die Depu- tiertenkammer setzte die Beratung der von der Regierung vorgeschlageueu finanziellen Maßnahmen fort. ES find bis heute S8 Tagesordnungen ein- gebracht. Nom, 27. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die hiesigen Blätter „Opiuione", „Fanfulla" und „Tribuns" verzeichnen eia seit gestern ver breitetes Gerücht, dem zufolge der Ministerrat eine die Beratung der Finauzmaßnahmeu auf- schiebende Tagesordnung annehmeu, diese An« nähme jedoch von einem Vertrauensvotum ab hängig machen werde. Die beiden letztgenannten Organe fügen die Mitteilung hinzu, daß sodann eine Umgestaltung deS Kabinetts vorgesehen wäre. London, 26. Februar. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hat he .te abend mit den Prinzesfinnen-Töchtern die Rückreise nach Deutschland angetreten. Die Königin Viktoria geleitete die Kaiserin zum Bahnhöfe, wohin fich die Majestäten in einem offtnen Wagen begaben. Auf d,m Perron war eine Ehrenkompagnie der schottischen Garde ausgestellt. Zur Verabschiedung warm die Prinzessin v. Wales mit ihren Töchtern und andere Mitglieder der königliche' Familie, sowie der deutsche Botschafter und der griechische Gesandte erschienen. London, 27. Februar. (Tel. d Dr »^u.Journ.) Ju der gestrigen Sitzung deS Unterhauses erklärte der Staatssekretär des Inn reu Matthew» auf Befragen, daß der gegen Pigott mittags erlassene Haftbefehl vom Botm de- Anwalt» Parnell» erst um ^7 Uhr der Polizei eingrhändigt wordeu und somit der letzteren eine Verzögerung in der Aus führung deS Haftbefehls nicht zuzuschreiben sei. Dresden, 27. Februar. Eine sozialpolitische Enquete über Arbeiter kammern in Österreich. Im österreichischen Adgeordneteuhause tagt zur Zeit ein Arbeiterparlament, dessen bisherige Thutigkeit ein Anrecht aus allgemeine Beachtung erheben darf. Frei lich sind die versammelten Arbeiter nur einderufene Experten, ober anderersett» gehören die Männer, welche man al» Sachverständige in den Arbeite,fragen aus- ecloren hat, so verschiedenartigen Berus»jwe,geu an, daß man wohl von einer Vertretung nahezu der Ge samtheit derjenigen sprechen kann, denen nach land- läufigen Begriffen die Bezeichnung al» Arbeiter ge bührt. Den Anlaß zu der Expertise gab der vor 2 Jahren von Abgeordneten der Linken eingebrachte An trag, Lrbeiterkammern in» Leben zu rufen, welchen die Wahrnehmung aller Interessen de» Arbeiterstandes obliegen würde, und welche in dieser Richtung den Regierungsbehörden ihre Anträge und Wünsche zu unterbreiten hätten; und im Zusammenhang damit wurde ein Gesetz in Vorschlag gebracht, welches den 27 Arbeiterkammern 9 Litze im Abgeordne'rnhause -usichern sollte. Die Tagung dieser Experten, welche heute ihrem Abschluß entgegengeht, bewegt das „Wiener Fremdbl." zu einer ausführlichen Erörterung der geplanten In stitution, der Möglichkeit ihrer VeiwMichung sowie der von den Arbeitern bei den Beratungen eingenom menen Stellung ES wird wohl kaum zu bezweifeln fein, daß die Linke mit ihrem Antrag nicht sozialökonomische Zwecke allein aastredte. Aüch das politische Motiv, die Arbeiter in eine für die Opposition bequemere Bahn zu lenk n, und bei den Massen den Anhang zu stär ken, welcher allmählich allen politischen Parteien in den unteren Schichten zu entrinnen beginnt wild an dieser Initiative mitgew»rkt Haden. Wurde ja doch auch von anderen Parteien ein reichlicher «öder aus Feuilleton. Öffentliche Vorträge. In der Aula des Künigl. Polytechnikum» eröffnete am Montag, den 2b. d. M., Hr. Prof. Fritz Schultze seinen zweiten dies jährigen BortrogScykluS. Bor einer zahlreichen und aufmerksamen Zuhörerschaft sprach der geschätzte Herr Redner in fesselnder Weise über Schlaf und Traum. Der Schlaf ist uns, wie Redner ausführte, etwas so Gewöhnlich»», daß wir ihn al» eine selbstverständ liche Erscheinung betrachten; und doch giebt er an» eines der größten Rätsel aus. an dessen Lösung sich Be'usenc und Unberufene, und zwar ost in wunder- liebster Werse, beteiligt haben. Erst der neueren Wissenschaft ist e» mit Erfolg gelungen, von dem großen Rätsel einigermaßen den Schleier zu lüften. Der Schlaf beginnt mit dem Schläfriawerden, d. i. mit einer allgemeinen Erschlaffung der Muskeln und Ermüdung des Nervensystems — die Sinne ver sagen allmählich ihren Dienst, die Vorstellungen fangen an, durcheinander zu wirbeln, eine Art Nebel senkt sich aus unS herab, dann tritt die Bewußtlosigkeit und mit ihr der Schlaf ein. Eine Erklärung dieser Vorgänge hat von dem Fundamentalsotz der physiologischen Psychologie auS- zugeh, v, daß unsere Nerven, Muskeln, Drüsen u.s.w. nur dann die ihnen obliegende Thätigkert entwickeln, wenn ihnen genügende Mengen von Sauerstoff zu- geführt werdeo. Insbesondere ist die Thätigkeii deS Gehirns gebunden an Zufuhr von Sauerstoff. Da nun aber der Souei stoss unseren Gehirnzellen durch das Blut zugeführt wird, so liegt die Schlußfolgerung nahe, den Schlaf mit geringerer Zufuhr von Blut in die Gehirnjtllen zu erklären, und thatsächlich läßt sich durch Minderung der Zufuhr an Blut Bewußt losigkeit, Schlaf uod Tod erzeugen. Die angestellten Untersuchungen haben aber ergeben, daß unsern, Gehirn im Schlafe dieselbe Blutmenge und daher ebensoviel Sauerstoff zugeführt wird, wie im Wachen. Es bleibt also leine andere Erklärung, al» daß von dem im Blule befindlichen Sauerstoff ein Teil während de» Schlafe» in irgend einer Weise zu bestlwmieu Zwecken ablordiert wirb. Und so verhält es sich in der That. Die anstr.ngrvde ThäNgkest unserer Muskeln und Nervenjtllev während der Tageszeit bewirkt e», daß sich in unseren Zelle» Zers tzungsprodulte, sogenannte ErmüduvgSstoffe aniammeln. Diese Stoffe müssen au» dem Organismus entfernt werden; ihre Ent- ferung geschieht durch den Sauerstoff, welcher sie verbrennt. Auf diese Weise wird also ein Teil de» in dem Blute enthaltenen Sauerstoffes unseren Ge hirnzellen entzogen Und wie dieser Wechsel von Schlaf und Wachen für unsern Körper physiologisch, als ReiNigungSprozeß unser» Organismus, notwendig ist, so ist er es auch in psychologischer Hinsicht für unsern Geist. Der unaufhörliche Kampf, rn welchem wir uns im Wachen mit den Vorstellungen au» der Außenwelt befinden, muß naturgemäß eine Ermüdung und Zerstreuung unserer GristeSsunktionen nach sich ziehen. Die nötige Sammlung und Kräftigung finden wir im Schlafe. Die Wohnung de» Geiste» ist ver- unreinrgl, eine Reinigung ist dringend nötig. Damit diese vorgenommen werden könne, »erläßt der Haus herr seine Wohnung. Er kommt zurück und findet alles schön gereinigt und wohl geordnet. geworfen, um die Arbeiter anzulocken, den Fraktion»- tendenzen eine breitere und volkstümlichere Basis zu gewinnen. Gegen diesen Verdacht einer Nebenabsicht ist jedoch kein Fraktionsantrag, und möge er von welcher Seite des Hauses immer auSgehen, gefeit, und bei den meisten ähnlichen volkstümlichen Gesetzgebung-- versuchen wird er auch ganz berecht gt fern. Die- allein kann jedoch einem Vorschläge seinen Wert kemeSweq- benehmen, wenn er nur überhaupt praktisch durchführbar und von Vorteilen für die Allgemeinheit ist. Würden die Fraktionen des Hause» dem Kampf auf diese Weise fuhren, würde ihr Bemühen darauf gelichtet sein, durch Reformen in der Gesetzg-bung an Beliebheit und an Liebenswürdigkeit zu gewinnen, daun könnte das Staatswesen einer solchen Rivalität gar ost ganz wünschenswerte Erfolge zu danken haben. Auch dem von der Linken eingedrachtcn Anträge auf Errichtung von Arbeiterkammern liegt rin guter G danke zu Grunde, zumal die neue Einrichtung sich an die sozialpolitische Gesetzgebung anlehnen will, da sie ja die Teilnahme an einer Arbciterkrankenkasse als Voraussetzung für da» Wahlrecht m die Kammer for dert. Die neue Koiporativn soll demnach die bisherige sozialpolitische Reform al» Grundlage anoehmen und erscheint als deren weiterer Ausbau, aber welch weiter Weg von dem Boi schlage bi» zu seiner Realisierung noch zurückzulegen ist, bewies gerade die Expertise, welche die ganze Summe der Schwierigkeiten enthüllte. Diese Idee teilt eben mit allen sozialen Anregungen die gleiche Schwierigkeit. Selbst wenn deien R«ch- tiqkeit nicht mehr bezweifelt werden kann, schafft die Frage der Durchführungeu Hindernisse, welche selbst eine entschlossene Willenskraft lähmen und den Ausbau mancher Verbesserung hindern können. Sollen alle Arbeiter in die Kammer wählen, oder nur dir Zugehörigen zu einer Krankenkasse? Soll nach Berufen genärlt und die Kammer in Sektionen ge teilt werden? Soll die Listenwahl in den Vertretun gen angenommen, oder soll nach B z rken gewählt werden? Wie weit sollen die Befugnisse dieser Kor poration n reichen und wie ihr Verhältnis zu den Behörden gestaltet werden? Wiewohl den Experieu nur gewisse im Bornbinein festgestellte Fragen vorge halten wurden, so war es nur selbstverständlich, wenn die Antworten eigentlich die gesamte Lage des Arbri- terstavdes und namentlich d.sseu politische Lage um faßten, und auf solche Weise alle» erörterten, wa» dssr Experten dem Komitee di» Abgeordnetenhauses unterbreiten wollten. Man wird au» diesen Antworten wohl eine große Verschiedenheit in den einzelnen Wünschen und Auf fassungeu entnehmen, aber man würde den Vertretern des vierten Standes ein ttnrecht zufügen, wollte mau verhehlen, daß die Meisten derselben ebenso würdevoll al» mäßig aufgetreten sind und durch ihr Verhalten die öffentliche Meinung für die Schaffung dieser neuen Einrichtung nur günstig stimmen können. Man konnte bei den meisten die Bereitwlllig- ke t zu einer positiven Mltw rkung an der neuen Einrichtung finden, wenn den Kammern nur da» Wahlrecht für da» Abgeordnetenhaus gewährt würde. Weder anarchistische, noch sozialistische Utopie.« haben der der Mehrheit der Experten Anklang gefunden und man war erfreut, die Mehrzahl der Männer so prak tisch und so nüchtern denken und sprechen zu höreu. Dem Versuche, sie für eine unklare, dem bürger lichen Leben und dem modernen Staatswesen gehässige Agitation einzufangen, um ihnen die bekannten Krieg-- und Vernichtungsprogramme beizubringen, widerstan den die weitaus Meisten derselben. Dieses Beginnen endete mit der Aufdeckung deS Manövers, die Arbeiter, welche hierher kamen, um den Frieden mit der gesell- schast ichen Ordnung anzubahn"«, in eine Hetze gegen dieselbe zu verstricken. Wohl kamen auch Einige zu Ähnlich wie das dem Schlaf vorhergehende Schläf rigwerken ein Zwifchenstand zwischen Schlafen und Wachen ist, so ist e» auch der Traum: wir schlafen nicht ganz, noch wachen wir ganz. — Physiologisch betrachtet, lassen sich die Träume auf drei verschiedene Ursachen zurücksüdren. Ersten- sind sie Bewegungen der Zellen deS Großgehirns. Wir haben unS vor dem Schlafengehen lebhaft mit einem Gegenstand, z. B. einem Buch, beschäftigt, uns lebhaft unterhalten. Tann fetzen unsere Hirnzellen die erngeleitete Hirn- bewegui g im Traume fort. — Eine fernere Ursache für unsere Träum- sind Reue, welche von außen auf unfrr SinueSempfinden auSgrübt werden. Im Schlaf zimmer herrscht em leichter Geruch von Räucherpulver: dann träumen wir vom Weihrauch der Kirche und wachen in Gedanken einen Gottesdienst mit. Ein Schuß fällt in der Ferne. Ter Jäger träumt von einer Jagd, der Soldat von der Schlacht. Der durch die Fenster eindringende Schimmer de» neuen Tage» läßt un» je nach unseren Neigungen vom Ballsaal, von sonnigen Landschaften oder von Bergen Goldes träumen. Unvollständige» Bekecktsein >m Bett erzeugt die häufig anzvtrefftnde peinliche Traumrorstelluog, man befinde sich in mangelhaster Toilette in qrvßer Gesellschaft. Auch Hautempfindungen erzeugen Träume. Jemand träumte, er werde von Indianern skalpiert, und fand beim Llwachen einen Strohhalm zwischen seinen Zehe«. Liv anderer bestieg im Traum den Ätna und wurde schon von der Glut der Lava geröstet, al» er durch die Berührung mit seiner Wärmflasche er wachte. — Al» dritte Ursache der Träume endlich erscheinen die Reize, welche auS unserem inneren Organismus enrsp ivgen Sind unsere Gehirnzellen Worte, welche, von dem Gesichtspunkte des Sozialis mus ausgehend, die ganze moderne Gesellschaft für unheilbar hielten, aber diese bilden die verschwill- dend kleine Minderheit. Da- Auftreten der Mehr heit der Experten bewies die kluge und maß- volle Denkweise der Arbeiter, welche wirklich arbeiten und 'an der Produktion der Gegenwart teilaehmen, brachte ihre Bereitwilligkeit zum Vor scheine, an der Gesetzgebung mitzuwirken und die Vor teile entgegenzunehmen, wrlche ihnen diese zu bereiten in der Loge wäre. Niemand wird den Arbeitern zu mute», schon in den Arbeiterkammern die Erfüllung oll ihrer Wünsche zu begrüßen und nach deren Schaff ung alle weiteren Ziele aufzugeben. Wa» die Gesetz gebung allein bezwecken kann, ist ja die Auffinoung von Einrichtungen, welche den gemäßigten Arbeiter- elementen daS Zusammenwirken mit den btbörvlich'N Organen ermöglichen und sie befähigen, in gesetzlicher Wesse für ihre materiellen und gemigen Inter, ssen einzutreten Sie kann damit die Arbeiter nicht soiort von der Ideologie heilen, aber sie kann dem ver wirrenden und hohlen Schlagwort den Einfluß all« mäylig entwinden und den Boden erweitern, aus dem die nüchterne und besonnenere Auffassung sich au-- bressen kann. Bei der großen Anzahl der einberusenen Experten konnte es nicht au-dleiden, daß einige derselben rn den leidenschaftlichen Ton der BeielnSredner zuruckverfallen sind, denen sie seit Jahren lauschen, und mit Anklagen und sogar Drohungen hervort.eten, die in dem Augenblicke besonders verfehlt sind, da die Gesetzgebung sie zur Mitarbeit eingeladea hatte, aber die w-nig-u Aus nahmen stören nicht die Gesamtheit des bisherigen Eindruckes Man wird es auch den Experten nicht übel nehmen, wenn sie kein Hauptgewicht auf die Vertretung der Kammern im Abgeordnetrnhause leg. teu, da sie offenbar bei der politischen und bei der nationalen Natur unserer Parteien von keiner der selben eine wirksame Verfechtung ihrer Wünsche er warten. So ost diese Frage angeregt wird, erweist sich auch die Fähigkeit unserer Verfassung, auch wer- tere Stimmen zur Teilnahme an der Geietzgebung zuzulassen, ohne eine Verschiebung der politischen Machiverhältuisse befürchten zu müssen, im vorteil haftesten Lichte. D«e ost angesemdet- Jnteressenver- tretuug ermöglicht eS, eme neue Gruppe zu schaffen oder neuen Korporationen das Wahlrecht zu gewähren, ohne dre Natur und ohne die Verhältnisse der Legis lative zu berühren, ja selbst ohne solche Wahlkämpfe heraufzubeschwören, von denen andere Länder in solchen Fällen heimgesucht werden müßten. Und da eS im Hause ohnehin schon Sozralpolitiker giebt und auch Redner, welche die Phraseologie des Sozialismus mit Vor liebe nacbahmen, so wäre e» vielleicht noch das ge ringere Übel, wenn einige wirlllch« Vertreter des ar beitenden Standes mit der Zeit ins Hau» kämen. Sie würden dadurch manche andere Volksvertreter der Not wendigkeit überheben, sich auf Sozialisten hinauSzu- spielen und in einer ihnen fremden und unbequemen Rolle einherzugthen und es würden wohl auch viele falsche Phrasen für immer verttingen, die man gerne dem „arbeitenden Volke" eiuimpfen möchte, von denen aber dieses in Wahrheit nichts wissen will. Lagrsgeschichte. * Berlin, 26. Februar. Dem Vernehmen der „Berl. Pol. Nachr." nach hat Se. Mafestät der Kaiser den StaatSminister »ad Staatssekretär im Auswärtigen Amte Grafen Herbert v. Bismarck zum Oberstlieutenant und den Minister der geistlichen und UnterrichtSangelegenheiten v. Goßler zum Ma;or ernannt. schmerzlich bewegt, von Kopfschmerz -um Beifpiel, so träumen wir von widrigen Sachen, Käsern, Spinnen rc. Durst, den wir empfinden, führt uns im Traume in die Wüste. Atemnot erzeugt das Gefühl des schnellen Laufens, oft verbunden mit dem Gefühl des Nicht- vorwärtSkommen»; Atemnot führt uns auch im Traum auf die Schulbank und ruS Examen zurück, in welchem wir auch nicht eine einzige Frage beantworten können. So sind auch R-lzzustände des Magen», des Unter leibes u. s. w. Ursachen für zahlreiche Traumbilder, und es ist zweifellos, daß man durch absichtliche Er zeugung von Reizzustäudea, z. B. durch Fasten und Kasteien, Träume Hervorrufen kann. — Auf die Art der Träume ist auch unser Gesundheitszustand von Einfluß. Der Gesunde träumt lieblich, der Kraule häßlich, und so ist eS ein Zeichen eintretender Ge nesung, wenn der Kranke anfängt, lieblich zu träumen. Die Neigung zum Träumen ist beim Phlegmatiker ge ringer als beim Eholerrker, Melancholiker und San guiniker. Nervöse und phantastische Personen träumen entsprechend mehr als die anders gearteten Menschen. Der Schlaf der Jugend und Frauen ist daher traum reicher al» der de» Alter- und der Männer. Biel träumen ist in der Regel mit leisem Schlaf verbun den; wer viel träumt erinnert sich besser de» Inhalt» der Träume al» der andere. Der traumlose Schlaf ist erquickender al» der traumrriche. Psychologisch betrachtet ist der Trau» nicht- andere» al» eine der Phantasien, denen wir im Wachen, wenn wir „unsern Gedanken Audienz geben", freie» Lauf lassen. Während aber im Wachen nasere Phan tasien jederzeit unter der Einwirkung der un» »»- gebenden Außenwelt stehen, während wir ihnen i»
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