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Dresdner Journal : 24.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188901248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-24
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 24.01.1889
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irs d »- MAM-WM 52 killrutLor 8tr»88v 52 3S 9 NL. LsadLNsr lrauco I. 8.70. »NL 8M»r»^w1»1battu „ 10,3L. n >e 1t l. die Setznicckchi »»» eigönem l Da« wäre ein mit url her.. )N»- «ffe Es »aß- lten esst in sich re r- em )U- uv» der üie I-u ch- !ne ea leg lUs ler >ie er ». s- kN ch sichle ganz verwandeln. * Der -bekannte amerikanische Hnmorist Mark Twain hat eine Setzmaschine erfunden, von der er sich eine« großen Lcwiq verspricht. Er hat mehrere Tausend Md. Sterl, auf die Versuche verwendet und durch die Eustachischen Tuben mit dem Mund« verbunden. Wird der Mund offen gelassen, so gehen Schallwellen verloren, anstatt daß alle Schallwellen anschlagen und dem Hirn übermittelt werden, um dort ein schnel les und klare« Bild zu erzeugen. Für einen Artille risten indessen ist e« ratsam, beim Abfeuern der Be schütze den Mund zu öffnen, da kann er Schallwellen entbehren. Aber wenn man mit anderen spncht oder sonst etwa- hört (Musik, Bortrog), so dars keine Schallwelle verloren gehen, damit man genau hören und verstehen und damit da- Gehörte so rasch al« möglich im Gehirn registrieren kann. Man wird des halb finden, daß Linder mit offenem Munde gewühn- üch nicht gut und fließend sprechen, weil sie nicht ge- die Ausführung zweier so umfangreicher Partien an zwei sich unmittelbar folgenden Togen für den Sänger aber zu anareifeud ist, so hat die Gneraldirektion „Die Meistersinger" auf später ver legen müssen und auf Sonnabend Verdi- „Violetta" mit Frau Schuch und den Herren Scheidemantel und Erl in den. Hauptrollen «»gesetzt. Sonntag gelangt der »Freischütz* znr Aufführung. ^kupll>tä vlkl-ZiltllWivei' ßvsulläe uoä »ebüll« 2Lvue srllLli. Hochachtungsvoll lluutuuoaetUu^ i«cksr null vorrügliob kür LLOvr. vr. I. S. kopV, Wien. 2o dudou m Or«,Uru: llotupoivvit«, llünfSQ-, Llurivll- Ullä AovrSllUpoillvtl«, »oM»s bei e-p»it«t>c>Ir n. ülv^, ä. tioov, LI. Linz, X. ülsmbel, Liup«, iVsizet u. Leeb, vrozistso, Ooknr Ü»u- wLvo, Lurkuwkur, Lerzrnuua u. ivO., tLüniz ^obsvosir., nm Lnocldnu», tirstroc tunur, iiroziot, Lovniiüt n. ür06«, Orozusris rum 8torn, tLrunsv, Lurt., Liomure^xintL, »o vis in 6«n ^potbsicoo, Lroznorisn unü Lurkamerisu vr. 5SDD 8 Lümplawds, vr. kapp'» Lräntar-8ells Äußerst schädliche Folgen stamtneu schon hieran- sür E halten, so wäre der Mund naturgemäß auch beim Schlafen die AtmungSorgane, da die kitte und staubige Luft zu, und da« Schnarchen, der schrecklichste der Schrecken, einen unbedingt nachteiligen Einfluß auf den Rachen würde vermieden werden. Die beiden inneren Ohren sind und die Schleimhäute de« Atmung-wegeS ousübt. A»lr» Oolv uno Silber, sowie alte Bold- und SUbermünzen, Me daillen, auch ganze Sammlungen werden gelaust bei v«i» »« UtkeUi- i«1toer, Bold-u. SUberarbeiter, Annea- ftraße 3«, direkt bei der Kirche. 243 K. Hoftheater. Infolge vielfach eingeläüfener reichern erfchosstnen Patrioten und Mönchs Ug Wünsche batte die General direktion für Sonnabend Batst und stand auf den Wällen Roms, das »Die Meistersinger von Nünderg" aogejetzt. Da nun sich zur Republik konstituiert hatte. Nach dem Falle Hr. Lammersänger Budehu« wegen Heiserkeit de- der Republik flüchtete er nach England und hielt Hrn. Riese beute die Titelrolle in »Lohengrin* flogt, flch al« Begründer einer freireligiösen Kirche (OkiesL lktorm»tL), die bald alle italienischen Htüchlinge uud Exilierten umfaßte, in England und Schottland auf. Erst I?Ü9 kehrt« Pater Gavazzi wieder nach der 40jäkr. Lsnomwee! vis doelcsrvsräsn äsr «Ldos. üalui- »ednlorrsn, Lnt»iincklUl«en, kssedvürs, dlatsnäs» LiüwüoMeb, übler Ssrnck auL äsw Lmnls, «LluutetadUüiiNL »».aru »IU t>.eu«r»r«o v< ruuivt uuu t-vUoi>Su äuretr evUt« U. ir. üoi-tLulliiurrt 52 kittnitrvr 8trn88v 52, die ausgestellten Waren gefälligst zu besichtigen und einige Proben davon zu entnehmen, die Büte. derselben wird meine vorstehenden Bersicherungen bestätigen. 835 Hochachtungsvoll und ergebenst lienn- fl6!8clf6I'Mvi8l8p. sk. M. I-U6L8 j Wild- und Geflügelhandlung Dippoldiswalbaer Platz, Ecke de» Reitbaduslraß» (Trompeterschlößchen) und groß» Vlaueusch» 2tr. 88 empfiehlt der jetzigen Saison entsprechend außer Hasen, Hirsch- und Rehwild, feinste franjdfiiMe Doularven, Truten, steyrische -apaunen, Prager Hafergänsr, ungarisch« «lomqüme, ff. Enten, Noch- und Brathühner, schlesische und böhmisch« Fasanen, Wald schnepfen, Birt- und Haselwild, Wachteln rc. 8ü. Auch empfehle die täglich frisch eingehenden Leber von Stopfaänsen, sowie feinste PükelrindSzungeo. Auswärtig« B«st«Uung,n w«rd«n pü»rrnch besorgt! WablgesetzeS^brtraute engere^ verfassung-außschüß, welcher gestern im königlichen Palaste seine erste Be- ralung abhielt, hat einen Dreierau-schuß mit der An fertigung eine« Entwürfe« de- neuen Wahlgesetze« betraut. Gleichzeitig wurden behufs Studium der in Dänemark, Belgien und Frankreich aMigen Wahl ordnungen Hochjchul-Professor Or. Milovanovic und Gymnastal-Direktor Zivanovie, »um Studium der Wahlordnung Griechenlands der Hochschul-Professor Andreas Giorgjevie und der gewesene SektionSchef im Kultusministerium Gjaja an Ort und Stelle ent sendet, da die Wahlsysteme genannter Länder mit dem versüßung-mäßig stipulirten neuen serbischen Wahl system dle meiste Arhnlichkeit haben. Da- morgige Amt-blatt wird ein diesbezügliche- halbamtliches Kommunique veröffentlichen. — Wie man des Weiteren meldet, sind die au« dem Innern de- Lande« wegen angeblicher Nichtdurchsührung der Bestimmungen der neuen Verfassung eintreffenden Beschwerden darauf zurückzuführen, daß in einigen Gemeinden der Glaube sich verbreitete, daß die auf die Gemeinde- Autonomie bezüglichen Bestimmungen sofort in W.rk- samkeit zu treten haben, während Art. 170 der neuen Verfafsung ausdrücklich besagt, daß die- nur nach Zustandekommen eine- bezüglichen Gesetze- der Fall sein soll. Aus diesem Grunde richtete der Minister- Präsident al- Minister deS Innern ein Rundschreiben an die Krempräfekten, in welchem er obige Auslegung als eine irrige bezeichnet. Afrika. Über die Niederlage des Mahdi im Westsudan, wovon die Tatrooi Pilger die Meldung nach Suakin brachten, liegt eme weitere Nachricht noch nicht vor. Bedeutsam sind aber die nähern Mit teilungen, welche über den Feind grmacht werden, mit dem der Mahdi es im Westen zu tt-un haben soll. Der Scherch Teufst, von dem das Telegramm Reuter spricht, ist demnach, wie die „Köln. Ztg." schreibt, tdentisch mit El Senoussi, dem mächtigen Beherrscher der Stämme von Tunis bis nach dem Westsudan her- 'über.' El Senoussi leitet seine Abstammung in gerader Linie von Mohamed selbst her und genießt ein außer ordentliches Ansehen bei den Mohamedaner Nordafrikas. Seit Jahren macht er den Franzosen in Tunis viel zu schassen und hat nunmehr — so lautete der Be richt der Pilger — dem Mahdi den wichtigen Platz Darfur weggenommen. Ein solche Wendung der Dinge liegt aber grade nicht im Interesse der ägyptischen Politik Englands. Denn El Senoussi ist diesem ein so fürchterlicher Feind, als es jemals der Mahdi ge wesen ist oder sein konnte. Ihm gegenüber erscheint der Mahdismus als das kleinere Übel. Die Schlappe des Mahdi bedeutet also eine weitere und sehr ernst liche Steigerung der über Ägypten heraufziehenden Ge fahr. In diesem Sinne wird auch die neue Hiobs- bvtschajt in den kurzen Kommeniaren der englischen Blätter gewürdigt * Washington, 20. Januar. ''Ler Gefttzesvoi- schlag, welchen das m Ewwanderungssragen nieder- gesetzte Komitee de- Washingtoner Repräsentanten hauses an den Kongreß zu dringen beschlossen hat, läßt sich am treffendsten al» der Versuch einer Mo nopolisierung de- transatlantischen Arbeit-- markte« zu Gunsten der dortigen Arbeiterbevölkerung charakterisieren. Man will den breiten Strom der Zu- waudei ung, der sich jahraus jahrein über die Ver ewigten Sioaten ergieß«, dmch allerei Maßregeln ad- damwev, und damit den inländischen Arbeit-Markt von einer Konkurrenz entlasten, welche den Arbeits lohn unter das Minimum de« zum Lebensunterhalt Notwendigen herabzudlücken droht. Ferner kehrt sich die «pitze der neuen Bill gegen Zulassung von Anar chisten, sonstigen Verbrechern und Blödsinnigen; ihr wirtschaftlicher Schweipunkt aber li-gt ganz augen fällig m dem allgemeinen Ausschluß oller mittellosen Einwai derer. Deuijchland würde — leider, möchte man sagen — von der in Rede stehenden Neuerung, wenn sie Gesetzeskraft erlangen iollte, verhältnrtmäßig noch am wenigsten berühit werden, da, wie die Er fühl ung lehrt, da- dre-sritige AuswandelungSkonlin- geut sich vorwiegend aus solchen Elementen zusammen setzt, die keineswegs aus Not ihrem Vaierlande den Rücken kehren, sondern hinreichendes.ittel besitzen, um sich in den wkstllchen,ockerdauirribendenG, bieten eine neue,gesicherte CHstenz zu gründen. Unsere Arleiter hingegen be zeigen nur sehr verernzelt die Neigung, ihr auskömm liches, den Gegenstand wohlwollendster Pflege leitens der Regierung und der arbetltrfreundllchtn Resorm- gefitzgedung bildendes Dasein mir dem rücksichtslosen Aurbeutungssystew, wie es drüben gang und gäbe ist, zu vertauschen. Ander- England. Dort, und nament- Bei gejchivssenem Munde hingegen muß die Atmung durch d»e Nase ersolgen; zu diesem Zweck und gewiß nicht lediglich al-Zierde hat die Natur dem Menschen die Nofe ins Besicht gepflanzt. Bei der Atmung durch die Rose hat die Luft zunächst einen größeren Weg zurückzutegen, fa daß sie beinahe bi- aus die Bluttemperotur erwärmt, g« wrsfermaßeu vorbereitet, in die Lungen gelaugt. Außerdem wird die unreine Lust beim Passieren der Nasengänge sozusagen filtriert, in dem der Staub und der Schmutz derselben in der Nase stecken bleiben. Denselben aufzufangen ist der Zweck der kleinen Härchen rm Innern. Vollkommen ungenügend ist dre Atmung bei affinem Munde aber auch deshalb, weil die Lungen dabei nicht gehörig gefüllt werden. Dabei bleiben diese sowohl wie die Brust beträchtlich rn ihrer Entwickelung zurück. Weil ferner da- Blut m diesem Falle nicht genügend oxy diert. d. h mit Sauerstoff gemengt wird, erhalten die Kiudrr mit offenem Munde meist ein blasses kränk liche- Aussehen. Die hockende Haltung vieler Kinder ist gewöhnlich ebenfalls nur auf einen offenen Mund zuruckzusühren; denn würden diese Kmder den Mund schließen uud durch die Rafe atmen, jo wären sie not gedrungen zu einer aufrechten Haltung gezwungen. Bei Nafenatmuug drückt sich die Brust — weil dw Lungen sich vollständig füllen — nach vorn, und die Schultern müssen nach hinten. Da» Schnarchen ist ost wohl auch nur d,e Folge «tnes offenen Munde». Würde der Be treffende im wachen Zustande den Mund stets geschloffen Statistik und Volkswirtschaft. Internationaler Grtkeweßertcht. Dre» den, 2i. Januar. Die Kälte erreichte in den abgelausenen i 4 Tagen einen außerordentlich hohen Brad. Ausgehend von Rußland, wo 25—»0°6.zu den Alltäglichkeiten gehörten, erstreckte sich die Frostzone über ganz Deutschland und erst der jüngst stattge- fundene Mondwechsel brachte uns einen bedeutenden Witterungs- umschlag und leichten Schneefall. Die vom preußischen landwirtschaftliche» Mini sterium ausgegebenen Saatenftandsberichte bekunden fast übereinstimmend gute Überwinterung der Weizen- ond Roggeo- pslanzen; es darf dabei jedoch nicht vergessen werden, daß die selben vor Eintritt der so intensiven schneeloseu Kälte von den Berichterstattern einliefen und nichts ist mehr zu wünschen, als daß die in den letzten Tagen aus einigen Begendeu Deutsch lands laut gewordenen Befürchtungen, daß der Blachsrost schließ lich doch den jungen Pflanzen ernstlich geschadet habe, sich nicht bewahrheite! Die Stimmung an sämtlichen Betreidrmärkten ist im Durch schnitt als eine mehr oder minder flaue zu bezeichnen. Obenan steht Amerika, woselbst roter Winterweizen langsam von 10l dis S6 Lents abbröckelte. Die Spekulation in den Bereinigten Staaten scheint denn doch immer mehr zu der Einsicht zu kommen, daß die Führerrolle in der heurigen Lampagne von Amerika an Rußland übergegangen ist. Ein Blick auf die Ziffern de» bei dem transatlantischen Import am meisten io Frage komm«nd«n Lande« - Broßbritanniru — zrigt, daß, während Amerika 1887 etwa 3V Mill englische Zentner nach England exportierte, diese Ziffer 1888 auf 14 A Mill. Ewts. herabging, während Rußland, das 1887 nur mit 5^ Mill. Zentner in Bekanntmachung Bestatte mir höflichst mitzuteilen, daß ich die Leitung des Frage? kam,? >888 füllt fastg'22'Mill.'Ewt». in d«n nigkischen Einsuhrlisttn erscheint. 'Interessant ist ferner die Zunahme der australischen «usfuhr nach England, welche von st Mil- liouen 188» aus saft 2>ü Millionen 1888 stieg, und endlich von Wtchtiakeit, daß Deutschland im vergangenen Jahr» sich mit Millionen Zentner Getreide und über I Million Zentner Mehl an der Versorgung Großbritannien« b teiligte. Wie sehr die engti'che Regierung bemüht ist, dir W-izen- und RapSau«- fuhr au« seinen indischen Bentzungen zu heben, wag darau« heivorgrhen, daß in der zweiten Januarwoche etwa 80 VOO Quarter« Weizen, gegen 2S00V in gleicher Woche 1888, und 25 00V Quarter« Rap«, gegen vvov Quarter« 1888, exportiert wurden Ebenso soll die indische Verwaltung bestrebt sein, durch Erlaß von Verordnungen und Ratschlägen die Unreinheit und Beimischung sremdrr Getreidesorten, welche bislang die Welzenqualitäten jene« Londe« beeinträchtigte, zu beseitigen um dadurch da« indische Produkt sür die englischen Mühlenetablissr- menis immer vorteilhafter zu machen. Die französischen Märkte wurden infolge reichlichen Landangebotes und einer au-aeprägten Baisseströmung an der Panier Bönr sehr gedrückt. Auch in Holland gewann die Flaue dir Oberhand, obwohl Roggen schließlich fester geha t-n wurde In Qfterreich-Uugarn richtet sich die Ausmerksam- kett saft au«schließüch aus die Preisgestaltung det bevorstehenden April-Mai Termins, sür welchen ganz kolossale Quanten ver schlossen worden sind. Anknüpsend an frühere Berichte mag al» Kuriosum hier erwähnt werden, daß der berüchtigte MaiS- riug, an dem sich nicht allein Betreidehändler, sondern auch angeblich da» Privatpublitum in hohem Maße beteiligte, mit einem Brrluste von etwa 3 Millionen Al. sür die Beteiligten zusammrnkrachte ^nd damit erneut der Welt das Beispiel gab, oaß diese spekulativen Ausgeburten >n den allerseltensten Fällen von einem Erfolge begleitet sind, wohl aber dem legitimen Han del stets unsagbare Nachteile zu bringen pflegen! Die Vorhersage gewiegter Kenner der Berliner Börse daß der im November 1888 nollerle Eröffnungskurs von M 2lv sür April Maiweizen neuer Usance etwa» über das Ziel hinaus- schieße, Hal sich nur zu bald bestätigt. Am 5 Januar bereit» 201, betrug die vorgestrige Notiz nur etwa M. 1»8 und hängt die weitere Preisgestaltung nun lediglich von den zu erwarten- den Berichten über die Überwinterung der Saaten in Deutsch land ab. Außerordentlich fest lag Roggen, da» Landangebot war ein so kleine», die russischen Zusuhren in anbetrachl de» großen Bedarse» der Berliner Mühlevelabliffements verhältnis mäßig so gering, daß den Berliner Lagern im Lause der letz ten acht Tage mindestens 10 000 Tonnen entnommen werden mußte«. Bon den sächsischen Börsen sind nur ganz unbedeutende PreiSverschiebungen zu berichten. Während die Dresdner Produktenbörse ihre Notierungen unverändert beibehielt, wurde in Leipzig sowohl Weizen wie Roggen um M. 1 per Ton herabgesetzt Ter letzte Lhemnitzer Mittwoch-markt verkehrte in lustloser abwartender Haltung. In Ostthüringen veranlaßten die guten Wege größere Weizrnzusuhren, ohne daß die Eigner der auswärtigen etwa» flaueren Tendenz entsprechend sich zu PreiSkonzessioaen herbei- ließen. Roggen ungemein knapp offeriert. Preise unverändert mit 180-^180 sür Weizen, M 1«8 sür Roggen frei Mühle Gera anznuehmrn, feinste Qualitäten erzielten ern entsprechende« Aufgeld. § R/I » I """ Au«ckvu88vr übernommen hab« dsäsutsnä Vkrerüsskrten klüseken. Außer allen feineren deutschen Fletsch- und Wurstwaren führe ich^ver- ^1«^, »o ul«-ietiLvr»u«r ^ovsortuuu schiedene franzbfische und ander» Fl«ischd»likat»ff«v al- »penIwN«»»«». Dieselben werden von mir selbst hergestellt, ganz wie am Ort» ihrer Original- Herstellung, denn ich war lange^Jahre in Wien, Pn«, Straßburg, Metz, Loblenz, ' Mainz rc. irr den feinsten Fleisch- und Wurst-Delikalksscngrschäslen »1» »«-«edAst»- thätig, wo derartige Waren unter meiner Leitung hergestellt wurden. Ich bitte höflichst, in den Schaufenstern de« obengenannten Beschäjte« Heiwat zurück, um unter Garibaldi alle Feldzüge uns Kämpfe bi» Mentana mitzumachen. Seit der Befrei ung Roms letzte der ehrwürdige und hochangeschene GttiS iü Rom,'wo er alle Annäherungsversuche ttlienS si kathslflcher Prälaten, die den Abgeiallenen um jeden Preis'und tmt'Aufbietung glänzender Versprechungen zum Schoß der Mutterkirche zurückzuführeu strebten, euergffch xurückwie». Gavazzi wirkte im Gegenteil bis zu seinem LebenSende treu und aufopfernd sür seine resormierle Gemeinde und erfreute sich naher Freund schaft mit den grüßte» »nd ersten Staatsmännern deS Lande«. Wie hach der jüngst verstorbene Mancini den Expater Gavazzi schätzte, geht daraus hervor, daß er demselben seine Autodroqraphie zur Überarbeitung und Vervollständigung gab; eine Ardeit, die Gavazzi wenige Tage vor dem Hiascheiden seines großen Freun de» vollendete. »lügend hören »nd e» zu lange währt, di» sie be greifen. Überrascht man diese Kinder mit einer Frage, jo werden sie gewöhnlich stutzig uud finden selten schnell die richtige Antwort. Kinder mit offenem Munde werden aber ost vl» Dummköpfe »»gesehen, da der Gefichtsousdruck bei »ffenrm Munde, Wie ge sagt, sehr leidet. Die meisten Muskeln, die dem Ge- sicdte den Ausdruck verleihen, sind an der obern Lippe befestigt »nd können sich nur bewegen, wenn die obere Lippe auf der untern aufliegt, das heißt, wenn der Mund geichlassen ist. -Bei offenem Munde bleiben daher di« Gesichtswinkeln »uthätig uud Höngen ein fach herunter, wodurch ein nichtssagende-, lern Brr- trauen erweckende«, energie- und charakterlose« Gesicht hergestellt wird. Da« schönste Gesicht verliert'bei offenem Munde (Lachen aa«gcschlaffen) an Reiz. * Der Expater Gavazzi, eine in Italien viel- belanmt» Persönlichkeit, ist unlängst in Rom gestvrben Alessa»dro Gavazzi, der mit Don Giovanni Berits zu den Feldgeistlichen Garibäldi« gehörte, erreichte ein Alter von 80 Jahren; er war der Begründer der italienischen „reformierten Kirche" und predigte feit Jahren in feiner Kirche an der Eugel-brücke gegen die Dogmen de« Papsttum», das den Apostaten wMür lich längst in den Bann gethan hatte. Da» Leden de» in Bologna geborenen und in früher Jugend in den Barnabiten-Orden eingrtreteven Gavazzi war eia wirk licher Roman. Profeffor der Rhetorik in Rtöptl, kämpfte er — der selbst Priester warl — im Sinne de» simgen Italien» gegen Kirche und Bourbonen- tum «nd nur dem Eingreifen de» damals liberalen Pius' IX. hatte der geistliche Revolutionär die Be- fieiung von der schweren Anklage der Ketzeni zu ver- danken. Später focht Pater Gavazzi an der Seile des nach der Eiauahme Bolognas von den Öfter. Nch in Irland, hat da» herrschende Maascheftertum den wirtschaftlichen Existenzbedingungen der Arbeiter klaffende Wunden geschlagen, und jahraus jahrein wandern hunderttausend«, im Kampfe vm das wirt- fcvafttrche Dasein schiffbrüchig gewordene Existenzen über da» große Wasser, um dort die Reihen de» in dustriellen ArberterproletariatS verstärken zu Helsen. Hierin sucht die eingangs erwähnte Bill Wandel zu schaffen, mit dem ganzen Maß von Rücksichtslosigkeit, die dar s;o - «he»ck - System der AankeeS kennzeichnet und auch in den drakonischen Erlassen gegen die chinesische Einwanderung zu Tage tritt In England ist man denn auch aus die Kunde der neugeplanten Maßregeln hin einigermaßen nervü» erregt worden; denn ein etwaiger künstlicher Ausstau des Abflüsse» der Armen und Elenden bedroht do» manchesterliche Regime mit einem Stoße, gegen den alle Agitationen der fair - tr»li« - Bewegung da» reine Kinderspiel sein würden. Die soziale Frage würde dann mit geradczu elementarer Gewalt an da» Thor der britischen Gesetz gebung pochen. einer überwältigenden MajorckütAfllrTflcher. —. Seit dem sogeuanole» Friedenskongreß in ^Mailand, zieht Herr Lipriani mit einer Schar GesinnungSge- nossen von Stadt zu Siadt, um den Italienern zu gleicher Zeit da» Evangetrum des Friedens uud des sozialen Krieges zu predigen. Doch weder in Neapel noch in Parma oder auoerwäris Kal sich diesen thö- richten Kundgebungen da- Volk angeschlossen In dem selben ist doch ein guter Teil des praktisch,» Sinne» der alten Römer lebendig, welcher ihn die Hohlheit jener Frieden-Phrasen unschwer erkennen läßt. Die Italiener wissen sehr wohl, daß die wahrhaft Fried fertigen in einem anderen Tone reden, als jene immer fort rasenden und lobenden Volksauswiegler. Der ganzen Agitation wäre nicht die geringste Bedeutung beizulegen, wenn sich nicht bedauerlicher Weise Herr Liprrani, der gefeiertetste italieuische Poet unserer Tage, zu ihrem Sprachrohr hergegeben hätte Ein neuer Beweis für die alte Wahrheit, daß die Dichter zumeist schlechte Politiker sind. j .j London, 21. Jauuar. Seit dem vcrgauguen Freitag besitzt England nun endlich seine Eo«nty- Eouncus oder Grafschaftsröte, wie sie die Locol Government Bill des Ministers Rltschie geschaffen Hal. Die größte Grafschaft de« Reiches ist London, dessen b Millionen Einwohner 1lü Glafichafisläte — nach unserer Bezeichnung etwa Stadtverordnete — zu wäh len hatteii. Die Hauptstadt England« tst von jeher eme Feste der Lorie» gewesen, und bi« Überraschung der letzteren ist daher groß, daß ihre Parte» in dem Londoner Louucil nicht über die Mehrheit versüg«. I» der Thot, die Gladstoneaner haben e» fertig ge bracht, sied-ig der ihrigen m den Gememderai zu wählen, während den Konfervotiven nur gegen 40 Sitze zufallen. Unter den Ei wählten befinden sich auch zwei Danien: Mlß Jaue Evddev, die Tochter de« berühm ten Veriechler« der Freihandelrideen, und Lady Saud- Hui st, wahrend die Wähler ungalaut genug waren, eine dritte Dume, die sich um emen Sitz in dem Eouniy Eouncil vewarv, durchsallen zu tässen. Da gegen Hal Mr. Joh» Burn», der belannle Sozial demokrat, welcher gelegentlich der Unruhen auf dem Trasalvar Square eine wenig lobenswerte Rolle pielte, vor den Aug u der Londoner Gnade ge- uudeu. Lre yaven ihm ein Mandat für den Eouncil übertragen, Sehr bemerkt wird die last durchgängige Niederlage der ehemaligen Mitglieder de» Uourck ot publio jcner Behörde, welche vor der Lm- sührung der Rltchieschen Reformen tue offintuchcn Bauten in London auzuordnen, zu vergeben und zu übelwochen yatte. Es scheint, al» ob die Wähler einiges Bedenken gegen die Redlichkeit jener Behörde empfunden hauen Mit g> oßer Aufmertsamleit studiert maii m bcr Lvndouer Preste die Verpflichtungen, welche die eiwahlte» Kandtdolen g«gen ihre Wähler Uber- uoatun n haben. Da jchemt es denn, al« ob die radi kale Mehrheit sich schon mit Plänen trage, welche weit über du Zuständigkeit des Eouncil- hinausgeyen und ernste Zwistigkeiten mit der Regierung zur Folge hoben können. Die radikalen Vertreter versprechen unter anderem, die Leitung der hauptstädtischen Polizei der Rrgtklun» abzunehmen und m die Hände le» Louoty Councils zu legen, ferner wollen sie den letz- teren zur höchsten und einzigen verordnenden Behörde Londons machen, womit sie die uralten Rechte der Euy angrersen würben — kurz, es machl sich im Reguruugsiager eine lebhafte Enttäuschung über die ersten Ergebnisse der Lokal Government Btll geltend, Ergebnisse, welche mu den Wüu,ch«n und Absichten der Tories auch im Eutserntesieu Nicht über- einsltmmcn. — Ein sehr empfindlicher Nadelstich für das Kabinett »st der Aussall emer Abgeordneten- wähl, welche am Sonnabend in Glasgow statlfand. Schottland ist delannllich überwiegend radikal gesinnt. Die Unionisten verfügen nur über brr» oder vier jchottlfche Mandate und zu diesen gehörte bislang da» Mandat sür Govan, einer Vorstadi Glasgows. Vor eintgeu Monauu uuteruahm Lord Salisbury in Per son einen Redest ldzug durch ganz Schottland, um das Königreich zu umomstilchen Ansichten zu bekehren. Avcr i«lue Bemühungen sind gauzltch ersolgto» ge blieben, denn di« Gladstoneaner haben nun auch Govan erobert, ihr Kai d,bat Mr. Wilson schlug den Univ- msteu Sir William Pearce mit mehr als 1000 Sum men Majorität. Somu scheint eh als ob an der »steigende« Flut de» Liberalismus-, von welcher die >ttacftvntschelt Blatter >o gern iprechen, wuklich etwa- Wahre» sei. * Belgrad, 23. Januar. Der laut Artikel 203 der neuen Verfassung mit der Ausarbeitung des neuen
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