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Dresdner Journal : 28.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188802281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18880228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18880228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-28
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1888
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278 kovgressr statt. Emer derselben wird durch die LondiMr „tMj« uni-pß" (Gewerkverrine) veranstal- irt; diesve wird jede politische Diskussion abweisen und sich auf die Besprechung der Frage einer internatio nalen Arbeitsregelung beschränken. Der zweite findet auf Anregung deutscher Arbeiter entweder in Belgien oder in der Schwei-, statt und wird, sich hauptsächlich mit dem politischen Programm der Arbeiter befassen. Die belgische Arbeiterpartei wird auf beiden Kon gressen vertreten sein. * SHatzschau, 25 Februar. Die in den letzten Tagen Me^deS russifchen Militärärars in Po- dolien und Volßyaieu bewerkstelligten Getreidekäufe werden auf 150000Tschetwert(1 Tschertwert— 177 beziffert. Die Hälfte dieser Lieferung ist für die verschanzten Plätze Luck, Rowno und Düßno, der Rest für andere Varuisonorte der westlichen Gou vernement» bestimmt. — In den Bezirken de» Lub liner Gouvernements wurde neuerlich von Militär kommissionen der gegebenen Falls für den Armee- bedars verfügbare Stand der Pferde und Pro viantartikel erhoben und verzeichnet. — Die of fizielle Statistik wendet ein besonderes Interesse den die Frequenz der Fremden in Rußland be leuchtenden Daten zu. In dieser Beziehung sind ge naue Erhebungen durchführbar, weil bei dem in Ruß land geltenden und streng beobachteten Paßzwange kein Fremder Rußland auch nur für kurze Zelt un bemerkt besuchen kann. Au- den für die Zeitperiode l875 bis 1881 zufammengestellten Daten ergstht.sich, daß in diesen Jahren 4 87 l 571 deutsche und 1 305 133 österreichisch-ungarische Staatsangehörige nach Ruß land zu einem kürzeren oder längeren Aufenthalte kamen. Auf andere Staatsangehörige entfallen nur verhältnismäßig geringe Ziffern (20 bis 250 OM). Bukarest, 24. Februar. Der „Pol. Korr." wird von ihrem hiesigen Berichterstatter in „beachtenswerter Weife" folgendes geschrieben: DaS gegen die Nachricht des Pariser „Figaro" in betreff einer deutsch-rumänischen Allianz gerichtete Dementi de» Gefandttn Rumänien» bei der sranMschen Republik, Hrn. Alexanbri, wird vielfach in dem Sinne gedeutet, als ob damit der Anschluß Rumänien- an die deutsch-österreichisch- ungarische Frieden-liga in Frage gestellt wäre. Diese Deutung ist eine irrtümliche und beruht auf einer Aerkeunung der Beziehungen, tu welche Rumänien zu der auf Erhaltung de- Frieden» hinau»lausenden konservativen Politik der mittel- europäischen Kaiserstaaten getreten ist. Bon einem Eintritte Rumänien» in die vorerwähnte Liga ist niemals die Rede ge wesen und konnte auch wohl ichon vermöge der Lage und der Verhältnisse Rumänien- gar nicht Vie Rede sein. Überhaupt hat jede» Dementi seine Berechtigung, welche» sich gegen an geblich von Rumänien eingegangene Allianzen richtet. Doch schließt das nicht au-, daß Rumänien, so weit die« inner halb seine» eigenen Machtbereiche- gelegen ist, die friedlichen Absichten der mitteleuropäischen Groß- Mächte unter der Bedingung zu unterstützen sich bereit erklärte, daß hieran» für die Neutralität de« Lande- und die Unverletzlichkeit seiner Grenzen kein Nach teil erwächst. Diele Bereitwilligkeit hat Rumänien in den beiden letzten Jghreu durch die Thal bewiesen Bon Rumänien zu verlangen, daß eS sich erkläre, welche Stellung e- im Falle eine» großen europäischen Konflikte- einzunehmen gedenke, ist insofern aussichtslose» Beginnen, al» Rumänien ganz und gar keine Ursache hat, durch eine solche, eine prinzipielle Partei nahme bedingte Erklärung das Hauptziel seiner Politik, seine Neutralität nämlich, in Frage zu stellen. Die „Politik der freien Hand", von welcher m offiziösen rumänischen Kund gebungen die Rede ist, besagt aber nicht etwa eine Politik de- Abwarten», um sich, je nach Umständen, auf die Seite des Sieger» schlagen zu können, sondern eine Politik der Ungebunden- heil, um das Interesse und Selbstbestimmung-recht Rumänien« jedem Staate gegenüber zu wahren, von welchem dasselbe ge- sährdet werden könnte. Da seitens Öfterreich-Ungarn« selbst für den hoffentlich nicht eintrrtenden Kriegsfall keine Beranlaflung vorliegt, Rumänien aus seiner Neutralität herauSzudrängen, diese Neutralität vielmehr den ganzen an Rumänien grenzenden Gebietsteilen der habsburgischen Monarchie zu gute käme, so hat die Presse Österreich - Ungarn» auch gar keinen Grund, d>e Neu1>alität»bestrebungen Rumäniens al» einen für den Kon- flikt-fall unhaltbaren Standpunkt zu bezeichnen Genug daran, daß diese Neutralität sich niemals gegen Österreich-Ungarn kehren kann und wird, und daß daher gerade das neutral«Rumänien auch ohne einen sinnlichen Eintritt in die mitteleuropäische FriedenS- jiga vollkommen im den Rahznen der von dieser Liga angestrebtcn Pölitik hineinpaßt. Ministerpräsident Bratiano hat auf einer kürzlich abgehaltenen Versammlung der nationalliberalen Partei ein nachahmung-würdiges Beispiel patriotischer Mäßig ung gegeben. Er sprach sich nämlich gegen die von fetten feine- Anhangs eingebrachten Wahlproteste auS und richtete überhaupt an die Mitglieder der Majo rität da- dringende Ansuchen, so tolerant als möglich zu sein und sich bei Beratungen, von welchen das Wöhl de- Landes abhäNge, nicht vom Parteigeiste fortreißen zu lassen. * Konstantinopel, 26. Februar. Der russische Botschafter Hr-^v.^sstelidoff machte gestern nach- Herren Fränkel und Fabricius bearbeiteter Band über die Inschriften. — Der Bericht fetzt sich zusammen aus einem ausführlichen Arbeitsbericht von Karl Humann, über die dritte AuSgrabungscampaane, vom 18. April 1883 bi» 15. Dezember 1886, einem Be richt über die Architektur der ausgegrabenen Bauten, von Richard Bohn, mit einem von dem Verfasser ge zeichneten Situation-plan der Hochburg, de» Markies und Theater», ferner eine Jdealansicht der rekonstru ierten Hochstadt von Pergamon (auf besonderen chromolitho- und heltv^raphierten Tafeln), sowie (im Text) Detail» von den Resten des schönen ionischen Tempel» und endlich emem Bericht über die Inschrift ten von Max Fränkel. Die Maneffr'sche Handschrift. Eine Freuden botfchaft für alle Germanisten udd alle Freunde und Schätzer unserer altdeutschen Literaturdenkmäler kommt au» London: Die Manesse'sche Handschrift, bisher im Besitze der Nationalbibliothek zu Pari», ist durch ge heim und geschickt geführte Unterhandlungen von der deutschen ReichSreglerung erworben worden. Schon lange hat, wie die „Aug-b Abendzt." sagt, es littera- turkundige deutsche Patrioten mit Jngnmn^ ersülls, daß diese Handschrift, die vornehmste UÄbd« der deutschen Minnesänaerpoesie, die reichste Quelle für die mittelhochdeutsch) Lyrik, sich zu Pari» befand und mancher deutsche Besucher der kikiiotchögn<,n»tioa»I« ist mit sehnsüchtigem Bedauern vor dem Glaskasten gchanden, welcher den kostbaren Schatz enthielt. Die mit köstlichen Miniaturen ge-iene Handschrift enthält auf 42S pergamentenen Folivblätterv über 7000 Strophen von etwa 140 Minnesängern und 137 je eine ganze Seite mittag» der Pforte persönlich die bekannte Mitteilung, wonach dieselbe aufgefordert wird, der bulgarischen Regierung zu notifizieren, daß die Position de» Prinzen Ferdinand eine ungesetzliche und dem Berliner ver trage znwiderlaufende sei. Graf Montebello und Hr. v. Radowitz unterstützten nacheinander die russische Mitteilung. Heute hat sich der Ministerrat ver sammelt , um über dich Mitteilung zu beraten Die Botschafter von England, Österreich-Ungarn und Italien haben noch keinerlei Instruktionen erhalten. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird allgemein an einem un mittelbar praktischen Erfolge des durch Rußland unter nommenen und feiten» Deutschlands und Frankreichs unterstützten Schrittes gezweifelt. Für wahr^chein- lich gilt, daß die Pforte zunächst, um ihre Entscheidung hinautzuschiebep, zu dilatorischen Mitteln greisen und die Notwendigkeit betonen werde, vorläufig die Mei nung der anderen Kabinette kennen zu lernen Vom Landtage Dresden, 28. Februar. Die Erste Kammer erklärte sich in ihrer heutigen Sitzung, welcher die StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz und Ör. v. Abeken, geh. RegierungSräte Vodel und Berndt, geh. Justizrat I)r. Rüger beiwohnten, auf Antrag zum anderweiten Berichte ihrer 1. Deputation (Berichterstatter: Senat»« Präsident Degner) damit einverstanden, den mittelst König!. Dekrets Nr. 23 vorgelegten Entwurf eines Gesetzes, die Zustellung und Bestellung von Schrift stücken in Angelegenheiten der nichtstreitigen Gerichts barkeit bett., mit den von der Zweiten Kammer be- schloffenen Abänderungen anzunehmen. Hierauf ließ die Kammer auf Anttag ihrer 4. Deputation mehrere Petitionen aus sich beruhen, bez. erklärte die eine, so weit sie als Beschwerde aufzufasfen war, sür unzulässig. (Berichterstatter: v. Metzsch, Graf zur Lippe-Baruth) Nächste Sitzung morgen mittags 12 Uhr Die Zweite Kammer begann die Beratung der auf die Erbauung von Eisenbahnen, Er richtung von Haltestellen rc. 'gerichteten Peti tionen, die in 61 Nummern zusammengefaßt waren. Den Anträgen der Finanzdeputation II (Bericht erstatter: Abg. Philipp) entsprechend, besästoß die Kammer, der Staatsregierung zur Erwägung zu üder- meisen: die Eisevbahnprojekte Bernstadt-Löbau rc., Beucha Nerchau Tredsen, Dürrröhrsdorf-Dre-den, Eich- Auerbach, Falkenstein-Schöneck bez. Hamme brücke, Limbach-Wüstenbland und Lindenau-Markranstädt, so wie Petitionen um Errichtung einer Güterstation in Gruna; zur Kenntnisnahme: die Eftenbahnprojekte Altenburg - Kohren - Narsdorf, Altenburg - Penig- Burgstädt - Mittweida - Hainichen - Freiberg, Alten burg Waldenburg-Limbach, AUchemnitz-Harthau Neu kirchen Jahnsdozf. Adorf Roßbach-Hof, Ehrenfrieders dorf Geyer - Zwönitz, Freiberg - Halsbrücke - Nossen, Grimma Laustgk-Borna Groitzsch-Pegau, Höhlteich-Ort- mannsdyrf, Höhlteich-Wilkau, KrumhermSdorf-Hohn- stein-Lohmen und Limbach-St. Egidien, sowie eine Petition auf Errichtung einer Haltestelle in Ellefeld. Auf sich beruhen ließ man die Eisenbahnprojekte Bischofswerda-Großröhr-dorf, Cranzahl-Oberwiesenthal und Großhartmannsdorf-Ravenstein, sowie Petitionen um Verlegung der Haltestelle Plauen b. Dr und Er richtung etiner Halestelle in Großsermuth. Den Ständen ist ein weiteres König l. Dekret (Nr. 31), die Verlegung des botanischen Gartens betr., zugegangen, dessen Begründung wir Folgendes ent nehmen: Dem Landtage von 1885/86 war unter Anderm mittelst König!. Delret» der Antrag vorgelegt worden, zu Verlegung de- botanischen Gartens die Summe von 490 00V M zu be willigen und in den außerordentlichen StaatthauShallsetat ein- zuftcllen. E» war damals die Absicht, den botanischen Garten aus dem zu diesem Behuse bis aus vordehaltene ständiiche Ge nehmigung käuflich «rworbenen Areal an der nordöstlichen Ecke de« Großen Garten- neu anzulegen. Die bezügliche Bewilligung ist jedoch in beiden Kammern abgelehnt worden Bei den Be ratungen wie bei den Vorberatungen in den Deputationen beider Kammern wurde die Notwendigkeit, den botanischen Garten von seiner jetzigen Stelle wegzunehmen, nicht in Zweisel gezogen. Dieselbe steht in untrennbarem Zusammenhänge mit dem Vertrage zwischen dem StaatsfiscuS und der Stadt Dresden wegen Anlegung der Ringstraße rc., welche die Verlegung de» botanischen Gartens zur Voraussetzung hat. Ebenso ist nach dem Gesammtergebnisse der Verhandlungen als feststehend zu erachten, daß der botanische Garten unter Verbindung mit einer landwirtschastlichen und gärtnerischen Versuchsstation auch serner bestehen soll und daß daher eine Verlegung desselben ein iutreten haten wird Die von den Ständen gehegten Vr- venkep gegeu die fragliche Bewilligung bezogen sich in der einnehmende Bilder. Den Namen „Manesse'sche Hand schrift" gab ihr Bodmer auf Grund eines in der Handschrift entjAtenen Liedes des Züricher Dichters Joh. Hadloub, worin dieser die beiden Manesse (Rüdiger Manesse, Ritter und Rathsherr zu Zürich 1280 bis 1325, und dessen älteren Sobn gleichen Namens, Chorherr am großen Münster, erst Kustos, dann Scholaster, 1296 dis 1328) wegen ihrer Liebe zur einheimischen Poesie und insbesondere ihres Eifers im Sammeln von Lie derbüchern preist. Der Name ist der Handschrift in der Literaturgeschichte geblieben, obgleich spätere For scher die Unrichtigkeit der Bodmerschen Annahme, daß die Manesse die Veranstalter der Sammlung seien, nachgewiesen haben. Die Handschrift ist im 14. Jahr hundert von verschiedenen Händen, jedenfalls in der Schweiz, geschrieben. Um 1600 befand sie sich im Besitze der Freiherren v. Hohen-Sax aus der Burg Forsteck bei St. Gallen, ward 1607 durch Marquard Frehec für die kurfürstliche Bibliothek zu Heidelberg augekauft und kam während des dreißigjährigen Krieges mit den übrigen geraubten Handschriften nach Rom. Von dort gelangte sie auf unbekannte Weise, veromMich durch den ersten Napoleon, der ja be- kapntlich wahrend der italienischen Feldzüge ein großer „Sammler" von Kunstschätzen war, nach Pan in Privatbesitz pnd durch Geschenk an die Bibliothek daselbst, weshalb sie auch 1815 nicht mit den anderen Pfälzer Handschriften von dort zurückgefordert werden konnte Sowohl 1815 als 1823 wurde durch be sondere Gesandschaften die Rücklieferung der Hand schrift in Pari» versucht, aber ohne Erfolg. Auch 1871 wurde öffentlich angeregt, die Rückgabe der Manesse'schen Handschrift in den FriedenStraktat auf- tzauptsach« aus d«n sür die Neuaulage vorgeschlagenen Platz, gegen deffrn Wahl in letzter Stunde mehrseitige Vorstellungen au» Interessentenkreisen eingegangen waren, zunächst wurden nun der Regierung eine Anzahl anderer Plätze angeboten, Über deren Bn^affenheit Erörterungen stattgesunden haben Dem nächst kam die Angelegenheit wegen der anzulegenden Versuchs station im Landercullurrathe zur Sprache, aus dessen Anttag eine Lommisston au» la ndimttjchasilicheu und gärtneriichrn Sachverständigen bestellt worden ist, die über die Platzsrage ihr Gutachten abgegeben hat und dir auch bei der werteren Aussührung der Anlage der Regierung deitäthig sein soll. In zwischen gmg die hiesige Stadtgemeinde mit der Absicht Um, da» Areal an der nordw.stlicheu Ecke de» Großen Garten«, welche« von der Piruaischen Lhaussee und der Lennöstraht be grenzt wird, sür ein Gebäude und einen Platz zu Butstellungeu zu erwerben, bewirkte auch den Landankaus und bot dem Staal«- fiscus den östlichen Teil davon in einer Größe von L,14OO Ar zum Ankaus sür die Anlegung de« botanischen Garten« um den Selbstkostenprci« an. ES wurde dabei vorgeschlagen, die beiden in Rede stehenden Anlagen derart in übe euchmun.nder Weist zur Ausführung zu bringen, daß die« unbeschadet der Selbst ständigkeit einer jeden, beiden zum Vorteil gereiche. Die oben erwähnte Lommisston empfahl an erster Stelle als geeignet einen Platz bei Striesen in Größe von 7 Hektar »2 Ar, besten Erwerbung»kostrn auf etwa 850,000 M bHiffert wurden. Die Staatsregierung giebt dem Platze am Großen Garten indeß aus mehreren Gründen den Vorzug Er liegt im Stadtbezirke, an vom Publikum »u Spaziergängen seh« benutzten Straßen und Wegen, den auf seine Benutzung angewiesenen BildungS- institutrn näher al« der ersterwähnte, ist infolge der Teilung mit dem AuSstellungsplatze nicht überflüssig groß und nach der gegenwärtigen Preissorderung nicht zu theuer, insbesondere selbst mit Einschluß der später erwähnten Rebenausgaben wesentlich billiger, als der in Vorschlag gekommene Platz in Striesen Daß er sich sür die fragliche Anlage eignet, war insbesondere nach früheren Eingabe» von Gärtnern und Gartenbauvereinen, Vie um die Wahl gerade diese« Platze« baten und ihn als ganz vorzugsweise geeignet em pfahlen, anzunehmen Die unmittelbare Nachbarschaft des Großen Garten» ist in mehrfacher Beziehung erwünscht. Es ist nun zwischen dem Staatsfiscu« und der hiesigen Stadt gemrinde ein Erwerbungsvertrag unter dem darin aufgenom menen Vorbehalte der ständischen Zustimmung einer- und der Genehmigung der Stadtverordneten andererseits vereinbart worden. Die Verbindung mit der projektierten städtischen An lage ist an sich entsprechend. Es versteht sich indes, daß damit eine Beschränkung in Bezug aus die Benutzung des botanischen Gartens und des Versuchsfeldes nicht verbunden sein darf. Zu der Errichtung von Gebäuden, welche sowohl für den botani schen Garten wie sür den Ausstellungsplatz nötig wird, bedars e» Allerhöchster Dispensation von dem bestehenden Bauverbote sür das sragliche Areal Es wird hierbei durch entsprechende Bedingungen daraus Rücksicht genommen werden, daß weder dem Gedeihen noch der Annehmlichkeit des Großen Batten- Eintrag geichieht Unter dieser Voraussetzung steht die Er teilung der Dispensation in Aussicht Was die Kosten der Anlage betrifft, so ist der Preis von ca. 2,sw M. pro Qkadrat- meter ein nicht zu hoher Der dem vorigen Landtage »or- geschlagene Platz umfaßte 82 «oo Quadratmeter zum Preise von 196 000 M. Der jetzige Platz umsaßt 51 400 Quadratmeter zum Einheitspreise von ca 2,ms M., mithin zusammen rund 134 400 M Bei ersterem wäre eine umfängliche Entwässerung serner eine BewässeruugSanlage und besondere Arbeiten zur Bodcnverbesserung erforderlich gewesen. Bei letzterem fällt die Herstellung umfänglicher Entwässerungsanlagen weg; nar aus eine allmähliche Bodenverbesferung wird Rücksicht zu nehmen sein, wosür ein Aufwand von etwa 50 000 M jedoch auf etwa 5 Jahre sich verteilend, in Berechnung zu bringen ist. Die Bewässerung läßt sich durch den Anschluß an die städtische Wasserleitung einsacher bewirken, al- bei dem erstgedachten Platze. Was die Baulichkeiten anlangt, so ist durch das hiesige Land bauamt ein Entwurf und Kostenanschlag ausgestellt worden Nach diesen Unterlagen, welche den Ständen vorgelcgt werden sollen, ist der Bedars für die Hochbauten auf S4OS46 M , für Erd- und Gartenarbeiten auf 45 500 M. geschätzt Dresdner Nachrichten vom 28. Februar. - Ihre Majestät die Königin beehrt« heute mittag in Begleitung der Hofdame Frl. v. Carlowitz die Kunstgewerbe halle, Pragerstraße, mit einem Besuche und geruhte daselbst verschiedene Einkäufe zu machen. o Der Betrieb auf der Linie Annaberg-Weipert ist wieder völlig frei. -X Die Erbauung de» von der Winkelmannftraße an projezierten, unter dem böhmischen Bahnhofe hinweg, durch die Reitbahn- und Mattenstraße, unter d«m Postplatze und durch die Zwingerpromenaden nach der Elbe führenden Flutkanale» »um Zwecke der Entwässerung de« zwischen der böhmisch« Bahn und den Räckmtzer Höhen gelegenen Ltaotv»rl«l» wurde bereit« i» Spaihccbste de« verflossenen Joh re« in der Nähe der Ltallstraße in Angriff genommen DaS Werk wurde trotz der wenig günstigen, meist durch stark« Fröste beeinträchtigten Baupertode unter Oberingenieur Manck« Leitung derart gefördert, daß man den Bau von der Einmündung in die Elbe bis »um Postplatz bald nach Be ginn de« Frühjahr« fettigzustellen hofft. Die schönen An lagen, welche sich rings um den König! Zwinger ausbreite ten. .gewähren »ur Zeit zwar keinen sehr erfreulichen Anblick, doch ist dahin Fürsorge getroffen, daß bei Eintritt wärmerer Witterung sofort mit deren Jnflandietzuna begonnen werden kann, so daß für den Sommer alle« wieder in bester Ord nung sein wird. Ob die Anlagen in der bisherigen Weise wieder hergestellt oder nach bereit« entworfenen neueren Plänen ausgesühtt werden, da« wird in den nächsten Tagen erst von zuständiger Seite beschlossen werden r Der Kirchenvorstand der St. Pauli-Gemeinde (Oppel- vorftadt) hat von den drei vom Rate als Kollator vorge- schlaaenen Bewerbern den DiaconuS Carl Otto Ludwig Wolf, bisherigen Diaconus in Annaberg, zum Pfarrer gewählt. r Bei Aufstellung des Haushaltplane« hatte der Stadt- rat für Ostern d. I auf em Anwachsen der Schülerzahl in den siädtischen Volksschulen auf annähernd 28 300 Schüler gerechnet und deshalb beschlossen, die Lehrer um 21 zu vermehren. Diese Zahl wird jedoch durch erheblichen Schüler zuwachs in der 20. und durch die Eröffnung der 21. Be zirksschule derart überschritten, daß sich die weitere Anstellung von 4 Lehrern nötig macht r Der Verein sächsischer Zeichenlehrer wird, wie wir gestern mitteilten, am 3. April d. I. hierselbst seine erste Wanderversammlung abhalten. Zur Förderung der Zwecke dieses Vereines hat sich der Rat aus Ansuchen bereit Älärt, 200 Mart zu bewilligen * Frau Karchow-Lindner giebt ihrm dritten Vortrags abend am 6. März zum Besten der Ferienkolonien. Vermischtes. * Eine Liebesaffaire aus dem Tierleben hat sich dieser Tage in Spandau abgespielt Ein Hauswirt in der Potsdamerstraß« hatte seinem Taubenschlage eine neue Bewohnerin zugeführt Dieselbe stand sehr bald auf freundschaftlichem Fuße mit einem Täubrich, der schon seit längerer Zeit dort lebt«. Bekanntlich werden neue An kömmlinge nicht eher aus dem Schlage ins Freie gelaßen, bis man annehmen kann, daß sie sich an die Örtlichkeit ge wöhnt haben und nicht sofort auf und davon fliegen. So auch hier Nach einiger Zeit durfte das Täubchen mit dem Gefährten hinausflattern; es fühlte sich anscheinend schon heimisch und kehrte nach einer Weile nebst den übrigen in den Schlag zurück. Als es aber am nächsten Tage ins Freie kam, erhob es sich plötzlich in die Lüfte und war bald dem Gesichtskreise des bestürzt nachschauenden Taubenlieb habers entschwunden. Die anderen Tauben blieben sämtlich uirück. Am Tage daraus — welch eine Freude für den Besitzer — »eigte sich der Flüchtling plötzlich auf dem Dache eines benachbartes Hauses Der Hauswirt bemerkte ihn und in der Hoffnung, das Tier werde, wenn es seine bisherigen Gefährten erblickt, wieder zurückkehren, öffnete et den Schlag Kaum hatten die Insassen diesen verlassen, da erhob sich der Täuberich, eben jener, deffrn Freundschaft die neue Taube bald erworben, und flog derselben nach Vereint schwebten dann beide durch die Äste davon und sind bis heute nicht zurückgekehrt. Liuyesaudtes. Meyer» Schlafröcke von 14 Mk. an. Meyer» Joppe« von 8H Mk. an. Dresdner Schlafrock-Fabrik von S. Mever jan., Krauenstraße 4 u. 5. Bekanntmachung, die Prüfung der Apothekergehilfen betreffend. Bei der hierselbst errichteten PrüsungSbehürdr für Apothekergehiljcn wird die nächste Prüfung Len 23. März dieses Jahres beginnen Gefuche um Zulassung zu derselbe», denen die in der Bekanntmachung de- Herrn Reich-kanzlerS vom 15. November 1875 § 8, 1—8 vorgefchriebenen Rachweist beige fügt sein müssen, sind spätesten» bi- zum 15. Marz dieses Jahres von dem betreffenden Lehrherrn bei der Kanzlei der unterzeichneten Königlichen Kreis- hauptmannschaft einzureichen. Dresden, den 25 Februar 1888. , »57 Königliche Kreisbauptmannschast. von Boffe. . H 852,000. d-, ».-drell-I-e all-- Udomikwcit« w—'»o bei alle, B»chba,»Um«ni mb VoUaikaUe,. — Pr-bc-N»»- mer, -e-ti« mid franco ba-ch dir Sebrbtiia«. Berlin Pol »da Nier Btr. «vir» l. Ovrr» »atie ». krirte Ant»»« 'ur loilelir nn» Handarbeiten. Moxat- li» »wn Rtnxwnu. Preis »4e»«ijabrli» M. l.» — 15 «. er- »« »«liier, mil railetle» and Hanöarberle» enlbal- lend ze,eo »oov Itbildn, Ger, mit Keichreiduag. »el»; da» »ante »«biet bar Garderobe and kelb» »Li»« fit, Damen, «a». »n, m>d »nabe,, wie -itr da« »artere Uinbesaller „falle». eboio di- dr»»»Lt»« sitr Herren nn» die Bett- «« Dl»walch« >c., »je die Handarbeiten in ihrem Id Bnlaae» mit etwa rov Sebnlttnti-Ierri für all« Ge«emtä»d« der Garderobe mid etwa tOV vdiider. BoczmchmMaen litt Wer«- «od B»»»«icker«, Na- i - i zunehmen und gegen Metz wäre sie jedenfalls zu haben gewesen. Moltke nahm aber lieber Metz und so blieb die Handschrift in Paris, bis sie jetzt durch Liv» klug geführte Unterhandlung, mit welcher der Straßburger Buchhändler Karl Trübner seitens der deutschen Reichsregierung betraut war, in aller Stille zurück erworben wurde. Trübner hat nämlich eine Hand schristensammlung der Lords Ashburnham im Auftrag der Reichsregierung erworben und sie gegen die Manesse'sche Handschrift umgetauscht. Die Bidlioth^que Nationale in Paris macht bei dem Ümtausch ein gutes Geschäft; denn die 166 Manuskripte aus der Ashburnham-Sammluug, welche aus verschiedenen fran zösischen Bibliotheken, besonders aus Tours, zur Zeit verschwanden, gehören der merowingischen Zeit an, haben also für Frankreich großes nationales Interesse, während die Manesse'sche Handschrift nur ein wissen schaftliches Interesse bietet. Obige 166 Manuskripte langten am 24. d. M. in drei Kisten von Ashburnham- Palace bei HastingS, dem Schlosse des Lords Ashburn ham, in London an und wurden vom Pariser Ober- bibliothekpr Delisle in Empfang genommen, während gleichzeitig von Paris die Auslieferung des Manesie- Kodex an die deutsche Reichsregierung stattfand. Trübner hat an Lord Ashburnham 480,000 M. bezahlt; hier von erstattet Frankreich l 20,000 M zurück, während der Rest mit 360,000-, M,, dem deutschen Reich als Preis der Maneffe-Handschrift zur Last fällt. Ob letztere wieder nach Heidelberg kommt, oder in B;rljn bleibt, ist noch unentschieden. Trübner hat durch G schick and Verschwiegenheit bei der Führung der Unter handlungen zwischen Pari«, London unhrHsiM sich ein großes nationale» Verdienst erwarbt«. Medizin. In Paris wird vom 25. bis 31. Juli 1888, wie die in Halle erscheinende Zeitschrift der Leopollstnrsch-Kawlüttsch-Deutschen Akademie der Na turforscher meldet, eiu Kongreß von Aerzteu und Thierärzten »ur Beratung über die Schädlichkeit des Genusses von Fleisch und Milch tuberkulöser Thiere zusammentteten i *.r! ' . » * „Panama Star and Herold" meldet, daß der brasilianische Forschungilreisende Oberst Sabre auf dem Madeirapaffe bi» Bolivia gedrungen ist. Dle Rückrrisa machte , er auf den Flüssen Madre de Dio» und Acre, und er entdeckt« auf diese W«is« eine Verbindung zwischen dem Gebiete de- Amazonen- ström» und Bolivia, welche» frei von den Hinder nissen ist, die die Wasserfälle de- BeniflusseS bieten. Die Entdeckung ist -ohne Frage vön großer Bedeutung und wird- rmr reiche und bisher völlig unbekannte Gegend erschließen - * Dem Leruehmen nach beabsichtigt die Sängerin ühristista, Nielsson sich ganz ins Privatleben zu- rückzuziehen. Seit! ihrer Berheirathung findet Fra» Nielsson keinen Gefalle« «ehr an der Bühne, auf welcher sie doch ihre ersten und glänzendsten Triumphe gestiert hat. Sie beabsichtigt im Äufe der nächsten Saison unter der Direktion des Herrn Kulte zwei «bschiedqloiWM ,« «hetzt e«S in der Royal «lbert- und eines m der St. AuneSkplle. Ob mit diesen beiden Konzerten da» öffttttÜLye Auftreten der be rühmten Primadonna aus immer abgejchlDnea ist, schreibt die .Daily News* kann am die Zeit lehren. tzchijftdiiro »T —
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