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81. Jahrgang Sonnabend den 20. März 1915 «bends Nr. 65 Mehlvorräte in den Haushaltungen. Vom 22. d. M. ab wird denjenigen Haushaltungen, die im Besitz eines Mehl vorrats über 10 Pfund sind, jeder Zutauf von Mehl m-tersagt. Zuwiderhandlungen werden nach § 9 der Bekanntmachung vom 22. Februar 1915 bestraft. Auch wird diesen Haushaltungen von jeder Pfund-Brotmarke ein Abzug von 50 8 gemacht. Diese Beschränkungen gelten solange, als der Mehlvorrat 10 Pfund übersteigt. Dippoldiswalde, am 20 März 1915. Der Bezirksausschutz der Königlichen Amtshauptmannfchaft. Die Königliche Amtshauptmannschaft bringt in Erinnerung, daß alle öffentliche» Geldsammlungen ohne Rücksicht auf die beabsichtigte Verwendung des Gesammel en jedoch mit Ausnahme der van den kirchlichen Behörden Collekte der behördlichen Genehmigung bedürfen. Alle dahingehenden Gesuche sink bei der König!. Amtshauptmannschaft einzureichen. - Als öffentliche Sammlung ist insbesondere anzusehen: jede Ausschreibung und An« kündigung einer Sammlung, das Aufstellen von Sammelbüchsen an össentllchen Orten sowie die Tellersammlung bei öffentlichen Versammlungen. Nmt«bn»ntn,nn». Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges wird die Königliche Amtshauptmann schast nur beim Vorliegen besonderer Gründe die Genehmigung zu öffentlichen Samm- lungen zu anderen Zwecken als denen der Ktiegswohlfahrtspslege erteilen. Samm lungen für letztere werden hiermit genehmigt. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnung werden mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Hast bestraft. Königliche Amtshauptmannfchakt Dippoldiswalde, am 12. Marz 1915. Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12 Pf. die Spaltzeue oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undlomplizierteInserate mit entsprechendem Auf schlag.—Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. Dis «WMerltz - Zeitung- «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Bf., zwei- monatlich 1 Mark, ein- monatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel- Beschlagnahme von Gerste usw. Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Gerste vom 9. März 1915 (Reichsges-Bl. S. 139) werden von den Gemeindebehörden in den nächsten Togen die Vorräte an Gerste und an Mengkorn aus Gerste und Hafer ermittelt werden. Wer in der Nacht vom 11. zum 12. März 1915 Vorräte von Gerste, auch ge- schroten, gequetscht oder sonst zerkleinert, auch ungedroschen, sowie Vorräte von Menfl- korn aus Gerste und Hafer in seinem Gewahrsam hatte, ist verpflichtet, diese Vorräte auch ohne besondere Aufforderung bei der Gemeindebehörde anzumelden. Bon der Anmeldung sind befreit: Gerstenvorräte, die zwanzig Zentner ins gesamt nickt übersteigen, Vorräte von Mengkorn aus Gerste und Hafer, die zwei Zentner insgesamt richt übersteigen. Zur Nachprüfung der Angaben der Anzeigepflichtigen können ihre Vorrats- und Beirkberäume untersucht urd ihre Bücher geprüft werden. Wer die gefordeiten Anzeigen nicht in der gesetzten Frist beantwortet, oder wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mir Ge fängnis bis zu seLs Monaten oder mt Geldstrafe bis eintaufendfünfhundert Mark bestraft- Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erstattung der Anzeige Vorräte an, die er bei der Ausnahme der Vorräte am 1. Dezember 1914 verschwiegen hat, so bleibt er van der durch da» Verschweigen verwirkten Strafe frei. Nr. 9406 iKvb. .König!. AmtshMptmannschaft Dippoldiswalde, am 19. März 1915. Vom 22. bis mit 28. März gelten blaue Brotmarken. Dippoldiswalde, am 19. März 1915. Königliche Amtshauptmannschaft. WeWtz-Mung - " WchtitW Nil AWW für HstlMmU SllMieMß Il.1l. Amtsblatt fir die Königliche Amtshauptmannschast, da- KSnigliche Amt-gericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten ^en w r Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldis^»^ Grenadier-Reserve-Jnfanteris-Reg. Nr 100. Schül er, Ewald, Reservist aus Burkersdorf s. Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 10l. 4. Kompanie. Hegewald, Emil Reinhard, Ersatzreservist aus Pretzschendorf s. Schisse trafen, angerichiete Schaden konnte nicht sestgest-llt werden. Der harte Kampf, der 7 Stunden dauerte, endete mit dem Siege unserer Forts. Mit Ausnahme leichter Beschädigungen einiger unserer Erdwerke erlitten wir keinen Schaden. Um Mitternacht wurden dann beide Schisse durch unsere Batterien in den Grund gebohrt. Eine schnellere Bestätigung des prophetischen Ausspruchs des Marschalls von der Goltz, dag die Feinde bei einem erneuten Angrisf bald einschen würden, wie nötig es sei, sich vor der türkischen Landesverteidigung in acht zu nehmen, und wie unmöglich die Forcierung der Dardanellen sei, konnte nicht erfolgen. Der Doppelsieg in den Dar- danellcn und an der Krimküste vom 18. März bildet zu Ehrentafel iür KM TMM «Mm. Aus der Verlustliste Nr 124 der Könrgl. Sächs. Armee. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 102. 12. Kompanie. Kunath, Mor Otto, Weh-mann aus Reinhardts grimma, bisher vermitzt, befindet sich in fran zösischer Gefangenschaft in Toulouse. Relerve-Änfanterie-Negiment Nr. 103. 5. Kompanie. Neumann, Paul Albert, Gefreiter aus Schmiede berg f. 2. Pionier-Bataillon Nr. 12. 3. Reserve-Kompanie. Reichel, Willy Bruno, Unteroffizier aus Hausdorf, schwer verwundet, rechte Hand. Mühle, Otto Hermann, Pionier aus Fürstenwalde, leicht verwundet, linkes Bein. Großes Hauptquartier, 19. März vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Champagne scheiterten wieder zwei französische Teilangrifse nördlich von Le Mesnil und nördlich von Beau Sejour. Zwei Offiziere und 70 Franzosen wurden gefangen genommen. Nach schweren Verlusten zog sich der zurückgeschla gene Feind in unserem erfolgreichen Feuer in seine Stellungen zurück. Südöstlich von Verdun machten die Franzosen mehrere Vorstöße. In der Woevre-Ebene wurden sie abgewiesen; am Ostrande der Maashöhen wird noch gekämpft. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage bei Memel ist noch nicht geklärt. Anscheinend sind schwache russische Abteilungen in Memel eingedrungen. Gegenmaßregeln sind ge troffen. Sämtliche russischen Angriffe zwischen Pissek und Orzyc sowie nordöstlich und westlich von Prasznysz wurden abgeschlagen, zum Teil unter sehr schweren Verlusten für den Feind. Die Verhältnisse südlich der Weichsel sind un verändert. Oberste Heeresleitung. Zwei englische Panzerschiffe gesunken. Konstantinopel. Die „Agence Milli" meldet: Zwei englische Panzerschisfe vom Typ Irresistible und Afrika, die bereits beschädigt worden waren, sind heute Nacht durch das Feuer der türkischen Batterien zum Sinken gebracht worden. (W.T. B.) Eine weitere Meldung sagt zum Untergang dieser Schüfe, wie zum Kampfe vom 18. März überhaupt: Ein englisches Panzerschiff vom Typ „Irresistible" wurde im Verlause des Kampfes schwer beschädigt und legte sich so nach Backbord über, datz seine Kanonen ins Wasser zu tauchen schienen. Das Schilf war außerstande, irgendeine Bewegung auszusühren. Ein anderer Panzer „Asrica" wurde in gleicher Weise beschädigt, neigte sich auf die Seite und cnlfernte sich mit großer Mühe. Der von unseren Geschossen, von denen viele auch die anderen gleich die 63jährige Wiederkehr de, Tages, an dem das türkisch-französisch-englische Bündnis gegen Ruhland ge schlossen wurde. Genügend Vorräte in Deutschland! Berlin, 19 März. Wie Unterstaatssekretär Michaelis vom preutzischen Finanzministerium heute Vertretern der Presse mitteilte, könne er, nachdem die Bestandaufnahme vom 1. Februar vorliege, die Versorgung des Konsums genau geregelt sei, sowie nachdem die Ueberzeugung der Einschränkung des Bedarfs auch in die weitesten Volks kreise gedrungen sei, mit Bestimmtheit sagen, datz wir unbedingt mit unseren Vorräten bis zur neuen Ernte, ja bis in den August hinein, reichen werden. Wir hätten sogar noch einen Reservefonds von 20 Prozent der Bestände. Des weiteren teilte der Herr Unterstaatssekretär mit, datz mit dem ersten April dieses Jahres die Möglichkeit der Selbstbewirtschaftung der Kommunalverbände auf Grund des Z 26 der Bundesratsbestimmungen eintreten werde und daß auch von diesem Zeitpunkte an eine Preis- regklnng erfolgen werde, die sowohl den gerechten Forderungen der Produzenten, wie der Konsumenten ent sprechen werde. Die „Dresden" in neutralen Gewässern vernichtet. Aus Kopenhagen kommt die Kunde — und an ihrer Wahrhaftigkeit ist kaum zu zweifeln —, die aller eng lischen Niedertracht die Krone aufseht: Der deutsche Kreuzer „Dresden" soll nach Ueberzeugung des deutschen Botschafters in Washington innerhalb neutraler Gewässer angegriffen und vernichtet worden sein. Da die Mannschaft fast voll zählig gerettet wurde, wird die Feststellung möglich sein, ob in der Tat diese ungeheuerliche Neutralitätsverletzung von den Engländern begangen worden ist. Die Insel Juan Ferandez, wo die „Dresden" vernichtet wurde, ge hört zu Chile, vor dessen Küste sie liegt. Ausbau der feindlichen Stellungen in Flandern. Amsterdam. Ein „Handelsblad-Korrespondent" der hinter der Front der Bundesgenossen in Flandern tätig ist, berichtet über bedeutende Verstärkungen durch englische Truppen. Das Gelände um die große Düne bei Lom« bardzyde ist zu einem befestigten Lager gemacht worden, was den Deutschen natürlich wohlbekannt ist. Das er- neute Bombardement von Nieuport habe offenbar zum Ziel, an dieser Seite eine Bresche in die Bundesgenossen- ''SYS «adieu s Sriketts ÜIWlÜIMlÜö " le!. 8 I Loks u Lok U8W. :: votrsiäo- unä rottorwMol-Vortrlod