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Erzgebirgischer Volkssreund. Tage-und Ämtsbtatl für die GerichtSämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so wie für die Stadträthe Ane, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. 2ZI, ML,!»,?""""' j' Sonntag, den 29. R°v-«b-r. > SS, '.V"'"'j I»»«». Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bi» Vormittag« I I Übr. (4388-90) Bekanntmachung. finden. Was das Ministerium des dänischen König- dann thun wird, ist abzuwarten. Konsequenter Weise muß eine Absetzung tn Masse folgen. Was den Eid selbst betriff», so lautet derselbe nicht für den König al- Herzog, sondern für den »König und Herrn.' Er hat die allgemeinste Entrüstung hervorgerufe», da man auf diese Weise den Einzelnen in die Verantwortlichkeit für eine Frage hineindrängt, welche an ganz anderer Stelle äü<- getragen «erden muß. Tagesges chichte Deutschland. Desterreich's Regierung scheint in den letzter» Tagen doch eine Schwenkung in der sch le« wtg-h ölst ei n t- schen Frage zu machen. Anfangs, das ist kein Zweifel, wollte Oesterreich fest an den Bestimmungen des Londoner Pro tokolls halten und war also gegen den Herzog Friedrich von Schle-wtg-Holstein-Augustenburg Jetzt aber, wo man deut- lich »ahrnimmt, mit welcher Begeisterung ganz Deutschland für Schleswig-Holstein spricht, wie auch ein» Anzahl drntscher Für sten di« schleswig-holsteinische Frage nur dem strengen Rechte nach und also zu Gunsten Deutschland- entschieden wissen will, jetzt endlich scheint e-, als greife auch t« Wiener Kabinet eine andere Anstcht Platz. — Aus Wien schreibt man der D. Allg. Zeit, vom 24. Novbr.: Heute tritt das Gerücht mit großer Bestimmtheit auf, daß Herr v. Schmerling seine Entlas sung angebvten habe, und daß die übrigen Minister, mit Aus nahme de» Grafen Rechberg und Baron Mecsery die Erklärung abgegeben haben, für den Fall, als die Entlassung Schmerling- angenommen würde, dasselbe thun zu wollen. Die Ursache ist eine doppelte; erstens die Unzufriedenheit dcS StaatSmtntsterS v. Schmerling mit der Politik des Grasen Rechberg in der deutsch-dänischen Frage, zweiten- seine Opposition gegen die Reise des Kaiser- nach Ungarn, die trotz dieser nun sicher und zwar auf Anrathen de- ungarischen HofkanzierS erfolgen soll. Bayern. Die neuste Nr. der Bayr. Zeitung erklärt als unzweifelhaft, daß die Bayerische Regierung in der schleswig- holsteinischen Angelegenheit ihrer seitherigen Haltung treu und consequent bleiben werde. Ueber die Mittel und Wege, wie eine glückliche Lösung erreicht werden könne, habe jedoch die Bun desversammlung zu beschließen. Wir dürfen hoffen und ver trauen, daß der Bund den Beschluß mit dem Ernste fassen werde, der nöthtg ist, um dem Rechte Deutschland- zu einem baldigen Stege zu verhelfen. Würtemberg. Zn der Kammer der Abgeordneten zu Stuttgart wurde am 24. Novbr. vom Abg. Hölder ein An trag zu Gunsten von Schleswig-Holstein etngebracht. Hölder begründete seinen Antrag in einer trefflichen Rede. Jetzt, sagt er, müsse diese Sache zum AuStrag gebracht werden, das Recht und die Ehre Deutschland- erfordere dies; selbst da- Londoner Protokoll habe nicht gewagt, dies Recht zu bestreiten, sonder» nur zu verletzen. Er erwähnt der fieberhaften Aufregung Deutsch lands über die Sache und des Mißtrauens des deutschen Vol ke- gegen seine Regierungen. Auch unserer Regierung sei öf fentlich der Vorwurf gemacht worden, das Londoner. Protokoll unterzeichnet zu haben, ohne daß sie diesen Vorwurf als Ver- läuwdung zurückgewiese» haben. Die jetzige Lage sei trostlos, indem heute noch von den Regierungen nichts für da- Recht dieser deutschen Provinzen geschehen fei, indem noch keine Bun- de-truppen sich in Bewegung gesetzt haben, um der Schmach, Hedrich. 'daß deutsche Provinzen in dänischen Händen sich befinden, ein Ende zu machen. Ob der kleinste Staat in der Welt, d«r nach einen Sinn für Recht und Ehre habe, die Besetzung seiner Pro vinzen anders beantworten würde, als durch einen ungesäumten Marschbefehl? An die Gefahr dürfe Deutschland Nicht denken, wenn es um die höchsten Güter der Nation sich handle, ja e- handle sich geradezu um die Existenz unseres VaterlandeS; denn ein Stück um das andere würde von Deutschland abgerissen werden, wenn diese- diese Schmach von dem Dänenvotte sich gefallen lassen würde. Darum sei e- Pflicht des deutschen Vol kes, die Regierungen zum Vorschretten zu ermahnen. Di« deut schen Großmächte hätten nun Gelegenheit zu beweisen, ob sie würdig seien, an der Spitze Deutschlands zu stehen. Man müsse aussprechen, daß es tm höchsten Grade zu bedauern wäre, wenn die preußische Kammer der Regierung wegen innerer Streitig keiten di« Mittel zur KrtegSführung verweigerte. Mit asten zu Gebote stehenden Mitteln müsse man die Regierungen bitten und beschwören. Der Kamps werde und müsse geführt werden, mit oder ohne die Regierungen. Wenn der Ruf zu den Waf fen erfolge, so werde da- deutsche Volk ihn befolgen. Schleswig - Holstein. Kiel, 23. Nvbr. Der „Hamb^ Zig.' »ird geschrieben: Die Stadt füllt sich dergestalt mit dänischen Soldaten an, daß es nicht mehr möglich ist, dieselben bet den Bürgern unterzu- bringen. Es wird auch mitgetheilt, daß in einigen Tagen meh rere dänische Kriegsschiffe ankommen werden, um in unserm Ha fen Station zu nehmen. — Der hiesige Bürgermeister Advocat Bargum (enragtrter Däne) hat die Krtsi», in welche wir etnge- treten sind, nicht zu überleben vermocht ; sein Geist ist durch die, jetzt tm Lande sich vorbereitenden Ereignisse so stark erschüttert worden, daß er am Sonnabend plötzlich verschied.—Der »Sp. Ztg." wird über die Eidesverweigerung der holsteinischen Be amten geschrieben: Kiels Vorgang wird allgemeinste Nachfolge Seiten des unterzeichneten Gerichtsamtes soll den 13. Januar 1864 das der Frau Christiane Friederike verehel. Grimm in Grünstävtel zugehörige Hausgrundstück Nr. 30k. deS Brandkatasters, Nr. 71 o. des Flurbuchs, Nr. 86 deS Grund- und HypolhekenbucheS für Grünstävtel, welches am 2t. October 1863 ohne Berück- sichtigung der Oblasten auf 1800 Thlr. —- - - gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezug nahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 22. Oktober 1863. Das Königl. Gerichtsamt daselbst. Dänemark. Kopenhagen, 28. Novbr: Die hiesige Regierung hat eine außerordentliche Einberufung von 11,800 Mann unh ent sprechender Cavalerie beschlossen, welche unverzüglich fiattfindey wird. Circa 14,000 Man» stehen bereit- tm südlichen Theile der Monarcht«. Alle Anstalten sollen getroffen «erden, um di- Arme« schleunigst nöthigensall- auf 50,000 Mann brtngey zu können. Schweden-Norwegen- Stellung zu Dänemark ist hurch den Thronwechsel nicht verändert, ja man nimmt an, haß Eng lands bisherige Bedtnken gegen den Abschluß de- Deftnfivbünd-