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O Wonne! Mein Hüon, zum Ufer herbei! Schnell diesen Schleier, er weht, o Gott, sende Rat! Sie seh’n mich! schon Antwort! Sie rudern mit Macht! Hüon mein Gatte, die Rettung sie naht, Mein Gatte, mein Hüon, die Rettung sie naht! 3. Adolf Sandberger: Viola. Sinfonisches Gedicht für großes Orchester Sandberger hat seinem Sinfonischen Gedicht das Motto vorangesetzt: „Ihm folg’ ich nach, dem ich mich ganz ergeben, der mehr ist als das Augenlicht, als Leben“. (Worte der Viola, der weiblichen Heldin aus Shakespeares Schauspiel: „Was ihr wollt“.) Der Verkleidung Violas in Männerkleidern und ihrem abenteuerlichen Aufenthalt am Hofe entsprechend, ist Sandbergers Werk verschiedenen, schnellen Wandlungen unterworfen. Ein kurzes, liebliches Thema in der Oboe führt zu einer lyrischen, ruhigen Einleitung, die sehr schnell nach einem heftigen Uebergang in ein männlich leidenschaftliches Thema mündet, das nach Strauß’scher Art von Hörnern und Celli getragen wird. Doch auch diese unruhige Stimmung beruhigt sich schnell zu einem breiten, geschwungenen Mittelsatz, dessen getragene Linie in der Hauptsache Streicher angeben. Nach einem lyrisch, breitausströmendem Schluß bringt schneller Wechsel in rhythmischen heftig ge stoßenen Streicher-Figuren, die vorher schon in den Bläsern aufgetaucht waren, wieder heldenhaften Charakter, der sich immer drängender unter starker Führung des Blechs entwickelt und zu einem festlichen Teil und dem eigentlichen Höhepunkt des Stückes führt, das aber gerade auf diesem Höhepunkt ins Lyrische umbiegt, zu einem zarten, weiblich-innigen Schluß. 4. Richard Strauß: a) Morgen Und morgen wird die Sonne wieder scheinen, Und auf dem Wege, den ich gehen werde, Wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen, Inmitten dieser sonnenatmenden Erde. Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen, Werden wir still und langsam niedersteigen, Stumm werden wir uns in die Augen schauen, Und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen. b) Wiegenlied Träume, träume, du mein süßes Leben, Von dem Himmel, der dir Blumen bringt. Blüten schimmern da, die beben Von dem Lied, das deine Mutter singt. Träume, träume, Knospe meiner Sorgen, Von dem Tage, da die Blume sproß; Von dem hellen Blütenmorgen, Da dein Seelchen sich der Welt erschloß. Träume, träume, Blüte meiner Liebe, Von der stillen, von der heil’gen Nacht, Da die Blume seiner Liebe Diese Welt zum Himmel mir gemacht. c) Ständchen Mach auf, mach auf, doch leise mein Kind, Um keinen vom Schlummer zu wecken, Kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind Ein Blatt an den Büschen und Hecken. Drum leise, mein Mädchen, daß nichts sich regt, Nur leise die Hand auf die Klinke gelegt. Mit Tritten, wie Tritte der Elfen so sacht, Um über die Blumen zu hüpfen, Flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht, Zu mir in den Garten zu schlüpfen. Rings schlummern die Blüten am rieselnden Bach Und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach. Sitz nieder, hier dämmerts geheimnisvoll Unter den Lindenbäumen, Die Nachtigall uns zu Häupten soll Von unseren Küssen träumen. Und die Rose, wenn sie am Morgen erwacht, Hoch glühn von den Wonneschauern der Nacht. Freitag, den 29. April / 8 Uhr / Gewerbehaus Einziges Auftreten in dieser Saison Vasa Prihoda erstmalig mit Orchester Dresdner Philharmonie / Dirigent: Max Reiter, Berlin Karten von RM. 1.— bis 3.—: Reka, Bock, Prager Straße 9, Reisebüro Altmarkt