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Dresdner Journal : 20.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188712208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18871220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18871220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-20
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 20.12.1887
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Beilage zu 294 des Dienstag, den 2V. Dezember 1887, abends ,s jsHiNUH l > - 7,'oi^i-s U7S —q— LoloniaipolMchts. Gestern tagte sowohl dse Gozerplpersammürng de» „Deutschen Kolonialverein«" al« der „Gesellschaft für deutsche Kolonisation", um sich zu einer „Deut schen Kolonialgesellschaft" zu verschmelzen Es ist ein bedeutsame« Ereiani« von großer Tragweite, daß die kolonialen Strömungen, welche au«einander zu laufen schienen, endlich wieder sich vereinigen, denn daß der Streit Wischen den beiden Parteien der allgemeinen Cache nicht förderlich gewesen ist, haben die Freunde der Kolonialbewegung längst eingesehen. Es bedurfte vielfacher Vorarbeiten, bi« die Dinge soweit vor geschritten waren, daß auf der Basis der Gleichheit eine Vereinigung Au«sicht auf Erfolg hatte, mannigfache Zu geständnisse auf beiden Seiten und eine« unentwegten Fest halten« an dem vorgesteckten Ziele, wrlche« mit dem heutigen Tage erreicht ist. Die Versammlung de« Deutschen Kolomalverein« fand unter dem Vorsitz des Fürsten Hohenlohe - Langenburg im Kailerhos statt. Anwesend waren vr. Hammacher, StaatS- minister Hofmann Graf Frankenberg, Staatssekretär Herzog, Prof. Sachau, Regierungspräsident v. Flottwell, Frhr. v. Dankelmann, Koloniedirektor Sellin, vr. Schwarz, General sekretär Burck und eine große Menge anderer auf kolonialem Gebiete bekannter Persönlichkeiten Der neue Statutenentwurf lag vor und es entspann sich eine sehr lebhafte Debatte, an welcher die Herren Sellin, Lesser, Bueck, Oberbürgermeister Weber, Regierungsrat Schück, Ministerialdirektor Grimm, Küster (München), vr. Brendel, Schulrat Alhxecht (Straß burg) u. a. teilnahmen. Vei der Abstimmung über den Hauptantrag ergaben sich für die Fusion 54, dagegen 21 Stimmen Die Gesellschaft für deutsche Kolonisation ver sammelte sich heute unter dem Vorsitz de« Vizeadmirals a D. LivoniuS. Unter den zahlreichen Anwesenden befan det» sich Generaladjutant Regely, Hofrat vr Cxedö, Kor vettenkapitän z D Graf Hacke, Kömgl. Kammerherr Graf Behr, Direktor des ReichSpostamteS Sachse, Aba vr. Otto Arendt, StaalSarchivar vr. Irmer (Hannover), Pastor Diestel kamp, Pastor Keller (Nowawes), ferner Generalmajor v. Teichmann-Logischen, Geh Rat v Bltter. Der Vorsitzende eröffnete mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. Der die Vereinigung vollziehende Satzungsent wurf wurde einstimmig und ohne D-ebatte ange nommen. Der Abg. vr Arendt warf nach der Abstim mung einen Rückblick auf die koloniale Bewegung und hob hervor, daß durch die Begründung der deutsch-astafrikanischen Gesellschaft die praktische Kolonisation von dieser übernom men wurde und daß dadurch die Gesellschaft für deutsche Kolonisation innerlich dem deutschen Kolosijasverftn näh^r trat, so daß die Vereinigung auS praktischen Gründen nur eine Frage der Zeit war Da die alte Gesellschaft für deutsche Kolonisation damit ihr Ende erreicht hat, usird dem bisherigen Präsidium eine Ovation gebracht. Ebenso erklingt dem fernen Präsidenten vr. Peters ein dreifaches Hoch! Es hat harte Kämpfe gekostet, bis diese Vereinigung erreicht worden ist. Hoffen wir, daß da« Werk der deuischen Na tion zum Segen gereiche! (Post ) * In Ergänzung der in den . letzten Tgaen bekannt ge wordenen Beschlüsse der Koloniatgesellschaft für Südwestafrika sind.die ^Berl Pol. 4^hr" in der Lage, nachstehende authentische Mitteilungen zu machen . Auf Grund der von ihrem Kommissar eingehend und überzeugend dar gelegten Abbaufähigkeit der Goldfelder in Südwestafrika hat die Kolonialgesellschaft den Beschluß gefaßt, mit aller Energie an die Prüfung dieser Frage heranzutreten. E» chird dem nächst eine bergmännische Expedition in das Gebiet entsandt werden, welche die technische Untersuchung zu sichren und die erforderlichen ersten Einrichtungen zu treffen haben wird Ebenso wird der Reichskommissar sich baldigst wieder auf seinen Posten zurückbegeben und dabei von einigen Instruk teuren begleitet sein, welche die Aufgabe haben werden, aus der einheimischen friedlichen Bevölkerung eine Schutzmann schaft zu bilden. Endlich wird ein Goldgesetz ausgearbeitet und um diesem die erforderliche gesetzliche.Grundlage zu geben, steht der Erlaß einer Kaiwrl. Deroronung bevor, durch welche das Gesetz über die KonsulargerichtSbarkeit in Gemäßheit des tz 2 des Gesetze« betreffend die Rechtverhält nisse in den deutschen Schutzgebieten (vom 17. April 1886 für das südwestafrikanische Schutzgebiet eingeführt wird Zur Lagt in Paris beim Schluß der Lämmern macht der Pariser Berichterstatter der „Wes. - Ztg." die fol genden sehr treffenden Bemerkungen: ,^vie drei provisorischen Zwölftel de« .Pludgets sind dem Ministerium bewilligt, die anstößigen Interpellationen in der Kammer vertagt. Wilson und G«««ff«»> haben sich durch ein Hiuterchürchen des Gesetze« der gerichtlichen Verfolgung ent zogen, Paul Döroulöde ist au» der Patriotenliga herausäesetzt worden, — all diese Vorgänge, vereint mit dem Sessions schluffe des Parlaments deuten daraus hin, daß die Fran- zogen endlich etwas Ruhe finden und ihren NeujahrSlonfekt in Stille verzehren, vielleicht sogar in Frieden verdauen werden. Es ist ein unsägliche« Ruhebepurfnis, da« in d?r Politik jetzt vorwiegt Die Krisen der letzten Monate haben die gewerbsmäßig politisierenden Kreise ebenso wie die Ge schäftswelt erschöpft. Niemand will den Kampf fortsetzen, alles drängt zu dem beliebten „Waffenstillstand der Zucker bäcker", der von den Republikanern sonst selten eingehalten wurde, diesmal aber, dank der allgemeinen Abspannung wohl >erfekt werden wird. Die Eile, mit welcher der Waffenstill- tand geschloffen worden ist, hat freilich in verschiedener Hin- icht etwas Bedenkliche». Pie, zwei hauptsächlichen Beschlüsse, die gestern m.der Kammir^Haßt wurdet, die Lerlaaung der Interpellation über da» revolutionäre Gebühren de» Pariser Gemeinderat« und die Bewilligung, der provisorischen Zwölftel, bergen beide den Keim künftigen Unfrieden». Die provisorischen Zwölftel, so wie sie gestern votiert wurden, setzen für da» erste Vierteljahr 1888 eine finanzielle und administrative Diktatur ein, mit deren Handhabung keine der Parteien, die ihr in Übereilung zustimmten, zufrieden sein wird. Die 22 Artikel de» Gesetze» regeln den Staatshaus halt nicht, wie dies sonst in ähnlichen Fällen gebräuchlich war, nach dem Muster de« vorhergehenden Jahres, säubern bilden ein Kompromiß zwischen dem Budget 1W7 und dem »on Rouvier zwar zielbewußt vorgeschlagenen, doch von der Fmanzkommffsion planlos umgearbeiteten Budgetentwurfe für 1888. So ist unter der Form provisorischer Zwölftel eine Reihe unreifer Budgetfoxmen, üver welche weder die Finanzkommission sich mit de» Minister verständigt, noch die Kammer sich jemals eingehend beraten hat, im Galopp und ohne Überlegung bewilligt worden. Manch? Reformen sind in 3 Monaten unausführbar; e« bleibt daher dem Gut dünken des Ministeriums überlasten, zu resormieren oder nicht zu reformieren, je nachdem e» die Kammer für spätere Entschlüsse binden will oder Aicht. Bemepke^pert Ht, u. a., daß die Surtaxe von^O Proz. auf Lucker b,» zum 1. April verlängert worden ist, obgleich ihre Erhebung zm Wider spruche mit dem Gesetz« steht, welche« den stozerpsiicdttgen Zuckergehalt der Rüben erhöht hat Tirard mag sich au« Vieser Verwirrung herau«sinden so gut er kann Recht machen wird er e« niemandem. Di« Finanzpolitik d«r Republikaner hat da wieder einen leichtfertigen Streich begangen, welcher nicht nur die Unordnung oeS Staatshaushaltes, son dern auch den Unfrieden im Parlament vermehren wird. Andererseits ist die Vertagung der Pariser Stadtratssrage ein Zeichen der Schwäche, welche« die Keckheit der Revo lutionäre erhöhen muß Die Gemeindevertretung der Haupt stadt, die währyid des Versailler Kongreste« sich in Permanenz erklärte, Vorkehrungen »um Aufruhr traf und für den Fall, daß Ferry gewählt würde, den Pöbel zur Meuterei aufhetzte, hat für diese Herausforderung, die seit der Proklamation der Kommune 1871 beispiellos dasteht, von der Regierung keinen Tadel, geschweige denn eine Repression erfahren. Die Auf- lösung der meuterischen Versammlung wäre eine unbedingt notwendige Maßregel der Staatserhaltung gewesen. Doch mit einem solchen Schritte hätte man den Revolutionären und Radikalen zugleich den Krieg erklärt, und hiervor schreckt die Regierung zurück So findet man sich mit Kompromissen ab bi« zu dem Tage, wo die Kommune der Regierung über den Kopf wächst, bis der Pöbel vom Rathause aus die Stadt terrorisiert und da« Landesgouvernement den Kampf mit Kanonenkugeln aufnehmen muß. Ter Ausgang ist allerdings dann nicht zweifelhqst: die Kommune hat noch auf unabseh bare Zeit keine Aussicht, die Herrschaft zu bewahren Ernennungen, Verletzungen re. im öffentlichen Vieuke. Im Grskbäft-bereickie de« tvangrliscd - lutberiscürv Pandrsköngitoriums sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt: da» Pfarramt zu Bocke ndors (Leisnig), Lollgtor: da» evangelffch lutherische Laude-konsistorium; da» Psarramt zu Hohenheida mit Filial Golfcheina (Leipzigs), kollator: der akademische Senat der Universität zu Leipzig; das Pfarramt zu Niederoderwitz (Oberlausitz), Kollator: die Gut-Herrschaft zu Hainewalde; da» Pfarramt zu Spremberg (Radebe,a>, Kollator: die Gut-Herrschaft daselbst; da- Pfarramt an der Paulikirche zu Dre-den (Dresden l), Kollator: der Stadttat daselbst; da- Pfarramt zu Schöneck (Oelsnitz), Kallator: da» evangeljsch-lutherische Landeskonsistorium; das Pfarramt zu Oberottendors (Pirna), Kollator: die Gutsherr schaft daselbst; das Pfarramt zu Ostritz (Oberlausiy), Kollator: das evangelisch-lutherische Landrskonsistorium; da- Pfarramt zu Landwast (OrlSmtz), Kollator: da- evangelisch-lutherische Lan» de-konsiftorium; da-Pfarramt Augustu-durg-Gchellenberg (Lhemnitz), Kollator: da- evangelisch-lutherische Landrskonsistorium; dns Pfarramt zu Schönau-Neustadt (Chemnitz), kollator: da- evangelisch-lutherische LandeSkonsistorium; da- Pfarramt zu Thierbach (Plauen), kollator: Gras v Hohenthal Püchau Dagegen wurden angestellt beziehentlich besör- dert: Friedrich Johanne-Naumann, Hilssgeistlicher zu Leip zig, als DiakonuS an der Afrakirche zu Meißen (Ephoralort); Friedrich Gieße, Prediatamiskondidat, als Pfarrer zu Sacka mit Filia! Tauscha (Großenhain); Bernhard Louis Böhme, Prekigiamtskandida«, als Pfarrer zu Mauersberg (Marienberg); Adolf Ludwig Frommhold, l. D akonus an der Pettilirche zn Lhemnitz (Ephoralort) als Pfarrer an derselben Kirche; Karl Maximilian Päutz, 2 DiakonuS an der Pettikirche zu Chemnitz (Ephoralort), als l. Diakouus an derselben Kirche ( Karl Gustav Edmund Streit, DiakonuS »u Zschaitz, als Pfarrer zn Ber thelsdorf (Obcrlausitz); Paul Georg Teuser, DiakonuS zu Mitt weida, als ArchidialonuS daselbst ^Rochlitz): Johanne- Paulus Winkler, Predigtamtskandidat, als DiakonuS zu Mittweida (Rochlitz); Oswald Theodor Krumbholz, Pfarrer zu Costewitz, als Pfarrer zu Hayda mit Leuiewitz (Großenhain); Ernst Rein hold Hofmann, DiakonuS zu Possendors, als Pfarrer zu Ebers bach (Oberlausitz); Karl Otto Kretschmar, Previgtamtskandidat und Gymnusialoberlehrer zu Leipzig, als Pfarrer zu Krcinitz (Oschatz); Karl Hermann Moritz Mahn, 2. Anstaltsgeistlicher zu Waldheim, als Pfarrer zu Schönfeld (Radeberg); Franz Albin Lange, Pfarrer zu HärtenSdors, als Pfarrer zu Hüsgen (Grimma); Karl Paul» Pfarrer zu Rothschönberg, als Pfarrer zu Lorepzkirch (Oschatz), Friedrich August Fankhänel, Predigt- amtskandidat, als DiakonuS zu Zschaitz (Leisnig); Albert Hugo Görner, Psarrer zu Hohnstein, als Pfarrer zu Erbisdorf mit St. Michaelis (Freiberg); Moritz Hesselbarth, Diakonu« zu ReinSdors, al» Pfarrer zu HärtenSdors (Zwickau); Ludwig Woldemar Leonhardi, Pfarrer zu Rüdigsdorf, al- Psarrer zu Blasewitz (Dresden il); Karl Gottfried Richter, DiakonuS zu Kaditz, al» Pfarrer zu Stürza - Pirna); Julius Arno Lauschke, Diakonu- zu Falkenstein, als Psarrer zu Nepperwitz (Grimma); Friedrich Max Zimmermann, Predigtamtskandidat, als Psarrer zu Lannewitz^Grimma); Karl Wilhelm Weber, HilfS- aeiftlicher zu Tanneberg, als Psarrer zu Rothschönberg (Meißen), Iuliu-Wilhelm Frommhold, Pfarrer zu Dörnthal als Psarrer zu Wittgensdorf (Chemnitz); A>min Ottokar Colditz, Psarrer zu Schönau.Neustadt, als 2. Diakonu» an der Pettikirche zu Lhemnitz (Ephoralort); Georg Johannes Seyrich, PredigtamtS- kandidat und Gymnasialobrrtehrer zu Wurden, al» DiakonuS an der Paulikirche zu Lhemnitz (Ephoralort); Paul Wilhelm König, Psarrer zu LipperSdors, als Psarrer zu Mittelsaida (Marienberg Wetriebsergebnifse der unter König!, sächsischer Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen. K ohlenverkrhr Gächs. ° d. Zwickauer Bezirke ' - Lugau-OlSn. - 7^" - - Dresdner zusammen Schlesische Steinkohlen . . . Böhmische Braunkohlen. . . Altenvurgische Braunkohlen . in den Wochen vom 11. bi» vom IS. bi» 17. Dez. 1887: 18. Dez. 1886: Wagenladungen zu SWO Lx 8S42 8701 4S 6 413t 1472 I8SS 14270 14187 1112 1172 12SS9 9811 3184 3244 Kohlen überhaupt .... Durchschnittlich jeden Tag 3II0S l 28414 4444 I 40S9 Dresdner Nachrichten vom 20 Dezember. * Aus den Verhandlungen der Ratsplenarsitzung vom 13. d. Mts. heben wir im Anschluß an die Mitteilungen des „Dresdner Anzeigers" folgende Punkte hervor: Der Rat genehmigte die Voranschläge zu den Haushaltplänen auf das Jahr 1888 für die verschiedenen Wohlthätigkelts- ar>st«lten und Stiftungen Hiernach sind bei dem Materni- hospitale 5l0oo M in Einnahme und Ausgabe, unter den letzteren 24 500 M Unterhaltungskosten für 84 Hos pitalitinnen eingestellt, bei dem Bartholomäihospitale 19050 M Einnahme, 19 041 M. Ausgabe, darunter 17 600 M. Unterhaltungskosten für 33 Hospitalftinnen, bei dem Brückenhof-Hospitalfonds 1 727 M. Einnahme, 1670 M AvSgabe, darunter 1605 M Unterhaltungskosten für 3 Hospitalitinnen, bei der v. Gille-Stiftung (1 Hos pitalitin) 982 M. Einnahme und 570 M Ausgabe, bei der Hübel-Stiftung (3 Hospitalinnen) 1979 M Einnahme und 1685M Ausgabe, bei derLaurin-Stiftung 11564M. Eizpzahme und 11 550 M Ausgabe, darunter 10 950 M. Unterhaltungskosten für 21 Hospitalitinnen, bei dem Bür gerhospitale 42 990 M Einnahme und 35 370 M. Aus gabe, wovon 17 414 M auf die Unterhaltungskosten für 41 Hospitalitinnen kommen, mithin 7620 M Überschuß, bei der GleiSbergschen Stiftung 6742 M Einnahme, 600 M Ausgabe, demnach 6142 M Überschuß, welcher zu Zwecken des Bürgerhospitale- zu verwenden ist. Bei dem Stadtwaisenhause EmnahmeuudAu«gabemitje21865M bei einem regelmäßigen TageSdestande von 50 Kindern, darunter 7 auf Rechnung deS ArmenamteS unterhaltene Zöglinge, bei der Wohlgemeinten Stiftung 18 101 M. Einnahme und Ausgabe bei einem durchschnittlichen Tagesbestande von 10 Müttern und 18 Kindern, bei dem Stadtfindelhause 25 330 M Ausgabe und 25 314 M. Einnahme, wobei der Tagesbestand auf durchschnittlich 60 Kinder angenommen worden ist — Für die Siechenhaus-Neubauten hatte der Rat auf Grund des Kostenanschlages 970 000 M. bewilligt. Die Stadtverordneten haben jedoch, obwohl sie sich mit der Aus führung der Neubauten nach den vorgelegten Plänen ein verstanden erklärten, unter dem Ersuchen um möglichste Einschränkung des Bauaufwandes durch Vereinfachung der Bauausführung nur ein Berechnungsgeld von 900 000 M. zur Verfügung gestellt. Da sich aber bei den Arbeits- und Nlaterialausschreibungen ergeben hat, daß die Ansätze des Kostenanschlages besonder« hinsichtlich der Zimmerarbeiten hinter den wirklichen Erfordernissen zurückgeblieben sind, ist deshalb mit dem Berechnunasgelde von 900 000 M nicht auszukommen, vielmehr macht sich zur Deckung des Bau aufwandes zweifellos die Bereitstellung derjenigen 70000 M erforderlich, um welche die von den Stadtverordneten aus gesprochene Bewilligung hinter dem durch den Kostenanschlag nachgewiesenen Gesamtbedarf zurückgeblieben ist. Der Rat beschließt deshalb, diese 70 000 M. noch aus der Stadt anleihe vom Jahre 1875 und, soweit diese nicht zureichen sollte, au« den Sparkaffenüberschüffen verfügbar zu machen. Bei der Forderung eines Berechnungsgeldes von 290000 M. für die Errichtung eines Jrrenbeobachtungshauses war ferner die Feststellung der Kosten vorbehalten worden, welche sich durch weitere, von den vereinigten Ausschüßen für das Hoch bauwesen und das Stadttranken Haus beantragte Baulichkeiten erforderlich machen würden. Diese Bau lichkeiten bestehen in: 1) der Aussetzung eines dritten Ober geschosses im Mütelbaue des JrrenbeobachtungsgebäudeS, 2) der Beschaffung von Vorrichtungen zum Aufschließen von 28 Stück Fenstervergitterunaen, durch welche die Zugänglich keit der Jsolirzellen des Erv- und ersten Obergeschosses von außen für den Fall ermöglicht werden sollte, daß den In sassen dieser nicht unmittelbar an den Treppen und Aus gängen gelegenen Zellen bei Feuersgefahr ein anderer Aus weg als durch das Fenster nicht übrig bleibt, 3) der Her stellung harten Fußbodenbelages in den Korridoren und Zimmern. Hierüber sind zur Erhöhurg der Brandsicherheit des Gebäudes noch veranschlagt worden die Kosten 4) der Einlegung zweier bis zum dritten Obergeschosse reichenden Feuerlöschleitungen mit 1077 M., 5) der Durchführung zweier Brandmauern bis über das Dach mit 648 M. 12 Pf., sowie in Veranlassung eines Antrages des AnstaltSarztes die Kosten 6) der Beschaffung von Kastenfenstern für die Schlaf- und Tageräume im Jrrenbeobachtunashause an Stelle der im Hauptanschlage vorgesehenen einfachen Fenster mit 9379 M Zufolge des ursprünglich nicht beabsichtigten An schlusses des Jrrenbeobachtungshauses an das Siechenhaus macht sich ferner nicht nur die Erweiterung der Anlagen für die Kocherei, sondern auch der Hquptzuleitungen für Gas und Wasser röthig. Die hierdurch erwachsenden Mehrkosten beziffern sich aus 7) 2415 M. 60 Pf. für die Kocherei anlagen und auf 8) 2950 M für dieGas- und Wasseransagen. Endlich hat sich die ursprünglich beabsichtigte Einrichtung eines Seitengebäudes im Grundstücke Löbterstraße Nr. 4 zur Toten halle für dasSiechenahus und dasJrrenbeobachtungs Hausals un- thunlich erwiesen. Vom Hochhaubureau sind deshalb Pläne für den Neubau einer den Anforderungen der Anstalt entsprechenden Leichenhalle mit Sektions-, Untersuchung«- und Aufbahrüngs- räumen und Sargbehältnis bearbeitet, auch die Baukosten mit 15 041 M. 86 Pf. veranschlagt worden. Nach Gehör der Ausschüsse für das Hochbauwesen und das Stadtkrankenhaus, welche die vorstehend bezeichneten Vorlagen eingehend geprüft haben, genehmigt der Rat die Ausführung der veranschlagten Herstellungen und bewilligt die zur Ausführung derselben erforderlichen Mittel im Gesamtbeträge von 43 981 M. 34 Pf. von der Stadtanleihe vom Jahre 1875 und, soweit diese nicht zureichen sollte, aus den Überschüssen der Spar- kaffe. * Wie alljährlich, so hat auch diesmal die Kaiser!. Ober postdirektion im Interesse des Publikums bez. zur Beschleu nigung des Neujahrbriefverkehrs die Einrichtung getroffen, daß Neujahrsbriefe oder Karten an Empfänger in Dres den, deren Bestellung am 31. Dezember nachmittags oder am 1. Januar früh erfolgen soll, bereits vom 26. Dezember ab hier zur Post geliefert werden können. Die Sendungen dürfen jedoch nicht einzeln aufaegeben werden, sondern muffen in Umschläge mit der Ausschrift: „Hierin frankirte Neujahrs briese für den Ort" gelegt sein. Die Einlieferung kann durch jeden beliebigen Briefkasten erfolgen. Gleichzeitig sei noch besonders darauf hingewiesen, daß es sich im eigenen Interesse mit Rücksicht auf den am letzten Dezember stattfindenden lebhaften Postverkehr, namentlich an den Schaltern, empfiehlt, die für die Neujahlybriefe erfpsderlichen Freimarken rc. vor diesem Zeitpunkte anzuschaffen und und daß hierzu auch an der Paketausgabestelle des Postamts (Annenstraße 7) Ge legenheit geboten ist. * Der Verein zur unentgeltlichen Verbreitung von Bibeln und christlichen Schriften, welcher seit 15 Jahren unter der unermüdlichen hingebenden Leitung des Privatus L Finger in Striesen besteht, hat in der Zeit vom 1. August 1886 bis Ende September 1887 an SchrMen und Predigten 262 629 Htsick (gkgen 152 335 Stück des Vorjahres) zur Verteilung gebracht Davon waren 235 508 Stück (meist erbauliche Wochenschriften) geAiuft, 17 603 ge schenkt. Darunter befanden sich 159 Bibeln und 2I5 neue Testamente. Auf 350 Bahnlinien werden die am Besuch des Gottesdienstes verhinderten Bahnwärter wöchentlich regelmäßig mit einer Predigt oder erbaulichen Schrift ver sorgt. Aunaberg, 18. Dezember. (Chem Tabl.) Infolge des wiederholt «»getretenen Wassermangels in gewissen Teilen der Stadt, selbst während der letzten Wintermonate, hat sich der Rat Annaberas genötigt gesehen, der Frage, wie dem städtischen Wasserwerke eine größere Menge Wasser zugeführt werden könne, wieder nahe zu treten Nach sorgfältiger Untersuchung hat man den Plan gebilligt, die im Konduppelthale (bei Königswalde) vorhandenen Quellen zu fassen und in,einM Bassin zu sammeln, von welchem au« das Wasser mittelst Pumpwerke- und einer Turbinen- anlage hinauf zu der Hauptrohrleitung an der Weipert- Annaberger Staatsbahn gehoben wird, von wo aus es unter natürlichem Druck den beiden Reservoirs unserer Stadt direkt zufließt Bereits sind auch von einem Sachverstän digen die wichtigsten Terrain- und Wassermessungen ge schehen, weiter hat auf Vorschlag der vereinigten Bau- und Forstdeputation der Rat beschlossen, die Aufnahme eines er weiterten Nivellements beipirken »u fassen, sowie bei einer MHNNttzsr Maschinenfabrik die ekMderlichcn Turbinen und Pumpwerke zu vestellen, sm übrigen.aber al« Berechnung«- geld die Summe von runv 85 000 M zu bewilligen, da man nach Lage der Sach« zur Zeit einen genauen Kosten anschlag noch nicht feststellen könne Lavdrsverratsprozek gegen Ladanne». (Schluß.) D Leipzig, 19. Dezember Heute mittag 12 Uhr erfolgte die Verkündigung de« von dem vereinigten II. und HI. Strafsenat de« Reichsgerichts gefällten Urteils, das wir bereits telegraphisch mitgeteilt habend Dasselbe lautete wegen Bestechung, Landesverrats, Beiseiteschaffung amtlich ausbewahrter Gegenstände in Konkurrenz mit Diebstahl auf 10 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Verlust der Ehren rechte; auch wurde der Betrag von 920 M. als dem Reiche verfallen erklärt. In den Entscheidungsgründen zu dem Urteil wird zunächst auf die Thätigkeit des Angeklagten von seinem En gagement in Pari« vom Herbste 1883 ab bis zuni Zcitgpnkt seiner Verhaftung hingewicsen und dabei aller der Einzel heiten gedacht, welche wir bereits in den Vorbexichten mtt- geteilt haben. Ter hohe Gerichtshof hat al» erwiesen an genommen, daß Cabannes die Verwaltung«berichte und die übrigen Verfüguimen durch Bestechung der betreffenden Per sonen sich verschafft und sich dadurch und nach dem sachver ständigen Gutachten über den Charakter der Verwaltungs- berichte rc. des Landesverrats schuldig gemacht hat Ebenso hat der hohe Gerichtshof al« zweifellos erachtet, daß Ca bannes um die Notwendigkeit, diese Berichte geheimzuhalten, wußte; seine desfallsigen Ausflüchte stellen sich al« unwahr und unbeachtlich dar, und wenn auch die VerwaltungSderichte nicht als sekrete bezeichnet wurden, so wurden sie doch als solche behandelt. Der Angeklagte hat aber auch sekrete Ver fügungen nach Paris geschickt, so z. B über die MobWe- runasarbeiten, über die Instruktion der Gendarmerie des Krei ses Schlettstadtfürden Fall einer Mobilisierung, über den Termin der Pferdeaushebuna, über die schärfere Grenzbewachung, über die Ausweisung des Obersten Vincent u. s. w. Wenn der An geklagte in dieser Beziehung die überzähligen Exemplare aus dem amtlichen Gewahrsam nahm, so machte er sich dadurch eines Vergehens nach Z 133 in Verbindung mit Z 242 des R.-St-Ges.-B. (Beiseiteschaffung amtlich ausbewahrter Gegen stände und Diebstahl) schuldig. Als Urkunden im Sinne von Z 348 des R.-St.-Ges-B hat der hohe Gerichtshof diese überzähligen Abzüge, da sie lediglich für den event. Gebrauch innerhalb der betr. Behörden bestimmt waren, nicht ansehen können (und demgemäß nur nach § 133 entschieden, —) Nach alledem hat der hohe Gerichtshof den Angeklagten der erwähnten Verbrechen bez Vergehen für schuldig erachtet und bei der Strafadmessung daraus Gewicht gelegt, daß der Angeklagte den Sr Majestät dem Kaiser geleisteten Eid der Treue auf das gröbste verletzt) daß er ferner den Drucker Claußinger zur Teilnahme an seinen Verbrechen verführt und den Botenmeister Brückner zur Verletzung seiner Dienst pflicht verleitet und so einen bisher braven und pflichtge treuen Beamten ins Unglück gestürzt und andere Beamte für seine Zwecke zu gewinnen versucht hat. Es sind daher für die Bestechung 4 Jahre Zuchthaus, für den Landesver rat 8 Jahre Zuchthaus und für die Beisciteschaffung amtlich verwahrter Gegenstände in Konkirrenz mit Diebstahl 18 Monate Gefängnis, gleich 1 Jahr Zuchthaus ausgeworfen und aus diesen Einzelstrafen 10 Jahre Zuchthaus als Ge samtstrafe gebildet, dazu dem Angeklagten di« Ehrenrechte auf 10 Jahre aberkannt und die konfiszierten 920 M al« an das Reich verfallen erachtet worden. CabanneS weinte zwar beim Anhören des Urteils, war aber sonst gefaßter als nach den Schlußanträgen der Reich«- anwaltschaft. Aus Hauöels- und GewerLeklkilcu. In der König!, sächsischen Hofbuchhandluiia von H. Burdach — Warnatz u. Ledniann — sind in der Woche vom »2 bi- l7. Dezember folgende Neuigkeiten eingcgang«n:/Da- DreSdener Hoitheater in der Gegenwart, 7M, geb. 8M, in Prachtband mit Goldschnitt t M — Grneatogilche« Taschenbuch der adeligen Häuser, s«88, 'geb. 8 M- — Herder- auSg. wählte Werte, Hrsg von B. Suphau, a.Pd., l,n» M, ». Bd 4 M. — Ernst Gellke» Bühnenalmaüäch, in. Jahrgang, 18-8, K M Fta.nckc dä» bürgerliche Gejetz. buch sür da» Königreich Sachsin nebst der G^kchträrviiuna und anderen hiermit in Bcrbiiidung stehenden Reich» und Landes gesehen, b M , in Leinen S,7v M, abdn in Halbfranz ü,2v M., —' Keller, Beiträge zur voliisschcN Thätinkttt Hcinricd Zscholke» in den Revolutlonsjahtni i?»8—1«ö!, l,40 M. — Gänser, da» Ende der Bewegung, IM— Anzengruber, Wolken und Sunn'schein, a M - Bogt/Au» dem alten Hannover, b M. — Post, afrikanische Juri-prudenz Ethno logisch-juristische Beiträge zur Kenntnis der einheimischen Rechte ÄsrilaS. 2 Teile in einem Bandt w M — Schmidt, San sibar, 4,bv M. — Soyaux, deutsche Arbeit inAfrika, — Rana- und Quartierlistr der Kaiser!, deutschen Manne für,da» "Jahr 1888, M. — Frehtag, gesammelte Werke, sr.,Lsg, I, » M. - ' Denkmäler des» klNssischen Alter- tum», SS. und 54. Lsg ü I M — Annalen des König!, sächsischen ObnlandesglrichtS zu Dresden, v Bd. Ht , pr. kplt.» 9 M. — Verhandlungen he- 7 deuischen GeoqrapheMage» zü Karlsruhe am 14, IS. und 1s. April 1887. L. Ein geradezu großaniaes und allMf'Nftnzei tes Tapisserie- geschäjt ist da- Vt» Königlichen Hoflieferanten Hesse am Alt markte; denn dasselbe besteht seit nahezu einem halben Jahr hundert in Ehren und beschäftigt gegenwäriig hier und au»- wärt» weit über lüuiend geschickte und fleißige Arbeiterinrien. In außeryreentlicher Menge und Mannigfaltigkeit werden hier Tapisseriematexialien in den besten Oualuäien und möglichst mäßigen Preisen geboten Zud^m sind vorjährige Muster in Stosst" UVV CaNtvaS-ArbeilrN, Decken u s. w. erheblich unter den -osthyprezien zum Lu-vcrkaus gestellt, da die Handlung da- mit räumen will. 88 Daß unser Dresden bezüglich seiner hervorragenden Leistungen in der Wäschebranche unter den Großstädte» Europa» einen sehr ehrenvollen Platz einnimmt und bereits seit mehreren Jähre« in erfolgreichster Weise m.l Pari», Berlin uno Wien konkurriert, ist ernt anerkannte Thatsacve Dit Firma Radldff u. Böttcher, König! Hofftestranten, Waisenhausftraße ,'v, haben fortwährend hochelegante Ausstattungen für Familien der in- und auSlLndischtn Geburt»- und Geldaristokratie auSzuiühren, pflegen aber auch die einfachsten «ufträgtüfw pünktlich und ' seht preiswert zu besorgen Zu paffenden WcihnachiSgrichenken bietet die Firma diesmal in erster Linie die denkbar größte Auswahl in Lamenschürzen von her einiachsten leim neu Lüchen- chÜrze bi» zitt hochelegantesten ses-enen Schürze, Kinderschürzen llr stdt»Afttr, Taschentücher in weiß und mit sarbigen Kanten ür Herren Damen und Kinder, farbige Piquobetteecken, Hand- gestickte Thee..«decke, Büfstucckcu, Tismiäuser rc. in schönster Ausführung, seidene unb wollei e Schlaflucken, Ciderdannen- decken rc AIS besonders beachtenswerte Neuheiten sind farbig gestreifte altdeutswe Tischdecken zu drzeninen, welche in wirklich überraschender Mannigsaltigkett und mustergiftig schön auSgesührür Arbeit geboten werden. L. Eine wahihait blendende Pracht strahlt dem Beschauer auS den neuen großen Schausinstern de- Neustlberwaaren- sabrikanten Göhler, König! Hoftiefrr itten, Ecke der Schösser- und Sporergaffe entgegen. Geschmackvoll und zugleich malerisch geordnet, je nach ihrer besonderen Bestimmung fltid die stark versilberten und teilweise auch vergoldettn Sachen in den Fen stern zur Ansicht ansgeftelli; die innere Ausstattung deS großen üvd glänzenden BrrkausSladen» aber gleicht einer süistlichen Eilberlammer und förmlich bestrickt wird man sowohl duich die Lltggnz, wie Mannigfaltigkeit der vorhandenen gegenständ«
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