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Dresdner Journal : 12.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188708129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-12
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 12.08.1887
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r zum s Mi- n der Ver- - allem engen - Bon K hrcren k Ztalien b lition t. Es ; dieser kannte, s eifrig lg des z* dieses W m nach schoben k gen in Abessi' I n wird D Würde I che dies I >. Eine I N'N und I ;s voll- I letzteren I daß er I instrebt. I .eicht in I Jetzt I wollen, I a gegen- I späteren I gen der I Lntschei- I ens an- I und die I dinand ! ngUschen M wie dem M i zu ge- V iruildtvn k r „Köln. W der. Er ft; ußerunq, A Stoilost, I ihn kei- nteil, er ft ters, er r zurück; I ulgarien, » nnng der D nbildunq I eren uni) ft t werden I c stanime I ht wenig I in über- I n Gesell- I r großen I -elsteinen. D esellschail, I n elender I rllerdinge I isch, ver- I racher.scb, I ch seiner I reurteilen. I 'ter Ver- I n Winkel I ß er sein I tur große I Alexander I rdedrücken I Abgeord- I porkömm- I sich seien I zu reizen. I > Stoiloss, I äenerischer I ihrend die I schenrechte I m Händen I nicht mit I ine Krone I »eln Ziele; I g wirklich I lands Zu- I en Schich- etallob>ekte ntsprechen, Netall sich n Zweifel, illgebrauch st, als für tens. osse. fehlte et r ihm her- elche selbst- Bewegung ! ist zwar h die Lust besondere !ust entzog eorie, wie sotographie Mach in erndl- und iigeschossen, Überganges deren Ent eschoß und a auf der in, fonderu ihren Ver« hittf wird, ML stirnmung annehmen; sonst würde er in Sophia so wohl die Russen als die Freunde Alexanders gegen sich haben. Das Endergebnis aller Erörterungen wendet daher überall seine Spitze gegen den Prinzen. Rustschuk, i l. August. Der gestrigen Konferenz des hiesigen Konsularcorps wohnte, dem „B. Tgbl." zufolge, auch der türkische in Rustschuk residierende bevollmächtigte Spezialkvmmissar Dlmitraki Efendi bei. Derselbe erklärte, er werde dem Beschluß des Konsularkorps, von einer Begrüßung des Prinzen Ferdinand von Eoburg Abstand zu nebmen, beitreten, zumal der Coburger gegen den Willen der Suzerän« macht heute den bulgarischen Boden betrete. tiolonialMitischcs. * Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg" gemeldet, daß der deutsche Agent für den Kongostaat, Frhr v. Reichl in-"Mel - degg, vom Kongo heimkehrend, an Bord des Dampfers „Mäandern" einem Fieberanfalle erlegen sei. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement deS Kultus und öffentl. Unterrichts. Angestellt wurden im II. Vierteljahre 1887 im Schulinspektlvnsbezirke XXVI. Lckwarrnberg: 228) Emil Bernhard Baum gärtel, seither Hilfslehrer in Werda, als ständiger Lehrer in Schönheide: 22S) Julius Ottomar Poller, seither ständiger Lehrer in Johanngeorgenstadt, als ständiger Lehrer und Orga nist daselbst; 230) Franz Hermann Friedrich, seither Hilfs lehrer in Markersbach, als ständiger Lehrer dajclbst; 231) Max Hugo Göthel, seither Hilfslehrer an der Bürgerschule zu Schneeberg, als ständiger Lehrer daselbst. XXVtt. Zittau: 232) Karl Emil Fährmann, seither Hilfslehrer an der II. Distriltsschule in Seifhennersdorf, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 233) Friedrich Louis Engelmann, seither ständiger Lehrer an der niedern Schule in Reichenau, als ständiger Lehrer und Organist an der evan gelischen Kirchschult daselbst; 234) Ernst Max Engler, seither Hilfslehrer in Oberseifersdorf, als ständiger Lehrer daselbst; 23b) Franz Schuster, seither Schulvikar m Königshain, als ständiger Lehrer dase.bst; 236) Johann Karl Julius Pache, seither Hilfslehrer in Neugersdorf, als ständiger Lehrer an der niedern Schule in Reichenau; 23') Bruno Max Urban, seither Hilfslehrer in Zittau, als ständiger Lehrer daselbst XXVIII. Zwickau: 23»-) Karl Friedrich Emil Zahn, seither Lehrer in Wolsersgrün, als Kirchschullehrer in Auerbach; 23S) Otto Türke, seither nichtständiger Gesanglehrer an der höhern Mädchenbürgerschule in Zwickau, als ständiger Lehrer an derselben Schute; 24») Heinrich Martin Burgkhardt, seither Lehrer in Cainsdorf, als ständiger Lehrer in Niederhohndors; 24i) Friedrich Wilhelm Richard Grundig, seither Hilfslehrer in Marienthal, als ständiger Lehrer daselbst; 2t2) Emil Otto Arndt, seither Schulvikar in Planitz und 243) Gustav Robert Schurig, seither Hilfslehrer in Planitz, als ständige Lehrer in Planitz: 24 ) Friedrich Theodor Edmund Scherzberg, seither Schulvikar in Wilkau, als ständiger Lehrer daselbst; 245) Paul Theodor Schulze, seither Hilfslehrer in Wilkau, als ständiger Lehrer daselbst; 246) Oswin Erich Lindner, seither Hilfslehrer in Friedrichsgrün, als ständiger Lehrer in Niederhaßlau; 247) Ernst Fürchtegott Pleißner, seither Lehrer in Gersdorf, als ständiger Lehrer in Pölbitz; 248) Edmund Fürchtegott Wolff, seither Hilfslehrer in Werdau, als ständiger Lehrer daselbst; iw) Ernst Reinhold Mrose, seither Hilsslehrer in Ebersbach, als ständiger Lehrer daselbst; 250) Franz Otto Reinhardt und 2bi) Hermann Emil Scholler, seither Hilfslehrer in Crimmit schau, als ständige Lehrer daselbst; 252) Edmund Henßge, seither Organist in Falkenstein, als Kantor in Crimmitschau; 253) Gustav Bernhard Tröger, seither Hilsslehrer in Crim mitschau, als ständiger Lehrer in Cainsdorf; 254) Franz Krätzel, seither Hilfslehrer in Trünzig, als ständiger Lehrer in Wolsersgrün; 25b) Gustav Adolf Hermann Bathen, seither Airchschullrhrer in Sachsgrün, als Kirchschullehrer in Trünzig; 256) Richard Hugo Preußer, 257) Gustav Adolf Mitzscher lich, 258) Karl Oswald Weißbach uns 258) Moritz Richard Goll, seither Hilfslehrer in Zwickau, als ständige Lehrer daselbst; 260) Bruno Richard Hauenstein, seither Hilfslehrer in Wer- dan, als ständiger Lehrer daselbst. Dresdner Nachrichten vom 12. August. In öffentlicher Sitzung entschied heute der Bezirks ausschuß der König!. Amtshauptmannschaft Dresden Altstadt in einer Verwaltungsstreitigkeit des Ortsarmen- verbandeS Deuben gegen den Ortsarmenverband Unterweißig, daß letzterer den Anspruch des ersteren teilweise zu erstatten verbunden sei, und daß die Kosten des Verfahrens von den streitenden Parteien zu gleichen Teilen zu tragen seien. Auf einen Rekurs der verw. Zindel in Tharand, betreffend deren Einschätzung zu den Gemeindeanlagen, wurde dahin erkannt, daß die Rekurrentin ihre Angaben noch durch Hand schlag an Cidesstatt zu erhärten habe Vor definitiver Ent scheidung auf das gleiche Rechtsmittel des PrivatuS Barth in Löbtau, ebenfalls Gemeindeleistungen betreffend, wurden noch weitere Erörterungen in der wache anzustellen be- SSsV» schloffen Zur Gewährung von Unterstützungen aus Staats mitteln sollen die Volksbibliothelen zu Tharand, Rabenau, Potschappel, Plauen, Deuben und Löbtau in Vorschlag ge bracht werden Ein Beschluß des Gemeinderats zu Lockwitz, die Art der Verkündigung allgemeiner Anordnungen in Ge meinde- und ortspolizei sichen Angelegenheiten betreffend, wurde bedingungsweise genehmigt und zur Einziehung des sogenannten Lenhenweges in den Fluren Brießniy und Omsewitz die Genehmigung in der Voraussetzung erteilt, daß dieser Weg auch künftig als öffentlicher Fußweg bei behalten wird. Tie übrigen Gegenstände der Tagesordnung betrafen Gesuche in gewerblichen Angelegenheiten, namentlich Schlächtereianlagen und Schanksachen. AuS dem Polizeiberichte. Gestern hat wieder ein Unbekannter, der als Untermieter ohne jede Legitimation in eine Wohnung in Neustadt ausgenommen worden war, seinem Ouartiergeber eine silberne Eylinderuhr mit Kette gestohlen. Der Mensch hatte sich sogleich bei seinem Eintreffen Tinte, Papier und eine Feder geben lassen, angeblich um einen Brief an seine bisherige Wirtin, eine Frau Reich in der Reichsstraße, zu schreiben und wenige Minuten des Allein seins zu Ausführung des Diebstahls benutzt. Alle seine Angaben über seinen Arbeitgeber und sonstige Verhältnisse haben sich als erlogen erwiesen. — Vor einigen Tagen hat in Friedrichstadt der Kutscher eines Lastgeschirreo einen anderen vor ihm herfahrenden Tranüportwagen ausstcchen wollen. Der Führer des letzteren hat dies zu verhindern ge sucht, ist auf die linke Straßenseite gefahren und hat da durch einen Zusammenstoß beider Fuhrwerke veranlaßt. Da durch ist der eine Kutscher vom Wagen geschleudert und ver letzt worden, während am Wagen des anderen die Deichsel abbrach, das Pferd stürzte und sich beschädigte. — Neuersich ist in der Person eines 11 Jahre alten Knaben der Urheber mehrerer in einer hiesigen Elbbadeanstalt vorgekommener Diebstähle ermittelt worden Es wurden bei ihm 4 Porte monnaies, I Taschenmesser und eine Kinderuhr vorgefunden. VV. Das Preisrichterkollegium, unter Vorsitz des Hrn.Stadtrats Teucher, der Internationalen Bäckerei- rc. Ausstellung wird bestehen aus Herren aus: Berlin, Stutt gart, Rietz, Ehemnitz, Braunschweig, Pulsnitz, "Nürnberg, Döhlen, Augsburg, Hannover, Nickern, Greiz, Wien, Amster dam und Dresden. Ausstellungspreise (Komiteepreise) werden in Gestalt von Preismünzen verliehen und zwar 10 Stück in Gold, 60 in Silber, 90 in Bronze. Die Königl. Sächs. Staatsregierung hat 20 silberne Medaillen als Staats preise bewilligt, von freundlich gesinnten Gebern wurden bedeutende Ehrenpreise gestiftet. Die hauptsächlichsten dieser Ehrenpreise sind: von Hrn. Heiner, Wien, 1 silberner Pokal, von der Dresdner Aktienmühlengesellschaft 1 Tafelaufsatz und 2 Silberschalen, von Hrn. Lämmel, Ehemnitz 1 Weck uhr, von Hrn. Bienert, Plauen bei Dresden 1 große Stand uhr, 2 silberne Kandelaber, 1 Ölgemälde, von Hrn. Schöner, Wurzen 1 Silberbesleck für 12 Personen, 1 Kaffeeservice von Meißner Porzellan, von der Bäckerinnung zu Freiberg i. S. 1 Bowlenservice, von der Bäckerinnung zu Zwickau 1 Pokal, von der ältesten Dresdner Mehlhandlung von H. H. Köhler I kostbare Bowle und 1 prächtiger Photographie- ständer, von Hrn. Hamann 1 Porzcllankreuz, von Hrn. Engelbrecht 500 M., von Hrn. Aug. Hofmann 1 Kaffee service, von Hrn. Lapp, München 1 Rauchservice, von Hrn. Börner I Kassette, von der Bäckerinnung zu Hamburg 1 Pokal, von Hrn. Köjitz, Giani 1 Brockhaus Konversationslexikon, von Hrn. Zscheile 2 Kandelaber, von Hrn Berner I silberne Schale, sowie von der Dresdner Bäckerinnung bedeutende Spenden zum Ankäufe von Ehrenpreisen. Die Gabenauf stellung erfolgt innerhalb des Entrees der Ausstellungshalle. Der Wohnungsausschuß unter Vorsitz des Hrn. Bäcker meister Mertig hat für Hotel- und Privatquartiere hinläng lich Sorge getragen, um die ankommenden Fremden auf zunehmen. — ^V. Um die zum VII. Zentral-Bäckertage nach Dres den kommenden Kollegen in gebührender Weise zu empfangen, sind mehrere hiesige Bäcker bemüht gewesen, ihren Häusern ein angenehmes Äußeres zu verschaffen. Einer vollständigen Neugestaltung wurde u. a. das nahe dem Königl. Rcsidenz- schlosse Schloßstraße "Nr. 19 (alte Nr. 12) gelegene alt renommierte Kaffee, Konditorei und Bäckerei des Hrn. Gust. Adam, Hofmundbücker Sr. Majestät des Königs und Sr. Königl Hoheit des Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, unterzogen. Ein geschmackvoller Ladenvorbau, mit Gold- und Preismünzen verzierte Firmenschilder und in Steinfarbe gehaltener Olanstrich geben dem Hause schon von außen einen freundlichen ansehnlichen Anblick, während der Laden mit daranstoßender Konditorei gleichfalls durch kostbare Tapeten, schöne Wand- und Deckengemälde geschnitzte Stühle, Sofas rc. zu einem recht angenehmen Aufenthalte eingerichtet wurde. Die schmackhaften Konditorei- und Bückereiwaren der Adamschen Bückerei sind allerioärtS hinreichend rühmlichst bekannt. * Das Programm des 7. VerbandstageS des Zentralver bandes deutscher Bäckerinnungcn „Germania" und der Jn- nationalenBäckereiauSstellung lautet wie folgt: Sonn abend den 13. August: mittags 12 Uhr feierliche Eröffnung der Ausstellung durch Se. Majestüt den König; nachmittags 4 Uhr Sitzung des Zentralvorstandes des Germamaverban des im Jagdzimmer der Großen Wirtschaft des Königl. Großen Gartens. Sonntag den 14. August abends 6 Uhr: Offizielle Begrüßung der Abgeordneten des deutschen Bäcker- kongresses und der Festgäste im Königl. Belvedöre durch Hm. Bürgermeister Bönisch. Montag den 15. August: vor mittags 10 Uhr Eröffnung de« Zentralverbandstages im großen Saale des „Tivoli"; nachmittags 5 Uhr großes Vokal- und Jnstmmentalkonzert mit Illumination auf dem Festplatz Dienstag den 16 August: vormittags 10 Uhr Fortsetzung und Schluß der Verhandlungen des Verbands tages im „Tivoli": nachmittags 4 Uhr Festmahl in der Re stauration des Festplatzes. Mittwoch den 17. August vor mittags 10 Uhr Dampfschiffahrt nach der sächsischen Schweiz zum Besuch der Bastei, gemeinschaftliches Mittagsmahl da selbst. Auf dem AuSstellungsplatze finden während der Ausstellung täglich zwei große Konzerte statt. 8 8 Wer während der Bäckereiausstellung die in der Großen Wirtschaft tagtäglich stattfindenden Konzerte mit "Muße genießen will, suche die idyllisch gelegene Terrasse von „Hofgärtners" auf, zu welcher bekanntlich ein uralter, bereits im Jahre 4676 angelegter Laubengang von Korne- liuskirschen führt Dem Menschengewühle vollständig ent rückt, aber doch so nahe dem Konzertgarten, daß uns kein Ton der "Musik entgeht, sitzt sich's hier unter dichtem Laub dach doppelt angenehm. Da nicht nur die meisten der hier her kommenden Fremden, sondern thatsächlich selbst viele Dresdner von diesem herrlichen Fleckchen Erde, das der im Jahre 1817 als Hofgärtner des Großen Gartens angestellte Ehristian Mieth bepflanzt und gepflegt hat, nichts wissen, so sei auf dasselbe hierdurch aufmerksam gemacht, w»e denn überhaupt das Restaurant ,Lum Hofgärtner"' allen Jenen als Erholungsstätte zu empfehlen ist, denen schlichte, an heimelnde Einfachheit über giänzende Ausstattung geht. bi Tas Bestreben der Aeronauten, das Luftschiff lenkbar zu machen, wurde bis zu der Zeit, da die beiden französischen Kapitäne Renard und Krebs einen neu konstruierten Bal lon erfunden hatten und damit zum ersten Male am 9. August 1884 von Meudon bei Paris aufgefahren waren, mit großen Zweifeln betrachtet, allein wenn auch nach dem heutigen Stande der Luftschiffahrt die beregte Frage noch nicht als vollkommen gelöst angesehen werden kann, so ist doch immerhin ein bedeutender Fortschritt ersichtlich und es dürfte vielleicht nicht mehr lange dauern, bis das erstrebte Ziel thatsächlich voll und ganz erreicht ist. Als ein großer Schritt zur Vervollkommnung ist zunächst die Thatsäche an zusehen, daß statt der ursprünglich runden Form des Ballons jetzt eine mehr lang gestreckte, man könnte sagen „zigarren ähnliche Form" Anwendung findet, wodurch dem Ballon das Durchschneiden der Lust ganz bedeutend erleichtert wird. Diese neue eigenartige Gestalt des Ballons wurde sowohl von den genannten französischen Kapitänen, als von vr. Wölfert eingeführt und von Letzterem am 21. Mai 1883 in Berlin erprobt, und es sollen sich bis jetzt alle von den Genannten gebauten Ballons durchaus praktisch bewährt haben. Die längliche Form des Luftschiffes selbst ist an und für sich nichts "Neues, wohl aber die Art der Befestigung der Gondel unterhalb des Ballons, wie sie I)r. Wölfert eingeführt hat Derselbe weilt seit mehreren Tagen hier in Dresden und beabsichtigt, am nächsten Sonntag nachmittags 6 Uhr mit einem vollständig neu hergestellten Ballon von der -Lchanze des Waldschlößchens aus eine Auffahrt. Das neue Fahrzeug, welches aus chinesischer, mit Paragummi ge dichteter Seide besteht, ist 16,» m lang und der Durchmesser beträgt an der weitesten Stelle nur 4,-> m. Der Inhalt stellt sich auf 172 edm und die Füllung mit Wasserstoffgas erfolgt mittelst eines nach Angaben des Hrn. Prof. Hempel hier konstruierten, von der Firma Echarti u. Anders, Kleine Plauensche Gasse, hergestellten großen WasterstoffgaSappa- rates. Der Ballon selbst wiegt nur 25 kg, seine Trag fähigkeit dagegen beziffert auf 200 kg, während das eigen artig konstruierte, den Ballon vollständig umschließende Netz ein Gewicht von 7,5 kg hat. Zum Fortbewegen des Luft schiffes in vertikaler und horizontaler Richtung dienen zwei Schiffsschrauben, von denen die eine sich unter der Gondel, die andere aber an ihrer vorderen Seite unmittelbar unter dem Ballon befindet. Beide Schrauben werden mittelst einer Handkurbel in Bewegung gesetzt und vollsühren 250 Um drehungen in der Minute. Bei dieser Tourenzahl bewegt sich der Ballon etwa 3 bis 4 m pro Sekunde, ruhige Witte rung vorausgesetzt, nach jeder beliebigen Richtung vor- und rückwärts, auf- und abwärts. Tie Gondel ist fest und innig mit dem Ballon verbunden und ist es einzig und allein dieser Umstand, der, sobald die Größe des Ballons mit der Leist ungsfähigkeit der Luftschraube im richtigen Verhältnis steht, die Lenkbarkeit ermöglicht. Schließlich sei noch bemerkt, daß das Gewicht des Forbewegungsapparates 30 kg betrügt. * Hr. Rittmeister a. D. v. Clauson-Kaas versendet soeben einen sehr eingehenden Jahresbericht über die Industrie schulen der sächsischen Schweiz für das Jahr 1886. Wir entnehmen vorläufig dem mit großem Fleiße zusammen- gestellten Schriftstücke, dem zur Erläuterung noch mehrere Beilagen beigesügt sind, folgende Thatsachen: In der Zeit vom Januar bis Ostern des Berichtsjahres waren 4 Schnitz schulen (Pirna, Schandau, Schmilka und Postelwitz), 6 Frauenerwerbs- und Industrieschulen (Pirna, Wehlen, Schandau, Hermsdorf, Hohnstein und Hinterhermsdorf), 2 Grünkorbslechtschulen (Struppen und Hosterwitz), 16 Kinder- da» gelingt durch Einschaltung des Töplerschen Schlierenapparates zwischen Geschoß und photo graphischen Apparat. Dieser >864 bekannt gegebene Schlierenapparat ist also der wesentliche Teil der ganzen Verjuchsanordnung: und wir machen unsere Leser auf jene für das Milrtärwesen so interessanten und vielversprechenden Versuche um so lieber auf merksam, als durch sie die stille Gelehrtenarbeit eine» Mannes unerwartete praktische Verwendung ge funden hat, die seit langer Zeit als eine Zierde unierer technischen Hochschule in Dresden wirkt Der jetzige geh. Lofrat Prof. I)r. Töpler hat den Apparat, den er ursprünglich zu dem Zwecke erdacht hatte, um dem Optiker bei der Herstellung guter Objektive zu dienen und ihm die Dichtigkeitsfehler, die Schlier n, der zu verwendenden Glasstücke zu verraten, bereits 1861 zu solcher Vervollkommnung gebracht, daß er ihn für niannichfache rein wissenschaftliche Zwecke verwenden, besonders auch Dichtigkeitsänderungen der Lust, z. B. Schallwellen, durch ihn sichtbar machen konnte. Durch die Anwendung dieser Töplerschen Me thode ist eS nun gelungen, die Verdichtungswelle, die jedes Geschoß gleichsam vor sich hinschlebt, sichtbar zu machen, ebenso die Verdünnungsmelle, die vom Ge- schoßboden auSgeht, und die Wirbelbewegungen hinter diesem. Das photographische Bild erinnert lebhaft gn den Anblick, den die Oberfläche deS Wassers bietet, über das ein Schiff hinfährt — Diese Versuche, die unseres Wissens in Fiume und auch an deutschen Plätzen fortgesetzt werden, versprechen noch viele wich tige Aufklärungen über die t emetisch wie praktisch so hochbedeutsame Frage der Bewegung des fliegenden Geschosses. l)r. G. Helm. Dit Lutvgraphensammlung »e« Berliner Hohen- ^ollern-Ruse««». Das Hohenzollern-Museum in Berlin repräsentiert eine recht beachtenswerte Auto graphensammlung, deren Wert und Jntercsse außer ordentlich dadurch erhöht wird, daß sich fast von jedem der zahlreichen Ahnen aus drin Geschlecht der Hohen- zollern handschriftliche Mitteilungen vorsinden, dm über Wesen und Denkweise ihre» Verfassers manchen in teressanten Ausschluß geben. In dem ersten großen Saal, der Abteilung Kaiser Wilhelms, bemerkt man unter der Fülle der dort ausgestellten Objekte eine Glückwunichadresse des Enkels unseres Kauers, des Prinzen Wilhelm, welche ei in seinem 8. Jahre seinem kaiserlichen Großvater zum Geburtstag, den 22. März 1867, darbrachte; ebenso sind in der nächsten Abteilung die Jugendschristen König Friedrich Wilhelms IV. enthalten, seine Einnahme- nnd Ausgabebücher von 1806 und 1807 und Vorschriften zu tun ersten Briefen an feine Mutter, die Königin Luise. Die Zettel, welche den Andenken an die Königin im so genannten Lttisenzimmer angeheftet sind, weisen eigen händige Schriftzüge des Kaisers, viele von der Hand des Kronprinzen aus; man lese die Briese der Königin Luise und die Notizen, welche sie am Tage ihrer Kon firmation in ihr Gebetbuch geschrieben, oder aber die Notizen der Königin Friederike Luise, Gemahlin König Friedrich Wilhelms II, welche in Form einer schematischen Aufstellung genau Buch da rüber geführt hat, wie ost jährlich im Schloß Monbijou großes oder kleines „Reinmachen" sein muß, auch der Lohn der Scheuerfrauen ist aufs Genaueste dabei vermerkt. Friedrichs des Großen erste Schreib- übungen find hier vorhanden; sie stammen a-S dem Jahre 1719, er war also 7H Jahre alt. Ihr Inhalt besteht aus Bibelstellen, die der junge Prinz wahr scheinlich nach dem Aufschreiben auswendig lernen mußte, mit Ausnahme der französischen Schreibübung, die aus irgend einer Ethik entlehnt zu fein jfchemt. Ein eigenhändiger Brief Friedrichs des Großen an seinen Jugendfreund v. Suhm — kursächsischen Ge sandten in St. Petersburg — der den Kronprinzen in die Wölfische Philosophie eingeführt hatte und an den der König einst das Wort schrieb: „Der Gedanke allein an Ihren Tod ist mir ein Beweis für die Un sterblichkeit der Seele", wird hier aufbewahrt, ebenso ein französischer Bries, welcher die bekannte Lobrede des Königs auf den früheren französischen Feldarzt de la Metrie behandelt. In eine vom Kronprinzen dem Hohenzvllernmuseum überwiesene Bibel vom Jahre 1719 hat die Prinzessin von Braunschweig, später Gemahlin König Friedrichs des Großen, geschrieben, daß sie im Jahre 1730, also 2 Jahre vor ihrer Verheiratung, mit d m Kronprinzen von Preußen ihr Glaubensbekenntnis abgelegt habe und darauf zur heiligen Kommunion gegangen sei; dagegen enthält ein bei der Bibel befindlicher Kalender der Königin vom Jahre 1755 Aufzeichnungen über die Gewinne und Verluste beini fast täglichen Spiele. Erstere zeigen, daß die hohe Frau beim Spiel nicht sehr vom Glück begünstigt war. Die Rückseiten der Blätter dieses Kalenders enthalten Notizen über die von der Königin an Arme verteilten reichen Unter stützungen Unter den Nachlaßpapieren König Fried rich Wilhelms I. befinden sich Schriftstücke, die für die internen Angelegenheiten des Hohenzollernhauses nicht ohne Interesse sein dürftcn. Das eine von der Hand des Königs ist der Generalkassenetat pro Juni 1714, er ermöglicht einen Übeiblick über dessen Ein nahmen und Ausgaben. Das zweite Schriftstück ent hält den Etat des siebenjähtigen Prinzen Friedrich — Friedrich» d. Gr. — vom Monat Dezember 1719. Dir jährliche Einnahme dieses jungen Prinzen betrua: 480 Thaler, auSgegeben waren nach der Spezialberech nung 8?2 Thal«, somit erspart 108 Thaler. Di» flechtschulen (Pirna, Hosterwitz, Pillnitz, Niederpoyritz, Rott werndorf, Ober- und Unterlohmen, Stadt Wehlen, Dorf Wehlen, Schandau, Altendorf, Osttau, Hermsdorf, Rosen thal, Langenhennersdorf, Hohnstein und Cunnersdorf), in Thätigkeit In der Zeit von Ostern bis »um Herbst (Sommer ferien zum Teil abgerechnet) wurde der Unterricht fortgesetzt in 2 Schnitzschulen (Pirna und Schandau), 2 bez 3 Frauen erwerbs- und Industrieschulen (Pirna und Wehlen, sowie in einem besonderen Kursus in Hinterhermsdorf), 2 bez. 5 Kin- derflechtschulen (Pirna, Schandau und zum Teil in Alten dorf, Langenhennersdorf und Hohnstein). In der Zeit vom Herbst bis Ende Dezember endlich waren 3 Schnitzschulen (Pirna, Schandau und Schmilka), 5 Frauenerwerbs- und Industrieschulen (Pirna, Stadt Wehlen, Schandau, Herms dorf und Hohnstein), 9 Kinderflechtschulen (Pirna, Hosterwitz, Pillnitz, Niederpoyritz, Stadt Wehlen, Dorf Wehlen, Schan dau, Altendorf und Hohnstein) und 1 Grünkorbflechtschule (Struppen) wirksam. Provinzialnachrichteu. / Plauen, 11. August. Gestern wurde hier die Diö- cesanversammlung, verbunden mit einem Gustav-Adolf- Feste, für die Ephorie Plauen abgehalten. Hr. Archidiakonus Lischke - Dresden hielt die Festprevigt. In der Diöcesanver- sammlung berichtete Superintendent Landmann über die kirch lichen Zustände in der Ephorie im Jahre 1886. Danach sind 9 Katholiken und 2 Dissidenten zur evangelisch-lutherischen Kirche übergetreten, während 13 Personen zu den Dissi denten übertraten. Der Kirchenbesuch ist bezüglich der Zahl der gleiche geblieben Die Zahl der Kommunikanten ist um einige Hundert gestiegen. Es kommunizierten 40 db der Kirchengemeindeglieder. Trau- und Taufverweige rungen gehören zu den Seltenheiten. Der sittliche Zustand in der Ephorie ist nicht schlechter aber auch nicht bester ge worden. Die Kiage über übergroße Genußsucht und über Sonntagsentheiligung muß immer wieder erhoben werden. Die Sittlichkeitsvergehen nehmen zu. Darauf gab Pastor Vieweg-Kloschwitz einen Überblick über die Geschichte des Vereins Während des 15jährigen Bestehens desselben sind 13 839 M. 36 Pf. zu Vereinszwecken verwendet worden. In 9 Einzelbildern bot ferner der Referent einen Einblick in die kirchlichen Verhältnisse von Gemeinden in der Diaspora. Im weitern Verlaufe der Versammlung wurde beschlossen: 1) Die Neubildung des Zweiavereins Plauen i. V. mit An schluß aller Gemeinden der Ephorie (Reichenbach soll jedoch selbständiger Verein bleiben). 2) Gründung eines Frauen vereins. 3) Feier von Jahresfesten mit Ortswechsel. 4) Ver öffentlichung von belehrenden Referaten in dem „Vogtl. An zeiger" über Vereinsangelegenbeiten. 5) Verteilung von Flug schriften des Vereins an die Mitglieder desselben. Die Kir chenkollekte im Bettage von 210 M. wurde zu an einen emeritierten Pfarrer in Böhmisch-Rotwaster, zu an einen Lehrer in Galizien und auf warme Befürwortung feiten des Hrn. Archidiakonus Lischke zu an die Gemeinde Mitter bach in Steyermark zu verteilen beschlosten. Der Festgottes dienst und die Versammlung waren recht gut besucht. v Reichenbach i. V., 11 August. Ein lebhaftes Treiben entwickelte sich heute nachmittags auf hiesigem Bahnhofe. Die Teilnehmer an dem sächsischen Kriegerextrazuge trafen mit allen fahrplanmäßigen Zügen in großer Anzahl hier ein, empfangen von einem bis zur Weiterfahrt konzer tierenden Musikchor, welches der hiesige Militärverein gestellt hatte Von hier aus fuhren 290 Personen II. und 500 Personen III. Kl. nach Hof, wo eine weitere Anzahl Teil nehmer der Ankunft des Extrazugs harrt. Gegen ^5 Uhr ging derselbe ab, unter den brausenden Hochrufen des zahl reichen auf dem Bahnhofe versammelten Publikum». Vermischtes. * Ein grauenhaftes Unglück hat sich infolge eine» sträflichen Leichtsinns eines Kapitäns am 10. Juli, abends, in der Jamaikabai, an der Ostküste von Long-Island er eignet. An dem genannten Tage machte eine Gesellschaft Brooklyner Familien, etwa 60 bis 70 Köpfe zählend, einen Ausflug auf verschiedenen Segel-Jachten nach einer kleinen Insel am Ausgang der Bai. In bester Stimmung wurde abends gegen 6 Uhr die Rückfahrt angetreten Da zur Zeit eine ziemlich starke Gegenbrise wehte und die Boote lavieren mußten, wurden die Frauen und Kinder auf die größte und sicherste "Jacht, die „Mystery", gebracht, während die Männer auf der Jacht „Christina" und verschiedenen kleineren Segel booten die Heimkehr antraten. Die „Mystery", war an fangs voraus, aber ohne daß der Kapitän der „Christina" es beabsichtigt hatte, kam sein Schiff in eine solche Position, daß es die „Mystery" überflügelte, was den Kapitän der „Mystery" einen gewissen Hendrickson, so ärgerte, daß er trotz der sehr steifen Brise alle Segel beisetzte und infolge dessen denn auch im raschen Fluge an der „Christina" vorbeisauste; lachend und jubelnd schwenkten die Frauen und jungen Mädchen auf der „"Mystery" ihre Taschentücher, als sie bei ihren Männern auf der „Christina" vorbeifuhren. Aber wesiige Niinuten später erfaßte ein unvermutet starker Wind stoß die vollen Segel der „Mystery", und ehe der erschrockene Kapitän Zeit fand, die Segel einzureffen, war das Ünglück Decharge, welche der König eigenhändig der Kassen verwaltung erteilte, heißt wörtlich: „Mit diese Rech nungen bin zufrieden und soll hiemit quittieret sehn, aber zukünftig, wenn meine Laquaien, Kutscher, Reit- Knechte, Fritz auffwarten sollen sie nichts davor be kommen, denn ich sie davor bezahle, denn Fritz und ich ist einerley; sonsten bin mit allen zufrieden von die guhte Haußhaltung! Berlin, den 4. Januar 1720. Friedrich Wilhelm." — Man lese ferner von der Hand König Friedrichs I.: „Ein Morgen und König lich Gebeht, So Ich als König zu Königsberg selbst gemachet habe nach Vollendeter Krönung", oder da» kräftige und doch so demüthige „Gebet" des Großen Kurfürsten nach der Schlacht bei Fehrbellin." * Die Berliner akademische Kunstausstellung hat unter den glücklichsten Auspicien begonnen. Am Tage der Eröffnung war die Ausstellung von acht tausend zahlenden Personen — Besitzer von Saison karten nicht eingerechnet — besucht uud in der ver flossenen Woche hielt sich der Besuch auf einer diesem Anfang entsprechenden Höhe. In den Vormittags stunden finden die Kunstfreunde Gelegenheit zu ruhiger und eingehender Betrachtung der Gemälde und Bild werke; bereits am Nachmittag beginnt ein reger Ver kehr, der immer mehr anwächst, bis schließlich am Abend daS Publikum in dichtem, lebhaftem Gewoge durch die elektrisch ei leuchteten Ausstellungsräume strömt Am vergangenen Sonntag war der Besuch der Kunstausstellung ein bedeutend lebhafterer als am Tage der Eröffnung. Gegen zwanzigtauiend Personen besichtigten die Kunstwerke im Landesausstellung-Palast und brrrveilten litt Parke.
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