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Dresdner Journal : 16.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188708162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-16
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 16.08.1887
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1887 Dienstag, de« 16. August, abends V188 Dres-nerInumal Nichtamtlicher Leit Geographische Wachrichten. icllt, «esatz ,1. :k Feuilleton Der allgemeine deutsche Sprachverein, » »er- ht in a»—ä« U«ioU« tritt ko«^ »»6 8t»mp»l,v»eU»z- Uivru. NUlrUot»! .... »8 ^MUrUvU: 4 tt»rte bv?f. Hoillworv: IO kl. M n- ht n- S» n, in er o, !N er n, u- m, n, ür te- und spielte leise mit seinem dichten Haar. Die halbau-gepackten Koffer, deren Inhalt ^»««nckt^nnssUUedUIlr», r ptlr ävn k»oin einer eeipnttenen Leila Ueiner Sedriit 20 ?k. vntor „Lul^eonnät" äi« Leit« ö0 kf. Lei Ubellen- ooli Likern^t» «ntepr. XokioiNnz. Lruedeloen r IRGliot» mit ^n«u»t»ll»s äer 8onn- nn<1 keiartn^e »denä,. k>rn«prvok ^nooUIueo: lir. 129L. Für di« Gesamtlei lang verantmonlich: Dtto Banck, Professor der Litteralur- und Kunstgeschichte. Lagesgeschichte. Dresden, 16. August. Der Königl. Bundes bevollmächtigte, außerordentlicher Gesandter Graf v. Hohenthal und Bergen in Berlin hat einen chm verwilligten zweimonatigen Urlaub angetreten. Für die Zeit seiner Abwesenheit von Berlin ist die Füh rung der Geschäfte der dortigen Gesandtschaft dem GefandtfchaftSattachs Assessor v. Salza und Lichtenau als interimistischem Geschäftsträger übertragen worden. * Berlin, 15. August Se. Majestät der Kaiser U» «- Xr Xr -n tu» «n «r. die Ln, «n. di chte br- M. tl» lach neu mel mch laar M M. zu- men «ine igrn eng. > dui Iner bi- ge- t 8ö lsern «der, rima loche ziehung der vorgelegten Verträge. Brennereien, welche 80 Proz. des der Kontingentierung zu Grunde liegen den MaischsteuerquantumS repräsentieren, müssen bin- hat auf Schloß Babelsberg seine altgewohnte Lebens- Kietz )reS- Frl. r L. nna, !den- Hrn. )res- vr. erter atme nrich Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- nehmigen geruht, daß der Betriebs-Oberingenieur bei der StaatSeisenbahn-Verwaltung Friedrich Theodor Peters das von Sr. Königlichen Hoheit dem Groß- Herzoge von Sachsen-Weimar ihm verliehene Ritter kreuz I. Abtheilung des HauSordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annehme und trage. Dresden, 16. August. Eine Branntweingenossenschaft. Der Vorstand und Ausschuß des Vereins der Epiritusfabrikanten versendet soeben folgenden Aufruf: „Die großen Spiritusbestände an den HandelS- vlätzen, der sich schon jetzt fühlbar zurückziehende Kon sum, der stockende Export, der niedrige Preisstand, ,La, Mama, ich habe gelitten — um AdelenS willen, die so ungern vom Äben schied — und der ich das Glück nicht geben konnte, welches sie, wie ich lnder zu spät erkannte, in so reichem Maße verdiente." „Sie liebte Dich, Gregor, und war glücklich in Deiner Nähe!" Gregor ging mit großen Schritten im Zimmer auf und nieder, seine Gedanken wühlten offenbar in Loo»llü«o»»r ck« v«rU» - VI« - Lsixii, I—1 Urssl»» kr»U - l^tpitU - ». H.Ato««,' Lonäo» - N«rU» - X. : Da«ö« F Oo./ ««»U»: 0»rUt>: tt. AtUkkee» Liu»»^«r: 0 U»U« ». - : /. LaeoL F 6». S«r»u»»»d»r r «voi^l. krpxtttton ä«, vi«<1o«r Vrsxivll, Lvill^srstr. >0. t«ro,pr«cb -Xr»»cittu«: ltr. 129b Lelia Nubieu. «»« H. Keller-Jordau (Fvrtsetz^.) „Nach seiner Nichte, nicht nach dem meinen?" fragte Lelia leise. — „Er ist wieder bei ihr, Frau Rubien, befremdet eS Sie, daß er diejenige vergessen möchte, die Ursache hat, seine Frau am tiefsten zu verachten?" Lelia antwortete nicht — und blieb für den Rest de« Abends schweiasam Später war sie einmal im Begriff, vr. Lassen «ach seiner Meinung über den besagten Aufsatz und über den vermutlichen Verfasser zu fragen, worauf sie sich eigentlich schon den ganzen Tag gefreut hatte, aber das Wort erstarb auf ihren Lippen. Sie verfenkte sich nach und nach so in ihre eigenen Gedanken, daß das Geplauder der beiden Anderen nur noch wie sinnloser Schall ihr Ohr berührte und al» vr. Lasten sich erhob, konnte sie sich keine Rechenschaft darüber ablegen, wie viel Zeit während seiner An wesenheit verronnen sein mochte. * Einige Monate später saß an dem weitgeöffneten Balkon eines stattlichen Hauses in der Straße Sa. Lucia in Neapel ein junger Mann und sah hinaus über da« Meer. Die Luft war weich und erquickend erfüllt jeden von uns für die mit dem 1. Oktober unter dem neuen Branntweinsteuergesetz beginnende Campagne mit ernster Sorge. Das neue Gesctz stellt den Brennereitreibenden manche Vorteile in Aussicht niemand weiß aber, wie weit sie uns zu gute kommen werden, und ob sie nicht alle durch den Niedergang der Preise verschlungen werden. Wiederholt sind an uns Erwägungen herangetre ten, ob eS nicht möglich sei, auf dem im Vorjabre beschrittenen Wege oder durch genossenschaftliche Bil dungen der drohenden Kalamität entgegenzutreten — aber allen diesen Bestrebungen fehlt die sichere, von Risiken freie geschäftliche Basis, welche allein vertrauen erweckend ist und allein die gesamten Brennereiinhabcr zu gemeinsamem Vorgehen bewegen kann. Wir sind deshalb mit einem Konsortium erster deutscher Bank firmen in Verbindung getreten, behufs Gründung einer Aktiengesellschaft für Spiritusverwertung, welche ein Aktienkapital von mindestens 30 Millionen Mark haben foll. Aus den Verhandlungen ist der (in der Beilage der heutigen Nr des DreSdn. Journ. abge druckte D. Red.) Vertragsentwurf hervorgegangen, welcher über alles Auskunft giebt. Wir haben die Grundlagen der Gesellschaft, insbesondere die mit den Brennereibesitzern zu schließenden Verträge, bei deren Abfassung Vertrauensmänner des Brennereigewerbes mitgewirkt haben, gewissenhaft und ausführlich ge prüft und kommen zu der Überzeugung, daß der Ge schäftsabschluß, welcher dem einzelnen von der Gesell schaft angeboren wird, nach jeder Richtung hin für den Brennereiinhaber Vorteile und genügende Sicher heit biete. Die Vorteile sehen wir in folgendem: 1) Dem vrennereiinhaber wird für seine, den Inlands bedarf nicht übersteigende Spiritusproduktion ein fester Preis von b0 M geboten. 2) Auf dasjenige Quantum, welches als mit 0,K0 M. zu versteuern jeder Brennerei zusällt, wird eine Prämie von 20 M. gewährt. 8) Denjenigen, welche über den Inlandsbedarf produzieren, wird diese Prämie anteilig um den Betrag verkürzt, welcher sich durch die beim Export zu erwartenden Verluste ergeben. 4) Es wird also erreicht, daß dem seinen Betrieb einschrän- kenden Brennereiinhaber ein recht hoher Preis für seine Pro duktton gesichert wird, und daß die durch den Export entstehen den Verluste nur von denjenigen zu tragen sino, welche durch ihre Produktton einen übermäßigen Export notwendig machen. b) Die Abmachungen sind aber auch für die Zukunft von ^ichugk.lt, denn eS wird für daS Ausland eine PrerSstellung ermöglicht werden, welche jede Konkurrenz schlägt, und wir werden m der Lage sein, d»e mit Staatsprämien arbeitenden konkurrierenden Länder, und besonders Rußland, vom Weltmarkt zu verdrängen. Die Sicherheit, welche geboten wird, besteht in folgendem: 1) Es wird eine Aktiengesellschaft gebildet mit einem sehr hohen Kapital, welches voll eingezahlt wird; die Finanzkräfte, welche sich an die Spitze de- Unternehmen- gestellt haben, sind bereit, mit Einsetzung diese- Kapitals die Angelegenheit durch- zusühren 2) Die Namen der unterzeichneten Firmen haben in der Geschäftswelt einen solchen Ruf, daß sie in sich die Gewähr bieten für die Durchführung de- Unternehmens. 8) Die zahlenmäßigen Unterlagen des Unternehmen- sind auch nach unserer Prüfung ausreichend sicher, um die Durch führbarkeit zu garantieren. 4) Die abzuschließenden Verträge sind in ihren Konsequenzen klar; etwaige Abänderungen — der festgesetzte Preis ist unab änderlich —, welche sich in der Praxis als notwendig heraus stellen sollten, sind nur zulässig unter Zustimmung eines durch Wahl der vertragschließenden Brennereunhaber zu wählenden Ausschusses. Ebenso werden Streitigkeiten durch ordnung-gemäß gewählte Schiedsrichter erledigt. b) Ein Risiko übernimmt der Vertragschließende nicht. Da- Risiko wird lediglich durch die Gesellschaft (Aktiengesellschaft) übernommen. Zur Durchführung aehört nun aber die fast voll ständige Beteiligung unserer Industrie, vermöge Voll- Jugend liegt immer, wenn auch unbewußt, die Mög lichkeit des Besserwerdens." „Vielleicht," sagte der junge Mann, indem er sich erhob, mit einem Seufzer reckte und sich an die andere Seite der Thüre lehnte. Er sah ein paar Augenblicke stumm in das um viele Jahre gealterte Gesicht seiner Mutter, trat dann wieder dicht zu ihr hin und sagte zärtlich: „Du denkst an Adele, Mama, und die Hoffnungen, die sie an Italien knüpfte und die nicht in Erfüllung gingen. Du kannst nach der langen dumpfen Zeit in der Krankenstube die Freiheit nicht mehr ertragen. Du Armei" ,Lch kann die Wege Gottes nicht verstehen, Gre gor, eS ist wahr, weil ich mir nicht verhehlen kann, wie viel besser eS gewesen, wenn ich — statt Adele — * „Mama! DaS laß gut sein; versuche nicht die Fäden zu entwirren, die für Menschenhände zu fein gesponnen sind." „Ich weiß, was Du gelitten hast bei AdelenS Tod, Gregor." Haltung vermissen lasten; infolge besten ist die kirchenpolilische Leitung auch mehr und mehr ihren Händen entglitten und eS sah. Er zog den Stuhl bis dicht vor den runden Tisch, auf welchen der Diener die Lampe gestollt .setzte sich an ihre Seite, nahm ihre Hand in die seine a»'h sagte sanft: „Nur keine düsteren Gedanken mehr, Mama, überlaß es einer höhern Hand, unser Loos zu leiten. Ich hätte Adele auf die Dauer nicht glücklich gemacht, Du weißt, ich hatte Dir fchon in Helgoland dasselbe gesagt." „Das war eine flüchtige Laune, mit der Du eS jetzt versuchen willst, mich über Deinen Schmerz zu täuschen. Ach, Gregor, wie oft habe ich es bemerkt, wie sehr Du littest an ihrem Krankenbett — wie —" „Und doch, Mama, war, als ich Hamburg ver ließ, der Absagebrief an sie in meiner Tasche. Die Stunde, in welcher ich ihn schrieb, kann nichts un geschehen machen — gar nichts. Sie ist eingebrannt, in mein innerstes Herz, und an der Stelle wäre für Adele kein Raum mehr gewesen." „Der Absagebrief?" wiederholte Frau v. Labinoff und sah ungläubig in ihres Sohne- Gesicht. (Fortsetzung folgt.) streut auf den Möbeln herumlag — und fein ver staubter Anzug ließen darauf schließen, daß er noch nicht lange von der Reise gekommen sein konnte, und daß ihn wohl nur der wundervolle Blick da über das Meer hinüber beim AuSpacken seiner Sachen unter brochen hatte. Aus der offnen Thüre des Nebenzimmers war geräuschlos eine Dame getreten und hatte sich leise hinter seinen Stuhl gestellt. Sie sprachen beide kein Wort, bis die Sonne untergetaucht, der golddurch glänzte Purpur einem matten Violett gewichen und sich endlich die feinen Nebelflocken weich und durch sichtig über das Wasser legten. „Da möchte man träumen und schwelgen bis an die äußerste Grenze menschlichen Empfindens", sagte endlich der junge Mann, indem er den Kopf zurück bog und feiner Mutter mit strahlenden Augen rn das Angesicht sah, „hier ist alles farbensatt, harmonisch und voller Poesie. Ja, wohl hat daS Meer etwas Befreiendes, aus engem Zwang Erlösendes. DaS Auge wird nicht gestört, eS schaut bi» in die grenzen loseste Unendlichkeit!" „Und doch macht eS mich traurig", sagte Frau v. Labinoff ernst, während ihre zarte Hand gedanken los spielend über den Scheitel ihres Sohne» glitt; „es ist, als ob unser Fühlen so intensiv würde, daß alle», wa» wir je erlebt, lebendig aufstünde in der Erinnerung." „Sonderbar, mich macht e» ruhiger und ich habe da» Gefühl, als ob selbst der, dem das einfachste Menschenglück versagt bliebe, hier den Trost und die Kraft fände, eS zu ertragen." „Du bist jung, Gregor, und in dem Schmerze der weise in vollem Maße ausgenommen; er erledigt alle lausenden Regierunasgeschäfte, erteilt Audienzen und nimmt die üblichen Vorträge entgegen. Das Befinden des Monarchen ist das allerbeste. Nachdem Ihre Majestät die Kaiserin gestern abend noch den Besuch des kurz zuvor in Hamburg eingetroffenen Prinzen v. Wales empfangen, erfolgte die Abreise nach Eisenach Heute nachmittag ^3 Uhr traf die Kaiserin in Eisenach ein und begab sich als bald mit dem Großherzog, der bis nach Bebra ent gegengefahren war, nach Schloß Wilhelmsthal. Ihre Majestät wurde von dem Publikum, das sich am Bahnhofe und in den Straßen in großer Menge an- gesammelt hatte, mit brausenden Hochrufen begrüßt. Äei seiner letzten Anwesenheit in England be sichtigte Prinz Wilhelm von Preußen von dortigen Truppenteilen das erste Regiment Life Guards, das zehnte Husarenregiment, das erste Bataillon der ScotS Guards und das zweite Bataillon der Rifle Brigade. Nachdem der Prinz wieder in Deutschland zurück war, erging dem Vernehmen nach, auf Wunsch des Kaisers eine Einladung für je einen Offizier der genannten englischen Truppenteile, nach Berlin zn kommen und den Herbstübungen des Gardecorps beizuwohnen. In folge dessen sind, wie die „Army and Navy Gazette" mitteilt, folgende Offiziere gewählt worden: Die Obersten R. Talbot von den ersten Lifeguards, R. Liddell von den zehnten Husaren, H. Stracey von den Scots Guards und C. G. Slade, bis vor Kurzem Kommandeur des zweiten Bataillons der Rifle-Brigade. Diese Offiziere sind nun am vorigen Donnerstag nach Berlin abgereist und werden etwa drei Wochen hier verweilen. Zu dieser Mitteilung macht das englische militärische Fachblatt noch die Bemerkung: „In der Regel werden keine fremden Offiziere jemals zu den Exerzitien und Übungen des Gardecorps zugelassen, nicht einmal die Militärbevollmächtigten, so daß diese Einladung ein besonders anerkennendes Zeichen der Genugthuung über dasjenige ist, was Prinz Wilhelm von der englischen Armee gesehen; und die Offiziere, welche durch die Wahl als Vertreter ihrer Regimenter geehrt worden sind, werden zweifellos von ihrer Zeit guten Gebrauch machen und ihre Augen offen halten." Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich feierte gestern seinen 25. Geburtstag. Der Reichskanzler empfing, wie mehrere hiesige Blätter melden, am vergangenen Freitag, bevor er sich nach Babelsberg begab, den Besuch des russischen Botschafters Grafen Schuwaloff. DaS Manövergeschwader ist heute von Zoppot, die Torpedobootsslottille von Swinewünde nach Kiel in See gegangen. Dem preußischen Landtage werden, wie der „Allg. Ztg." gemeldet wird, in der nächsten Session keine weiteren kirchenpolitischen Vorlagen zugehen. Bezüglich der am Donnerstag geschlossenen preußi schen Bischofskonferenz wird in einer Korrespon denz der „Köln. Ztg." aus Fulda davon Kenntnis genommen, daß die „Fuldaer Zeitung" als Konferenz ort auch für die künftigen Bischofsberatungen Fulda bezeichne. Im übrigen bemerkt die ,Fköln. Ztg." an anderer Stelle: „Ohne Zweifel handelte es sich (bei der stattgehabtcn Kon ferenz) zunächst um die praktische Stellungnahme zu der Frage der Anzeigcpflicht und des Einspruchsrechts. Aber über diese einzelne Frage hinaus gilt es, der in den Bischöfen verkörperten kirchlichen Autorität der katholischen Bewegung diejenige Leitung zurückzugebcn, welche ihr vielfach abhanden gekommen ist. In die Mitte zwischen eine unzweiselhast friedliebende wohlwollende Kurie und eine fanatisierte und demagogische ultramontane Krieg-Partei gestellt, haben die preußischen Bischöfe in jüngster Zeit vielfach Entschiedenheit, Einmütigkeit und Klarheit in ihrer dende Erklärungen abgegeben haben. Diese Erklärungen müssen bis zum 29. August in unserer Hand sein. Die Erklärung erfolgt durch Unterzeichnung des an liegenden Vertrags, welcher an das Bureau des Ver eins der Spiritusfabrikanten in Deutschland, Berlind?., Jnvalidenstraße 42, zu senden ist Diejenigen Brenne reien, welche Preßhefe fabrizieren oder QualitätS- branntwrin erzeugen, können der Natur ihres Ge werbes nach sich zumeist nicht durch Verträge binden; die Hauptbeteiligung wird erwartet von den Roh- spirituS erzeugenden Brennereien, d h. von den Kar- toffelbrennereirn. Nur wenn diese ohne Ausnahme sich entschließen, den Vertrag zu unterzeichnen, wird das Unternehmen zu stände kommen. Wo besondere Hin dernisse vorliegen, ist die zu bildende Gesellschaft be reit, helfend einzutreten; es ist in Aussicht genommen, Vorschüsse in ausreichendem Maße zu gewähren. Wir werden in Bälde Provinzialversammlungen ansetzen, in welchen nähere Erörterungen gepflogen werden können; unser Bureau ist angewiesen, in jeder Be ziehung Auskunft zu erteilen, an Mitglieder und Nicht mitglieder unseres Vereins. Wir fordern unsere Be- rufSgenossen nunmehr auf, thatkräftig für die gute Sache einzutreten. Der Gemeinsinn, welcher unser Gewerbe beseelt und welcher sich im Vorjahr, obgleich eS ein Geringeres galt, in großartiger Weise bethätigt hat, giebt die Gewähr, daß wir zur Einigkeit gelangen werden." Der Aufruf ist unterzeichnet von den Herren Kiepert, Okonomierat, Rittergutsbesitzer, Marienfelde tei Berlin, v. Tiedemann, Rittergutsbesitzer, Kranz bei Bomst, Neuhauß, Rittergutsbesitzer, Selchow bei Mahlow, als Vorsitzenden, sowie von den Herren: v. Bismarck, Rittergutsbesitzer, Kniephof bei Nau- gard, vr. Calberla, Rittergutsbesitzer, Hirschfelde bei Deutschenbora, Fleck, Amtsrat, Kerkow bei Schild berg i. d. Mark, Gödecke, Rittergutsbesitzer, Plynsk bei Schönsee, Westpr., Gontard, Rittergutsbesitzer, Mockau bei Leipzig, Guardze, Rittergutsbesitzer, Kottlischowitz bei Tost, Hecker, Oberamtmann, Alt- Höfchen bei Schwerin a. W, Heine, Rittergutspachter, Emersleben bei Halberstadt, Kennemann, Ritterguts besitzer, Klerka bei Neustadt a. W., Mankiewicz, Öber- amtmann, Falkenrehde, v. d. Osten, Ritterguts besitzer, Blumberg bei Casekow, Reinecke, Amtsrat, Ober-Mednitz bei Sagan, v. Rohde, Rittergutsbe sitzer, Manschten bei Usdau, Schmidt, Oberamtmann, Löhme bei Werneuchen, Schütz, Amtsrat, Grünthal bei Biesenthal, Schulz, Ökonomierat, Petershagen i. d. Mark, Schulz, Rittergutsbesitzer, Schulzendorf bei ArnSwalde, Schumann, Rittergutsbesitzer, Daarz bei Nasfow, v. Kamecke, Ritterschaft srat, Ritterguts besitzer, Warnin bei Nassow (Köslin), Koppe, Amts rat, Wollup bei Zechin, Steiger, Rittergutspachter, Sahlis bei Kohren, Stolpe, Ökonomierat, Ritterguts besitzer, Neukammer bei Nauen, v. Sydow, Ritter gutsbesitzer, Bärfelde bei Neudamm, v Turno- Öbcerzieze. zer., Ltp- bcr- :-br. -itu- nber 8,"0 4,00 StP- >brr- sttll. -Ok- über Metz, 16. August. (Tel. d Dresdn Journ.) Der „Lothringer Zeitung" zufolge wurde der Pro fessor am Lyzeum zu Nancy, Ienot, al» der Spio nage verdächtig, auf dem Glacis de» Fort» Al- ««»»leben» gestern vormittag verhaftet, nach dem Gouvernement gebracht, wo seine Personalien fest- gestellt wurden, und dann in» Untersuchungsgefäng nis abaeführt. Ienot stammt auS Lorry bei Metz, wo er seine Sommerferien zubrachte. München, 15. August. (W. T. B.) Prinz Ludwig ist heute abend H6 Uhr abgereist. Der selbe begiebt sich nach Kiel, um an den Marine- manövrrn teilzunehmen. London, 15. Aagust. (W. T. B.) Nach einer Meldung auS Simla wird die Zahl der in den Monaten Juni, Juli d. I. in den Nordwestprovinzen deS Kaiserreich» Indien an der Cholera Gestorbenen in den vorliegenden ärztlichen Berichten auf 7V VV0 oder 1 Prozent der Bevölkerung angegeben. Die in Cowe» verhaftete Französin wurde heute bei verschlossenen Thüren vor dem Polizeigericht verhört. Die Angelegenheit wurde sodann auf 2 Tage vertagt. Inzwischen sollen die Stoffe, welche man für Dynamit hält, untersucht werden. Die Verhaftete nannte sich Mathilde Drouin, will Gouvernante sein und bezog sich zu ihrem Aus weise auf Personcn in Nouen und Paris. Ein Geheimpolizist ist dorthin abgesavdt worden, um Ermittelungeu anzustelle«. Liruowa, 15. August. (Tel.d.Dresdn.Journ.) Ler Priuz Ferdinand besuchte gestern und heute die Lruppenlager in der Nähe der Stadt und ward mit Begeisterung begrüßt. Die Komman- drure aller Garnisonen versicherten dem Prinzen persönlich oder schriftlich ihre Ergebenheit und Lreue. Der Prinz verläßt morgen Tirnowa, über- nachtct morgen in Grabowo und Mittwoch in Kasanlik und trifft Donnerstag in Philippopel ein. Kairo, 15. August. (ReutersOffice) Die fran zösische Negierung hat sich mit der englischen dahin verständigt, daß künftig jährlich 250 VW Pfd. Sterl, von den ägyptischen Einkünften für die teilweise Abschaffung der Arohnarbeiten verwendet werden. Die ägyptische Regierung wird dieses Arrangement de« anderen Mächten zur Genehmigung unterbreiten. welchem jetzt bereit- 84 Zweigvereine angehören, Hai beschlossen, feine erste Hauptversammlung am 8. der Vergangenheit, denn erst, als der Dienft herein- und 9. Oktober d. I. in Dresden abzuhalten. Unter trat, die Lampe anzündete und die Balkonthüren zu- den Gegenständen, mit welchen sich diese Versammlung zog, bemerkte er, daß seine Mutter noch regungslos zu beschäftigen haben wird, sind hervorzuheben: Tie auf demselben Platze mß und besorgt nach ihm hin- Verkündigung einer Preisaufgabe, für welche ein hoch-
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