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Dresdner Journal : 04.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188707040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-04
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 04.07.1887
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1887 W151 Montag, dm ä. Juli, abend« DlksdnerÄumal S»»d Der noch immer weitverbreiteten Auffassung, daß Fkuilleton Er hat (Pro. zu steh« All« «en. es das fühlte Tine selbst, und mit sichtbarem Loi»«r5»Id 6« ävutuekso tteicti«, tritt koit- uoä selbe lautete: „Du wirst Dich über die Nachricht wundern, die ich Dir sende. Luise Vit ist wieder hier, der Egoist Favetti scheint ihrer überdrüssig geworden halb städtisch trug, wie absichtlich oder zufällig, Epiritu« Rüb« Leinöl Während sie sich früher ihr Vater, war sie nun, ob ganz bäuerlich gekleidet. matt gewichen. flau. loco , 2. Juli. Wohlgefallen betrachtete er, wenn er sich unbelauscht wähnte, das gereifte, bildschöne Landmädchen. Noch eine Veränderung war auffallend an Anka, und dem jungen Mann fiel sie sofort auf. CriSpischen Argumente keineswegs verschlossen; die Klarstellung der italienischen und der europäischen Politik wurde mit erdrückender Mehrheit zur Kenntnis genommen und auch die 20 Millionen, mit denen das den serneren Ereignissen in Afrika aus. Es schien beinahe, als wäre das Interesse an den bedeutsamen Fragen der europäischen Politik zurückgedrängt worden durch die „afrikanischen Sachen", welche plötzlich von verhängnisvoller Wichtigkeit für das Königreich zu werden drohten. Leicht und gefahrlos hatte sich im rechten Moment die Erwerbung der afrikanischen Ge biete durch eine Hand voll Bersaglieri vollzogen; man hatte festen Fuß gefaßt am Roten Meere, an einer Weltstraße, die ein großer Teil des italienischen See verkehrs passieren mußte, und die Engländer in Ägyp ten zeigten sich eben so wohlwollend als gastfreundlich für die neuen Nachbarn, die ihnen die Last ägyptischer Sorgen freiwillig tragen halfen. So idyllisch aber blieben leider die Zustände in der jungen italienischen Kolonie nicht allzu lange. Gewohnt, von den Schätzen Ägyptens zu „nippen", was sich rechtzeitig mit be waffneter Hand erhaschen ließ, hatte der Groß-König des afrikanischen Christenstaates längst seinen begehr lichen Blick auf das Küstenland von Massauah ge worfen. Uralte Rechtstitel wurden hervorgeholt, um Ansprüche auf ein Land zu beweisen, das den abessi nischen Staaten die Verbindung mit der See öffnen mußte; langsam aber sicher schoben sich die abessinischen Truppen gegen das Meer vor, und dennoch konnten Resultat konstatiert. Dasselbe zählt, gleich den beiden ersten Gutachten, mit peinlicher Gewissenhaftig keit die einzelnen anatomischen und histologischen (Ge- webs-) Befunde, welche die mikroskopische Untersuchung ergeben hat, auf, und gipfelt darin, daß der gutartige Charakter der Neubildung nunmehr von neuem bestätigt und unzweifelhaft festgestellt worden ist. Se. Königl. Hoheit der Regent von Braun schweig, Prinz Albrecht von Preußen, hat vor gestern abend Berlin wieder verlassen und sich mit . seiner Begleitung zu mehrwöchigem Ausenthalte nach Bad Scheveningen begeben. Dresden, 4. Juli. Zu den Verhandlungen der italienischen Deputiertenkammer. Die jüngsten Verhandlungen der italienischen De putiertenkammer, auf deren Bedeutung bereits in un- sie eS nicht hindern, daß ihnen die Italiener zuvor kamen und dort Hütten bauten, wo sie selbst das Banner Abefsiniens aufzurichten gedachten. So war ^»k'inätxnoxsxvkvlli'ei, r k'ür äev eiosr 2silv kleiner 8ct»ritt 20 kk. UnterUi« 2sU« 50?k. Lei l'kveUsn- ru»<I Xiüsrnentr sntepr. ^uksctllk^. Lrsokeluenr lallet» mit äer 8ovn- und keiertn^e »deoä». k'ernsprsoi»-^neotilu«»: Ur. 1295. Für die Gesamtlettung verantwortlich: Dtto Banck, Professor der kitteratur- und Kunstgeschichte. Madrid, 4. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Eingegangenen Nachrichten zufolge fanden in Valcuzia anläßlich der Erhöhung der Octroizölle auf Vieh Ruhestörungen statt. Fast alleOctroiehebe- stellcn wurden angezündet. Ähnliche Unordnungen werden aus Barcelona gemeldet. London, 4. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ) Anläßlich deS für die Torypartei ungünstigen Wahl- ansfallee in Spalding empfiehlt die heutige „Mor- ningpost" die Rekonstruktion des Ministeriums durch Verstärkung desselben auS den Reihen der liberalen Unionisten. Kronstadt, 4. Juli. (Tel d. Dresdn. Journ.) Das Kaiscrpaar verließ am Freitag abend in Björhesimd die Kreuzerkorvette „Wladimir Mo- nomach", um auf der Dacht „Zarewna" einen Aus- flug nach den finnischen Sckeercn zu unternehmen. kurt» Loo4« - L«rUu - ». N. - : Daub« <« 6o8«Uu: Svrllt»: 61. L«uo«r: 6 U»U» ». I.: / <« 6o Lviügt. Lupoctitiou 6« vrooäoor ^ouruul^ Orooäou, 20. keruoprvvk-^Lsoblo«: Ur. 1295. - NorU» -VI« - Lotpol, Nu«l-»c«1»»-rr»ubNv» laaoonot«« <« Vo-t«-, >orU»-Vl«-L«»dui,- Ämtlicher Teil. Dresden, 30. Juni. Se. Majestät der König haben dem Rat beimOberlandesgericht,OberappellationS- rat Gustav Adolf Neidhardt, das Komthurkreuz II. Klasse vom Albrechtsorden Ällergnädigst zu ver leihen geruht. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Leipzig, 4. Juli (Privattel. d. Dresdn Journ.) HochverratSprozeß. Der Angeklagte Klein ist ge ständig, nachdem er bei den Festungsbauten in Straßburg als Maurerpolier beschäftigt gewesen, vom Grenzkommissar Fleureuille die Aufforderung erhalten zu haben, Pläne und Zeichnungen von den Festungen Mainz und Straßburg zu liefern. Er sei auch nach Paris gereist und habe vou einem gewissen Hirsckbaum Instruktionen erhalten; hier- auf sei er für die französische Regierung gegen 200 M. monatlich angestrllt worden. Er habe sich dann in Mainz aufgehalten und Zeichnungen und militärische Neuigkeiten gesammelt und nach Frankreich geschickt. Anfang 1885 habe ihn Schnä bele brieflich aufgefordert, weiter zu arbeiten. Er habe sich nunmehr nach Straßburg begeben und auch hier Zeichnungen gefertigt und diese teils an Schnäbele, teils auch an andere Adressen abge schickt und seine Tbätigkeit fortgesetzt bis zu seiner Verhaftung im Februar 1887. Der Angeklagte Grebert hat zweifellos Kenntnis von der Thätig- keit Kleins gehabt. Der Angeklagte Erhart will nur Geldsendungen Schnäbelcs an Klein unter seiner (Erharts) Adresse angenommen haben. Die sehr eingebende Vernehmung wird fortgesetzt. Frankfurt a. M., 4. Juli. (Tel.d. Dresdn.Journ.) Auf das gestrige Huldigungstelegramm der Fest versammlung an den Kaiser ging heute folgendes Telegramm ein: „Die zum neunten deutschen BundeS- schießen vereinigten Schützen erfreuten mich durch ihren Kestgruß und durch den Ausdruck treuer An hänglichkeit. Indem ich der Versammlung meinen wärmsten Dank auSspreche, muß ich mich mit der patriotischen Gesinnung derselben innig verbinden und Lftnme ein in den LMMlamen..Munsch „Heil dem Vaterlande! Wilhelm." Lolp^,: OommimionLr ä« vrooäo« ^ouru»I»; ging. Nach dem erwähnten Zeugnisse ist das Er»,., nis der deutschen Bemühungen gewesen, daß in den Vereinigten Staaten die deutsche Währung der eng lischen gleichberechtigt gegenübersteht, und daß in Süd amerika, namentlich in Argentinien, die Einbürgerung der deutschen Währung starke Forschritte macht. Wenn die englische Währung in Indien, China und Austra lien den Vorrang behauptet, so liegt dies daran, daß die meisten Abladungen jener Länder noch immer nach London gehen, welches es außerdem verstanden hat, sich zum Silbermarkt der Welt zu machen. Die Errichtung einer überseeischen Bank würde jedenfalls unsere Unabhängigkeit von dem Londoner Markte be schleunigen. Die Grundzüge für einen Gesetzentwurf, betreffend die Alters- und Jnvalidenversorgung der Ar beiter sollen, wie die .Berl. Pol. Nachr." erfahren, in den allernächsten Tagen den verbündeten Regie rungen zur gutachtlichen Äußerung zugehen. Es gelte I« ss«i« L«i«k»: /Ldrlioh: .... 18 blurk. 50 b.; Pölbitzrr ickauer Gasanstalt Bank LH, — nsabrik 290 G.; — G. vra»>- >rube Meuselwitz irube Agnei.Meu- ioritätSaktien 180 ielwitz zusammen- . Prioritätsaktien .; Mariengrub« s. Prioritätsaktien Braunkohlenverem tätSaktien — G.; >itz zusammenae- schritt" zu Meusel- tätSaktien — B. Zockwa - Hohndorf- tenpein 195 b.; 0 G.: Loncordia >.G.; do. JnterimS- «land tv G.; do. do. Serie II 50 — G.; do. neue nkohlenaktirnverein b.; Ber«- ; do. Prioritätsakt. >. Prioritätsaktien teS Segen Lugau- o. Prioritätsaktien Lichtenstein 425 69b G.; Kaiser- oritätSakt. 400 B.; Lugauer Stein- do. Prioritätsakt. rwürschnitz 81k b.; b.; do. Schader . Bergb. 849 ; OelSn. BereinS- «ritätSakt. I 280 B; Zwickauer Büraer- do. Brückenoerg Serie II 40 G.; do. IV. 110 G.; 4 G.; Zwickau- e ä 150 -Ruthen erhohndorfer 8000 teinkohlenbauvereiu , 2. Juli. (Pro- m loco 186—192 t. B-, fremder 180 «. Roggen loco Alulas das Blutbad von Dogali an, und nur eines energischen Entschlusses des in erdrückender Übermacht befindlichen Feldherrn hätte es bedurft, um seine Streit macht in die bedrohlichste Nähe Massauahs zu schieben." „Eben das Zögern der abessinischen Streitmacht aber schwächte die Wirkung der Katastrophe ab. Das italienische Detachement in Massauah hatte mehr al- genügend Zeit, sich zu sammeln, zu verschanzen und zu verstärken, rasche Dampfer trugen immer neuen Sukkurs aus dem Mutterlande herbei, und heute harrt eine für die Defensive wohlgerüste, ja selbst für eine weise Offensive ausreichende Truppenmacht auf dem italienischen Territorium in Afrika der kriegerischen Arbeit, der Revanche an einem grausamen Feinde dessen Schwerter das Blut io vieler tapferer Krieger Italiens getrunken haben. In Rom ist man mittler ¬ erste große Opfer für Afrika gebracht wird, sind mit kaum erwartetem vollen Erfolge gesichert worden. Damit ist dem Kabinett ein Vertrauensvotum ge boten, das ihm Anerkennung und Ermutigung zugleich sein kann für die fernere Einhaltung der Bahnen, die eS mutig und zielbewußt beschritten hat. Eine kluge und energische Politik in Afrika, welche die Ehre der italienischen Waffen und das Interesse der jungen Kolonien wahrt, eine auf das oft bewährte Einver nehmen mit den Zentralmächten und England basierte weise und friedliche Politik in Europa — dies dürf ten die Angelpunkte des politischen Systems sein, welches das gegenwärtige italienische Kabinett fest gehalten Hit und festhalten wird in klarer Erkenntnis dem dunklen Weltteil Begonnene keinesfalls abzubrechen, der wahren Interessen feines Vaterlandes!" der sich bei ihnen gewaltig in Respekt gesetzt hatte, Rats zu holen. So machte Tine Bekanntschaft mit den Nachbarn, und auch mit Pridans gab es manchen Berührungs punkt. Die Verwandtschaft einerseits, die geschäftlichen Verbindungen andererseits, hatten zur Folge, daß der junge Mann wiederholt seinen Vetter besuchte. Mit demselben sprach er in landwirtschaftlichen Angelegen heiten, Anka jedoch pflegte in der Regel bald die Stube zu verlassen, wenn er kam, doch sah sie ihm jedesmal frei und offen ins Antlitz, so daß er gar häufig gezwungen war, das Auge zu senken. Sprachen sie miteinander, dann handelte eS sich immer nur um gewöhnliche, alltägliche Dinge, denn während der ersten Besuche hatten sie noch niemals Zeit gehabt, allein zu sein. Sie war von ihrer Krankheit nicht allein voll ständig erholt, sondern auch gekräftigt, ihre Frische und ihr blühendes Aussehen waren vollständig zurück gekehrt, so erschien sie zur schönen Jungfrau empor gewachsen, welche die Kinderschuhe ganz abgestreift hatte und die geschaffen schien, jeden Mann als treues Weib zu beglücken und ihm mit vollem Verständnis und Ernst als Gefährtin fürs ganze Leben zur Seite land politisch und in Bezug ausWarenhandel splittert war, den gesamten überseei^bindlichkeiten monopolisierte und die Regelung der Llund Ster- der überseeischen Länder mit Europa in hlick, als ling leicht erzwang, begann in dem Augen ».Über- Deutschland, politisch geeinigt, zur Goldwährung'b- Tagesgeschichtt. * Berlin, 3. Juli. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern nach der Rückkehr von einer Spazier- sahrt den Besuch seiner Schwester, Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin-Mutter von Mecklen burg-Schwerin. Am Abend verabschiedete sich die Großherzogin wieder und kehrte nach Ludwigslust zu rück. Am gestrigen Vormittag empfing Se. Majestät den Militärbevollmächtigten der deutschen Botschaft in St. Petersburg, Oberstlieutenant v Villaume. Gegen mittags des heutigen Tag erschien Se. Majestät beim Aufziehen der Wache an dem Fenster sei nes Arbeitszimmers, um dem Publikum für die ihm dargebrachten Huldigungen zu danken. Gegen 1 Uhr wurde dem hier eingetroffenen Kommandeur deS XV. Armeekorps Generallieutenant v. Heuduck die Ehre des Empfanges zu Teil. Geh-Rat Virchow hat die Untersuchung des in dieser Woche von 0r. Morell Mackenzie abgetragenen und ihm übersandten Stückchens von der Geschwulst auf dem Stimmbande Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen gestern beendet und das darüber erstattete Gukdchten sofort an den Leibarzt des Kron prinzen, Generalarzt Or. Wegener, nach London ab- gefendet, wo dasselbe ani heutigen Sonntag eintreffen wird. Wie das „Berl. Tgbl." wissen will, hat diese» dritte Gutachten wiederum ein recht erfreuliches -bdrliek- 4 50 ?s. Kiuru. t-iurelue > umiusru: 10 kl. 1 Als Tine einmal vom Vetter wegging, traf er das Mädchen allein im Hausflur. „Kannst Du mir verzeihen, Anka?" fragte er weich und traurig. „Ich habe Dir nicht» zu verzeihen, Vetter," sagte sie laut und fest und entfernte sich ruhig. Ihm schnitt eS ins Herz, aber er dachte, das brauche Zeit. Wenn sie seinen ehrlichen, sesten Willen, seinen steten Fleiß sehen werde, dann müsse sie wohl milder gestimmt sein, und vielleicht würde sie dann ihm ver zeihen, was niemals hätte geschehen sollen. Daß sich eine erste Liebe niemals ganz aus dem Herzen ausrotten läßt, das fühlte er jetzt nur zu oft tief in seinem Herzen. So hoffte er denn, daß auch in dem ihren noch der Keim der ersten Liebe lebe und eines Tages wieder Blüten treiben werde, nur müsse die Zeit das Ihre thun Damit tröstete er sich, obgleich ihm die Wirklich keit nicht die gerinasten Zeichen gab, daß seine Hoff- nung sich erfüllen sollte. Zu seinem Schmerze bemerkte er auch mit der Zeit, daß Anka viel lieber und fröhlicher mit anderen, selbst einfacheren Leuten sprach, wie mit ihm. „Sie will mich strafen", fagte er zu sich selbst, „und leider Gotte», daß sie es darf!" XIII. Eines Tages erhielt Tine zwei Briefe aus der Stadt. Der eine war von feinem Freunde, die Adresse des zweiten schien ihm bekannt, doch wußte er sich nicht genau zu erinnern, wessen Handschrift es fei. Er öffnete zuerst den Brief seines Freundes. Der- für England. Daß diese Fülle von Entgegenkommen von Seite Großbritanniens in Rom nicht teilnahmslos lassen kann, daß man sich dadurch nur in dem Ent schlusse bestärkt fühlt, der ägyptischen Politik Eng lands mit wohlwollender Teilnahme zu begegnen, ist mehr als begreiflich. Tie Kammer hat sich denn auch der überzeugenden Kraft der Mancinischen und gerade bei einer Aktion gegen Abessinien von Wichtig keit sein müßte. Italien und Großbritannien haben widerstreitende Interessen nicht. Die Mittelmeer position Beider ist festgegründet, und daß sie in Afrika nicht kollidieren, wenn sie einander näher rücken, hat die Occupation Massauahs erwiesen, die sich im vollen Einverständnis mit England, unter freundschaftlicher Förderung von Seite desselben vollzog; wäre sie nicht in dieser Weife vollzogen worden, dann wäre zweifellos . m, . eine andere Macht zur Stelle gewefen, die das halb die deutsche Wahrung im Welthandel keine und halb preisgegebene Fleckchen Erde in feinem wahren Rolle spiele und auf dem überseeischen Markte so gut Wert erkannt und in Verwahrung genommen hätte, wie unbekannt sei, tritt der Jahresbericht der Altesten eine Macht, deren Befestigung an der Küste des Roten der Kaufmannschaft von Berlin für 1886 entschieden erklärung richteten die wohlgerüsteten Scharen Ras serer Nummer vom 2. Juli unter „TageSgeschichte" (Rom, l. Juli) hingewiesen wurde, haben in allen politischen Kreisen den günstigsten Eindruck hervorge bracht. Einerseits befriedigte das ersichtliche redliche Bemühen der italienischen Politiker mit den Zentral mächten Europas in Einklang zu bleiben, andererseits ersreute der Opfermut, mit welcher die Kammer die afrikanische Politik der italienischen Regierung unter stützte. In sehr entgegenkonimender Weise bespricht das Wiener „Fremdenblatt" die Verhandlungen: „Der Zwanzig-Millionen-Kredit hat dem ita lienischen Kabinett in diesen Tagen ein Vertrauens votum gebracht", sagt das Blatt, „wie es entschiedener und wertvoller kaum gedacht werden kann. Seit Mo naten, seit jenen Tagen, da aus Massauah die Hiobs post von der Katastrophe von Dogali eingetroffen war und das Kabinett in seinen Grundvesten erschüttert, das Parlament in ficberhafte Aufregung versetzt hatte, blickte man in Italien mit ängstlicher Spannung nach Ein treue» Herz. Line Geschichte aus dem wendischen Botte von Heinrich Penn. (Fortsetzung.) Er wandte sich ab, die Rede schnitt ihm lies ins Herz- „Hat sie Freier?" fragte er endlich zögernd. „O, daran würde es ihr nicht fehlen", entgegnete die Alte, „ist sie doch hübsch, wie keine im Dorfe und brav, und Geld hat sie auch. Aber sie weist alle ab. Sie ist immer ernst und still, das Gesinde hat sie nicht lachen gesehen seit, seit — nun seit Du fort bist in die Stadt." Er war stumm ans Fenster getreten und kühlte die heiße Stirn an den kalten Scheiben, ganz wie da mals, als Luise ihm die Schlinge über sein argloses Herz warf. — — Mit großem Eifer und unermüdlichem Fleiße be gann Tine sich der Wirtschaft anzunehmen, als wäre er zeitlebens nicht« anderes gewesen, als ein echter und rechter tüchtiger Bauer. Er war überall, auf dem Felde, im Walde, in der Mühle; er führte Verbesse rungen ein, ließ praktische Maschinen kommen, machte Vereinfachungen bei vielen Arbeiten u. s. w., was an fangs belächelt wurde, bald aber fo greifbare und sicht bare Erfolge hatte, daß die Bauern, welche erst die Köpfe geschüttelt hatten, mehr und mehr erstaunten und nun begannen, sich bei dem jungen Landwirte, weile, nachdem das erste Entsetzen verflogen und die Hiobspost von Dogali vereinzelt geblieben war, der afrikanischen Politik mit Ruhe und Klugheit näher getreten. Das rekonstruirte Kabinett konnte nichts anderes als die Politik der letzten Jahre, die einer Korrektur nirgends bedurfte, fortsetzen — in diesem Programm aber lag auch die Notwendigkeit, das auf das Gewonnene zu behaupten, das Prestige der italie nischen Waffen in den Kolonien durch eine energische Politik gegenüber der aggressiven Haltung deS Negus wider herzustellen. Damit war die Eventualität eines abessinischen Feldzuges und die Motivierung des Zwanzig-Millionen-Kredits gegeben, mit welchem die Regierung am 29. Juni vor daS Parlament trat. Mit Spannung harrten alle Parteien der Erklärungen, welche Mancini bei einer so ernsten Gelegenheit über seine auswärtigen Pläne abgeben sollte. Und diese Erklärungen, durch Crispis Ausführungen verstärkt, haben in der That die gegenwärtige und künftige Stellung des Königreichs zu den Fragen der asrikani- fchen und europäischen Politik in ebenso loyaler als klarer Weise dargelegt." „Italien ist keinen Fußbreit von der Basis ge wichen, auf die eS seit Jahren seine Politik gestellt hat. DaS Einvernehmen mit den Zentralstaaten, die mächtigste Garantie deS Weltfriedens, bildet nach wie vor den ersten und vornehmsten Grundsatz dieses poli tischen Systems, das von Robilant und seinem Nach folger mit eherner und erfolgreicher Konsequenz be folgt worden ist. Die Ruhe, deren sich heute der Weltteil erfreut, die gefunde und ungestörte Ent wicklung Italien-, die stete Erweiterung seines ma teriellen und moralischen Einflusses, dies sind die sichtbaren Folgen dieses herzlichen Verhältnisses zwischen den europäischen Zentralmächten und Italien Wenn sich, wie Mancini und Crispi mit Genugthuung be tonten, zu dieser Freundschaft die wiederbelebte Freund schaft mit Großbritannien, dem alten Schützer und Förderer italienischer Interessen, gesellt hat, so ist auch für die junge Kolonialpolitik des Königreichs ein neuer und wesentlicher Stützpunkt gewonnen, der >ies Frauenzimmer hat den Teufel im Leibe, sie hat es bald herausgebracht, daß die Nachricht von Deinem Ruin ein Märchen war, und so kam sie zu mir und ließ mir nicht früher Ruhe, bis ich ihr fagen mußte, Du seiest wieder daheim. Du kannst Dich also ge süßt machen, daß sie ihre Netze aufs neue nach Dir auswirft. Aber ich fürchte nicht mehr für Dich, Du bist geheilt." Als Tine diesen Brief gelesen hatte, da fiel eS wie Schuppen von seinen Augen, da wußte er auch sofort, von wem das zweite Schreiben sei. Er zögerte es zu öffnen. Endlich zerriß er daß Couvert und las: „Liebster Tine! Du hast mich unbarmherzig gestraft. Meinen unglücklichen Versuch, Deine Liebe, welche Du mir so' heiß beteuertest, auf die Probe zu stellen, nahmst Du für Wahrheit. Du hast mich verlassen, und bis heute wußte ich nicht, wo Du bist, damit ich Dir auf den Knieen Abbitte leisten könnte. Und wäre ich auch schuldig, was ich nicht bin, ich schwöre DirS bei Gott, so darfst Du Dick doch nicht auf immer von mir wenden. Du darfst eS nicht, Tine! Du mußt mich wieder lieben mit Deiner alten Liebe, Du mußt! Ant worte mir, antworte, was nnd wie Du es thun willst. Nur schweige nicht, Dein Schweigen würde mick töten! Dein Wort, und wäre es noch so hart, wird en loco 172—188 5,00 M. G., Juli, G, Erptember- , 1000 gtl., fistest. . Juli-August bcr-Oktobcr 126,75 0M.G., 7000 get., oco 68,50 M. S., . G., Lugust-Sep- G., Eeptrmbrr- 780000 gtk, festest. «. pcr 5«li r-Oktobcr 48,00 vt. zu sein, die Verlobung ist zurückgegangen. ie sitzen lassen, wie sie Dich und mich und andere itzen ließ, die Nemesis bleibt niemanden erspart. Aber
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