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Dresdner Journal : 27.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188705277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-27
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 27.05.1887
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ZV 120. L«-»r»pr«t»» lm ß — ! «LrUov» .... 1» ^MrlLet»; 4 11^ 40 kt. Lu»»»!»« Hanussr»: 10 4»—rv»id ä» ä«vt»ct>sv L«ev« tritt ko«t- iu>ä Kt»wp«I»Q»ct»I»8 tuLru. 4»4L»älL«»T^»vil4r<!» r ^ür 6«» 8»iu» «i»«r L»»p»1t»o«» 2«il« Ueiv«r Sekrilt IO?L Hot« „tZiQ^^»»oät" 6i« 2«Ue b0 kt. v« ^4K«U«»- a»<1 ÄL»ri»»»tt vnttpr. >nk»e^i»^. IZUlieL mit 4n«i»t>m« 6er 8oiu>- mui k««rt»^a »dsaci». kmm«pr»Lt>-4i»»ciUll»»r Ar. irss. Freitag, de» 27. Mai, abends. 1887. DresdnerIournal. Für die Gesmntlettung verantwortlich r Gtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. 4,»»»»« v» »«MKrt»» l^t^t,: F> Lro»<1«<«et«r, Lommi«tni»Lr 6» vr»»«»« ^oär»»I»r N»»d«r« - I«rU»-Vt«» - »—i-vr—i—-vr—4H»r« »- n.: Sa««—««»- <4 »«»a-Mi«» «„imrU- Vr»,-L«tp«t,-Vr—^ler» a. L - NK»«4—: L»«i. So«—,- v»rt» I^»t»» -v«rU» -vr»»41»r» ». M. - M»t»E»rt: Sa-L« <4 6»., L«rU»: t,- 04rUt«: S. S««r» Sao4/oi-«r,- »»»«v«»: 6. Scotti»,' «all« «. I.: /. Larot F 6a. ll»r»»x«d«r r L0m-l. Lrpaäitio» äs» vr-xto« loarsal», l)r«»ä«Q, 2Mio^««tr. Ao. »0. kera»pr«:v-4L»eoIuM: Ur. 1»9b. Feuilleton Amtlicher Teil. Dresden, den 28. Mai. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Per- sonal-Bttänderungen in der Armee zu genehmigen. K. Tr»e»»»»ßt«, Skfirderunge», Versetzungen re. Die Anstellung des Königlich Preußischen Premier« lieutenantS a. D. Krug von Nidda als Premier- lieutenant im 4. Infanterie - Regimente Nr. 103 mit einem Patente vom 1. Januar 1883; die Beförderung de- Major» und Direktors des topographischen Bu reaus Fiedler zum Oberstlieutenant; die Verleihung deS Charakters als Oberst an den Obcrftlieutenant » l» ,uit« des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 „Prinz«Regent Luitpold von Bayern" und Direktor des MontirungS - Depots vou Wittern; die Beför derung deS Majors und Bataillons-Kommandeurs im 2. Genadier-Regimente Nr. 101 ,Kaiser Wilhelm, König vou Preußen" Schmalz, unter vorläufiger Belastung als Bataillons-Kommandeur, zum Oberst- lieutenant; die Beförderung des Majors und Ba taillon--Kommandeurs im 6. Infanterie«Regimente Nr. 105 Bucher zum Oberstlieutenant und etatS- mäßigen Stabsoffizier in diesem Regimente; die Er nennung deS Majors und Bataillon-- Kommandeuers im 2. Grenadier-Regimente Nr. 101 »Kaiser Wlihelm, König von Preußen" von Carlowitz, unter Stellung L la »uit« de- Kriegs-Ministerium-, zum Kommandeur de- Kadetten-KorpS; die Ernennung des überzähligen Major- im 2. Grenadier-Regimente Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen" von Wurmb zum Bataillons-Kommandeur: die Ernennung des über- »ähligea MajorS im 4. Jnfanterie-Regimente Nr. 103 Franz zum Bataillons-Kommandeur im 6. Infanterie regimente Nr. 105; die Versetzung deS Majors und Kompagnie-Chefs im 2. Grenadier-Regimente Nr. 101 »Kaiser Wilhelm» König von Preußen" Graf von Holtzendorff in die überzählige StabSoffiziersstelle diese- Regiment-; die Beförderung de- Hauptmanns und Kompagnie-Chefs im 2. Grenadier-Regimente Nr. 101 »Kaiser Wilhelm» König von Preußen" Frei herr von Gregory zum überzähligen Major im 4. Jnfanterie-Regimente Nr. 103; die Beförderung deS Hauptmann- und Kompagnie-Chefs im 2. Jäger- Bataillone Nr. 13 von Hopffgarten, unter vor läufiger Belastung auf dem Etat der Kompagnie-Chefs, »um Major; die Beförderung de- Hauptmanns und Kompagnie-Chefs im 7. Jnfanterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. 106 Baumann zum überzähligen Major m diesem Regimente; die Verleihung einer Patentes feiner Charge an den Hauptmann und Kompagnie- Chef im 8. Jnfauterie-Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107 von Woitowsky - Biedau; die Beförderung der Premierlieutenants von Kauf mann und Freiherr von Wrede im 2. Grenadier- Regimente Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen", letzteren vorläufig ohne Patent, und Ernst im 10. Jnfauterie-Regimente Nr. 134, diesen unter gleichzeitiger Versetzung zum 7. Jnfauterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. 106, zu Hauptleuten und Kom- pagnie-Chcfs; die Beförderung des Premierlieutenants - I» »uite des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 .Kaiser Wilhelm, König von Preußen" und Adjutant der 6. Infanterie - Brigade Nr. 64 Dammers, unter Belastung in diefer Stellung, zum Hauptmann; die Beurlaubung des Premierlieutenants im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100 von Oppen-Hulden- berg vom 1. Juni ». e. ab auf 1 Jahr unter Stel lung » I» »uit« dieses Regiments; die Ernennung der charakterisieren Premierlieutenants Hammer des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen" und Freiherr von Koenneritz deS 1. (Leib-) Grenadier - Regiments Nr. 100, zu etatS- mäßigen Premierlieutenants mit Patent vom Tage ihrer Charakterisirung; die Beförderung der Sekonde- lieutenants Graul des 10. Infanterie - Regiment- Nr. 134 und Lommatzsch des 2. Grenadier - Regi ment- Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen", zu Premierlieutenants; die Verleihung deS Charak ters als Premierlieutenat an die SekondelieutenantS Mauckisch des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" und Leuthold des 8. Infanterie Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107; die Wiedereinrangierung deS Sekondelieute- nantS L la «uito des 8. Infanterie-Regiment- „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Goetze unter dem 15. Ium a. e. in dieses Regiment; die Verleihung deS Charak ters als Oberst an den Oberstlieutenant z. D. und Bezirks-Kommandeur deS 1. Bataillon- (Freiberg) 9. Landwehr-Regiments Nr. 133 Jenner; die Ver setzung des charakterisirten Oberstlieutenants z. D. und Bezirks-Kommandeurs des 2. Bataillon» (2 Dres den) 4. Landwehr-Regiment- Nr. 103 von Gut bier in gleicher Eigenschaft zum 1. Bataillon (Chem- nitz) 10. Landwehr-Regiments Nr. 134; die Ver setzung des SekondelieutenantS der Reserve von Schröter des 6. Infanterie - Regiments Nr. 105 zu den Offizieren der Reserve des 1. (Leib-) Grenadier- Regiment- Nr. 100; die Beförderung der Sekonde- lieutenants der Reserve Ruhl des 4. Infanterie- Regiments Nr. 103 Geyer und Stöhr des 7. In fanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, Weineck und Päßler des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, Bosfart deS 11. Infanterie- Regiments Nr. 139, des Arts des 1. Jäger-Ba taillons Nr. 12 und Hofmann des 3. Jäger-Ba taillons Nr. 15, zu Premierlieutenants der Reserve, die Beförderung des Premierlieutenants der Land wehr-Infanterie Vogel des 1. Bataillons (Chem nitz) 10. Landwehr-RegimentS Nr. 134 zum Hauptmann der Landwehr-Infanterie; die Beförderung der SekondelieutenantS der Landwehr-Infanterie Röhling des 1. Bataillons (Zwickau) 6. Landwehr- Regiments Nr. 105, Hinkel, Schierfand, Merbach und Rehbock des 1. Bataillons (Chemnitz) 10. Land wehr-Regiments Nr. 134, zu Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie, die Versetzung de- Assistenz- Arztes 1. Klasse vr. Rudloff de- 4. Infanterie-Regi ments Nr 103 zum 2. Ulanen-Regimente Nr 18, Garnison Geithain; die Versetzung des Assistenz-Arztes 2. Klasse l)r. Burdach des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, unter Beförderung zum Assistenz-Arzt 1. Klasse und Belastung in dem Kommando zur SanitätS-Tirektion, zum 11. Jnfauterie- Regimente Nr. 139; die Beförderung des Assistenz- Arztes 2. Klasse t»r. Kockel des 10. Infanterie- Regiments Nr. 134 zum Assistenz Arzte 1. Klasse; die Beförderung der Assistenz Aerzte 2. Klasse der Reserve vr. Klinkhardt des 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, vr. Oelsner deS 2. Bataillons (Annaberg) 9. Landwehr-Regiments Nr 133, 1>r. Kuntze des 2. Bataillons (Zittau) 3. Landwehr-Regiments Nr. 102, I)r. Koellner des Reserve-Landwehr-Bataillons (1. Dresden) Nr. 108, zu Assistenz-Aerzten 1. Klasse der Reserve; die Beförderung der Assiftenz-Aerzte 2. Klasse der Landwehr vr. Lohe deS 1. Bataillons (Döbeln) 11. Landwehr-Regiments Nr. 139 und vr. Hennig des 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, zu Assistenz-Aerzten 1. Klasse der Landwehr; die Beförderung der Unterärzte der Reserve vr Fischer des 1. Bataillons (1. Leip zig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 und vr. Petz holdt des 2. Bataillons (Annaberg) 9. Landwehr- Regiments Nr. 133, zu Assistenz-Aerzten 2. Klasse der Reserve. Tod, der Bote einer fremden geheimnisvollen Welt, zeigte sein bleicher strenges Angesicht, und vor ihm beugte sich Martinos ehrfurchtsvoll. Im Urwald. BrafUiaaische Erzählung von B Riedel-Ahren». (Fortsetzung.) Noch einen letzten Blick warf er auf Vizente, der regungslos am Boden laß; auf seinem jetzt friedens vollen Antlitz lag der bleiche, unverkennbare Stempel deS Tode- Neben ihm stand sein treue- Roß, als warte es geduldig, bi- eS seinem Herrn beliebe wieder aufzustehen. Martinos wachte noch. Aus dem Fenster seines Zimmers fiel ein Lichtschimmer in die Nacht hin aus, al» Ramiro kurz vor elf Uhr die Farm er reichte. Leife klopfte er vom Sattel aus an die Scheiben, damit niemand von den übrigen im Schlafe gestört werde. Gleich darauf erschien der Mineiro in der Thür. „Wa» giebt e», bist Du da, Vizente? Du bliebst lauge, wa» ist geschehen?" Senhor Ramiro ritt jetzt au» dem Schatten der Mangobäume hervor in da» hellere Mondlicht. „Richt er, sondern Senhor Alvaro ist », getroffen von der Kugel Bizente Barroso»," sagte Ramiro ein- dringlich. „Tot?" rief Martinos erschüttert. Angesicht» der furchtbaren, wenn auch nach seiner Überzeugung, ge rechten Sühne de» begangenen Verrate- erloschen Groll »ad Haß, die dem Lebenden gegolten Der ernste „Seine Mutter wird um ihn weinen", sagte er halblaut, als er die Arme vorsichtig um die Brust deS jungen Mannes schlang und dabei einen Blick auf das schöne, marmorblaste Antlitz warf, welches im Licht deS Mondes vollkommen dem eine- Gestor benen glich. „Ja, sic wird Nagen", entgegnete Senhor Ramiro vorwurfsvoll, „und noch eine andere." Martinos zuckte zusammen. „Laß das jetzt", be merkte er rauh ,Lch denke, wir betten den Körper vorerst auf mein Lager. Bist Du sicher, daß alles Leben aus ihm gewichen ist?" „Nein, durchaus nicht. Im Gegenteil, Du mußt auf der Stelle einen Boten nach Villa nova senden, um den Heilgehilfen von dort herbeizuholen. Unter dessen wasche seine Stirn mit Branntwein und wache bei ihm! Ich muß sofort zurück nach der Lichtung am Ponso; auch möchte ich zwei von Deinen Leuten mitnehmen." Martinos sah seinen Verwandten bettoffen an. „Ramiro, eS ist noch etwas vorgefallen I Betrifft eS Vizente? Um Gotteswillen, sprich!" „Allerdings." „Run?" Alvaro lag jetzt auf dem Bette des Mineiro. Dieser stand in der Nähe desselben und blickte seinen Schwager forschend an, dessen Antlitz ungewöhnlich bleich und abgespannt war „Bizente Barroso — ist tot." 8. ^schted«dewitig»»ge». Die Stellung zur Disposition des Rittmeisters ä l» suit« der Adiutantur der Königlichen Prinzen von Boxberg, in Genehmigung seine» Abschieds gesuches mit der gesetzlichen Pension und der Erlaub nis -um Fortttagen der bisherigen Uniform mit den vvrgeschnebcnen Abzeichen, sowie unter gleichzeitiger Verleihung deS Charakters al- Major; die Stellung zur Disposition des Oberstlieutenants und etatSmäßi- gen Stabsoffiziers de» 6. Infanterie-Regiment- Nr. 105 von Beulwitz, in Genehmigung seines Ab schiedsgesuche-, mit oer gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Fvrttragen der Regimentsuniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen unter gleichzeitiger Verleihung de- Charakter- al- Oberst; die Stellung zur Dr-pofition de- überzähligen MajorS im 7. Jnfan- terie-Regimente „Prinz Georg" Nr. 106 Freiherr von Oer io Genehmigung seines Abschiedsgesuche- mit der ge setzlichen Pension und der Erlaubniß zum Fortttagen der Regiments-Uniform mit den vorgeschriebenen Ab zeichen, unter gleichzeitiger Anstellung als Bezirks- Kommandeur deS 2. Bataillons (2. Dresden) 4. Land wehr-RegimentS Nr. 103; die Überführung deS Se- kondelieutenants im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100 Freiherr von Biedermann zu den Offi zieren der Reserve dieses Regiments unter gleichzeiti ger Beförderung zum Premierlieutenant der Reserve; die erbetene Verabschiedung nachstehend ausgesührter Offiziere deS Beurlaublenslandcc- aus Allerhöchsten Kriegsdiensten und zwar: des Premierlieutenants der Reserve Röhrecke des 8. Infanterie Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, des Rittmeisters der Landwehr-Kavallerie Bäßler deS 2. Bataillons (Wurzen) 8. Landwehr-Regiments Nr. 107, diesen mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee- Uniform, deS Premierlieutenants der Landwehr-Infan terie Graupenstein des 2. Bataillons (2. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 und des Premier lieulenants der Landwehr-Feld-Artillerie Canzler des 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-RegimentS Nr. 106; die Verabschiedung des charakterisirten Oberst- lieutenantS z. D. Legler und des Majors z. D. von Klüchtzner, in Genehmigung ihrer Gesuche, aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Fort ttagen ihrer bisherigen Regiments-Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen , die Ver setzung des Assistenz-Arztes 1. Klaffe Vr. von Viller» des 2. Ulanen - Regiments Nr. 18, zu den Sanitäts- Offizieren der Reserve de» Reserve-Landwehr-Bataillons (1. Dresden) Nr. 108. Dre-den, 23. Mai. Se. Majestät der König haben dem Bürgerschullehrer smer. Julius Erdmann Robert Kretzschmar in Dresden das Verdienstkreuz Aller- gnädlgst zu verleihen geruht. Dervol. Die unterzeichnete Königliche KreiShauptmannschaft hat auf Grund von tz 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemocratie vom 21. October 1878 die Nr. 2 (Mai 1887) der im Berlage von John Müller, 167 William Street, New-Dock, erscheinenden periodischen Druckschrift: Internationale Bibliothek" verboten. Dresden, am 27. Mai 1887. Königlich Sächsische KreiShauptmannschaft von KoppenfelS. Plotz. „Tot!" schrie Martino» auf, „unmöglich, wie ist denn da» gekommen?" ,Lch that eS. Im Momente, als Vizente die mörderische Waffe auf Alvaro richtete, zielte ich und traf." „Mensch, Unglücklicher," rief Martinos außer sich, Du tötetest einen Unschuldigen. Denn Alvaro . . ." Er brach ab und sah rasch zur Seite, wo der junge Mann lag. Hieraus machte er das Zeichen d«S Kreuzes über Brust und Angesicht. „Ein Mensch," erwiderte Ramiro nachdrücklich, „der kalten Blutes auf einen Unbewaffneten, also Wehrlosen schießt, ist ein Mörder." „Nein, nein, Du weißt nicht, was ihm dieser hier gethan und mir. Es war nur ein Akt der Gerechtig keit, die Strafe für begangene große Schuld!" „Ein Mord war eS und nicht- weiter I Ich weiß alles." Martinos griff nach der Lehne eines Stuhle», als fürchte er unter dn Wucht dieses unerwarteten Schlages umzusinken; dann setzte er sich, vergrub da- Gesicht in beide Hände uno versank in dumpfes Brüten. Senhor Ramiro verließ da- Zimmer, ging nach dem Hintergebäude, wo die Neger schliefen und weckte drei oerselben. Einen älteren und treu bewährten Sklaven sandte er nach Billa nova» die beiden andern nahm er mit sich nach der Lichtung, sie sollten Bizente Barroso nach seinem Hause schaffen, um von hier au- morgen in ein einfache» Grab im Walde gelegt zu werden. „Halb zwei Uhr kann ich Meder hier sein*, dachte Ramiro, al» er wieder von neuem im Sattel Nichtamtlicher Leit. Telegraphische WachrichLen. Pari», 26. Mai. (W. T. BA Areyciaet zeigte heute abend dem Präsidenten Kri vo an, daß er nach der heute vormittag i« Elysör stattgehah- teu Konferenz und infolge der im Laufe deS LagS auf Gr^vyS Verlangen von ihm eivgezogeven In formationen eS nicht für möglich halte, den Auf trag zur Bildung deS neuen Kabinetts übernehme» zu können. — Eine zur Richtigstellung gewiffer Blättermelduvgen den Journale« zugegangeue Mitteilung der „Agevce HavaS" sagt, Kreyciaet würde, wenn er den Auftrag zur Bildung einet Kabinett- angenommen hätte, ein Kabinett weit gehender Versöhnung gebildet und alle Parteien der republikanischen Mehrheit zur Mitwirkung aufgefordert haben. Paris, 27. Mai. (Tel. d. DreSdn. Jour«.) Die Vorsitzenden der drei republikanischen Grup pen des Senats wurden gestern bei dem Präsi denten GrSvy dahin vorstellig, daß in dem neue» Kabinett anstatt Boulangers ein anderer Kriegs- Minister treten möge. DevdS und Rouvier waren heute vormittag zu einer Besprechung bei dem Präsidenten Grövy eingeladen. Paris, 27. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Nacdsuchungen in den Trümmer» der vpSr» eomiiue, welche gestern abrudS eingestellt waren, heute früh aber wieder ausgenommen wurden, sollen fortan ununterbrochen, nachts bei elektrischem Lichte, fortgesetzt werden. Wie eS heißt, befinden sich im RestaurationSzimmer deS Theater» die Leichen 39 erstickter Zuschauer. PompierS be merkten außerdem weitere Leichname, die sie noch nicht erreichen konnten. „Voltaire" schätzt die noch unter den Trümmern Begrabenen auf 1SV. Brüssel, 27. Mai. (Tel. d. Dresdn Journ.) Durch Ordre vom gestrigen Tage ist ein TeU der Milizklassen von 1883/Ä eiaberufen worden. Brüssel, 27. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Staatsanwaltschaft veranlaßte gestern die Verhaftung mehrerer Anarchisten, welche beschul digt sind, ei» Komplott avgezettelt zu habe«, welches demnächst zur Ausführung gelangen sollte. Viele Schriftstücke wurden beschlagnahmt. Dresden, 27. Mai. Zur Ansiedlung der Deutschen in den west lichen Provinzen Rußland». Wie man allgemein weiß, war Rußland seit Peter dem Großen eine- der wichtigsten Ziele der deutschen Auswanderung. Deutsche Generäle, Beamte, Künstler halsen dem Zaren, au- Rußland ein Reich zu machen, welches Anschluß an die westliche Kultur zu suchen vermochte, deutsche Handwerker, Kaufleute und Acker bauer wanderten in der Folge nach dem russischen Reich, ja heute noch steht der deutsche Kaufmann in St. Petersburg in hohem Ansehen. In den baltischen Provinzen, in Litthauen und Polen erwarben deutsche Unternehmer Güter und richteten dort Musterwirtschaften nach deutschem Vorbild ein. Die deutsche Unterneh mungslust auf industriellem und landwirtschaftlichem Gebiete blieb lange unbehelligt. Erst als das Russen- tum den Kampf gegen die alten Vorrechte der bal- tifchen Provinzen unternahm, begann eine jetzt von den Blättern Kattkoffscher Richtung genährte Feind schaft gegen Deutschland. Neuerdings ist ein offen bar gegen Deutsche und Österreicher gerichteter Kaiser!. Befehl (UkaS) erschienen, durch welchen saß und einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte. „Vorwärts, Leute", fügte er dann laut hinzu, „wir haben Eile" Wenige Minuten später war der Hufschlag der im Galopp davonjagenden Pferde in dem Schweigen der Nacht verhallt. MattinoS blieb mit dem Gefallenen allein zurück, der auf seinem weißen Lager in dem monderleuchteten Zimmer den friedensvollen Schlummer der Ewigkeit zu schlafen schien. ES war wie Erstarrung über den starken Mann gekommen; in seinen Gliedern lag eS bleischwer, die innerlichen Kämpfe der letzten Tage, gefolgt von den furchtbaren Ereignissen des heutigen Abend-, batten ihn niedergeschmettert. Vizente, dieser jugendfrische Mann, voll Hoffnung und Lebenslust — tot — er schossen im Walde — und von Ramiros Hand! Fürchterlich! War denn die ganze Welt von plötz licher Tollheit erfaßt, trieb ein Dämon sein unheim liches Spiel, oder verschworen sich finstere Mächte zum Untergang der Welt, daß so Unerhörte» geschehen konnte, wie e» der Fall gewesen sett der Ankunft Alvaros, dieses Unseligen, der dort so stumm und friedlich ruhte? Ja, mit ihm war aller Jammer über sein Han» gekommen! Bei diesem Gedanken flammte der alte Groll noch einmal in MattinoS heiß empor; dieser... Halt, die Toten schmäht man nicht. „Gott gebe seiner armen Seele, die nun in unbekannten Regionen irrt, die Ruhe!* Der Mineiro erhebt sich und richtet die Gestalt straff empor. Vorüber! — Den Schlägen von oben muß man den Racken willig beugen, aber brechen darf er nicht.
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