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Dresdner Journal : 01.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188704019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-01
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 01.04.1887
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41» (über welche wir bereit» gestern berichtet haben. D.R.) ereignete sich wieder einmal einer jener skandalösen Borgänge, deren Schauplatz die französische Kammer nur zu ost ist Bevor Clömenceau das Wort erhielt, zeigte der Vorsitzende Floquet an, daß nach einer chm von den Quästoren zugegangenen Meldung ein Vergehen im Hause begangen worden sei, das er dem Generalprokurator überweisen werde. Als darauf eine heftige Bewegung in der Kammer sich kundgab, sah sich der Pariser Abg Gros Douville- Maillefeu zu der Erklärung veranlaßt: „Ich wurde von einem Kollegen herausgefordert und mußte (!) ihn ohrfeigen." Douville-Maillefeu verließ hierauf den Saal. Der Zwischenfall, den Floquet erwähnt hatte, war folgender: In einem Vorzimmer der Kammer führte die Meinungsverschiedenheit über die Bewilligung de- Nachtrag-kreditS zu einem lebhaften Wortwechsel zwischen dem radikalen Abg. Grafen Douville-Maillefeu und dem gemäßigteren Sans-Leroy und von Worten kam es zu Ohrfeigen. Die beiden Parlamentarier haben einander Zeugen zugeschickt. — Infolge der Untersuchung, welche neulich im KriegSministerium wegen angeblichen Vertrauensbruchs eines Unterbeam- ten startgefunden hat, ist beschlossen worden, daß nie mand, welcher nicht dem Ministerium angehört oder ein Einladungsschreiben vorweist, in das Mi nisterium eingelassen wird. Andererseits wurde den Beamten untersagt, irgend ein Schriststück mit nach Hause zu nehmen. Wie der „Temps" ferner meldet, ist infolge jener Untersuchung ein Be amter des 4. Bureaüs des großen Generaistabes plötz lich verschwunden. Dieses Bureau beschäftigt sich mit dem Dienste der Etappen und Eisenbahnen im Felde, weshalb diesem Verschwinden eine größere Wichtigkeit beigelegt wird, als dem Falle des Hrn Herold. — Der Minister des Auswärtigen hat die Vertreter des Comptoir d'EScompte, welche mit der Zollüber wachung der drei Häfen Vatomandry, Fenenffe und Vohemar aus Madagaskar betraut sind (bekanntlich find die Zolleinnahmen dem genannten Bankinstitute für eine Anleihe verpfändet), zugleich als Vertreter der französischen Regierung und Postbeamte be glaubigt. Dieselben stehen unter der Leitung des bis herigen Vizeresidenten von Tamatave, welcher mit Rücksicht auf die wachsende Bedeutung seines Postens zum Rang eines Residenten erhoben worden ist. — Die Kolonialverwaltung halte vorgeschlagen, den von Madagaskar im Friedensvertrag an Frankreich abgetretenen Küstenplatz Diego-Suarez zu einem Berschickungsort für rückfällige Verbrecher zu machen. Der Minister deS Auswärtigen hat jedoch seine Zustimmung verweigert, weil die Regierung von Madagaskar Einspruch erheben könnte. * Pari», 30 März. Das französische Kabinett ist au- dem Kampfe um die für das Finanzresfort benötigten Ergänzungskredite siegreich hervor- gegaogen Die Rücksichten, deren wir in der letzten Nummer erwähnten, standen Hrn. Goblet hilfreich zur Seite, und der Ministerpräsident nahm keinen Anstand, so offen mit der Sprache herauszugehen, als er es unter Benutzung der augenblicklichen Lage sich erlauben durfte Er spielte einen Haupttrumpf aus, indem er an die Schwierigkeiten der jüngsten Vergangenheit er innerte, während deren Frankreich nichts von seiner Kraft und Würde eingebüßt habe. Es war dies genau dieselbe Zeit, innerhalb welcher das Kabinett Goblet die Geschäfte besorgte, und indem der Mmrsterpräsident im Verfolg seiner Erklärung betonte, daß die gegen den Bestand des Kabinetts gerichteten Angriffe jetzt von neuem begännen, nachdem die Be fürchtungen wegen der äußeren Lage aufgehört hätten, so erreichte er durch diese wohlberechnete Taktik, daß die Entscheidung des Tages auf ein Gebiet verlegt wurde, wohin die Opposition ihm nicht zu folgen wagte. Was Hr. Goblet dann noch über die Durch führung des fiskalifchen und administrativen Reform programms sowie über die Veranlagung des nächst jährigen Budgets vorbrachte, war formell von unbe zweifelbarer Korrektheit, ebenso seine aus den letzten zu Gunsten der republikanischen Regierungsform aus gefallenen Ersatzwahlen gezogenen Nutzanwendungen. Gestützt auf alle diese Momente, durfte Goblet denn auch die zuversichtliche Bitte an die Kammer richten, sich frei und bestimmt auszusprechen. Er wußte, daß die Opposition sich hüten würde, diesem Ansinnen nachzukor iinen, weil sie anderenfalls hätten eingestehen müssen, daß sie dem Ministerium mehr auS persönlicher Feindschaft, als aus sachlichen Gründen nach dem Leben trachte. Nun sitzen auf den Bänken der Opposition zwar fast lauter Mittel mäßigkeiten, aber sich selbst ein solches Armutszeugnis ganz ungewöhnlich trocken und die ganze Südhälfte der Insel erschien als eine sonnverbrannte Wüste säst ohne ein grünes Blatt; aber 3 Fuß hohe Triebe vom vorigen Jahre bewiesen, daß 1884 hier ebenso regen reich gewesen war, wie in Untercalifornieu Die höhere Nordküste der Insel leidet übrigens weniger von der periodisch wiederkehrenden Trockenheit, da sie fast immer von schweren feuchten Nebeln umlagert ist. Guadeloupe scheint im ganzen ein kälteres Klima zu haben, als selbst Mittel-Kalifornien, eine natür liche Folge seiner den Winden und der arktischen Meeresströmung ausgesetzten Lage Trotzdem ged iht in den Schluchten eine Palme mit eßbaren Früchten, der einzige tropische Zug in der Vegetation Die übrigen Waldbäume sind eine Varietät der Kiefer von Monterey (?inus in^igui« vsr. binat»! und eine stattliche Eiche (Husrcus tvwentvllu), welche der Jnfel eigentümlich ist. Auch sie ist im Aussterben begriffen. Die Fauna besteht außer den wilden Ziegen be sonders aus unzähligen Mäusen und kaum weniger Phlreichen verwilderten Katzen, stattlichen wohlgenährten Exemplaren, die man fast in jedem Busch aufstöbert. Außerdem fällt ein Zaunkönig durch seine Häufigkeit und sein merkwürdig zahmes, zutrauliches Wesen auf. Bögel sind überhaupt recht zahlreich, doch hat sich Greene mit ihnen nicht näher beschäftigt. Die Rep tilien scheinen nur durch eme kleine Eidechse vertreten; »vn Schlangen, die auf den küstennäheren Inseln sich sehr unangenehm bemerklich machen, fand Greene während achttägigen eifrigen Sammelns keine Spur. auszustellen, fehlte ihnen denn doch die Geneigtheit; man konzentrierte sich also rückwärts auf das Thema der Ergänzungskredite. Hr. Clemenceau sprach gegen dieselben, wurde aber von der Mehrheit im Stich ge lassen. Das zu Gunsten der ministeriellen Forderun gen abgegebene Kammervotum erscheint um so bedeut samer, als Clemenceau bekanntlich die Seele aller den Bestand des Kabinetts anfechtenden parlamentarischen Bestrebungen ist. Seine Niederlage schafft dem Ka binett vorerst freie Bahn. Über das Osterfest hinaus aber rechnet in Frankreich die politische Spekulation einstweilen noch nicht St. Petersburg, 31. März. Auch der sehr gut unterrichtete Münchner Berichterstatter der „Köln. Ztg." meldet aus „besond rer Quelle", daß ein abermaliger Mordanschlag gegen den Kaiser von Rußland und zwar in Gatschina versucht worden sei. (Siehe jedoch Telegramme. D. Red) — Über einen in Ruß land verbreiteten sozialpolitischen Geheimbnnd wird der „Schles. Ztg" berichtet: „Unter der Firma „Freier Bund" hat sich in Rußland eine neue geheime Gesellschaft gebildet mit der Ausgabe, den Despo tismus des Zaren zu bekämpsen und Rußland politisch, wirt schaftlich und kulturell zu befreien. Tas Programm dieses Bun des ist ebenso umsangreich als unklar, erklärt übrigens offene Auflehnung und gewaltthätige Angriffe gegen die jetzige Re gierung für statthaft. Nach dem Programm kann sowohl der erbliche Kaiser, als auch ein vom „Freien Bund" bestimmter Präsident Staatsoberhaupt werden. Letzteres ist verpflichtet, die vom Staatsr^te und Bundesrate angenommenen Gesetze zu genehmigen, zu veröffentlichen und auszusühren. Der Staats rat wird auS den Kreisversammlungen, der Bundesrat aus den Provinzialversammlungen gewählt. Diese Körperschaften kommen auf Grund eines allgemeinen Wahlrechts vom 21. bez 2b. Lebensjahre zu stände; sie geben die staatliche Gesetzgebung ge meinsam. Dagegen verwalten sich die Gemeinden, Bezirke und Provinzen selbständig. Insbesondere verlangt der.Freie Bund" die Gewährung der allgemeinen Menschenrechte und der bürger lichen Freiheit, u. a. Glaubens-, Rede-, Preß-, Theater-, Ver sammlung-- und VereinSsreiheit, Unverletzlichkeit der Person und des Hausrechts, ferner aus sozialpolitischem Gebiete die Versor gung der Kinder, Kranken, Verwundeten und Greise, die Be schränkung der täglichen Arbeitszeit, die Einführung von Schieds gerichten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die Errich tung von Wohnhäusern für Arbeiter, die Verteilung von Staats gütern unter arme Bauern u. s w" * Warschau, 30. März In der neuen allge meinen Verordnung, welche die russische Regierung demnächst zur Beschränkung der Veräußerung von Liegenschaften in den westlichen Grenzgouver nements an fremde Staatsangehörige zu erlassen beabsichtigt, wird, abgesehen von anderen besonderen Maßregeln, auch die Bestimmung enthalten sein, daß alle fremden Eigentümer von Liegenschaften in diesen Gouvernements samt ihren Familienangehörigen ver pflichtet sind, in den russischen Slaatsverband zu treten. * Bukarest, 30. März. Der rumänische KriegS- minister hat beschlossen, einige Offiziere nach Deutschland zu entsenden, um dort praktische Stu dien über das Militärintendanzwesen und die Verpflegung der Truppen im Kriege zu machen Ge neral Tamara und der Jntendanzkapitän Manolesco wurden zu dieser Mission auserseben; dieselben reifen demnächst nach Berlin und werben drei bis vier Mo nate in Deutschland verbleiben. Konstantinopel, 30. März Wie die „K. Ztg." aus London zuverlässig erfährt, haben die augenblick lichen Verhandlungen zwischen Rußland und der Pforte, über die Lösung der bulgarischen Frage insoweit einen eigentümlichen Verlauf genommen, als die Pforte jetzt Rußland gebeten hat, ihr einen ge eigneten Kandidaten für den bulgarischen Thron, ab gesehen vom Fürsten von Mingrelien, zu bezeichnen Rußland hat geantwortet, daß es bereit fei, sich mit der Pforte und gegebenenfalls mit den übrigen Mäch ten über einen solchen Kandidaten zu verständigen, daß es aber an der Bedingung festhalte, daß die jetzige bulgarische Regierung, die Rußland als un gesetzmäßig betrachtet und mit der es keinerlei Ver abredungen getroffen zu sehen wünscht, weder auf die Wahl noch auf die Einsetzung des von Rußland und der Pforte gemeinsam aufgestellten Kandidaten irgend einen Einfluß zu nehmen habe. Dresdner Nachrichten vom 1. April. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern das Magazin von I. Olivier mit ihrem Besuche, um daselbst die Osterausstellung zu besichtigen. Aus dem Polizeiberichte. Verwichene Nacht wurden aus einem Juwelierladen in Berlin Waren im Werte von etwa 10000 M. gestohlen. Vermißt werden: Viele Dutzend goldene Armbänder, Ketten, Busennadeln, Siegelringe, Broschen und sonstige Schmucksachen, teils mit Brillanten, teils mit anderen Edelsteinen Ferner fehlen 15 goldene Uhren und * Die Festansprachen, welche bei der Kaiser feier der Dresdner Bürgerschaft am 21. März gehalten wurden, sind soeben im Verlage von E. Pier son (50 Pf.) erschienen. Der großen Zahl derjenigen, die an der Feier im überfüllten Gewerbehaufe teil zunehmen verhindert waren, wird die Sammlung der trefflichen und schwungvollen Reden willkommen fein. Es ist eine wahre HerzenSerqmckung, den geistvollen Worten zu lauschen, mit denen der Festredner des Abends, Oberkonsistorialrat l>r. Meier das Heldenbild unseres in Ehrfurcht geliebten Kaisers zeichnet, de» besten Deutschen, in dem unser Volk sich selbst, sein innerstes Wesen wie in einem Spiegel anschaut. Unser Blatt hat darüber seiner Zeit ausführlich berichtet. Die Festsprüche, mit denen Or. Mehnert in gebundener Rede Se. Majestät den König Albert und 0r. Richter in ungebundener den Fürsten Bismarck feierten, ent sprechen im vollen Maße der begeisterten Feststimmung, von der jene reichbesuchte Festversammlung getragen war, und verliehen ihr das rechte Wort. Nicht min der gelungen ist, was Schulrat M. Heger und Oberst Döring zu Ehren Moltkes und des deutschen Bürger tums sagten. DaS Schriftchen, aus patriotischer Be geisterung geboren, ist im hohen Grade geeignet, pa triotisch begeisternd zu wirken und verdient eine warme Empfehlung an die weitesten Kreise. * Die Vorbereitungen zum Weiterbau des Reichs tagsgebäudes sind, wie auS Berlin gemeldet wird, in Angriff genommen, so daß nach Eintritt milderer Witterung das Aufmauern stetig fortgesetzt werden kann. In seiner GrundrtßdiSposition läßt sich der ge- eiue fein ciselierte goldene Dose. ES sind 500 M. Belohnung ausgesetzt worden. — Nach dem von der Direktion der Straßenbahn heute eingereichten Ver zeichnisse sind während des verflossenen Monats März in den Wagen der verschiedenen hiesigen Linien 64 Gegenstände, darunter mehrere Portemonnaies (eine- mit über 17 M. Inhalt), Schlüffe!, Tücher, Land schuhe, Schmucksachen, l Damenhut, 1 Paket Zeich nungen, unaufgezogene Photographien u f. w. ge funden und von den betreffenden Kondukteuren ab geliefert worden. — Die Verhandlungen des vom 13. bis 16. April zu Wiesbaden tagenden VI. Kongresses für innere Medi zin versprechen ganz besonders interessant zu werden. Auch m weiteren Kreisen dürfte den» ersten VerhandlungSgegen- stande: Db«rap>e »er l'btbixi» (Behandlung der Lungen schwindsucht) mit größter Spannung entgegengesehen werden, zumal der als Schriftsteller bekannte Leiter der Heilanstalt Falkenstein im Taunus, Hr. Dettweiler, zusammen mit Hrn. Penzoldt (Erlangen) das Reserat übernommen hat. Die beiden anderen Verhandlungsgegenstände (Lokalisation der Gehirn- krankheiten: Nothnagel, Naunyn, und Therapie des Keuch hustens: Vogel, Hagenbach) bieten hohes wissenschaftliches und praktisches Interesse. Das Panorama international ist mit heute aus seiner bisherigen Behausung in der Schloßstraße 23 nach der ersten Etage der Deutschen Schänke zu den „Drei Raben", Marienstraße 22, übergesiedelt. Dieser Ilmzug ist für das Panorama ein entschiedener Gewinn. Denn die neuen Räume gestatten nicht nur für die Bilder eine weit bequemere Auf stellung, sondern es ist nunmehr auch für das Publikum eine elegant ausgestattete Wartehalle eingerichtet worden. Beson ders interessant ist die Einrichtung einer elektrischen Musik- Übertragung, durch welche die verschiedensten Musikstücke auS ziemlicher Entfernung durch Telephon zu hören sind. Weiter haben mehrere Kaleidoskope mit farbenprächtigen ewig wechseln den Bildern, ein sogenanntes Zootrop oder Lebensrad, besten Wirkung auf optischer Täuschung beruht, Ausstellung gefun den. In einem andern Zimmer wird in 13 großen Appa raten die Reise Sr. Majestät Schiff „Hertha" nach Ostasien und den Karolinen veranschaulicht. Das Panorama selbst führt gegenwärtig in 50 Bildern eine Reise durch das Berner Oberland mit seinen großartigen Gletscherpartien vor. Die natürliche Farbenbeleuchtung der einzelnen Ansichten verdient mit Recht die allgemeinste Bewunderung. tl Der amerikanische Zauberkünstler Mr. Hartz gab am gestrigen Abend im „Hotel de Saxe" seine dritte Vorstellung vor gut besetztem Hause: Die beiden großen Kunst stücke: ,,I.« mouvboir inäpuisadle" und ,,i-> okapoau cku cliablo" bewährten wieder ihre bekannte Zugkraft Herr Hartz wird noch drei Vorstellungen geben, Sonnabend den 3., Montag den 5. und Dienstag den 6. April. 4* Mit dem heutigen Tage hat Hr. Earl Weigandt hier, der zufolge freundlicher Übereinkunft als Teilhaber auS der Firma Baeumcher u Lo auSgeschieden ist, das von der letzteren bisher in getrennter Abteilung geführte Gummiwäsche- Gr ossogesch äst für alleinige Rechnung übernommen und das selbe unter der Firma „Earl Weigandt, Schloßstraße 2, I. eröffnet Diesem Bedarfsartikel, welcher infolge Angebot« bil liger und natürlich schlechter Ware bereit» zum Teil in Miß kredit geraten ist, wird Hr. Weigandt seine ganze Aufmerksam keit und Thätigkeit widmen und denselben nur in den bewähr testen deutschen und französischen Fabrikaten führen Die Person de» Unternehmers bürgt für die strengste Solidität de» Unter nehmen», welchr- der Unterstützung der weitesten Kreise brsten» empfohlen werden darf. rmÄ NolköwirWätt * In Foggia (Apulien) wird im Mai d. I. auf Anregung deS italienischen Ackerbauministeriums eine große Provinzialviehausstellung mit Preis verteilung stattfinden Zwecks Hebung der Aufzucht von Rind- und anderem Vieh, welche für diese industrie arme Provinz von g'vßer Bedeutung ist. Ferner wird mit der im September d I. unter Beteiligung von acht Provinzen in Parma stmtfinden- dcn landwirtschaftlichen Ausstellung eine internatio nale Ausstellung von Ackerbaumaschinen und Instrumenten verbunden sein. Gleichzeitig wird daselbst mit Unterstützung der Regierung eine internationale Ausstellung von Milchprodukten und Gerätschaften für Käse- bereitung eröffnet werden. Näheres bei dem „Oowitatu ckel t oue rso rio und bez bei dem „Oomit»to oräioa- toie ck«I Ooncorso int«rn»rional« äi prockotti 6«! latte e 6i attrerm s ei Oaseiücio" in Parma . Buda Bese, »l Mär» Nach der kürzlich mit dem Rothschild Konsortium getroffenen Vereinbarung übernahm dasselbe fix Papierrente im Betrage von 28 Millionen Gul den effektiv und behielt sich für 20 Millionen Gulden effektiv die Option vor Telegraphische Nachrichten. Nach Schluß der Redaktion eingegangen) «openbagen, 1. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Meldung des „Standard", daß auch der hiesige Hot Mitteilung über einen Attentat-Versuch in Gatschina erhalten habe, ist absolut grundlos. NreMil. Ausstellung der von Ostern >886—1887 angefertigten Lchülerarbeiten in der l. und II. Etage de» Schulgebäude», Antonsplay 1, von Sonntag drn 3. bis mit Dienstag den 12. April 1887 vormittags 10 bis Nachmittags 5 Uhr. An Sonn und Feiertagen (ausschließlich deS Charfreitag») von 11 bi» 2 Uhr. Der Eintritt in das Srunst«ewerb«mi»eum in welchem auch zur Zeit eine Special-Ausstellung von circa 6000 Blatt Erzeugnissen de» Buntdrucks (Placate, Gratulationskarten, Menu», Malvorlagen, decorative Darstellungen) an» dem Gebiete der OKromourkourardie, Ztukoarapdte, Pdotolitdonravht« rc. au- Sachsen — Preußen — Bayern — Oesterreich — Frankreich — England — Amerika, statt findet, ist während der Schülerarbeiten-Ausstellung unentgeltlich. Dresden, am 1 April 1887 Die Direktion. so- E Graff. Kinzetne Wummern diese» Blatte» sind von abenvS « Uhr au für den Prei» von 10 Pf. zu haben in Altstadt bei Hrn Kaufmann Vsustav Müller, Pill- nitzer Straße 64, - - BahnhosSbuchhändler TUeigand (böhmischer Bahnhof), - - Buchhändler Kuecüt (Kio»k am böhmischen Bahnhof), und - - Kaufmann Lebr.LUesser, Prager. Straße so, sowie in Neustadt bei Hrn Ad. Brauer (F. Plötner) K. Hosmusikalienhandlung, Haupt straße 2 und - - Kaufmann L. R. Albani, Al- bert»platz gegenüber dem Königl. Hostheater. KoiÜLl. ttofilMhtßtz »IN OEM»hm. MM in Luvgsrsicbustsr HualitLt, iunsrlivh unä Al L LlL UmEsUWI UU H lUU, DD^ itusserliett nnrucvsnäen, in b'Insctieu eu 1 u. 2 ßl. Unter heutigem Tage eröffnete ich 2. I ein aren -Du Kro8 - (8pk7in»l<ft KammIirLzeb«) unter meiner eigenen Firma L»rl VvlKLUät. Mein Unternehmen geneigter Beachtung empfohlen haltend, zeichne »6« Dresden, den 1. April 1887. hochachtend wattige Bau schon jetzt von den Gerüsten aus voll ständig erkennen Man sieht die in den vier Ecken gelagerten Höfe und zwischen ihnen in der Axe, „Königsplatz - ReichstagSstraße" die 35 m lange und 27 m breite Halle, das Foyer und den für 397 Mit glieder berechneten, 28 m breiten und 22 w tiefen Parlamentssaal, welcher eine Höhe von 13 w erhalten soll. Man erkennt ferner an der Front nach dem Königsplatz die langgestreckten Räume der Restauration und der Lese- und Schreibsäle, ferner nach Norden hin die gewaltige Bibliothek und nach Osten, an der Reichstagsstraße, ein Konglomerat von kleineren, für den Bundesrat, den Reichskanzler und den Präsidenten bestimmten Räumen. Auch Portale fangen bereits an, sich zu markieren. Die Mauern haben etwas ZyklopenhafteS: jene, welche den Parlamentssaal um geben, sind im Hauptgeschoß 4 w dick. Diese gewal tige Stärke ist notwendig, um dem Kuppelbau, der sich über dem Saal erheben wird, die nötige Stabi lität zu verleihen In seiner Höhe ist der Rohbau bis jetzt bis zu den Kämpferpunkten der großen Bogenfenster des Hauptgeschosses, also bis 11m über dem Niveau des Königsplatzes vorgeschritten. Die Gesamtheit bis zur Oberkante des Hauptgesimse» be trägt 23H m. Mithin bleiben noch 12^ß m Aus mauerung übrig. Selbstverständlich treten zu dieser Masse die um 11 w höher geführten Eckrifalite, ferner der Kuppelbau, dessen Laternenspitze 72 m über dem KöuigSplatz ragen wird, sowie die Portalbekrönungen und die 3 m hohe Attika hinzu Voraussichtlich wird diese Arbeit bis Schluß des nächsten Jahre» beendet sein und der Rohbau alsdann fix und fertig dastehen. * Man schreibt aus Bayreuth: Heuer finden keine Festspiele statt. Nach eingehenden Beratungen hat der Verwaltungsrat der Bühnenfestspiele beschlossen, erst in den Monaten Juli und August des Jahre» 1888 das Bühnenweihfestspiel „Parsifal' und „Tristan und Isolde" zu wiederholen und ein dritte» Wagner- scheS Werk, wahrscheinlich „Die Meistersinger', hin zuzufügen So viel man hört, war Frau Kosima Wagner dafür, auch im heurigen Jahre „Parsifal" und „Tristan und Isolde" wieder zur Aufführung ge langen zu lassen, allein der Verwaltungsrat lehnte aus praktischen Rücksichten dieses Projekt ab; er geht vielmehr mit dem Plane um, eine 5 jährige Festspiel periode einzuführen. DaS im Rococostil gebaute Königl. Opernhaus hiesiger Stadt, welches wegen Feuergefährlichkeit seit dem Wiener Ringtheaterbrand gesperrt ist, soll mit einem Kostenaufwand von 16000 M. restauriert werden; die Mittel hierzu wurden be reits von den beiden Gemeindekollegien genehmigt. Man ventilierte feiner Zeit auch das Projekt, während der Festspielperiode, an den spielfreien Tagen, im Opernhaus „Mustervorstellungen" durch die Meininger zu veranstalten, doch scheint man jebt davon ab gekommen zu sein, da die Bühne um die Hälfte ver kleinert wird. * Der astronomische Kongreß, welcher am 16 April im Observatorium ^u Paris eröffnet wer den soll, wird sich vornehmlich mit der Herstellung einer Himmelskarte aus photographischem Wege beschäftigen. Zu diesem Zwecke wird eine Kommission ernanut werden, welche die Arbeiten leiten und von Zeit zu Zeit kontrolieren wird.
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