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Dresdner Journal : 08.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188703087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-08
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 08.03.1887
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. . . » ... 4 erSburg. 5 . . . » 7. Mür». Börsen snt , will noch findet zwar großen Re- starter Pessi- Angebot die nen größern -üben. So ein dringen- aber in den daS geringe nen. Unter teschüft einer gegen. Auch nicht viel z« vorliegenden es noch in lenden» be- ungünstiger n die Kurse ntend" und Serkin eine :te. Kredit >, Diskonto- Sächsische Bewegungen, lich oehau-- nd, ebenso nds hatten :. Goldrente, Russen, bei :n still bit abgeben atten wenig nbrinus und >, Zimmer- und Kette, -uchteile au. sich » >er 1,50 :le 2,75 »5. Bon n 0,50 en Verkehr, I'k' »rlv e in echt Verein n Besten gen Zn- , ergeht e, dem- Auftrüge ekttivn, Welt in rd daher zu vrt- iwifio.i, osvesen Blätter erteilen, LleUen- rvaliden, Bureau, luf für das Re- privaten in en, KreiS- c, Fachzeit- u. a. Publi- billig und i von VMÜM i e von ; nach: 5, 7.0» — >, 7.ro. — , 2.1», 5.«», Hain) 8», t«.s», «.sn, >en - Görlitz 8»», n.« k, 7, S», , 4 «, 7», iSbad (üb. 12 «r - 7 oo, S,u>. ,»o, 2.1», ; oldiSwalde, Freiberg Siv, Ilia - Großen- S.r», N», Glauchau, ', 12.s, 3, S.so, IS.» I, 6 «. - S.ro, S.rn, 2.i», 2.,-. 11, 1I^> II.4L, 1.» (üb. Riesa) sa), n», 7.»», 8», 8u>, 11. - l», 8.», >, S, 4.», >, k, 4». Ui, (3, 4 ,5 Naundorf is.», 3, 5, 8.L, S.1V, , 7», s, ), Marien- ppel, Tha- U 1^, 8, 7, », S, 11,-0. S.»v, t l.l», i-Neustadt - Etolpen- 2.1», 7». z od. Dux- l.1», 12», t2.<», 7», I», S. — n. Brünn) Prag). - jittau (üb. so, io», . Bischos». Lu 4««r»«L«u Lotad» AldrUcdr.... 18 ülarlr ^jüdrUoli: 4 dlarü 5V?k Irunalu» !kumir»«rn: 10 ?t Lu»»»ttuUd6«» äouticdvn Reicds, tritt?o«t- uvä ktuwziolruoolla^ Uiuru. ^ullvnäkxunxnxkdNdrvll r für ä»n Raum «iusr ^«^palteosi» 2«Us stisiusr Lcdrikt SO?s Vater ..k^nasnanät" äw 2si1s 50 kk. ö«» l'akaUoa- a. 2iüara»»t» «atapr. ^ukaclUuz. Lrvekvt»»», TLzlliod^eait ^amaatuaa äor 8oaa- nach Keiarta^a adoaUa. Dienstag, den 8. März, abends. 1887. Avordm« roa LaklNaalxvagea »av^Lrlit DresdnerIMMl Latp^i Fr Lran<i«tetter, OomwiiaioaLr äs» Ilreaänar Journal»; Kuiadarx - Larlta - Vi.o - 1,,lp,iE L»,«I-Nr„Iuu-kr»nlrtirr» ». « : //aaaenatein F vvAter, S»rU»-Vt«u-L»mdarz- kr»8 1-otviig-rranIlturt ». H -UNnckau: Lull. Liv««,' kart» 1-onckoa-Norlin-rran^turr » « -Stuttgart: Daub« F 6^0 Lerltn: /nkalr<ien<ia»»l, Lramen: L §cblotte,' Lr»»I»a: D §ta»«Aen> Dureau <Dmik ^abatb). OürUt«: L/Mer'» ^acb/okAer,- H»nnor»r: 0. ^cbi»«»l«r, L^l» a. » : LarcL F 0o. Lür die Gesamtleitung verantwortlich: Dtto Banck, j)rofeffor der Litteratur- und Kunstgeschichte. Neraasgeder r Rvnisl krpväiüon Ue, l>r«,6oer ^ouraals, Dr«»<1«u, 2viag«»tra»»« dio 20. Amtlicher Teil. Dresden, 2. März. Se. Majestät der König baden Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der llonrector Professor l)r. Roscher am Königlichen Gymnasium zu Wurzen das ihm von Sr. Majestät dem König von Griechenland verliehene Ritterkreuz des Erlöserordens annehme und trage. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wach richten. Haag, 7. März. (W. T. B.) Die Zweite Kammer genehmigte mit 43 gegen 28 Stimmen den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung der Bestimmungen der Verfassung über die Thronfolge. Rach demselben soll im Falle des Nichtvorhanden- seinö von direkten Nachkommen des Königs zur Thronfolge berechtigt sein: In erster Linie die Großherzogin Sophievon Sachsen-Weimar-Eisenach und deren Nachkommen, dann die Nachkommen der verstorbenen Prinzessin Marianne, darauf die der verstorbenen Prinzessin Louise von Schweden und endlich die Nachkommen der Fürstin Marie zu Wird R om, 7. März. (W.T.B.) Der Abg. Bonghi überreichte dem Präsidium der Kammer zwei In terpellationen: eine an den Ministerpräsidenten DepretiS über die Gründe der MinisterkrifiS und deren Lösung und eine zweite an die Minister Ro- bilant und Ricotti mit der Frage, welche auswär tige und welche Kolonialpolitik die Regierung zu befolgen gedenke. London, 7. März. (W. T. B.) Im Unter- Haus erklärte Unterstaatssekretär Fergusson, der französische Kriegsminister bestehe allerdings in deu Kontrakte» für militärische Lieferungen auf Der- Wendung französischen Leders, doch sei eine Er höhung des französischen LederzolleS nicht beabsich tigt. Der englischen Finanzpolitik liefe eS zuwider, Retorsionszölle auf französische Fabrikate zu legen. —Weiter teilte Fergusson mit, wie verlautet, hätten dir Thibetaner den Jeletapaß durch ein Fort ge- sperrt. China werde unzweifelhaft seinen Ver pflichtungen hinsichtlich der Belebung deS Handels zwischen Indien und Thibet nachkommen. — Auf eine Anfrage erwiderte Göschen, die Regierung »olle für das laufende Jahr auf daS Kopfgeld in Ägypten verzichten und den Betrag desselben zur Bestreitung der außerordentlichen Kosten verwenden lassen, die aus dem Dienste der ägyptischen Armee unter britischem Befehlshaber im Jahre 1885 erwachsen seien- Die Nachtragskredite deS Krieg-- amteS, welche morgen publiziert werden würden, umfaßten di« von England in Ägypten zu tragenden Gesamtkosten. London, 8. März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Das Unterhaus nahm mit 234 gegen 146 Stimmen den Kredit für die Mission Sir Drummond Wolffs an. Im Laufe der Debatte legte der Staatssekre tär Fergusson die wertvollen Ergebnisse der Mis sion WolffS dar. Der Rückzug der britischen Truppen hänge von der Ausführung der vorge- schlagrnen Reformen ab. ES sei verfrüht, so lange dir ägyptische Regierung außer stände sei, die Ord- unng innerhalb ihrer Grenzen zu erhalten, die Fremden zur Tragung eine- Teiles der StaatS- lasten heravzuziehev. Wolff unterbreite jetzt mit Wissen der Mächte seine Vorschläge der Pforte und die Verhandlungen erweckten große Hoffnung auf Erfolg. Die Mächte hätten sich jeder Ein flußnahme enthalten; keine bekämpfe die Vorschläge Wolffs, mehrere unterstützten dieselben: andere hätten die Annahme von keineswegs unüberwind lichen Bedingungen abhängig gcmacht. Sophia, 8. März. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Mehrere Verhaftete sind wieder auf freien Kuß gesetzt worden. Dem Lernebmen nach ist auch die Freilassung deS früheren Minister- Sarafoff und Luscanoff-, deS Schwiegersohns Zankoff-. angeord net worden. Der verhaftete frühere Minister Ni- kiforoff hatte dem französischen Generalkonsul an- gezeigt, er sei mißhandelt worden; die Regierung ordnete darauf an, Nikiforoff im Beisein de- Staatsanwaltes und des Stadtkommandanten durch zwei Zivilärzte untersuchen zu lassen. St. Petersburg, 7. März. (W T B.) Bei dem deutschen Botschafter General v. Schweinitz fand heute ein Galadiner statt, zu welchem der Großfürst und die Großfürstin Wladimir, der Herzog und die Herzogin Johann von Mecklenburg, sowie zahlreiche Herren und Damen vom Hofe und auS der Diplomatie geladen waren. Bukarest 7. März. (Ag. Havas.) Nach einer Meldung aus Rnstschuk sollen dort große Vorsicht-- maßregeln getroffen sein, da ein neuer Aufstand befürchtet werde; in Rustschuk und Turtukai seien zahlreiche Verhaftungen vorgenommea worden. Dresden, 8. März. Die Überschüsse im Budget der Bereinigten Staaten. In Nordamerika übersteigen die Bundeseinnahmen erheblich die Bundesausgaben So sagte Präsident Cleveland in seiner Dezemberbotschaft: „Das Staats einkommen überstieg im letzten Finanzjahr mehr als je die öffentlichen Bedürfnisse. Die Einnahmen be trugen 12^ Millionen Dollars mehr und die Aus gaben 17 H Millionen weniger als im letzten Jahre. Nach derzeitiger Schätzung aber werden die Einnahmen des laufenden Fiskaljahres die Ausgaben um 90 Millionen Dollars übersteigen." Um dieser Überschüsse willen werden die Ver einigten Staaten häufig in Europa beneidet, in Wahr heit aber handelt es sich, wie die Blätter in Nord amerika schon oft dargethan haben, um einen un gesunden Zustand. Es sind darum viele Vorschläge zur Verminderung dieser zumeist aus den hohen Schutzzöllen erwachsenden Überschüsse gemacht wordm, allein bei der sowohl bei Republikanern wie Demo kraten gleichmäßig vorhandenen Neigung zum Pro tektionssystem ist es schwer, deu richtigen Weg zu finden. Darum sagte auch Präsident Cleveland in der erwähnten Botschaft, er empfehle nur eine solche Steuerreform, „welche unter Schonung der von den gegenwärtigen Bedingungen abhängigen Industrien gleichzeitig die Interessen der amerikanischen Arbeit besonders berücksichtige." Seitdem sind geringe Steuer ermäßigungen erfolgt, aber zu weiter gehenden Um gestaltungen ist es nicht gekommen. Man ist auch der Meinung, daß dieselben schwer zu erreichen sein dürften. Die größte Schwierigkeit erblickt man in der Art der Verteilung der Überschüsse. Auf die hierbei er wachsenden Verwickelungen machen die .Hamburger Nachrichten" aufmerksam. „Der Gedanke, die Über schüsse unter die Einzelstaaten zu verteilen, dürfte spe ziell in Nordamerika ein wenig empfehlenswerter sein, da dort die Korruption in der Staatenverwaltung wo möglich noch größer ist, als die in der Bundes verwaltung. Ein großer Teil der Bundeszuschüsse würde — das muß leider angenommen werden — nicht dem Einzelstaate, sondern dessen Beamten zu Gute kommen, und eine entsprechende Ermäßigung der Steuerlast in den einzelnen Staaten wäre wohl kaum zu erwarten. Dagegen würde die Union gewiß in der Lage sein, mit Hilfe der fraglichen Überfchüsse zum Besten der Gesamtheit Große- mS Werk zu setzen. Straßenbauten, Wegeverbesserungen, Kanalanlagen, Flußkorrektionen, eine Vergrößerung der Flotte u. s. w. sind gewiß erstrebenswert. Auch hat man schon jetzt für diese Zwecke vielfach Bundesmittel verwandt. Ein Hindernis aber für die Vermehrung solcher Bundes- ausgaben bildet die große Abneigung der meisten amerikanischen Politiker gegen eine weitere formelle oder auch nur materielle Ausdehnung der BundeS- kompetenz. An dieser Abneigung und an der klein lichen Eifersucht einzelner Staaten, die sich von der betr. Ausgabe nicht direkten Vorteil versprachen, ist schon manches großartige Werk, das der ganzen Na tion zur Förderung gereicht hätte, gescheitert." „Da nun aber die Überschüsse einmal da sind, und anderweitig nicht verwandt werden, so nimmt der Kon greß nicht Anstand, alljährlich einen erheblichen Teil derselben in höchst bedauerlicher Weise zu verschleudern. Dies geschieht insbesondere durch Bewilligung der ver schiedenen PensionSbillS zu Gunsten der Kriegsvete ranen. DaS Motiv dieser Bewilligung ist ebenso un verkennbar wie verwerflich. Jedes Kongreßmitglied hat seine Freunde, die während deS mexikanischen oder des Bundeskrieges, wo fast Jedermann zu den Waffen griff, zur Armee gehört haben, und wenn er diesen eine Pension verschafft, kann er ihres Dankes und ihrer Mitwirkung für seine Wiederwahl sicher sein. So ist man denn allmählich dahin gekommen, nicht nur die Invaliden, sondern alle, die nur eine ge wisse Zeit während des mexikanischen oder des Bürger krieges gedient haben und nunmehr aus dem einen oder andern Grunde arbeitsunfähig zu sein behaupten, mit Pensionen zu bedenken. Alle früheren Pensions- bills aber sind neuerdings durch die vielbesprochene Matsonbill in Schatten gestellt, die allen, die nur wenige Monate gedient haben, sofern sie sich ohne eigene Schuld nicht mehr zu ernähren im stände sind, sowie unter gewissen Bedingungen auch ihren Eltern eine nicht unbeträchtliche Monatspension gewährt. Da die Durchführung dieser Bill auf Jahre hinaus unge zählte Millionen verschlungen haben würde, so ward man doch auch in Amerika vielfach stutzig, und die unabhängige Presse verlangte mit Entschiedenheit, daß der Präsident hier von seinem Vetorecht Gebrauch machen solle. ,Hr. Cleveland am Scheidewege", so lautete die Überschrift eines dieses Verlangen zum Ausdruck bringenden Leitartikels der „ New - Iorker StaatS-Ztg." „Die Entscheidung war in der That für den Prä- ' sidenten eine nicht leichte, denn so vielfache Beweise von Unabhängigkeit er auch bereits gegeben, die Pro- fessionSpolitiker im Kongreß setzten ihm hart zu, und seine schon ohnehin einigermaßen feindliche Stellung gegenüber denselben mußte durch ein Veto gerade in dieser Frage noch mehr verschärft werden. Umfomehr aber ist eS anzuerkennen, daß Cleveland trotz alledem nunmehr die Matsonbill mit seinem Veto belegt und damit gezeigt hat, daß er aller Hindernisse unerachtet nicht geneigt ist, in eine gewissenlose Verschleuderung der StaatSgelder zu willigen. Ob sein Veto das Zu standekommen der betreffenden Bill definitiv verhindern wird, ist freilich fraglich, denn, wenn der Kongreß die selbe nochmals mit zwei Drittel Majorität genehmigen sollte, würde sie dennoch Gesetzeskraft erlangen. Hoffentlich aber wird doch auch der Kongreß infolge des Vetos Anstand nehmen, sich und sein Ansehen im Lande weiter zu kompromittieren." „Mag indes dem sein wie ihm wolle. Das beste Mittel, derartigen Bills in Zukunft vorzubeugen, wäre eine verständigt Verwendung der sich häufenden Über schüsse oder aber auch eine Verminderung der Bundes einnahmen. Das eine oder andere recht bald zu er- Feuilleton. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 7. März: „Die Geschwister". Schauspiel in 1 Akt von Goethe. „Clavigo". Trauerspiel in 5 Akten von Goethe. (Vorstellung zu ermäßigten Preisen.) Um den Theaterabend zu einem vollen und sehr ausgedehnten zu machen, war dem „Clavigo" noch die kleine psychologische Studie über das seelische Jn- einandeilpielen von gewöhnlicher Liebe und Geschwister- liebe mit all' seinen zarten, mehr epischen als drama tischen Ausklängen anaereiht. Daß selbst diese Be mühung für da- Publikum die Zugkraft nicht steigerte, ist ein abermaliger Beweis von lauer und sachlich un- augemessener Auffassung der Vorstellungen zu er mäßigten Preisen. Während viele Kreise ihren Lhcaterbesuch aus diese Abende verschieben und ihn somit den übrigen Darstellungen deS Dramas ent ziehen, wird dann endlich die Gelegenheit, sobald sie da ist, in weitem Maßstabe versäumt. Dies schädiat beide Arten von Theatervorstellungen und wir möch ten die Freunde der Bühne, die von deren Leistungen so viel verlangen und so wenig zu deren Ermuthigung und Unterstützung thun, darauf aufmerksam machen, sich vor dieser besonderen Schädigung zu hüten. In der Rolle de- Beaumarchais im „Clavigo" alternierte gestern Hr. v. d. Osten mit Hru. Porth. Der letztgenannte war stet- ein vorzüglicher Darsteller für diese Aufgabe, welcher er eine gewählte Klarheit und Energie deS Ausdrucks verlieh und in der großen Besuchscene bei Clavigo den Vortrag seiner Erzählung mit fesselnder Kraft, man könnte sagen mit echt fran zösischer Berechnung der Effekte, immer überraschend zu steigern verstand. Hrn. v. d. Osten beseelte im ganzen dieselbe richtige Empfindung, aber er war bei der Neuheit des Gegenstände- noch schwankend und hilflos der technischen Ausführung gegenüber. Somit blieb die Leistung den Eindruck des Fertigen, über zeugenden schuldig. Darauf kommt eS indes bei einem Alternieren, wie eS zuweilen ein Notfall wünschens wert machen kann, nicht an. ES ist immer erfreulich, wenn ein Bühnenpersonal die Möglichkeit gewährt, dergleichen Aushilfe bieten zu können. Hr. Dettmer darf seinem Clavigo nicht zuviel von dem weich gestimmten Ausdruck der Furcht geben Es ist nötig, bei diesem unmännlichen Charakter, dessen Mut und Blut sich nur bei hübschen Mädchen erhitzt, mit der Verächtlichkeit seines Wesens Maß zu halten. O. B. Montag den 7. März fand im Saale des Gewerbe- Hause- da- Konzert des Dresdner Lehrergesang, verein- unter Direktton de- Hrn. Edmund Kretzsch mer statt. Die Leistungen de- Chor- erwiesen sich außerordentlich lobenswert in musikalischer Sicherheit der Ausführung, in der Klangwirkung und der intelli genten Behandlung deS Vortrag». Der letztere hält ich fern vom Übermaß im Forte und Piano, von ge achten Kontrasten und Nuancen, die den Lharakter >e» Männerchorgesange» schädigen, und eiwent damit die künstlerisch tüchtige und geschmackvolle Leitung des Dirigenten. Diese guten Eigenschaften bethätigten sich namentlich in der höchst gelungenen Aufführung des Chorwerkes „Frithjof" von Max Bruch, von der guten Leistung der GewerbehauSlapelle wacker unterstützt. Die charakteristische Stimmung deS Ganzen und der Situationen der einzelnen Scenen wurde in ausgezeich neter Weise getroffen und »u warm erfassendem Ein druck gebracht. Und ein besonderer Vorzug der Pro- druktton dieses in seiner Art hervorragendsten Werkes Bruchs war die durch Auffassung und ausdrucksvollen Vortrag ganz vorzügliche Ausführung der beiden Solo partien von Frl. Malten und Hrn. Scheidemantel. Von den übrigen Chorgefängen sei die treffliche Aus führung de- „8»Ivum fac" von Grell, „Frühlings ahnung" von K. M. v. Weber und da- Soloquartett „Im Lenze" von E. Kretzschmer hervorgehoben. Hr. Scheidemantel bereicherte das Programm noch mit ungemein warm empfundenen Vorträgen mehrerer Lieder (begleitet von Hrn. Prof. Krantz), und im Verein mit Frl. Malten mit Ausführung von Scene und Duett au» der Oper .Heinrich der Löwe" von E. Kretzschmer. Da» Publikum spendete den lebhaf testen Beifall. Der Saal war fast überfüllt. Der „Altdeutsche Schlachtgesang" von I. Rietz beschloß das Konzert. E. B. Nur eine Strophe. Novelle von Erich Norden. <Fortle»u»g.) „Das Seine geleistet", gab der Professor zurück, „ja, wann ist dieser Augenblick gekommen? Haben wir reichen, erscheint uns eine der wichtigsten, wenn auch vielleicht schwierigsten Aufgaben amerikanischer Politik." Latztsgeschichk. * Berlin, 7. März. Nachdem Se. Majestät der Kaiser — wie bereits telegraphisch ausführlich gemel det — das Präsidium des Reichstags empfangen, wurde dem letzteren auch bei Ihrer Majestät derKaiserin ein Empfang zu teil.— Der König und die Königin von Rumänien werden, wie aus Bukarest gemeldet wird, zum Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers sich nach Berlin begeben, um ihre Glückwünsche persönlich abzustatten. Der Weihbischof vr. Cybichoffski in Gnesen ist gestern im Alter von 53 Jahren gestorben. Hr. v. LessepS ist auf Mittwoch zu Ihrer Maje stät der Kaiserin eingeladen Freitag findet eine Hoffestlichkeit statt, zu der v. LessepS ebenfalls einge laden ist. Beim französischen Botschafter findet Ende der Woche ein Festmahl und Empfang zu Ehren des Hrn. v. Lesseps statt. Auch hofft man, daß er der Einladung, einer Sitzung der Gesellschaft für Völker kunde beizuwohnen, entsprechen wird. Auf den Kruppschen Werken wird, wie die „Elberfelder Ztg." hört, eine ganz außergewöhnliche Thätigkeit entfaltet, welche einen solchen Umfang an nimmt, daß sogar neue Gebäude errichtet werden müssen, um alle für die deutsche Regierung abge schlossenen Lieferungen zu den bestimmten Ablieferungs terminen den eingegangenen Verpflichtungen gemäß, fertig stellen zu können. Der lebhafte Beifall, welchen die Bemerkung des Abg. v. Kardorff, daß die Majorität alles aus scheiden wolle, was ihren Bestand gefährden könnte, in der heutigen Sitzung des Reichstags fand, zeigt hinreichend, daß die Erfahrungen der letzten Jahre nicht fpurlos an den nationalen Parteien vor übergegangen sind. Man wird auch in der Folge sehr auf seiner Hut sein müssen, damit es den Gegnern nicht gelingt, Unkraut unter den Weizen zu säen. Ge- länge es denselben, die Einigkeit unter den nationalen Parteien zu stören, so könnten sie hoffen, diese und damit das deutsche Volk um die Früchte des Wahl- sieges zu bringen. Man versucht augenscheinlich, die Sonderinteressen der einzelnen Glieder der nationalen Mehrheit aufzustacheln und so einen Widerstreit der Parteiinteressen zu erzeugen, aus dem sich ein Riß entwickeln könnte. Allein die nationalen Parteien werden der aus dem Verlaufe der Wahlen unbestreit bar sich ergebenden Thatsache eingedenk sein, daß das Zurückdrängen der Sonderinteressen der Parteien zu Gunsten der gemeinsamen großen nationalen Gesichts punkte nicht allein den letzteren, sondern auch jeder einzelnen Partei für sich den größten Vorteil gebracht hat. Es ist daher nicht nur eine Forderung des Pa triotismus, wie bei den Wahlen, so auch im Reichs tage die Parteiinteressen zurücktreten zu lassen, sondern es ist dies zugleich ein Gebot kluger und weitsichtiger Politik. Die kleinen Opfer, welche bei einem der artigen Vorgehen von jeder der beteiligten Parteien zu bringen sind, tragen für die gemeinsame Sache und selbst für die betreffende Partei reiche Früchte. Bleibt man dessen eingedenk, so werden die ohne Zweifel planmäßig fich fortsetzenden Versuche, Mißtrauen zwischen den nationalen Parteien zu erregen, stets im Sande verlaufen. Der Minister des Innern hat mittelst Erlasses vom 12. Februar d. I. gestattet, daß über die von den Behörden auf Grund der 18 und 120 der Gewerbeordnung in Aussicht genommenen Bestimmungen zur thunlichsten Vermeidung von Gefahren für Leben und Gesundheit der Arbeiter vor dem Erlasse derselben die Vorstände der beteiligten Berufs ein richtiges Urteil darüber? Mir war's, als hätte ich erst angefangen zu arbeiten, als ich aufhören mußte. Aber für solche Gedanken ist jetzt keine Zeit. Jetzt will ich nur dem Dom den letzten Gruß zuwinken, bald wird er unseren Augen ver schwunden sein. Ja der Dom, der Dom," sagte er halblaut, „wie oft habe ich vor ihm gestanden und mich in die tausend und abertausend Ideen ver- tieft, aus denen er vom Grund aus zu entstehen scheint, immer ein Gedanke wieder aus dem andern berauswachsend, und doch schließlich sich zuspitzend, sich vereinigend und anschließend in einem Gedanken, der die Erde hinter sich läßt und nur nach oben weist I" „Sie kennen wohl den Rhein schon lange, Herr Professor?" ,Ja, ich kenne ihn schon lange; ich war ein Jüng ling, als ich ihn zum ersten Male sah. Aber heute noch, wenn ich ihn wiedersehe, treten mir die Thränen in die Augen. Die grünen Wellen und die herrlichen Ufer sind ewig jung und ewig neu. Meine Tochter sieht ihn heute zum ersten Mal. Ihr zuliebe haben wir schon in Köln den Dampfer bestiegen. Sie hatte den Wunsch, die erste Rheinfahrt ununterbrochen von Köln bis Mainz zu machen, um einen Gesamtemdruck zu gewinnen." „Dieser Wunsch war auch der meine," sagte Doktor Mie-ner. Eben erschien der Kellner mit drei Portionen Kaffee, stellte zwei davon vor den alten Herrn und schaute fragend auf den Doktor. Doktor Mie-ner erhob sich schnell. ,Lch will jetzt
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