Programm des Don Quixote Introduktion: Diese Einleitung schildert, wie Don Quixote über der Lektüre von Ritterromanen den Verstand verliert und den Entschluß faßt, selbst fahrender Ritter zu werden. Strauß stellt dann die Themen der beiden Hauptpersonen, nämlich des Don Quixote und seines bäurischen Knappen Sancho Panza vor uns hin. In den folgenden Variationen bringt dann der Ton dichter die bekanntesten Szenen des Romans von Cervantes, wobei die Themen dann entsprechend den verschiedenen Variationen variiert werden. Das Thema des Don Quixote wird stets vom Cello gespielt und soll die groteske Erscheinung des Ritters charakterisieren. Das Thema des pfiffig-bäurischen Schild knappen Sancho Panza spielen wechselnd die Baßklarinette, die Tenortuba, späterhin meist die Solo-Bratsche. Die erste Variation schildert den Ausritt Don Quixotes auf seiner Rosinante und des ihm auf dem Esel folgenden Knappen. Ein simples Bauernmädchen wächst in der Phantasie des fahren den Ritters zu ,,Dulcinea". Zu ihr geht der Ritt. Auf dem Wege dahin hält Don Quixote Windmühlen für ungeheure Riesen. Ein Windstoß (Triller der Streicher) setzt die Flügel in Bewe gung. Don Quixote stürmt mit seinem Roß gegen die Flügel, wird hochgehoben und zu Boden geschmettert und liegt jam mernd nach der Geliebten rufend am Boden. Zweite Variation: Der siegreiche Kampf mit der Hammelherde. Dritte Variation: Ein Gespräch zwischen dem idealen Don Quixote und dem nüchternen Sancho Panza. Vierte Variation: Der Kampf gegen eine Büßerschar, die für Räuber gehalten wird. Fünfte Variation: Die nächtliche Waffenwache, treues Gedenken an Dulcinea. Sechste Variation: Eine vorüber reitende Bauerndirne wird von Sancho Panza dem Herrn als Dulcinea bezeichnet. Siebente Variation: ,,Der eingebildete Ritt durch die Luft auf dem hölzernen Pferd” hat Strauß diese Variation genannt und er schildert damit den Streich, den einige Damen mit Don Quixote ausdachten. Mit verbundenen Augen werden beide auf ein hölzernes Pferd gesetzt und glauben — als mit gewal tigen Blasebälgen Wind erzeugt wird — durch die Luft zum Kampf mit einem Riesen zu reiten. Achte Variation: Auf einem — wie sie glauben — verzauberten Nachen kentern beide, werden durchnäßt ans Ufer gebracht und Sancho dankt dem Himmel für seine Rettung (,,Barcarole", am Schluß „Religioso"). Neunte Variation: Zwei Mönche (Fagotte!) auf Maultieren wer den für Zauberer gehalten, Don Quixote schlägt sie in die Flucht. Zehnte Variation: Diese Variation schildert den Zweikampf mit dem „Ritter vom blanken Monde”. Don Quixote wird zu Boden geschlagen, sagt den Waffen „Valet” und zieht mit dem Beschlüsse, Schäfer zu werden, seiner Heimat zu. Finale: Don Quixote ist von seinem Wahn geheilt, ist nüchtern geworden, beschließt seine letzten Tage in Beschaulichkeit, überblickt auf dem Totenbette noch einmal sein Leben, das Leben eines verschrobenen, phantastischen Idealisten.