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Dresdner Journal : 08.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188702080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-08
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1887
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171 tzestrvt In derselben Nove wird sich tzr. Täger tm Kreise DreSden-Reustadt versuchen. Auch im Döbelner Wahlkreise »ff das schwere Werk der Ausstellung eine« freisinnigen Kan. didaten glücklich vollendet: Hr. Rechtsanwalt vr. Hänisch in Berlin ist der Au-erkorene Biel Glück! In einem an die Unterzeichner des Wahlaufrufs für den Fürsten v. Hohenzollern gerichteten, dem Düsseldorfer Anzeiger zur Beröfsrntlichung Ergangenen Schreiben erklärt der Fürst v. Hahseldt-Wildenburg: „Leider bin ich durch den for mellen Umstand, daß ich nicht im hiesigen, sondern im Kreise Altenkirchen in die Aste der Wähler eingetragen worden bin, verhindert, persönlich für den Fürsten v. Hohenzollern zu stim men, werde aber selbstverständlich nur einen solchen Kandidaten wählen, welcher wie Jener, für das Militärsepiennal eintritt." — In derselben Zeitung erklärt der Hr. Landesdirektor Klein, daß er zwar in Rücksicht auf seine amtliche Stellung Bedenken tragen müsse, den Wahlaufruf zu unterzeichnen, daß er aber für seine Person bei der bevorstehenden Reichstagswahl nur einen Kandidaten wählen werde, welcher für das Septennat eintritt, und daß er hiernach seine Stimme für Se. Hoheit den Fürsten zu Hohenzollern abgeben werde In Arnsberg ist die Aufstellung des Regierung-- und Schulrats l>r. Roß al- Reichstagskandidaten gegen Vr. Peter Reichensperger beschlossen worden. Ur. Roß hat erklärt, für das Seplennat eintreten zu wollen, in der Kirchenpolitik jedoch aus dem Standpunkte Reichenspergers zu stehen. Die badischen ZentrumSkandidaten Birkenmeier und Weber erklärten sich sür das Septennat. Der „Beobachter" be reitet aus weiteren Umschwung vor, wegen des päpstlichen Schreibens. Bei einer „deutschfreisinnigen" Versammlung in Til sit waren 65 Personen anwesend; von denselben bekannten sich i» als Anhänger deS Septennates, und nachdem sich diese ent fernt hatten, beschlossen die übrigen einstimmig, eine Zustim mungsadresse an Hrn. Richter zu senden. — Bon dieser „glän zenden" Kundgebung machte die „Freis. Ztg." bedeutendes Aufheben. ' In einer gestern stattgehabten von etwa 1500 Personen besuchten Versammlung von Mitgliedern der konservativen Partei in.Danzig wurde mit großer Majorität beschlossen, auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten zu verzichten und die Wahl deS liberalen Kandidaten, Kommerzienrats Böhm, der sich sür daS Septennat ausgesprochen hat, zu unterstützen. Kandidaturen. Tilsit: v. Gchlieckmann KN. (wieder). Oletzko-Lyck: Maubach KN. (wieder) La mm in: v. Köller KN. (wieder) Dramburg-Schievelbein: Gras Kleist-Schmenzin KN. (wieder). Wreschen-Pleschen: Magdzinski P (wieder), v Mal lard KN. Osterburg-Stendal: v Lüderitz KN. (wieder). Heiligenstadt-WorbiS: Katasterkontrolleur Schäfer KN (nicht Kommerzienrat Lucius). Hamm-Soest. Traeger F. Meschede-Arnsberg: vr. Roß (septennatsfreundlicher Ultramontaoer). Diez-Limburg-Hadamar: Münch F. (wieder). Simmern-Kreuznach: vr. v. Cuny NK. (wieder). vr. WÜchthorst U. Düren-Jülich: Landger.-Rat Winterschladen NK Bernkastel-Wittlich: Amtsrichter Schell NK Kronach-Lichtensels: Gutsbes. vr. Swaine RNS .Donauwörth: Fabrikant Droßbcck NK Rostock: Büsing (von den „Deutschsreisinnigen" ausge stellter Nationalliberaler). Altenburg: Ksm. Max Schulz F. Königsberg i. Nmk.. v. Levetzow KN Wissen F. Bütow: v Massow K. der Wetriebs unter König!, säch stehenden < Der Sohle ergebnisse ischer Staati kisrnbahnen. ntranSport in den vom 30. Jan biS5.Fcbr.i887: Verwaltung Wochen vom 31. Jan. biS6.Febr.i886: Wagenladungen ü 5000 bß Sächs. a. d. Zwickauer Reviere - - Lugau-Olsn. Rev. - - Dresdner Reviere 9270 4391 1478 8756 3915 1501 kvhken Schlesff Böhmis Altenbr zusammen che Steinkohlen . . . che Braunkohlen. . . rgische Braunkohlen . 15139 »41 8882 2846 14172 756 8190 2710 Sohlen überhaupt .... Durchschnittlich pro Tag . . 27818 3S74 25828 3690 Dresdner Nachrichten vom 8. Februar. AuS dem-Pvlizeibericht. Von dem bei der Dresdner Straßenbahn angestellten Kondukteur dir. 8, Julius Haberkorn, ist angezeigt worden, daß er am 5. d. M. von einem ihm unbekannten Herrn eine Bank note erhalten und im Vertrauen auf die Richtigkeit der Angabe, daß sie auf 20 M. laute, auf diesen Be trag Geld wiedergegeben habe. Bei der Abrech nung abends sei er jedoch gewahr geworden, daß der Schun einen höheren Wert habe, so daß der Fahr gast erhebliche Einbuße erlerde. — Seit einiger Zeit geht ein Unbekannter, welcher sich bald „Böttcher" bald „Grüttner" nennt, unter Berufung auf einen hiesigen hochgestellten Seelsorger bei hier wohnenden Herr schaften betteln. Er giebt an, daß derselbe ihm aus wärts eine Stellung verschafft habe und spricht um Reisegeld an. Dem betreffenden Geistlichen ist der Betrüger vollständig unbekannt. - Nach dn von dem Schriftführer des hiesigen Ortsaus schusses für Beschaffung eines Sr. Majestät dem Kaiser zu überreichenden Geschenkes für die deutsche Armee, Re gierungsrat Prof. Krieg, gefertigten Zusammenstellung sind bis zum 6. d. Mts. innerhalb des Königreiches Sachsen 15100 M. gespendet worden. Hierzu lieferten: Dresden 4000 M., Leipzig 2500 M., Chemnitz Ü000M., 135 Stadl- und Landgemeinden 2000 Di. und — infolge einer An regung des Hrn. Oberpostdirektors Halle — die Poft- und Telegraphenbeamten des Verwaltungsbezirkes Dresden UOO M. Hiernach würden schon jetzt Sr Majestät dem Kaiser etwa 19000 Exemplare der von Allerhöchstdemselben wiederholt revidierten und mit eigenhändigen Korrekturen und Er gänzungen versehenen Denkschrift „80 Dienstjahre des Kaisers und Königs Wilhelm" für die Soldaten der deutschen Armee zur Verfügung gestellt werden können. Se. Majestät der Kaiser soll gebeten werden, die in Sachsen gezeichneten Exem plare dem (XII.) Armeekorps zu überweisen. Dem Dresdner Ortsausschuß wäre eine baldige Ablieferung der ihm serner weit zugesicherten Beiträge sehr erwünscht. * Di« Frequenz der König!. Tierarzneischule zu Dresden, welche schon seit einigen Jahren stetig gewachsen war, hat im Wintersemester 1886/87 wiederum eine Zu nahme zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der Hörer beträgt 88. Hiervon sind als Studierende eingeschrieben 83 (59 vom Zivil und 24 vom Militär) und zwar 27 im ersten, 30 im zweiten, 14 im dritten Studienjahr und 12 im 7 Semester. Von diesen sind 58 Inländer, 5 Angehörige der thüringischen Staaten, 18 Angehörige anderer deutschen Staaten und zwei Ausländer. Als Hospitanten nehmen am Besuche einzelner Vorlesungen 5 Inländer teil. Von Beginn des Winter semesters an konnte das neue Anatomiegebäude in Gebrauch genommen werden, welches im Laufe des Sommers für die Zwecke der normalen und pathologischen Anatomie errichtet worden ist. Dasselbe in der südöstlichen Ecke des Tierarznei schulgrundstückes gelegen, besteht aus einem zweistöckigen Vorderbau und drei nur ein Erdgeschoß enthaltenden, einen Hofraum umschließenden Seiten- bez. Rückenbaucn. Außer den Räumen für Anatomie befindet sich darin ein solcher für Bakteriologie, ein großer Mikroskopensaal mit einem kleinen Sammlungsraum und die Dienstwohnung für den anatomischen Prosektor. Das Gebäude erweist sich in seinen Einrichtungen namentlich auch wegen seiner in allen Räumen günstigen, zum Teil vorzüglichen Lichtverhältnisse als durchaus zweckent sprechend und ergab bei dem starken Besuche der Anstalt eine willkommene Verbesserung der Gesamtverhältnisse. — Im Herbst vor. I. hat auch bereits der Bau des stattlichen Lehr und Wohngebäudes an der Circusstraße begonnen, welches Hörsäle, Laboratorium, die Apotheke, die Bibliothek, Räume für die Veterinärkommission und die Kanzlei und Wohnungen enthalten soll. Nach Vollendung auch dieses Gebäudes wird das bisherige Vordergebäude an der Pillnitzer Straße für die Tierarzneischule nicht weiter benutzt werden. x Donnerstag, den 10. Februar, <^8 Uhr abends findet die 3. Winterversammlung des Stadtvereins für innere Mission in Brauns Hotel statt. Konsistorialrat Superinten dent Oc. Dibelius hält den Hauptvortrag: „Selneckers Lied: Laß mich dein sein und bleiben, aus der Kirchengeschichte er klärt". Über die geistliche Versorgung unserer deutschen See leute wird Pastor Hickmann aus Cölln sprechen. proviuzialnachrichteu. 0- Leipzig, 7. Februar. Gestern und heute fanden die Verhandlungen der Delegierten des deutschen Dach- und Schieferdeckermeisterverbands im hiesigen Trietschlerschen Saale statt. Es waren Vertreter der gedachten Gewerken auS allen Teilen des Reichs anwesend. Von wichtigen Beschlüssen heben wir folgende hervor: Herabsetzung der Aufnahmegebüh ren für Jnnungsmitglieder, Einführung eines einheitlichen Systems für Meister-, Gesellcn- und Lehrlingsprüfungen, obli gatorischer Schulbesuch der Lehrlinge und Errichtung von Jnnungsschulen, Preisausschreibungen für die besten Lehrlings arbeiten, Regelung des Arbeitsnachweises, Gründung von Her bergen, Verabreichung von Wandergeschenken und Einführung des Befähigungsnachweises. Als Ort des nächsten Verbands tages wurde Halle a.S. gewählt. — Heute abend ist die offizielle Liste der Prämiierungen gelegentlich der letzten inter nationalen Ausstellung für Volksernährung und Kochkunst erschienen. Danach haben die gestifteten hervor ragendsten Ehrenpreise folgende Aussteller erhallen: Den- nerlein u. Co.-Charlottenburg: Staatspreis des Königreichs Sachsen. — Hammer u. Co.-Braunschweig: Staatsprcis des Königreichs Sachsen. — Kästner-Eilenburg: Staatspreis des Königreichs Sachsen. — Konrad-Leipzig: Staatspreis des Königreichs Sachsen. — Laue-Leipzig: Staatspreis des Königreichs Sachfen. — Leipziger Speiseanstalt: Staats preis des Königreichs Sachsen. — Linke-Leipzig: Staatspreis deS Königreichs Sachsen. — Senking-Hildesheim: Staats- prels des Königreichs Sachsen. — Naumann-Stahmeln: Staatspreis des Großherzogtums Sachsen-Weimar. — Becker u. Ulmann-Berlin: Staat-preis des Herzogtums Braun schweig (silberner Pokal). — Rat der Stadt Leipzig: ten Ufer der Rhone erfreut uns der Anblick der Se- vennen, die jedoch bald zurücktreten und allmählich niedriger werden. An manchen Punkten gewährt der Stronl freundliche und belebte Bilder wie der Rhein. Man kann in der That die Rhönefahrt in einzelnen Teitrn sehr wohl mit der des Rheins vergleichen: steile, zum Teil kahle, meist aber in Terrassen mit den edelsten Weinreben, so dem Vin äs lu Löte rütis sorgfältig bebaute Berge, an ihrem Fuße das üppige Grün des Maulbeerbaumes, die breite Pla tane, die zahme Kastanie, deren Früchte als I«» mar- rons äs l^on berühmt sind, der breitschattige Nuß baum, stattliche Burgruinen, alte Städte fast in die Felsen gebaut, mit Türmen, Mauern, romanischen und alten Kuppelkirchen, im Strome selbst zahlreiche In seln. Allerdings fehlt diesen Städten und Ruinen ganz der freundliche, reine Charakter, die zierliche Erneuerung, die frische Färbung, die am Rhein in den menschlichen Anlagen so wohl thut; hier sind sie oft selbst zu Steingebilden verwittert. Dagegen bieten von Zeit zu Zeit die Mün dungen der bedeutenden, große Kies- und Schuttmassen mit sich führenden Nebenflüsse, der Jsdrere, der Dröme, der Aigues und Sorgues die großartigsten Fernblicke über weite Ebenen zu den schneebedeckten Alpenhäuptern, zu den Felsenmauern der Voralpen, unter denen bald der sturmumwehte Mont Ventoux majestätisch hervortritt. Dazu der Wechsel in der Vegetation, der sich bei den geringen Höhenunterschieden im Rhönethale nur mit der geo graphischen Breite vollzieht. In etwas mehr al» sechs Stunden fahren die Eilzüge von Lyon bis an» Mittelmeer, und in dieser kurzen Zeit gewinnt man trat. -Die. Zeiten blutigen Kampfes sind nun freilich vorüber; man beschränkt sich heutzutage darauf, ein ander da» Leben durch kleine Quälereien zu verleiden, sich gegenseitig die ewige Seligkeit abzusprechen und das reine Blut der rechtgläubigen Familie vor jeder Verwandtschaft mit der Gegenpartei zu hüten, wodurch zu manchem bürgerlichen Trauerspiel Veranlassung gegeben wird. Im Allgemeinen ist jedoch die Be völkerung der Niederdanphine zum heitersten Lebens genüsse geneigt. Der Einfluß der nachbarlichen Pro vence macht sich in ihrer Gemütsart wie in ihrem Äußeren bemerklich, und statt der keltischen Sprach- Überreste, die man in den Bergen der Oberdauphins findet, hört man die weichen Laute, die vollen Vokale de» Languedoc, von dem nur die Rhone das Land im Westen scheidet. Gegen Norden hin reicht das Niederdauphm« -in- dem Hachen Teile des Jssredepar- tementS bi» hart vor die Tbore Lyons, und dort nimmt auch die beliebte modische Reiseroute ihren Anfang, welche nach dem Süden, nach den Gestaden de» MntelmeereS führt und die an der Rhone oder in deren nächstem Bereiche gelegenen wichtigsten Städte de» Dauphins berührt. Bei Lyon beginnt die Rhone sich fast senkrecht duiunwrzustürzen und reißt die Schiffe, welche sich chr auvcrtrauen, gewaltigen Laufes mit sich hinab. Bi»'Avignon behauptet sie sich als ein stolzer König licher Renner, im vollen Schmucke seiner Gewässer. Auch ziert ^sie sich auf diesem Laufe mit den herr lichen Drahthongebrucken, die in majestätischer Pracht koch über ihr in den Lüsten schweben. Auf dem den Strom zur Linken begleitenden Schienenwege fehlt e» zu keiner Zeit an hübschen Aussichten Auf dem vkch- StaatSpreiS deS Herzogtum- Braunschweig (Pokal). — Hän del-Leipzig: Staatspreis von Sachsen-Coburg-Gocha. — vr. Rühlemann - Gohlis: StaatSpreis des Herzogtums Sachsen-Co burg Gotha (silberne Medaille). — Adam-DreSden: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (gold. Medaille). — Houten u.Zoon Weesp: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). — Kemmerich- Compagnie- Elena: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (gskdene Medaille). — Konrad-Leipzig: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). — Lobeck u. Co.-Dresden-Löbtau: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). — Maggi u. Co, Kcmptthal (Schweiz): Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). — Riedeck u. Co.-Reudnitz-Leipzig: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). — Riege- u. Ka0 schmid-Hamburg: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille». — Taen-Arr-Hee-Nanting, Dresden und Berlin: Ehrenpreis der Stadt Leipzig (goldene Medaille). Vermischtes. * Hr. Boulanger als Reformator. Als würdiger Nachahmer des Hrn. Mesureur hatte General Boulanger jüngsthin angezeigt, daß er von der Front unserer alten Kasernen die Namen der Heiligen, mit denen diese Ge bäude — fast durchwegs alte Klöster — bezeichnet werden, verschwinden lassen würde. Eine umfassende Arbeit wurde auf dem Ministerium gemacht und die AuSführungSbefehle schon ausgegeben, als — so erzählt der „Avenir militaire" — die kommandierenden Generäle ehrfurchtsvoll die Bemerkung machten, daß es sich nicht nur um die Änderung der Aufschrif ten an den Mauern der Kasernen handelt, sondern daß die selben Änderungen in allen Pässen der Reservisten und Land- wehrmänner vorgenommen werden müßten. Angesichts einer so riesigen Arbeit hat sich der Minister genötigt gesehen, seinen ersten Befehl zu annullieren, und zur großen Verzweiflung der Freunde der Laicisierung werden die Kasernen auch ferner- hin ihre alten Namen tragen. Statistik und Volkswirtschaft. 8. Ein auf dem Skaskaer Kohlenwerke und Briquctt - fabriken, Aktiengesellschaft zu Kamenz entstandenes Feuer äscherte ein Gebäude ein, welches als Reparaturwerkstatt und Materialienschuppcn diente. Die darin lagernden Vorräte konn ten gerettet werden Eine Betriebsstörung ist dadurch nicht ein getreten. — Der Aussichtsrat der Oberlausitzer Bank zu Zittau wird für das verflossene Jahr die Verteilung einer Dividende von in Vorschlag bringen. — Der von der Leipziger Jmmobiliengesellschaft in der beendeten Betriebsperiode erzielte Gewinn läßt eine Di vidende von 7 'z, "v gegen 7 im Vorjahre zu, und soll ein daraus bezüglicher Vorschlag der am 22 Mts. stattfindenden Generalversammlung unterbreitet werden — Der Aufsichtsrat der Compagnie Laserme, Tabak - und Cigarrettensabrik zu Dresden, wird in der bevor stehenden Generalversammlung die Auszahlung einer Dividende von 10 Vorschlägen. — Die Brunner Brauerei hat im laufenden Jahre eine wesentliche Mehrverschrotung zu verzeichnen, dieselbe be trägt vom I. September bis Ende Januar über 8000 bl, was umsomehr ins Gewicht fällt, als es sich um einen Konsum in den Wintermonaten handelt. — Die in London abgehaltene Generalversammlung der Nobel Dynamite Trust Kompagnie ist programmmäßig verlausen. Der Vorsitzende gedachte in seiner Rede der Kölner Konkurrenz, die für die Trust Kompagnie als bedeutungslos dargestellt wurde, ebenso wie der Verlust de« Patentprozeffe« Er sagte zum Schluß, daß keine beunruhigende Thatsachevor- liege, um nicht genau dem seiner Zeit veröffentlichten Prospekt gerecht zu werden, sowie daß nicht- in der Position der Kom- pagnie existiere, was irgend welchen Zweifel begründen könne betreff« der starken Position und der unzweifelhaften Prosperität derselben; es werde die- bewiesen durch da- Resultat des ver flossenen Jahres L Deesken, 6. Februar Oberlausitzer Bank zu Zittau. In der heute stattgehabten Sitzung deS Aufsicht rates wurde beschlossen, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von pro 1886 vorzuschlagen. * Der Verein deutscher Juteindustrteller hält seit einiger Zeit jeden Monat eine Sitzung ab, in welcher alle aus den Stand deS Geschäft- bezüglichen Fragen verhandelt werden Die nächste Sitzung findet am 7. d Mts. in Magdeburg statt. * 4t len. 7. Februar Die Einnahmen der Rorowest- bahn betrugen in der Woche vom 2» Januar bi- 4. Februar 144.161 Fl , gegen die entsprechende Woche des vor. IS. mehr 14 17.1 Fl — Die Einnahmen der Elbethalbahn betrugen in der Woche vom 29 Januar bis 4 Febrnar 76SV2 Fl., gegen die entsprechende Woche der vor IS. mehr «464 Fl. Amstcekam, 30. Januar. Der Exportverein für das Königreich Sachsen, dessen seit mehreren Monaten bestehende« großartiges Musterlager in Dresden von Lag zu Tag größere Anerkennung findet und welcher mit außerordentlicher Umsicht und Geschicklichkeit geleitet wird, hat nunmehr seine umfassenden Vorbereitungen am hiesigen Orte derartig vollendet, daß da« Zweigmusterlager sächsischer Gewerbeerzeugnisse in Amsterdam mit einer sofortigen Beteiligung von ungefähr hundert sächsischen Firmen am 1. Februar d. I. eröffnet werden kann Wir hoffen, daß dieser neue Versuch deS strebsamen Ver tins von um so größerm Erfolge begleitet sein wird, als der selbe auch in kurzer Zeit Reisende nach Ostasien senden wird, welche dort in Verbindung mit dem hiesigen Zweig- und dem Dresdner Stammmuseum jedenfalls wesentliche Erfolge sür deutschen Handel und deutsche Industrie erwirken werden. („Weltpost".) Genevakversammtungen. 22. Februar: Aktiengesellschaft ZentralviehmaktSbank zu Dresden, vierzehnte ordentliche, Dienstag nachm. 5 Uhr im Börsensaale des Zentralschlachthofes, Leipziger Straße Nr 35v hierselbst. Geschäftsbericht seit 12. Februar er hältlich. Aufs Piersig; Vorst Wagner. Telegraphische Nachrichten. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) Berlin, 8. Januar. (Tel. d. Dresdn Jouru.) Der erste Prediger an der neuen Kirche vr. LiSco ist heute morgen gestorben. Rom, S. Februar. (Tel. d. Dresdn Journ.) Ein Telegramm deS General» GenS au» Maffauah vom 6. Februar teilt mit, RaS Alula habe fich ^egen Ginda zurückgezogen und sei von dort nach ISmara marschiert Der Major Piano sei mit Briefen vom NeguS an RaS Alula eingetrosfen, worin alles Land von Maffauah bis Abessinien und der Abzug der Italiener vom NeguS bean sprucht wird. GenS erklärt, seine morgen erfol gende Antwort verfolge den Zweck, ohne Verpflich tungen einzugehen, Salimbeni und seinen Gefähr ten zu helfen. ES scheine gewiß, daß momentan Waffenruhe eingetreten ist, und die Abessinier ihre militärischen Operationen gegen unS einstweilen ««stellten Eächftsch-SüdwestdeulsLer Verband. Die Sation Krozingen der Badischen StaatSbahn wird von jetzt ab für den Ver kehr mit den Stationen Dresden-Alt- und Reust., Elsterwerda, Gera, Görlitz, Kamenz, Leipzig Bayer, und DreSd. Bhf, Plagwitz-Lindenau, Weida, Zeitz und Zittau in den direkten Güterverkehr einbezogen. Die Höhe der Frachtsätze ist durch die betheiligten Güterexpeditionen zu erfahren. Dresden, den 4. Februar 1887. Königliche Generaldirertion der sächsische» St«»tSeise»-ah»e«, 378 als geschästsführeude Verwaltung. R-Nr 2,55 v Bedrücker kkauck poMutr ÜWlriier8tr<i88e 41/4L »«um reriMMllNlÜW M. r«ro8prscdtiEdIiM8 526. keriMecMMllr m. Täglich LvsimuliFcr Vcrsunckt von Vlilr k unä »Wttl D nach allen Teilen cker Ktackt nncl cleren llmFegeuck. »s Vills-Vei'IiM. In schönster Lage Dresden« (Schweizer- Viertel) ist eine geräumige herrschaftliche Billa mit schönem Garten, Stallung, Wagen remise rc. sehr preiswert »u verkaufen, eventuell auch im ganzen auf längere Zeit zu vermieten. Näheres im Comptoir der Lächfischeu Wvllwareufabrtk, Ltlien- gasse 3.«77^ I»» Uv», u. HVKUst. Laster« 3» empfiehlt Oarl ÄavtMtzer, Wallstraßr 16, PortieuS. Krells Wsinstülwn L»I>o»U»»c »G. kriZed» 40 Loll. u. VNiltst. tvlaat« re arm« «. Kult» ANS»», vlawr von L 16 sammenfaffung und Sichtung. Erst der neuere Zeitabschnitt vom 9. bis zum 19. Jahrhundert, erst diese» Jahr tausend hat die Grenzen und Unterschiede, die jetzt so streng und schroff zwischen Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland stattfinden, mit einer Schärfe ausgeprägt, die alles Gemeinsame zwischen diesen in ihrer Jugend zeit so vielfach in einander überströmenden Nationen hinweglöfcht oder hinwegzulöschen scheint. Diese Grund züge sowohl, wie das, was sich zu nationaler Be sonderheit in der Kulturentwickelung und Politik der einzelnen Länder gebildet hat, treten lebhaft hervor, sobald ein erleuchteter Kopf all' diese Dinge mit frischen Blicken ansieht. Diese Gabe ist Hellwald im hohen Grade eigen und man muß die Verlagshand- lung beglückwünschen, daß sie sein Werk, da» länger wurde, als berechnet war, nicht abkürzt, sondern voll zum AuStrag bringt. Wir kommen noch einmal auf eine andere Seite desselben zurück. O. B. 2)4 Grad an geographischer Breite und nur mehr als 150 w an absoluter Höhe. Gleich hinter Lyon er scheinen in Gärten der JudaSbaum, die Oleander die Rosen in voller Pracht, im Freien überwinternde Feigenbäume, Cypressen und als Handelsgewächs der niederen Lagen der Maulbeerbaum. Morgendünste, die den Flußbetten der Rhdne und Saöne entsteigen, sind hier eine alltägliche Erscheinung. Je weiter wir gegen Mittag fahren, desto mehr zerreißen die Rebel; schon bricht die Sonne durch die dichten Schleier und ergießt ihr flüssiges Gold auf das alte Vienne mit seiner stattlichen Hängebrücke und dem gegenüber liegenden Ste. Colvmbe. Vienne, der alte Mittel punkt deS mächtigen, zwischen Rhone und Alpen herr schenden Stammes der Allobroger, früher ein offener großer Flecken, zu Strabos Zeit bereits eine Stadt nach antikem Begriffe mit bestimmten politischen Rechten, bald darauf in die Klasse der römischen Ko lonien, aber ohne Kolonisation eingetreten, bildete von Anfang einen strengen Gegensatz zu dem benachbarten jungen, rasch emporblühenden Lyon. Was ist jetzt Vienne mit seinen 26 «M) Einwohnern, mit seinen stillen Straßen gegen die fast 400 000 Einwohner Lyons I Es ist auffallend, wie wenig gründliche ethnolo gische Schilderungen und Forschungen über die ver schiedenen sranzvfischen Bevölkern ngsmischuugen auf französischem Boden bi« jetzt geschrieben sind; ein Ver gleich mit Italien und seine Bewohner laßt das noch auffallender erscheinen Auch die reichen Überreste aus der Rümerzeit, die fich in Gallien zerstreut vorfinden — sowohl bauliche Monumente, wie Überlieferungen in Sitte and Lebemtzweffe — harren noch der Zu Reue Klaviatur. Mit Bezugnahme auf die gestern an dieser Stelle gegebene Beurteilung der v. Jankoschen Klaviatur sei darauf hingewiefen, daß in der rührigen Ernst KapS'schen Pianofortefabrik zu Dresden gegenwärtig bereits auf feste Bestellung eine» Kunstfreundes ein großer Konzertflügel gebaut wird, der eine neue patentierte Klaviatur Nach der v Joüko- schen Erfindung erhalten soll. ES wird somit sthr schnell einer interessanten Neuerung die Hand geboten. Dem praktischen Erfolg wird eS dadurch leichter «er den, der Beantwortung sehr ernst« künstlerischer Fratzen näher zu treten. küniKi. UotlWlllvKv am 1»evrMIltlM. ßßvßliv M.Iä. uixi I.UI.
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