ZUR VORTRAGSFOLGE yl'l ichail Glinka, 1804 im Gouver nement Smolensk geboren und 1857 in Berlin gestorben, wo er bei dem berühmten Theoretiker Dehn weilte, war der Schöpfer der russischen Volksoper unter Benutzung nationalrussischer Motive. „Ruslan und Ludmilla“ entstand 1842 nach dem gleichnamigen phantastischen Ge dicht von Puschkin. (Seinen Weltruf errang Glinka 1836 mit seiner ersten Oper „Das Leben für den Zaren“.) Heinz Bongart z, geh. 1894, war Schüler von Fritz Steinbach, Otto Neitzel und Elly Ney in Köln. Nach langjähriger Tätigkeit in Düren, München-Gladbach, Berlin, Nauheim, Meiningen und zuletzt an der Musikhochschule Leipzig, gewann ihn die Dresdner Philharmonie als künstlerischen Leiter. Seinem neuesten Werk „Verwandlungen und Fuge über ein Thema von Mozart“ Liegt das Duett „Reich mir die Hand, mein Leben“ aus „Don Juan“ zugrunde. Der Duettcharakter, d.h. das Frage- und Antwortspiel, wird in den Variationen folgerichtig durdigeführt. In der ersten durch eine echoartige Verwendung von Horn und Oboe, in der zweiten mit motivischen Zerlegungen und Umstellungen der Melodie in den Holzbläsern. Die dritte zeigt Bläser und Streicher im gegen sätzlichen Klangspiel, mit chromatisch dahin jagenden Triolen und Trillerketten. Die langsame vierte Variante, in der sich Englischhorn und Klarinette thematisch ablösen, führt in hoheitsvoller Feierlichkeit aus mozartlicher Heiterkeit in mehr erhabene Gefilde. Lebhaft werfen sich in der fünften die Instrumente wieder die melodischen Ge danken in ruheloser Chromatik zu, die auch der sechsten das Ge präge gibt, während in der siebenten das von Trompeten und Posaunen gebrachte Thema vom ganzen Orchester umspielt wird. Die grandiose Schlußfuge beginnt mit dem Anfangsthema der „Champagner- Arie“ aus „Don Juan“ und vereinigt sich am Ende mit dem Haupt thema „Reich tnir die Hand“ zu einem wirkungsvollen Abschluß. Des 100. Todestages von Men delssohn-Bartholdy (f 1847) wird mit dessen Violinkonzert würdig gedacht. Entstanden 1844 und dem großen Geiger Ferdinand David gewidmet, wurde es von diesem im März 1845 im Gewandhaus aus der Taufe gehoben. (Im November 1845 spielte es der 14jährige Joseph Joachim, der spätere Geigenkönig in Dresden.) Seitdem gehört das Konzert zu den Standwerken der Weltliteratur.