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Dresdner Journal : 19.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188409192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-19
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 19.09.1884
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jetzt vor den Landtag getreten sind, nicht während jener Reihe von Jahren eingebracht haben, wo sie die Mehrheit hatten. In diesem Falle könnte die Frage längst ausgetragen sein, und die lange Reihe von Jahren, welche nicht bloS ohne Erfolg ver strichen ist, sondern eine Verschlimmerung der Ver hältnisse zur Folge hatte, hätte dem gemeinsamen Vortheile beider Nationalitäten gewidmet werden können.* Insofern es sich also lediglich um das Meritorische des Herbst'schen Antrages handelt, zeigt man sich im tschechischen Generalstabe mit demselben vollkommen einverstanden; der dritte Punkt der Mo tivirung aber, in welchem eben von der Zweitheilung der zweiten Instanzen die Rede ist, bildet einen ge waltigen Stein des Anstoßes, an welchem sehr leicht der Antrag scheitern kann. Jedenfalls, schreibt unser Prager ^-Cokrespondent, wird sehr viel auf die Art ankommen, wie i.'r. Herbst, den Antrag noch näher begründen wird. Dies wird auch für den tschechischen Generalstab und für die Rechte maßgebend sein, nach dem der „Pokrok" in taktischer Klugheit alle Wege offen gelassen und zugleich die Eventualität gervahrt hat, die Schuld der etwaigen „Richtverständigung" ausschließlich auf die Schultern der Gegenpartei wälzen zu können. Die „Bohemia" knüpft an den Herbst'sÜM An trag nachstehende Bemerkungen: „Der Antrag, wie er hier vorl'egt, enthält nur die Forderung, daß die noch immer nicht ganz unbedeutende Zahl von Bezirken, welche bisher nicht den nationalen Verhältnissen ent sprechend abgegrenzt, sondern aus Gemeinden verjchie- dener Nationalität zusammengesetzt sind, durch Aus scheidung einzelner Gemeinden und Zuweisung derselben zu anderen Bezirken in national gleichartige Bezirke umgestaltet werden sollen: eine Forderung, die ebenso berechtigt wie natürlich ist und auch bereits zu wieder holten Malen vom Landtage selbst anerkannt wurde, nicht nur durch die Creirung sprachlich gleichartiger Gerichtssprengel, sondern auch ausdrücklich in beson deren Resolutionen. Das Streben nach einer natio nalen Sonderung im Gebiete der Bezirksadministration kann überhaupt als ein Glied in der Reihe jener Erscheinungen angesehen werden, wie sie sich im ge sellschaftlichen und Vereinsleben schon seit Langem, und zwar nicht zu Ungunsten der betreffenden Fak toren herausgebildet haben und die, soll es zu einem dauernden Frieden im Lande konimen, ihre Entwicke lung auch auf die größeren Gerichts- und Verwal- tungsgebiete nehmen muß. Wenn sich der Antrag Herbst's zunächst nur auf die nationale Abgrenzung der Gerichts- und Vertretungsbe.rirke beschränkt, so läßt er sich von der Erwägung leiten, daß eine solche Gestaltung der Bezirke die Voraussetzung für die Er füllung des zwar längst bestehenden, seit Erlassung der bekannten Sprachenverordnung aber immer lebhafter und dringender gewordenen Verlangens der deutschen Bevölkerung bildet, es solle die Administration Böh mens nach sprachlich thunlichst gleichartigen Verwal tungs- und Gerichtsdezirken und mit einer dieser Sonderung entsprechenden Organisation der bestehenden zweiten Instanzen geordnet werden. Die Grundlagen, auf denen der Antrag Herbst'S basirt, sind so gerecht und berechtigt, daß man annehmen sollte, es würde sich kaum Jemand, sei es in welchem Parteilager immer, finden, welcher die Berechtigung dieses Antrags zu negiren im Stande wäre." Das „Vaterland" bezeichnet den Herbst'schen Antrag auf Umwandlung der national gemischten Be zirke in einsprachige als eine „platonische Landeszwei- theilung", da man eingrsehen habe, daß eine eigent liche Zweitheilung nicht durchzusetzen sei, und fügt hinzu: „Die Regierungsvorlage, betreffend denLandes- culturrath, schiebt der Zweitheilung desselben einen Riegel vor. Die Vorlage bezeugt, daß der Landes- culturrath die ihm vorgelegenen landwirthfchaftlichen Fragen gewissenhaft löste, das allgemeine Wohl der landwirthichaftlichen Bevölkerung im weitesten Sinne zu heben suchte, die Einmengung in politische und nationale Fragen vermied. Da auch die wirthschaft- lichen Verhältnisse Böhmens in ihrer Dualität ziemlich einheitliche und die Zwecke des Landesculturrathrs nur wirthschastliche seien, so habe die von der Minderheit des Lankesausschusses angeregte Theilung in nationale Sectionen unbegründet geschienen und fei deshalb darauf nicht eingegangen worden." CagesgeschichtL. Dre-ktN, 17. September. Das heutige Corp»- manöver des XII. (königl. sächsischen) ArmeecorpS Die Gründung einer deutschen Colonie im 17. Jahrhundert. Während die Spalten unserer Zeitungen mit Be richten über Deutschlands junge Colonien gefüllt find und jede Woche nns mit der Nachricht einer neuen Besitzergreifung in Weftasrika überrascht, ist es nicht ohne Interesse, der Erzählung eines Mannes aus dem 17. Jahrhundert zu folgen, welcher die erste staatliche deutsche Niederlassung an der Westküste des dunkeln Erdtheils ins Leben rief. Otto Friedrich v. d. Grüben wurde bekanntlich im Jahre 1682 vom großen Kur fürsten, der schon damals seinem Volke die Wege wies, die erst der Gegenwart erfolgreich zu beschreiten Vor behalten scheint, mit dem Auftrage betraut, an der Küste Guineas eine brandenburgische Niederlassung zu gründen. Die Reise, welche er im Mai dieses Jahres mit 2 Fregatten der nengeschaffenen kurfürstlichen Flotte von Hamburg aus antrat, hat er eigenhändig in einem dicken Buche beschrieben, dar er: „Guineische Reise beschreibung" betitelte und welches im Jahre 1694 bei Simon Reiniger in Marienwerder erschien. Nach dem er mehrerer vergeblicher Colonisationsverfuche an der Goldküste gedacht, berichtet er endlich von der Ent deckung eines vorzüglich geeigneten Berges im Lande der Accoda und fährt hier folgendermaßen fort: „Dieweil wir den Berg zu Erbauung einer Beftung so bequem als irgend- einen Ort auf der ganzen Guineischen Küste gefunden, foderte ich die 2 6»pitLos und beide ln^vniviin«, und resolvirtan zusammen ohne fernere Weitläufftigkit auf gedachtem Berge Post zu fassen; Worauff ich meine Soldaten zusammen kommen lassen ihnen vorstellende, wie man Willens wäre auf IM „ArmeeverordnungS- blatt" meldet, hat Se. Majestät der Kaiser mit aller- witzei Höhe und deren rechter Flügel bis Saultitz zu reichen schien. Dieser starken Stellung gegenüber entwickelte der commandirende General auf der Anhöhe südöstlich Göltzscha und Gohla, io Verlängerung de- linken Flügel» der Artillerie der l. Infanteriedivision Nr 23, die gesummte Corpsartillerie, welche sofort ein leb- hajtes Feuer gegen die Besatzung der genannten Höhe entwickelte. Gleichzeitig ertheilte er beiden Divisionen dcv Beseht, au» den gewonnenen Stellungen bei Katzenberg und am Lißbach vorläufig ein hinhaltendes Gefecht zu führen. lltachdem der Feind unter dem anhaltenden Feuer der 16 Batterien des OstcorpS genügend erschüttert zu sein schien, befahl der commandirende General der I. Jnfanteriebrigade Nr. 45, mit den bisher zu seiner Verfügung zurückgehaltenen Grenadierregimentern über Gohla vorzugehen und das westlich Karcha gelegene Centrum der seiudlichen Stellung zu erstürmen. Bei den Infanteriedivisionen wurde gleichzeitig der Befehl gegeben, sich rechts und links dem Vordringen der Grenadiere anznschließen. Gleichzeitig auf der ganzen Linie mit klingendem Spiele und unter Hurrahknfen vorwärts stürmend, gelang es dem Ostcorps um 11 Uhr sich in den Besitz der feindlichen Stellung zu setzen, um von hier den aus Raußlitz und Pinnewitz zurückweichenden Feind durch ein lebhaftes Feuer zu verfolgen, welches bald durch die in die soeben gewonnene Stellung vor gezogene Corpsartillerie verstärkt wurde. Die zum Schutze ihrer zurückgehenden Infanterie auf dem linken Flügel der Westdivision vorgehende Cavalleric dieser Division hatie mittlerweile der der Bewegung des Ostcorps auf den äußersten rechten Flügel gefolgten 12. Cavalleriedivision noch Gelegen heit zu einer siegreichen Attake gegeben. Um 11 Uhr 30 Minuten wurde das Manöver hiermit beendet. Nachdem Se. Majestät der König die Kritik, über daS heutige Manöver abgehalten, begrüßte Er die in größeren Verbänden zusammengerückten Truppen und begab Sich sodann zurück nach Deutschenbora, von wo dje Rückfahrt nach Dresden mittelst Extrazugs erfolgte. * Berlin, 17. September. Se. Majestät der Kaiser ist in Begleitung sämnstlicher Herren, die ihm nach Skierniewice gefolgt waren, heute Abends kurz vor 8 Uhr aus Rußland wohlbehalten hierher zurück gekehrt. Zum Empfange Sr. Majestät auf dem Bahn hofe Friedrichstraße hatte sich unter anderen hochstehen den Persönlichkeiten auch die Gräfin Lehndorff ein- gefundcn. Bei der Abfahrt des Kaisers vom Bahnhofe — dieselbe erfolgte im geschlossenen Wagen — wurde derselbe von der vor dem Bahnhofe nnd auf dem Wege noch dem Palais massenhaft anwesenden Bevölkerung durch enthusiastische Zurufe begrüßt: desgleichen derFürst v. Bismarck, der mit seinen beiden Söhnen im offenen Wagen, nach seinem Palais fuhr. — Der neue diesseitige Gesandte für Persien, v. Braunschweig, ist, be gleitet vom LcgationLsecretär v. Tschirschky und Bögen- dorff, gestern Abends von hier auf seinen Posten nach Teheran abgereist. — Or. Ad. Kohut hat auf seine Ein gabe an das königl. Polizeipräsidium um Aufschub seiner Ausweisung nach einer Mütheilung der „Nat.- Ztg." folgenden Bescheid gestern Abends erhalten: „Ew. Wohlgeboren eröffne ich auf die Eingabe vom 13. d. ergebenst, daß ich Ihnen hierdurch gestatten will, sich noch bis Dienstag den 23. d. Mts. einschließlich in Berlin aufzuhalten. Der Polizeipräsident: v.Madai." Bremen, 17. September. (Wes.-Ztg.) In her heutigen Sitzung der Bürgerschaft fand die end- giltige Abstimmung über den Zollanfchluß Statt, Zunächst berichtete C. Papendicck über.die Verhandlungen der Commission; sodann legte Gebhardt den Stand punkt Bremerhavens dar und verlangte verschiedene Auskünfte, welche der Senator Meier ertheilte. Nach einigen weiteren Reden wurde dem Senate die nach- gcsuchte Ermächtigung zur Stellung des Zollanschlgß- antrags auf Grund der Vereinbarung fast einstimmig ertheilt, und zwar durch Annahme folgender Re- lution: „Wenngleich die Bürgerschaft er aus das Lebhafteste be dauert. daß bei der in Aussicht genommenen Regelung deS Zollanschlusses Bremens bezüglich des in Bremerhaven ge währten ZollauoschlusseS und de» in Bremen gewährten Frei- gebieteS nicht die fortdauernde Anwendung des Artikel 8« der Reichsversassung ausgesprochen ist, wie eS bei dem Zoll- Führers der Expedition, noch Einiges zu bemerken, fo stand derselbe im Punkte der Aufklärung und kriti schen Auffassung fremder Berichte noch durchaus auf dem Niveau seines Jahrhunderts. So schreibt er an einer Stelle: „Noch sagte man mir, von einem anschlusje Hamburgs geschehen, so genehmigt sie in der Ueber- zeugung. eatz bei der Schaffung des ZollauSschlusses in Bremerhaven und des FreigebieteS in Bremen eS sich um . euze dauernde Einrichtung haudelt, doch die ihr vom Senat Perkehre und ^iN St Thiere, so eine Species der Affen; selbige» soll gantzen Menschen-Berstand in seinem Thun uckd Lassen haben, eS rauchet Toback, fädelt eine Nadel ein, zapffet Bier und thut alles, was man ihm befiehlet." Und von gestrigen Tage txlearaphirt man der „N. sr. Pr.": Der Jnsurgentensuhrer Gafpb Babic wurde in Sarajewo rnteryirt. Die Ärnauten um Prizrepd haken sich wieher erhoben. /X Prag, 17. September. DaS neuerbaute Künstlerhau» „Pukolfinum" in Pr-g, dieser von der böhmischen Sparkasse aus Anlaß des Jubiläums ihres 50jährigen Bestehen» in der Zeit. von 8 Jahren aufgejührte kolossale Prachtbau, welcher der Gesell schaft der patriotischen Kunstfreunde, dem kunstgewerb lichen Museum und dem Prager Conservatorium ein würdige» Heim für olle Zukunst bietet, wurde gestern nach stillem kirchlichen EinweihungSacte seinem Zwecke übergeben, wobei von den Vorständen der 3 vor- erwähgten Institute Ker böhmischen Sparkasse der wärmste Dank ausgesprochen und die Hochherzigkeit der letzter» selbst von dem tschechischen Präsidenten der Prager Handel»- und Gkwerbekammer rückhaltlos anerkannt wurde, nachdem diese Anstalt noch vor Kurzem gerade wegen des RudolfinumS von tschechi schen Blättern in geradezu unquilificirbarer Weise ge schmäht Würden war. Hoffentlich weiden die Worte nicht uübefvlgt bleiben, welche der Oberdirector der Sparkasse, Baron Peche, gestern den Vertretern der drei erwähnten Corporäfionen anläßlich der Uebergabe der bezüglichen Lokalitäten Duries und welche lauteten: „Eine Kostbarkeit in' die schönen Räume des Ru- dolfinum» mitzunehmen, wollen Sie nicht unterlassen: eS ist die Eintracht, die Eintracht nn gegenseitigen Streben nach dtt Palme der Kunst." Daß derjenigen Nation, welche bisher die Coloni sation der Westküste Afrikas als ihr Privilegium be trachtet hatte, die brandenburgische Niederlassung ebenso mißliebig war, wie heutzutage die Operationen des vr. Nacht!gal einem großen Theile des englischen Volke», beweist un» die Absendung einer holländischen Gesandt schaft an Gröben, über deren energische Abfertigung dieser belichtet: „Ich antwortete ihnen aber kürtzlich, sprechend: Wir haben diesen Berg und dessen Gegend von den Schwartzen gekauffet; wollen sie prvtestireo, so mögen sie es in Berlin thun." Ein ander Mal giebt er auf holländische Proteste zur Antwork: „Wir sind verpflichtet, Sr. Churst. Durchl. von Branden burg Ordre nachzuleben. Und well Ihr Euch Herren von der gantzen Goldküste nennet, so wären wir wohl zufrieden, da^ Ihr Eueren Unterthemen den Handel mit unseren Schiffen verbieten möchtet: Weil Ihr es aber nicht thun könnet, ist es ein klar?» Zeichen, daß es freye Lqnde sind." Tas sind dieselben Antworten, fvie sie vor wenigen Wochen im Camerunlande von deutscher Seffe aus ebenjp unberechtigte srsfnde Proteste geges^n würden. wollen. Welches da ich's eingewilliget, warbt eine Uni übrigens zur CharaUenstik Gröben'», des wacker» Schaale mit Brqndtwein herbeygebracht und mit Schieß pulver durchgerübret. Darauf mußte ich die unan genehme Gesundtheit anfangen, die beyden Ospisoirs solgcten inir nach und beschmierten güt dem Rest den gcmeynen Schwartzen die Zunge, damit sie auch getreu hlciben möchten. Nach Verrichtung dieser herrlichen Lerewonien beschenckte ich die umbstehende Schwartzen reichlich, der Mehrung ich würde nicht mehr nöthig haben ?rueseuteu auszutheilen. Aber die Zeit hat mich nachmahls viel ein anderes gelehret." khnigl. Hoheit des FeldmorschallS Erzherzogs Albrecht, welcher Ihre Majestäten für heute zum Dejeuner nach der Weilburg Anmd. Da» griechische KönigS- paar kam der Eillladung nach' und fuhr Mittags nach' Badxn, beziehentlich nach der Weilburg. Vor her stattete dasselbe dem kronprmzlichen Paare auf Schloß Laxenburg eineu Besuch ab. Am nächsten Freitage begiebt sich die Königin zum Besuche der Familii des Herzogs v. Cumberland nach Gmunden. — Wie das .hellte auSgegbbene „Armeeverordnungs aemachte Vorlage. Sie ermächtigt d« Sevat dHer, sgr »e« Fall, daß der Bmidisrulh den Anträgen Mr Mndrkrätdr u,!» ch ,e für Zoll' und Steaerwesen, für Handel und Brr. kehr und für Rechiiun^swtfru feine Zustimmung ertheilt, uud unter dem Vorbehalte daß der Reiche-, den vorgesehenen ReichSbettrag zu den Kosten de» Zollanschtusses bewilligt, den Anschluß zu beantragen. Zur Vvrbrrathung de« «eneral- plane« uud de« iGmerultoftrnai schlnge« für die durch den Anschluß erforderlich werdended Anlagen wünscht sie die Kiederfetzung einer besonder» Deputation, in die von der Bürgerschaft lü Mitgliedes zu wählen sKo werden, und er- fucht den Senat, ihr darin beizutreten.' * Wieu, 17. September. Wie verlautet, wird Se. Majestät der Kaiser bei Gelegenheit der Eröff nung der Arlberabahn am nächsten Sonntage dem Großherzoge von Baden auf der Mainau und dem Könige von Württemberg in Friedrichshafen Besuche ab statten. — Ihre Majestät die Kaiserin fuhr heute Vormittags vor dem „Hotel Imperial" vor, um Ihren Majestäten dem Könige und der Königin von Griechenland einen Besuch abzustatten. Ihre Majestät die Kaisers verblieb eine Viertelstunde bei dem KöyigSpaare ünd verabschiedete sich kann in herzlichster Weise von demselben. Am Arme Sr. Majestät de» Königs Georg, der die^ Oberstcnunfforni seines österreichischen Jnsanterwreglments und das Ordensband des Großkreuze» des St. Siefansordens angelegt hatte, schritt Ihre Majestät die Kaiserin durch das Vestidple auf die StrHe zur Equipage und fuhr in die Hofburg zurück. Bald nachher fuhren Ihre Majestäten der König Georg in der österreichischen Uniform und die Königin Olga vyn Griechenland in die Hofburg, um J^rer Majestät der Kaiserin eine Gegenmsite. abzustatten. Ins Hotel zurückge^hrt, empfing das hohe Paar den Besuch Sr- kaistrl. und . VlvgeS ist zwar toht; Lolumbu! lebt nicht mehr: Doch will» behde sch»? Thu di«s«l Buch die Ehr' Und lkif t« onpartheyfchl Du wirst gestehen müße», Daß dies und jener sich Herrn «rüden legt zu aussen.' Doch klingt der Schluß seine» Werke« bescheidener und ansprechender: „Sott allein di« Ehret Guten Freund zur Lehre: Diesen in der'KÜ Gott in Ewigkeit.' Sine Reise nach England. Skizze von «. N. -ForNryuvg zn ßkr.'Ald.) Auch wir beginnest unsere weiteren Streifzüge durch d>e Hauptstadt de» Jnjelreich» iN 'per Arll^um MM^ll-WM MMWds» höchster Entschließung vom 1 d. Mts. die Hofburg- wache unter der Benennung „LeiLgardeinfantcrie- compagnte"den kafferl Garden einvcrleibt und den aus viejem Anlasse umgearbeiteten organischen Bestim mungen für diese Leibgarden feine Genehmigung er theilt. Die Truppencommandanten werden angewiesen, auf die Förderung einer ausreichenden Standesergän- zung der aus dem Mannschastsstande des Heeres fick) ergänzenden, mit einer ehrenvollen Bestimmung aus gezeichneten Leibgarden pflichtgemäß einzuwirken. Das „VnorkpaSbl,",puplicirt gleichzeitig dje neuen organi- scheu Bestimmungen für Vie Leibgarden. Die Be stimmung dir „ LeibggrheinjanterieeMpagnie" ist die selbe, wie sie bjei der „Hgfhnrgwache" war. Auch den Eingeborenen in Sierra Leona bemerkt er: „Die find gar de» Teuffess', als der sich von ihnen nicht allein anbeten, sondern auch he» öffteren sehen lässet, wann sie ihn rufen." Dah ihm da» nöthiae Selbstbewußtsein nicht ab geht, dafür zeugen folgende Perse/Hie er seinem Buche vordruckt: gegen einen markirten Feiud war al» die Fortsetzung deS gestrigen Manöver» beider Divisionen gegen einander gedacht. Hierzu stießen zu der bei Obereula bivaku^pden Ostdwision, »n der Nacht vom 16. zum 17. September, von Dresden kommend, eine Infanterie- und eme Ca valleriedivision — 12 Bataillone, 21 Eskadron», 7 Batterien — und bildeten mit ihr für die weiteren Operationen da» Ostcorps (XII. königl. sächsisches ArmeecorpS in der Stärke von 27 Bataillonen, 26 Escadrons, 16 Batterien). Unter der AngMe^ haßdieOMrmse am^17. Sep tember unter Demonsinren bei Strehla und Riesa dre Elbe bei Nünchritz überschreite, erhielt das Ostcorps den Auftrag, durch energische Offensive m der Richtung aus Lommatzsch zu versuchen, feindliche Kräfte auf sich zu ziehen und dadurch den Elbuferwechsel der Ost armee zu secundiren. Andererseits hatte die bei Kreyssa bivakirende Westdivijjon, verstärkt durch eine Cavallerie- divlsion (markirte Truppen in der Stärke von 17 Bataillone^, 16 EscadronS und 12 Batte rien) unter der Annahme, daß die Westarmee dem Versuche der Ostarwee, die Elbe zu überschreiten, ent gegentreten würbe, den Befehl erhalten, dem verstärk ten Feinde em Vorgehen gegen die rechte Flanke der Westarmee zu verwehren; rm Nothsalle aber schritt weise auf Lommatzsch zuruckzugehen. Nach Einziehen der Vorposten stand das Ostcorps früh 8 lfhr zpH Antreten bereit, und zwar mit der 1. Infanteriedivision Nr. 23 und Corpsartillerie am Ostausgange von Obereula, der 2. Infanteriedivision Nr. 24 nördlich Nrebereula und der Cavalleriedivision ani Preuß'jchcn Vorwerk nördlich Obereula. Nachdem sich Se. Majestät der König, wie gestern, begleitet von dem General der Infanterie und commandirenden General des IV. lömgl preußischen Armeekorps, Grasen v. Blumenthal, von dem Bahnhofe Leutjcheubora zu der Cavalleriedivision begeben, er- theilte Se. kömgl. Hoheit der cvmmandirende General Prinz Georg der Division den Beschs, auf Katzen berg vorzugehen und festzustellen, bis wohin der seind- liche linse Flügel ausgedehnt sei. Gleichzeitig giflgay die I. Infanteriedivision Nr. 23 der Befehl, aus der Chaussee über Wendischbora, upd etwas später an die 2. Infanteriedivision Nr. 24 der Befehl, auf Göltzscha und Ilkendorf den Vormarsch auzulrete». Rechts der Meißner Chaussee vorgehend, traf die Cavalleriedivision m der Höhe von Wunichwitz auf die 16 Schwadronen starke Cavalleriedivision der Wcst- divisivn, attakirte und warf dieselbe hinter Katzenberg zurück. Bei der Verfolgung stellte sie fest, daß Katzen berg von seindlicher Infanterie besetzt, der linke Flügel des Feindes jedoch nicht über Katzenberg Hilmas reiche. Bald darauf eröffnete die Artillerie der Westdivi- sion von der Höhe bei Karcha ihr Feuer auf die un Anmärsche begriffene Spitze der I. Infanteriedivision Nr. 23, deren Avantgarde im Vormarsch über Wen- dijchdvra hinaus aus feindliche Infanterie, welche Gohla und Katzenberg besetzt hielt, stieß und sich in folge dessen, links von der Chaussee abbiegeud, mit 4 Bannllonen dagegen entwickelte. Als die Tete der 1. Infanteriedivision Nr. 23 inzwischen Wendijchbvra passirt hatte, wurde der Di vision der Auftrag ertheilt, den ihrer Avantgarde gegenüber befindlichen Feind anzugreifen, die beiden Grenadierregimenter jedoch in dem Grunde nördlich Wendlschbora zur Verfügung des commandirenden Generals bereit zu stellen. Inzwischen war von der 2. Infanteriedivision Nr. 24, welche mit der 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 auf Göltzscha, mit der 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 und der DivifionSartillerie auf Ilkendorf abmarschirt war, die Meldung emgegangen, daß Saultitz, Rade witz und die davor gelegenen Uebergänge über den Lißbach von feindlicher Infanterie besetzt seien. Auch eröffnete von der dahinter befindlichen Höhe feindliche Artillerie das Feuer gegen die anmarschirendr Division, welche ihre Batterien vorwärts Gruna in Position gebracht hatte. Nachdem die 1. Infanteriedivision Nr. 23 ihre Batterien zwischen der Chaussee und dem Wege nach Gohla, die Infanterie rechts davon entwickelt hatte und zum Angriffe vorgiug, iäumte der Feind Gohla und Katzenberg. — Der Feind zeigte jetzt zahlreiche Infanterie und Artillerie in einer dem Anscheine nach sehr starken Stellung, deren linker Flügel noch über Karcha hinausreichte, deren Cenlrum auf der Rade- > gedachtem Berge ein I'art zu bauen. Wer Lust hätte eine gewisse Zeitlang allhier in 6u»rmavu zu bleiben, solle sich angeben; darauff sich alle mit einander auf gewisse eonäitioncs freywillig oüsrirpt. Also zogen wir nach Lösung fünff Stücken mit Paucken und Schallmcyen ans Land und erfuhren bcy unserer Ankunfft, daß 2 Oüpirmir» (Negerfürsten) ausm Berge wären, worauff ich mit fliegender Fahne, Paucken und Schallmeyen mich zu ihnen hinausf be geben, allwo ich ihnen mein Vornehmen zu verstehen gegeben und sie mit wenig Worten zu meipem Willen gebracht. Noch denselbigen Tag habe ich ,6 drey- psündige Stücke durch einen engen Steig oben auf die Spitze gezogen u«d gefchleppet; auch lieö ich mir ein Zelt von einem Schiffssegel auffschlagen und blieb die Stacht über am Lande. Den folgenden Tag, als den ersten ^»uuarü ^nno 1683 brachte Capitain Boß die große Churfl. Bran denburgische Flagge vom Schiffe, die ich mit Paucken uud Schallweyen auffgeholet, mit allen im Gewehr stehenden Soldaten empfangen und an einem hohen Flaggenstock auffziehen lassen, dabey mit fünff Stücken scharffgeladeo das Neue-Jahr geschaffen, deren jedes Schiff mit fünff geantwortet uud ich wieder mit drey bedanket. Und weil Sr. Churfl. Durchl. Nähme in aller Welt Groß ist, also nennete ich auch den Berg: den Grossen FriedrichS-Berg. Indessen berief ich die Nager abermahl» ins Zelt und begehrete mich ihrer Treue durch einen Eid zu versichern. Worauff sie geantwortet: Daß ich daran nicht zu zweiffeln, daferu ich mit chpen 5«tama sauffen wollen, daß wir «» gleichfalls treu mit ihnen meynen, sie nie verlassen und wieder ihre Femke aerlechigen
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