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Dresdner Journal : 23.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188212238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-23
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 23.12.1882
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bildet, so war man genüthigt, sich der Reihe nach an die verschiedensten Handwerker und Händler zu wenden, und wenn dann die Einkäufe besorgt waren, zeigte r» sich gar oft, daß nicht nur die Harmonie in der Zusammenstellung der Uten« silien fehlte, fondern auch viele der angeschafften Artikel Heffer und praktischer construirt sein könnten. Der bereit» 1848 mit kleinen Anfängen gegründete, im Laufe der Jahre aber zu einem immenfen Umfange angewachsene HauS- und Küchenbazar von F. B. Lange (Amalrenstraße 6 und 7) hat also wirklich einem Bedürfnisse abgeholfen und hält die denkbar reichste Auswahl in allerhand Maschinen, Apparaten, Werkzeugen, Geräthen rc. nicht blo» für die Küche, sondern auch für Wohn- und Krankenzimmer, für Bäcker, Kaufleute, Hotelier», Landwirthe, Gärtner u. s. w. Dabei finden wir bei solider Ausführung sehr mäßige Preise, und wer sich davon überzeugen will, mag z. B. nur jene vier completen Küchenein- richtungen ansehen, welche für je 75, 150, 250 und 500 M. dort ausgestellt sind. — Wie schon in der grauesten Vorzeit allerhand Specereien, als Weihrauch und Myrrhen, Naphta und Nardenöl rc. als Köstlich keiten galten und im Werthe vielfach dem Golde gleichgeschätzt wurden, so sind auch heute noch wohl riechende Essenzen allgemein gesucht, und gewiß Jeder mann gilt ein Fläschchen Kölner Wasser, ein wohl riechendes Haaröl u. s. w. als sehr angenehmes Weih nachtsgeschenk. Ein großartiges Lager von Parfümerien hält die seit 28 Jahren hier bestehende Firma von Oskar Baumann (Fraueustraße 10), Hoflieferant. Speciati- täten des Magazins sind namentlich französische und englische Artikel, als Luvou ro^al 6s Tbriäuo«, Schminken von Dorin, Viouigrs äs Toilette von der Looiets b^zieaigue u. s. w. Von Lau äs Ooloßue führt die Handlung außer der von Johann Maria Farina namentlich auch die besonders gesuchte Num mer 4711 und verkauft dieselbe bei Abnahme von einem halben Dutzend schon zu 6,90 und 7,50 M. AlS Neuheiten in OdeurS finden wir Rigaud u. Co. Paris!, ko»v äs Turgus u. a. m., in feinen Glas- fachen KrystallflaconS, mit Parfüm gefüllt, und Pa- tenlspiegel, welche auf 7 Arten aufgestellt werden kön nen, ferner feinste Pariser Cartonnagen u. dergl. m. — Auch die Frucht- und Delikatessenhandlungen hie siger Stadt haben sich auf die Festtage gerüstet, und die reichsten Collectionen von feinen Eßwaaren und seltenen Weinen, Liqueuren u.s. w. sind in verlockender Weise in den Schaufenstern der betreffenden Hand lungen aufgestellt, dlaison italienns, die Delikatessen- und Weinhandlung von A. Bobrowicz (Prager- straße 6) bietet für WeihnachtSeinläufe eine bedeutende Auswahl und führt als Specialitat außer Körben mit den edelsten Früchten, Original!iqueuren, Wernen bester Marken u. s w. namentlich reizend decorirtc Weihnachts frühstückskörbchen, offen und in Laffitte, mit frischer Waldschnepfe, Straßburger Gänseleberpastete, Astrachaner Caviar, Sardinen, Thunfisch in Oel, Fromage, diver sem Obst, Champagner oder Liqueur u. s. w. Auch sind frische französische Trüffeln (echt Perigord) eingetroffen, die Heuer um ca. 70 Procent billiger sind, als z. B. noch zu vorjährigen Weihnachtszeit. Auch einfacheren Ansprüchen gegenüber dient die Firma in glacirten Früchten und Pasten, sowie in frischem Obst aus gesuchter Arten, feinen Fischen, deutschen, russischen und französischen Gemüsen u. f. w. — Die Listen der im Weihnachtstermine d. I. au»geloosteu königl. sächsischen Staatsschulden« kassenscheine befinden sich in der ersten und zweiten Beilage. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Proviuzialuachrichtrn. Leipzig, 21. December. (L. Tgbl.) Ein gestern Vormittag auf dem Terrain zwifchen Plagwitz und Neufchleußig stattgefundener höchst betrübender Un fall beweist wieder, welch' überaus gefährliches Ge werbe die Anfertigung von Feuerwerkskörpern ist. Kurz nach 8 Uhr entstand daselbst in dcm Laborato rium der Herren Jacob u. Knöfel, verursacht durch die Entzündung einer Rak.te bei deren Ansertigung, eine überaus verheerende Explosion, welche in dem betreffenden Fabrlkraum große Verwüstungen anrichtete und denselben in vollen Brand setzte. Das Traurigste war, daß eine Arbeiterin auf der Stelle getödtet, 2 männliche Arbeiter fehr schwer und 2 andere minder schwer verletzt wurden; eine in dem nämlichen Raum befindliche Arbeiterin wurde durch den gewaltigen Luftdruck fortgeschleudert, kam aber mit geringen Ver- des Waffenkampfes ausgesetzt, den die Kunstofler und ihre ritterlichen Gäste im Sinne und Gerste der Bruno'schen Dichtung aufführten. Da» vornehme Publicum fpielte mit in diesem Drama, und wer am glücklichsten im Lanzenbrechen war, so zur Befreiung des unglücklichen Fräuleins au» der Gewalt böser Riesen oder Zauberer gleich dem Wagner'schen Klingtor in Scene ging, der führte al» reellen Gewinn da» Fräulein davon. Der fernere Verlauf der Geschichte läßt keinen Zweifel darüber zu, daß Sofia eine,fahrende" Person war, ein „thörichteS" Mädchen, eine „arme Tochter", wie deren in jener Zeit mit ihrem romantischen Grund- wesen häufig ritterlichen Schutzes genossen, mit Blu men geschmückt zu RathSmahlzeiten und Tänzen ge laden und selbst mit dem Bürgerrecht, wie in Mainz, beehrt wurden. Ein Weib aus dem Ritter- wie au» dem sehr ehrbarlichen Zünftlerstande hätte sich wohl nimmer zu solch öffentlicher Rolle verstanden, am allerwenigsten als Preisstück sich in den Besitz eine» Herrn und Gebieters bringen lassen Es war ja doch eigentlich nicht» als ein Menschenhandel, den man trieb und dessen Opfer zu sein da» Preismädchen ein- willigte. Dergleichen war durchaus nicht» Ungewöhnliche», vielmehr förmlich Säte oder Unsitte, namentlich im Sächsischen, geworden, wenn e» Rittern im roman tischen Ueberdrang gelüstete, minnefangliche Dichtung in Fleisch und Blut zu übersetzen. So hatte im Jahre 1226 Woldemar v. Seitenstedt, ein Mlnisterial de» Landgrafen von Thüringen, öffentlich verkünden lassen, er werde sich auf St. Walpurgen bei Merfeburg in »inen .Forei»" — eineu poetifch zugerichtrten Forst letzungen davon. Die Verwundeten, deren Anblick ein grauenvoller gewesen sein soll, wurden sofort nach dem Leipziger Krankenhause übergeführt, während die Plagwitzer und Schleußiger Feuerwehr den Brand löschte. Wurzen, 21. December. (L. Tgbl.) Am vor gestrigen Abend sind die Gebäude des Hessel'schen Gutes in VoigtShain niedergebrannt und am Nachmittage desselben Tages wurde die Scheune de» Juhrig'schen Gute» in Schönbach sammt Futteroor- räthen rc. eingeäschert. DaS letzterwähnte Feuer ist durch einen 4jährigen Knaben, welcher mit Streich hölzchen gespielt, veranlaßt worden. X Zwickau, 21. December. Von dem Lomitö der hiesigen, unter der Oberaufsicht de» königl. Finanz ministeriums stehenden, die Ausbildung guter Unter ausseher, Steiger, Werkmeister und dergleichen Osfi- cianten bezweckenden Bergschule ist der Bericht auf daS 20. Schuljahr 1881/82 herausgegeben winden. Da» Schuljahr begann mit einer Schülerzahl von 20, welche Zahl im Laufe de» Jahre» auf 16 herabging. DaS neue Schuljahr hat mit einem Bestände von 21 in vier Klassen unterrichteten Schülern begonnen. Nach der am Schlüsse des Schuljahre- stattgefundenen Prü fung erhielten als Anelkennung für Fleiß und Fort schritte zwei Schüler der ersten Klasse Bücherprämien, zwei Schüler der zweiten Klasse Stipendienbeträge von je 75 M. zum Zwecke einer JnstructionSreise, zwei Schüler der dritten Klasse Geldprämien von je 25 M. und ein Schüler der vierten Klasse eine Belobigung. Außerdem ist dem bisherigen Schüler der ersten Klasse Ernst Wilhelm Zimmer vom königl. Finanzministerium die Hälfte des Glückaufstipendiums (300 M.) zur Aus führung einer Jnstructlonsreise nach den schlesischen Kohlenrevieren bewilligt worden. Die Lehrmittel, Sammlungen und Schulbibliothek haben nicht blos au» den Mitteln der Schulanstalt selbst möglichste Vervollständigung erfahren, sondern sind auch von Seiten verschiedener Gönner der Anstalt durch werth- volle Geschenke bereichert worden. Nach der dem Be richte beigesügten Rechnungsübersicht auf daS vergangene Schuljahr betrugen die Einnahmen der Anstalt 33 902 M. 12 Pf., worunter 5250 M. StaatSzuschuß und 5515 M. Beiträge der Bergschulcontribuenten, die Ausgaben aber 11711 M. 93 Pf., worunter 7830 M. Lehrerremunerationen, so daß am Schluffe des Schul jahre» ein Kassenbestand im Betrage vo» 22 190 M. 49 Pf. verblieben ist. Zwickau, 21. December. (Zw. Wbl.) Ein b.däme liches Unglück stieß vor einigen Tagen dem GutS- pächter Seumel in Neumark zu, als derselbe von der Leiter seiner Scheune, wo er eben beschäftigt war, aus« gleitend, m die unter ihm befindliche Heugabel stürzte, aus welcher er erst durch herbeigeellte Hilfe befreit werden konnte. Nach Aussage des zu Ruthe gezogenen Arztes ist Aussicht vorhanden, daß der Ver unglückte von seinem Leiden genese. Reichenbach, 21. Dccember. (Reichend. Wbl.) Durch daS Abladen resp. Ausfahren zweier Kohlen geschirre vor der Färberei von E. Eichenberg an der Oberreichenbacher Straße fand dortsclbst heute Vor mittag 10 Uhr eine Verengerung der ohnehin nicht fehr breiten Passage Statt, die leider auch einen Un glücksfall im Gefolge haben sollte. In dem Be mühen, mit seinem Geschirr, dem dritten also an dieser Stelle, einem mit Asche beladenen Kastenwagen, sich noch vorbeizudrängen, kam der hier bed'enstete Fuhr« knecht Herm. Bauer dem Straßengraben mit seinem Geschirr zu nahe, der Wagen rutschte ab, fiel um und stürzte auf Bauer'n, so daß dieser schwerverletzt vom Platz und in ein benachbartes HauS getragen werden mußte. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Vermischtes. * Von den Opfern der Montvalerien-Explosion sind fitzt 16 ihren Wunden erlegen. Die Untersuchung über die Entstehung der Katastrophe bestätigt, wie unser Pariser x^-Correspondent schreibt, daß eine der Arbeiterinnen verabsäumt hatte, den Kübel, in welchen sie das aus den alten Patronen genommene Pulver schüttete, gehörig zu netzen. Eine brennende Patronen hülse, die in dieses Gesäß fiel, mar die Ursache der Explosion. * Der „Rassegnu" wird aus Neapel folgendes freche Attentat gemeldet: Ein schweres Verbrechen wurde aus dem Eisenbahnzuge begangen, der am 15. d. um 6 Uhr Nachmittags in Neapel eintraf. In einem Waggon 1. Klasse reisten der Milrtücanwalt Cavaliere als LieblingStummelplatz irrender Ritter — auslegen und auf dem Wege von Eisenach dorthin ein schöne» Fräulein geleiten, welche» einen Falken auf der Hand und einen Rüden hinter sich führe. Täglich wollte er je drei Lanzen brechen und gelobte, seinem Obsieger Waffen, Rüstung und die Schöne mit Jagdvogel und Hund abzutreten. Unbesiegt und unverwundet gelangte dieser Don Quixote, obgleich er unterwegs von Rittern aus allen Landen angesprengt wurde, in seinen „ForeiS" und wieder heim und war natürlich deshalb auch seiner Schönen nicht los und ledig geworden. Für die Zeitgenossen der wahren Minnesänger war e» somit nichts Merkwürdiges, daß ein weiblicher Wesen al» „Haupttreffer" ausgesetzt wurde. Sofia - Kundry mochte nicht wenig neugierig sein, welchem Herrn sie denn zusallen werde. Von ihrem Throne aus sah sie dem tapfern Ringen zu, dessen Preis sie sein sollte. Die Kämpen berühren den aus gehängten Schild jedes Gesellen, den sie bestehen wollten, und dann liefen sie mit den Speeren wider einander. Dazu hat Bruno wohl seinen Gesang er tönen lassen. Al» schließlich der Sieger im Kampfe auf Sofia zuschritt und sie al» sein Eigen erklärte, vernahm sie unter feinem Erröthen, daß er ein Kauf herr von GoSlar war. Der Jüngsten freilich keiner. DaS Fest war aus, die Gäste zogen wieder Herm, und der alte Goslarer Kaufmann führte feine schwer eroberte Sofia mit sich. Er mochte wenigsten» diese liebliche Bezeigung seines Triumphes auch vor allem Goslarer Kunstofl.rthum noch geschehen lassen. Dann aber sagte er ihr, daß er in christlicher Würdigung der Rechte seiner Ehegesponsin sich ihrer entschlagen müsse. Er dachte dabei al» guter Mensch und reicher Isidor Mel und der Magazineur der römischen Bahnen, Moglie. Bei der Station Lasalnuovo sahen sie 2 Passagiere in denselben Waggon steigen, die anständig gekleidet und von nichtssagendem Aeußern waren. Als sich ter Zug Neapel näherte, stürzten diese Individuen plötzlich aus die ahnungslosen Reisenden und setzten ihnen ihre Dolche an Brust und Hal», indem sie so jeden Widerstand unmöglich machten. Dem Cavaliere Mel nahmen sie seine goldene Uhr sammt Kette und etwa 50 Lire, Hrn. Moglie seine Briestasche mit eini gen Hundert Lire, seine silberne Uhr und Kette. Dann verbanden di« Verbrecher den Beraubten die Augen, banden sie und sprangen hierauf au» dem Waggon, indem sie die Gelegenheit benützten, al» der Zug auf 1 lcw Entfernung von der Stadt seine Eile mäßigte. Die beiden Reisenden, welche wohl unbeschädigt, aber über die erduldete Gewallthat außer sich waren, konnten erst am Bahnhof der Polizei den Vorfall melden. DaS Ereigniß macht begreiflicherweise außerordentliches Aufsehen. Statistik und Volkswirtsischaft. Die Rentabilität der einzelne« Linien der königl. sächsischen Eisenbahnnetze im Jahre 1881. o In den diesjährigen Nummern Nr. sc>4—SIS dieses Blattes brachten wir auS dem statistischen Bericht der sächsischen StaalSbahnen über daS BetriebSjahr 188' ausführliche Mit- theilungen, welchen wir heule Folgendes über die Rentabilität der einzelnen Linien während desselben Jahres folgen lassen: DaS GesammO apital betrug am JahreSschluß 680 324 46.',»» M. Bei einer BetriebSkilometerlänge von überhaupt 1989,871 km bezifferte sich das Bruttoeinkommen auf 6» 470 783,» M, der Gesammtauswand auf 3« 948 890,n M., worunter 682 260,n M Zinsen sür Pachtftrecken. Es ergab sich mithin rin Reinertrag von überhaupt 2« 623 893,io M , nach Abzug 202 636,» M. Mehrauswand aus einzelnen Linien. Das finanzielle Ergebniß der einzelnen Bahnlinien ist auS nachstehender Tabelle zu ersehen. Bahnlinie. Reinertrag überhaupt. Mehraufwand beim Betriebe überhaupt Procente de» AnlagecapitalS 1880. 188l. Leipzig-Hof Mark. 6 688 399,«, Mark 8,,»8 8 881 Plagwitz-Gajchwitz . . . 13 652,81 0,06« I,V18 Gößnitz-Gera 201 462 1b 4,780 4,678 Brunn Greiz 36 666,8» 3,898 4,091 WolsSgefähN-WeischUtz. . 43 117,8» 0,881 0,81» Plauen-Eger 892 81I,ss 3,7»6 4 69» HeriaSgrün-Oel-niy 73 628,6» -0,967 —l,i«8 Zwickau-Falkenstein . . 44 067,„ 1,118 1,101 Dresden-Werdau m. Koh lend b. Dr. . . . 3 868 604,,? 6,-8« 5,817 Schwarzenberg-Zwickau 712 092,v» 7,188 6 91» Schneeberg - Niederschlema 3 282,6, — 0,-98 Schönbörnchcn-Gößnltz 101 196,67 3,»7» 3,8,1 Glauchau-Wurzen, . . . 48 668 ,7 0,171 0,876 Stollberg-Ei. Egidien mit Kohlend 163 796,0« 1,18- 2,617 Chemnitz-Adorf m. Zweigb. ZK 190 272,17 0,610 1,001 Kieritzsch - Chemnitz mii Zweigb. L W.. . 836 449,78 3,888 8 811 Rochlitz-Penig . . . . 4 336,«6 0,»»6 0,111 Riesa-Lhemmtz . . . . 876 534,98 3,888 4,081 Roßwein-Hainichen . . . 2 849,88 —0,671 0,18» Hainichen Niederwiesa . 62 362,6» 0,919 1,181 Annaberg-Flöha. . . . 202 287,»»« 2,-6« 2,186 Weiperi-Annaberg . . . - 19 772,9- —1,689 -1,009 Reitzenhain Flöha mit Zweigb. PO. 340 301,8» 6 900,8» 3,8 t» 3,81- Rossen-Bienenmühle. . . »1 974,88 -0,186 —0,VLS Riesa-Nossen -0,086 -0,87» Zeühain Elsterwerda, . . 38 84i,so 0,691 1,061 Vor«dors-Lo»wig . . . 714 871,88 2,911 2,987 Leipzig-Dresden mit Zweigb. G. P. . . 4 760 680,,t 6,-8« 6,„8 Bodenbach - Dresden - Ältst 2 891 206,«« 9,187 9,71» Kamenz-Pirna . . . . 364 66I,o« 2,18» 2,-w Lamenz-Landetgrenze . . 61 640,», 4,-18 3,618 Görlitz-DreSden-AItstadt . 2 349 291,»« » 7,086 7,181 Neustadt Dürrröhrsdors . 3 198,-9 —0,178 —v,10b Niederneukirch - Bischofs werda 48 676,o« 2,611 2,«»7 Bautzen-Schandau . . . 77 149,6» 0,8-8 0,887 Oberoderwitz Wilthen . . 143 937,r« 1,687 I,6S» EberSbach-Löbau . . . 27 819,Sb 0,969 0,»8b Zitlau-(WarnSdors-)Eibau 27 269,0« —0,118 —0,116 Zittau-Löbau . . . . 11 002,8» 0,081 —0,L17 Pirna-Berggießhübel . . 78 64 i,07 11,--7 9,891 Wilkau-Kirchberg . . . 3 212,6« 3,817 Die sämmtlichen Lei ?zig - DreSd »er Linie (aus 5H «etr,. Monat.) n erzie (ans Betr- Mona!) lten bei einem Eesammtanlagecapital von 1L2 4S7 433,rs M. einen Reinertrag von 6 436 618, 8» M. — 4,«,« des Anlagekapitals. Mann; denn der Chronist berichtet, daß er „sie ehr lich ausgesteuert und ihr so viel gegeben habe, um ihr wildes Leben nicht mehr üben zu müssen." Zum freudigen und dankbaren Andenken an ihren Sieg über die feindliche Sippe des Brandenburgers, den sie auS feiner Gefangenschaft nm ein gut Stück Geld entließen, hielten die Magdeburger alljährlich Festtag, an dem sie Almosen spendeten, der großen Messe im Dome beiwohnten, bei guter Mahlzeit eS sich schmecken ließen und Nachmiltag» die Marsch besuchten, wo allerlei Volksvergnügen stattfand. Jener Glanz wie beim ersten Graalfeste wurde freilich dort nicht mehr entfaltet; die Kunstofler hatten auf das Patronat Ver zicht geleistet. Aber Bruno v. Stövenbrck'S Freuden spiel war nicht vergessen worden. Noch Jahre lang wurde e» bei dieser Gelegenheit aufgesührt, und wahr scheinlich hat man, um die dazu nöthige Sofia, wenn nicht im ritterlichen Turnier mit der Lanze gerungen, so doch herzhaft gerauft m anderer, mehr volkSthüm- licher Weise. Denn auch dies „Parsisal"-Festspiel entging dem Loose Ler Entweihung nicht, das oft dem Schönen nicht erspart bleibt. Der Graal wurde ein Rothweintrunk für den Sieger und die ganze Auffüh rung ein gastlicher Prunk mehr der landfahrenden Klämer und Kaufleute in bestimmterer Form eine» Schützenfestes. Sofia erschien nur noch al» Schützen« lieSl auf dem Graalsest, da» diesen Namen behielt. Aber bei dem prosaischen Volke wurde dieser Name in seiner poetischen Bedeutung so unverständlich, daß endlich darau» ein „Giölfest" entstand und diese Be zeichnung durch Ungeschlachtheit und Völlerei ihre volle Rechtfertigung fand. Maiuz, 21 December. (Post ) Durch die bei dem letzten Hochwaffer gemachten Erfahrungen gewitzigt, bereitet man die Verlegung der Strecke Lastel-Hochheim-Flörsbeim in der alten Nordrichtung von Hochheim vor. Die Verlegung des Bahnhof» Eaftel wird wegen der stehenden Rheindrückt bei Mainz ohnehin nothwendig Die neue Strecke würde kür zer als die jetzige in der Mainniederung und obiolut vor Waffergesahren gesichert. Damit käme auch der unterirdifche Lelegraphendraht zwischen Berlin-Franksurt-Metz außerhalb de» Terrain», welches immer in Befahr war, vom Hochwaffer durchwühlt zu werden. Wien, 21 December. Dir telegraphisch signalisirte Kund machung der Ministerien der Finanzen und de» Handel» vom 19. d., deireffend die auf Grund der Verordnung de» Gesammt- ministerium» vom 30. December 1881 vom 1. Januar 1883 angelangen noch zulässigen Arten de» Veredlung-verkehre- mit dem deutschen Zollgebiete hat nachstehenden Wort laut: Die Verordnung vom 30 December 188t hat bezüglich jener Arten de» BeredlungSverkehre» mit dem deutschen Zoll gebiete, welche nur aus Grund von Erlaubnißscheinen zulässig sind (K 3 der Verordnung vom 28. Juni 1881), einen End termin sür die Giltigkeit der Erlaubnißscheine, und zwar den 31. December 1882, festgesetzt; dagegen wurde sür diejenigen Arlen de- Veredlung-Verkehre», deren Betrieb ohne Erlaubmß- scheine gestattet ist, ein Endtermin für die Zuläjsukeil diese» Verkehr« nicht festgesetzt. Es wird sonach hiermit in Erinne rung gebracht, daß alle aus Grund von Erlaubnißscheinen nach dem deutschen Zollgebiete zur Veredlung gesendeten Waaren nur in dem Falle aus die Zollbegünstigung, beziehungsweise Zollbefreiung, nach Maßgabe der Verordnung vom 80. De cember 1881 Anspruch haben, wenn deren Austritt bi» ein schließlich 31 December 1882 und deren Wirdereingang inner halb der festgesetzten Fristen, also längstens bi» 30. Juni 188 « stattfindet Zur Ausstellung neuer Erlaubuißscheme oder zur Erstreckung ver Giltigkeit der bestehenden anrd.n Vie Zoll behörden nicht ermächtigt Bezüglich jener Wiacen, deren Versendung zur Veredlung im deutschen Zollgednie auf Grund der bestehenden Vorschriften ohne Erlaubnißscheine auch nach dem 31. December >882 ersolgen kann, bleibt die zollsreie Wiedereinfuhr an die Ersüllung der diesbezüglichcn Anordnungen der Verordnung vom 28 Juni 1881 gebunden. * Wien, 21 December Die Generalversammlung der österreichisch-französischen Staatsvahn genehmigte die nothwendige Statutenänderung und die Emission einer neuen Serie 3 procentiger Obligationen im Betrage des effektiven von der ungarischen Regierung zu genehmigenden Werthe» der Waagthalbahn, serner die Erhöhung der am 19. Mai 1882 geuehmigten Emission -procentiger Obligationen im Rominal- werthe von 30 Millionen Goldgulden ans eventuell 46 Mil lionen Goldgulden. Schließlich wurden die Beschlüsse über die Einsetzung de» zukünftigen Berwaitungsralhes und die eventuell mit dem 1. Januar 1883 einzusührenden provijo-ischen Vcr- waltungSmaßregeln angenommen. Schließlich wurde da» Uebereinkommen mit der österreichischen Regierung einstimmig genehmigt Vertilgung verschiedener Flecke. Der .Landwirth- schaftl. Ztg. des Hamb. Corr." entnehmen wir folgende Mittel zur Vertilgung verschiedener Arten von Flecken au» Kleidung»« stücken rc.: 1) Wein- und Obstflecke m Tischzeug entfernt man kadulch, daß man den Stoff zunächst über Kohlen hält, aus denen Schweselstücke verbrennen, und denselben sodann in ge wöhnlicher Weise auSwäscht. 2) Ehocoladeflecke in Tischzeug beseitig» man, wenn man da» Zeug erst in lauwarmer Milch und dann in kaltem Wasser wäscht. 3) Kaffee- und Milchflecke m Seidenzcug Man bestreikt die Flecke mit Glycerin und reibt den Fleck mit einem reinen Leinenlappen ab, der in lau warmes weiches Wasser getaucht ist Hieraus wird das Zeug, solange es noch naß ist, aus der Rückseite mit einem warmen Piätteijen sest überstrichen Diese Methode ist bei allen far bigen Seilenzeugen anwendbar. 4) Verschiedene Flecke in Seidenzeug, die nicht allzu fettig sind, vertilgt man dadurch, daß man sie zuerst mit einem in Kartoffelmehl getauchten wollenen Lappen und später mit einem reinen Leinenlappen reibt, ö) Rostflecke in der Wäsche. Das beste Mittel zurLnt- sernung dieser Art von Flecken besteht in der Behandlung mit Zinnsalz (Zinnchlorür), da» jedoch sofort mit vielem Wasser ausgewaschen werden muß. 6) Stearinflecke rc. Zur Be seitigung der Stearinflecke oder der weißen Ränder, welche entstehen, wenn warme Schüsseln oder dergl aus polirie Möbel gestellt werden, bedient man sich einer au» Spiri tu» und Brennöl bestehenden Mischung, mit welcher die Flecke mittelst eine» wollenen Lappen« tüchtig abgerieben werden, Lingesandtrs. Die WeihnachtSausstellung von O-kar Bau mann, Parfümerie- und Toilette-Artikelhand- lung, Frauenstraße 10, ist in diesem Jahre beson- derS reich auSgestattet. Wiederum bietel da» Lager eine große Auswahl reizende' Toilettenkästchen ge füllt mit Extrans zum Preise von 1, 1k, 1k, 2, 2k, 3, 4, 5, 6 bis 15 M. Echt Köln. Wasser und feine Toilettenfeifen in Kästchen von 2 und 3 Stück feien noch besonder- erwähnt. Das Lager ist damit vollständig fortirt. Rowland's Odonlo macht die Zähne weiß und conservirt dieselben, gibt iynen rinen Glanz wie Per len, stärkt daS Zahnfleisch und gibt dem Athem einen angenehmen Wohlger, ch. Man verlange Rowland's Ooonto von 20 Haiton Garden, London. Zu erhalten bei Parsumeuren. Musik. Von Reinhold Becker sind Volks- lieber aus Bearn, sowohl sür eine Srngstimme mit Clavierbegleitung, als für Violine mit Clavierbeglei« tung übertragen (op. 20, R.eS u Erler, Berlin) er schienen, welche den Musikfreunden hiermit empfohlen feien. Die interessanten, ansprechenden Melodien sind zum Theil eigenthümlich und reizend. Tie Lieder im GesangSheft mit Originaltext und deutscher Ü ber setzung und einsacher Begleitung sind leicht singbar; ebenso wenig Schwierigkeit, aber Anregung zu gesang vollem und charakteristischem Vortrag bieten die sür die Violine übertragenen Lieder, in ihrer Wirkung ge hoben durch eine zwar ebenfalls leichte, fidoch fein harmonisirte und wchlktingende Begleitung. B. * Bei C. C. Meinhold u. Söhne in Dre-den ist soeben ein sehr elegant gedruckter, mit einem farbigen Genrebilde versehener Wandkalender in großem übersichtlichen Format für das kommende Jahr er schienen -f- In Halle starb am 20. d. Mts. der bekannte Literarhistoriker Prof. vr. Wilhelm Herbst, geb. 1825 zu Wetzlar, von 1859—1860 Dnector de» Gym nasiums zu Cleve, bis 1865 des Friedrich-Wilhelm- GymnasiumS zu Köln, bis 1867 des Gymnasiums zu Bielefeld, bi» 1873 des Pädagogium« zu Magdebuig, bi» 1876 der Landesschule Pforta. Bon 1880 ab be- leidete er eine Professur der Pädagogik an der Univer- ität Halle. Von seinen Schriften sind am bekanntesten eine biographischen Darstellungen von Claudiu», Voß u. s. w. Seit 1878 gab er das „Deutsch« Literatur blatt" herau».
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