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Dresdner Journal : 30.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188206309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820630
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-30
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1882
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^14S Freitag, den 30. Juni. 1882. Ldovvewevtvprot» r ^Uirlic»:.... 18 ZL»rIl. 4 2l»rll 80 kk. ^ui»w»rv: lvkk. 8a^«rd»Id äe» äevtxrliell Neiclie» tritt?o«t- ovä 8tewp«lLu»ctrI»^ luma. laservteoprelser kLr 8«ii N»om einer xezpLltenea ?etitreils 20 kk. vot«r „Lioxe«uvit" äi« 2eil« SO ?k. U« ^»d«U«o- uoä 2iNerri»»tr 80 H ünvedelvev: wit Fll«n Linns äsr Lon»- und keivrtLK» ^i»«v<i, kür 6«n koi^enäen 1°»^. ZreMerÄMMal. Ia»er»t«o»M»»Iiioe «n«rrtrt«: L«tP^g: F>. Leaw<t«<ett<-r, (ioinmi—ionLr äe, Ore«cioer ^onrn»I«; L»wd»r, I«rU»-Vj.» lwtp», »»—l vr«»l»a vrL»kk«r1 «. » : //aasemlte," <« ^o-ter. 2«rU» -Vitn Sundnr,- vr»G I^lpiiU vr»»2eare «. N. Nünrii«»: iUo«e,' 8«rUn. Lr«w«n L. LeUott e,- »r««I«ar I.. LtanaeN'» L«eea« ?.m>i Labatk-,' krLnttnrt «Nr L' ^aeAeF«et>s öuckkLoäluoß; VSrUt«: ü. Zkü/tee,- L»»»«,«r: 0. §Ätü«.'cr, v»rt» >«rU»-vr»Lk1»rr ». H- >t«tt,»rt: ck 6v., Lundar^: ^1<i. Lte»nee Verantwortliche Redactton: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. ller»»»x«dvrr Nvnisi. Lrpeäition ä« vre«iner loarmrl», Drvväsv, ^Hrin^erstr»»«« Ho. 20. Abonnements - Hinladung. Auf das mit dem 1. Juli beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „DresdnerJour nals" werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der unter zeichneten Expeditton (Zwingerstr. Nr. 20), fir anSwirtß bei den betreffenden Postanstalten. Löuigl. Expedition des Dresdner Journals. - Amtlicher Theil. Bekanntmachung, den Commifsar für den Bau der Verlängerung der Hainsberg - Schmiedeberger Secundäreisen- bahn bis Kipsdorf und dessen Stellvetreter betreffend. LaS Finanz-Ministerium hat die Geschäfte eine» CommissarS für den Bau der Verlängerung der HainS- b rg-SchmiedebergerSecundäreisenbahn bis Kipsdorf dem Mitglied« der General-Direktion der StaatSeisenbahnen Finanzrath Theodor Albrecht Schreiner in Dresden übertragen und zu dessen Stellvertreter den Finanz- asseffor bei der General - Direktion der StaatSeisen- bahnen l)r. Walther Friedrich Ernst Scheich er in Dresden ernannt. Dresden, den 26. Juni 1882. Finanz-Ministerium. von Könueritz. Müller. Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Rentenbogen zu den König lich Sächsischen 3 Rentenschuldverschreibungen vom Jahre 1876 betreffend. Gegen Rückgabe der im Termin 30. Juni 1882 ablaufenden Rentenleisten der oben bezeichneten Schuld verschreibungen sollen vom IS. Juni dieses Jähret au neue Rentenbogen, bestehend auS Rentenleiste und Rentenscheinen auf die 12 Halbjahrestermine 31. De- cember 1882 bis mit 30. Juni 1888, bei der Staats schulden - Buchhalterei in Dresden und der Lotterie- DarlehnSkasse in Leipzig wochentags während der Vormittagsstunden, ferner bei Herrn S. Bleichröder in Berlin, bei den Herren M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. und bei der Norddeutschen Bank in Hamburg zur Ausgabe gelangen. Die adgelaufenen Rentenleisten sind nach den Gat tungen getrennt und nach der Nummerfolge geordnet abzugeben, auch an denjenigen Umtau,chstellen und in den Fällen, wo der Umtausch nicht sogleich abgewartet werden kann, mittels doppelter, die gleiche Ordnung einhalteuder Verzeichnisse, zu welchen Formulare bei den genannten Stellen zu haben sind, einzureichen. Der Umtausch der Rentenleisten erfolgt bei der StaatSschulden-Buchhalterei in Dresden thunlichst nach der Reihenfolge der Anmeldung und Zug um Zug. Kleinere, bis 10 Leisten zählende Posten, haben aber hierbei, um größeren, den schnellen und geregelten Ge schäftsgang hemmenden Personenansammlungen vorzu beugen, größeren Posten voranzugehen. Können die Einreicher ihre sofortige Abfertigung nicht abwarten, so ist denselben ebenso, wie dies bei der Lotterie-Dar- lehnSkasie in Leipzig, bei Herrn S. Bleichröder in Berlin, bei Herren M. A. von. Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. und bei der Norddeutschen Bank in Hamburg geschehen wird, zunächst daS eine Exemplar des Lieferscheins quittirt auSzuhändigen, gegen dessen Rückgabe die neuen Rentenbogen 10 Tage später in Empfang genommen werden können. Auswärtige StaatSgläubiger haben, da die Um- tauschftellen wegen der Rentenleisten - Auswechselung Schriftenverkehr nicht führen können, den Umtausch entweder persönlich oder durch im Orte wohnhafte Beauftragte zu besorgen. Dresden, am 1. Juni 1882. -er L»St<g»a«schis z» Verwalt»»- Ser A1a»t»sch»lde». Bönisch. Nichtamtlicher Theil, uehersich : Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Hamburgischer Correspondent.) TageSgeschichte. (Berlin. Metz. München. Karlsruhe. Wien. Lemberg. Buda-Pest. Paris. Rom. London. St. Petersburg. Sofia. Konstantinopel. Alexan drien.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentt. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Brand. Meißen.) Vermischtes. Feuilleton. LageSkalender. Inserate. Beilage. Provinzialaachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Stollberg. Freiberg. Riesa.) Statistik und LolkSwirthschaft. Telegraphische WitterungSberichte. Börsennachrichteu. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Paris» Donnerstag, 2S. Juni. (Privat-Tel. d. DreSdn. Zourn.) Die „Nöpublique fran^aise" protestirt Henle lebhaft gegen de Kreycinrt's Ab sicht, den Khedive Tewfik zu entsetzen und einem Compromiß mit Lrabi Bey zuzustimmen. Letz terer sei kein Patriot» sondern eia Baaditenchef, Tevfik hiagegea eia treuer Alliirter Frankreichs, uud iha preiSgebeu, wäre eine Jafamie. London, vonnerStag» LS. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Negierung miethete 2 große Privatdampfer für Truppentransporte. St. Petersburg, Donnerstag, 2S. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) DaS „Journal de St. PöterSbourg" äußert sich heute neuerdings wieder über die ägyptische Krage. DaS ofsiclöse Blatt bemerkt hierbei, die Cabinete könnten nicht zugeben, daß die Beilegung der Schwie rigkeiten in Aegypten vollendet sei, wie die Pforte be haupte; eS gäbe vielmehr noch reelle Interessen zu wahren und Fragen zu regeln. Man würde dies schließlich in Konstantinopel einsehen. Die türkische Diplomatie stelle daS Einvernehmen der Mächte auf die Probe und versuche, dasselbe zu erschüttern. Dies werde nicht gelingen; man könne sich dessen versichert halten. Wenn ein Einschreiten sich nothwendig er- weisen sollte, so würde diese- sich durch die Abgeord neten der Mächte vollziehen. Wenn der Pforte keine Zweifel in dieser Hinsicht mehr gelassen würden, so würde sie sich darein ergeben. Man hoffe auch, daß England und Frankreich nur im Auftrage Europas Vorgehen würden. Der heute erschienene „NegieruugSanzeiger" bestätigt die kürzlich verbreiteten Blättermeldungeu über neue Verhaftungen vou Nihilisten. Da- amtliche Organ der russischen Regierung schreibt: Die nach Verhaftung mehrerer wichtiger Staat-verbrecher in St. Petersburg und Moskau an- geordnete Ueberwachung einiger, der Zugehörigkeit zum nihilistischen Geheimbund verdächtigen Personen hat ergeben, daß die St. Petersburger Gruppe energische Vorbereitung zu neuen Verbrechen betrieb. Nach Erui- rung de- Personalstandes und des Vorbereitung-- quartier» wurden 18 Personen am 17. d. MtS. ver haftet, von denen 7 falsche Pässe hatten. Die Be sichtigung de- Quartier- führte zur Entdeckung einer Werkstatt zur Fabrikation von Dynamit und anderer Sprengstoffe. Mit der Moskauer Geheimpolizei an- geknüpfte Beziehungen führten auch dort zu einigen Verhaftungen, während welcher auS Moskau 3 Per sonen mit falschen Pässen entschwanden, unter Zurück lassung von Drucktreiutensilien in ihrer Wohnung, in welcher offenbar revolutionäre Schriften gedruckt wur den. (Vgl. die „TageSgeschichte*.) Einer Meldung deS „Golos" zufolge fand in Balta vor einer Section deS Bezirksgerichts vor gestern die Procrßverhaudlung wegen der dortigen Judenerceffe Statt. Sechs der Angeklagten wur- den verurtheilt, darunter einer wegen tödtlicher Verwundung zu 33-monatlicher Einstellung in die Arrestantrncompaguie, eiu zweiter wegen Noth- zvcht zu 4 jähriger Zwangsarbeit. Konstantinopel, Donnerstag, 2S. Juni (Tel. d. DreSdn. Journ.) Wie die „Agrnce HavaS" mel det, hat die Pforte an ihre Vertreter im Aus land« telegraphirt, die ägyptischen Truppen hätten auf die Verleihung deS GroßcordovS deS Mrd- schidjehordeut an Arabi Bey neuerlich ihre Er gebenheit uud Treue für den Sultan betheuert, welche Thatsache «ine erneute Bürgschaft für die Aufrecht erhaltung der Ordnung sei. Unrichtig sei eS, daß Derwisch Pascha den Auftrag habe, Arabi Bey darüber zu sondireu, wie er eine eventuelle Ent- sendung türkischer Truppen aufnehmen würde. Alexandrien, Mittwoch, 28. Juni. (Corr.- Bur.) Mau glaubt, daS Ministerium werde ein- willigen, daS Eigenthum der abwesenden, wie das jenige der hier weilenden Europäer, ausgenommen im Kalle der Intervention, zu garautirea. Dresden, 29. Juni. Unter der gegenwärtigen Regierung der Bereinig ten Staaten von Nordamerika betritt die aus wärtige Politik dieser Staaten eine neue Richtung. In Nr. 142 dieser Zeitung haben wir bereits die Depesche deS StaatSsicrctärS Frelinghuysen an den amerika nischen Gesandten Lowell in London vom 8.Mai d. I. mitgetheilt, durch welche dem amerikanischen Diplomaten Instructionen bezüglich der Auslegung deS Clayton- Bulmer-Vertrag-, in Rücksicht auf die Erbauung deS Panamacanals, ertheilt wurden. AuS dieser Depesche geht hervor, daß die Regierung der Vereinigten Staa ten von Nordamerika daran festhält, daß kein euro päischer Staat ein Protectorat über den Panamacanal au-übe; sie hält vielmehr durch die Fernhaltung einer europäischen Oberaufsicht die Neutralität deS Panama- canalS für am meisten gesichert. In einer andern Angelegenheit geht die Regierung der Union noch einen Schritt weiter und beabsichtigt nicht- Geringere-, al» ein Protectorat über Centralamerika zu er langen. Ueber diese Absichten spricht sich ein dem „Hamburgischen Correspondenten* vom Vice- consul Friedrich Moo» mitgetheilter Artikel in folgen der Weise au». Bekanntlich hatte Hr. Blaine den Zusammentritt eines CongreffeS sämmtlicher centralamerrkanischer Re publiken in Washington vorgeschlagen und durch seine diplomatischen Agenten bei den Regierungen in Mexico und in Centralamerika dafür wirken lassen. Die Re gierung in Washington hatte sich erboten, sämmtliche Kosten zu tragen, welche der Coigreß verursachen würde, so daß die anderen Regierungen keinerlei finanzielle Maßregeln dafür zu treffen hätten. E» liegt klar zu Tage, daß dieser Vorschlag die Bedeutung einer weitreichenden politischen Actton besitzt. Da» Stattfinden de» Congreffe» würde die Anerkennung der unbeschränkten nordamerikanischen Suprematie in Cen- tralamerika und in der Folge auch in Südamerika be deuten, einerlei, welchen Verlauf die Verhandlungen auf dem beabsichtigten Congreß nehmen würden. Die politische Tragweite de» CongreffeS läßt sich also un möglich verkennen, namentlich angesichtt der Panama canalfrage und der durch sie geweckten Differenzen zwischen den Bereinigten Staaten und Großbritannien, betreffend den Clayton-Bulwer Vertrag, Der nächste Zweck de» CongreffeS soll die Schlichtung der zwischen den verschiedenen Republiken vorhandenen Differenzen sein, worunter in erster Linie die schwebenden Grenz- streitigkeiten zu verstehen wären. Die Mehrzahl der centralamerikanischen Republiken ist, bei aller Freundschaft für d e Bereinigten Staaten, heute nicht geneigt, eine unbedingte Führerschaft der selben in der ohne Zweifel angestrebten Weife anzu- erkennen und gewissermaßen zu gewährleisten. Den noch dauern die Anstrengungen der amerikanischen Diplomatie, um den Congreß zu Stande zu bringen, fort. E» läßt sich heute noch nicht feststellen, welche» Resultat dieselben haben werden, ungeachtet der lhat« sächlich vorhandenen Abneigung der Mehrzahl der Re publiken. Da» bei dem diplomatischen Vorgehen der Bereinigten Staaten zunächst interessirte Land ist die Republik Mexico. Die amerikanischen Bestrebungen in Mexico, welche seit dem Besuche de» General» Grant im Jahre 1880 in besonder» deutlicher Weise hervorgetreten sind, äußern sich gegenwärtig nur in dem Streben nach kommerziellem und industriellem Vorrang, sowie in dem Wunsche auf das Zustande kommen eine» ReciprocitätSvertrage» zwischen Mexico und den Bereinigten Staaten. Die Amerikaner str-keu nach einer Herabsetzung der Einfuhrzölle zu ihren Gunsten. Bi» jetzt hat die mexikanische Regierung noch allen darauf abzielenden Einladungen gegenüber Stand gehalten. Mexico steht in allen Beziehungen im Border grunde der Ziele, welche die diplomatische Action der Bereinigten Staaten anstrrbt. Seit der Präsidentschaft Juarez' besteht zwischen beiden Ländern da» wärmste FreundschaftSverhältniß, daS an Innigkeit noch zuge nommen hat, seit General Porfirio Diaz die vollkom menste Ordnung auf allen Gebieten in Mexico her gestellt hat. DaS Regierungsprogramm deS heutigen Präsidenten General Manuel Gonzalez, -md nament lich seines Minister» der auswärtigen An elegenheiten, Srnnoc Ignacio Mariscal, enthält al» einen der wich tigsten Punkte die Aufrechterhaltung der bestehenden guten Beziehungen zu den Bereinigten Staaten. Die erste Probe hat diese» Programm bestanden, al» der vorige StaatSsecreiär in Washington, Hr. Blaine, die Intervention der Bereinigten Staaten anbot, um den zwischen Mexico und der Republik Guatemala schwe benden Grenzstreit zur Lösung zu bringen. Bei der hohen Wichtigkeit, welche dieser Grenzstreit hat^ icht allein für Mexico, sondern auch für da» Ber' Liß der Bereinigten Staaten zu Mexico und zu den übrigen Republiken Centralamerika», fall» der Congreß in der That zu Stande kommen sollte, mag e» an der Zeit sein, eine kurze Darstellung de» Lonflict» zu geben. In gemäßigter Form haben derartige Grenzcon- flicte fast zwischen allen Republiken bestanden, welche bei dem Zusammenbruch de» großartigen spanische^ Feuilleton. Viedigin »oo Otto Banck. Dresden, 29. Juni. Die am 26. d. im Börsen saale mit einem Clanierabend begonnenen Prüfungs ausführungen de» königl. Conservatorium» für Musik fanden gestern ihre Fortsetzung mit einem Orchesterabend. DaS Programm begann mit einer Ouvertüre zu Aeschylo»' „Der gefesselte Prometheus* von Konrad Heubner, Schüler de» Conservatorium» und unter dessen eigener Leitung. Sie erwie» sich al» eine mit Flein durchgesührte Arbeit, die in Auffassung und Erfindung im charakteristischen Ausdruck leiden schaftlich trotzigen und schmerzlichen Kampfe» beachten»- werthe» Talent zeigt, obschon die Intentionen de» jungen Lomponlsten für die gewählte zu schwierige Ausgabe noch auf eine künstlerisch fertige und klare Gestaltung, namentlich auch hinsichtlich de» gedank lichen Flussr» und der Instrumentation verzichten mußten. Da» Orchester, mit Ausnahme der Posaunen und Pauken au» Schülern de» Conservatorium» be stehend, führte die Ouvertüre loben»werth au», be kundete aber die gewonnene tüchtige Technik, Sicher heit und musikalische Ausbildung in Zusammenspiel und Vortrag in besonder» vorzüglicher Weise durch die Vorführung der Beethoven'schen ö-äur-Symphonie, unter Direktion de» Hrn. Kapellmeister» Vr Wüllner. Hr. Dürk producirte sich mit tonvollem trefflichen Bortrage zweier Loucertsätze für Waldhorn von Mo zart al» eia tüchtig durchgebildeter Schüler de» Hrn. Kammermusik»» Frauz. Die vorgeschrittenen Violin spieler au» den Klaffen deS Hrn. Concertmeister» Rappoldi und der Herren Kammermusiker Bähr und Woltermann spielten unter Leitung deS Erstgenannten und am Clavier begleitet von Hrn. Prof. Krantz (nach Schumann'» Bearbeitung) ein Siciliano und Presto au» der ersten Biolinsonate von S. Bach. Ihre feurige, präcise und methodisch geschulte Ausführung war von prächtiger Wirkung und erweckte allgemeinen Beifall. L. B. Verstoßen. Nivelle von S. v. d. Horst. (Fortsetzung.) „Al» man den kleinen Sarg hinausgetragen hatte, al» ich auch die bleiche Hülle meine» Liebling» nicht mehr sah, da begann mich die Verzweiflung zu über wältigen. Ich wollte da» schreckliche Schicksal nicht ertragen, ich wollte sein, wo mein Kind war. Al» e» dunkelte, schlich ich mich zum Balcon unserer Woh nung, vier Treppen hoch über einem gepflasterten Hofe — ich dachte nicht, reflectirte nicht, der wilde unerträgliche Schmerz trieb mich weiter. „Schon hatte ich mich halben Leibe» über da» Geländer gebeugt — die Tiefe lockte, da unten Harrie meiner der Tod. Schnell — je früher, desto besser. „Aber eine Hand ergriff mein Kleid, dann mit sanftem Zwange meine Arme. Kirbe Frau — denken Eie denn gar nicht an Gott, an die Sünde?'* ,E» war Susy'» alte Wärterin. Ich sah sie an, verwirrt, wortlo», dann fiel ich in Krämpfen schwer zu Boden und lag wochenlang zwischen Tod und Leben, ganz allein, ganz verlassen, ich, die Tochter de» Millio ¬ när», in einem Armenspital. Bon meinem Manne hörte und sah ich nichts, bei der Rückkehr in unser verödetes Heimwesen fand ich kein Stück meine» früheren mühsam verdienten Besitzthume» mehr vor, Ferdinand hatte alle» verkauft, um zu existiren, wäh rend seine Ernährerin fehlte. „Mit ihm ferner zusammenleben wollte ich nicht; da» Gleiche mochte auch er denken, mochte die Zeit für gekommen halten, in welcher ich mich nicht länger weigern würde, meinen Verwandten gute Worte zu geben, und so schlug er mir denn vor, nach einem andern Welttheil zu gehen und dort für un» Beide eine Hrimath zu gründen. Wir trennten un» in Lon don; ich erhielt durch die Vermittelung meiner Tante die Stellung al» Lehrerin hier im Hause und glaubte mich unter meinem Mädchennamen vollkommen sicher, aber — schon am ersten Abend erfuhr ich, daß Fer dinand keineSweg» über da» Weltmeer gegangen, sondern, um mich zu täuschen, m Liverpool geblieben war Er wollte jedenfalls von dort au» meine Spur verfolgen, und sobald ich wieder irgend ein Einkommen besaß, dasselbe für sich in Anspruch nehmen. Diese Nach richt erhielt ich von Ihren eigenen Lippen, Herr Rector!* Der alte Herr sah auf. „Bon mir, liebe Frau Werbek?* „Ja. In der ersten Nacht meine» Hiersein», noch ehe wir einander kennen gelernt hatten. Sie sprachen mit Ihrem Herrn Sohn, und ich hörte im Neben zimmer jede» Wort. Leideri Leider! — alle meine Verschlossenheit, all' mein unheilbarer Kummer schrie ben sich her von dieser Entdeckung neuer vernichtender Schande. Ich lebte im Hause Dess», den Ferdinand betrogen und um jede Zukunft»hoffnung gebracht hatte, ich stand der Verzweiflung eine» Ehrenmannes, dem verborgenen Kummer seiner Aeltern gegenüber — wie konnte ich mich jemals frei oder glücklich fühlen? Wie konnte ich die Geschichte meiner Vergangenheit gerade hier enthüllen? Der Fluch meine» beleidigten Vater» verfolgt mich noch heute, ich bin eine AuSgestoßene und muß e» bleiben bi- an- Ende.* Der alte Geistliche nahm tröstend ihre beiden Hände. „Den letztern traurigen Gedanken vergeffen Sie ganz, meine liebe Freundin*, sagte er energisch. „Sie haben allerdings die Folgen der Uebertretuug , getragen, aber nicht die deS Fluche». Eitle», prahle- / rische» Menschenwort! Ein Schall ohne Inhalt, eine verwegene Lästerung der ewigen, gerade dem Bereu enden zugewandten Liebe! — ,Geh hin in Friede», dir find deine Sünden vergeben!' — Da» ich Ihnen sage und wa» sich durch ihre Hu' If Wahrheiten wird!* Anna weinte heftig. „Gott vergelte Jl Rector! Sie häufen feurige Kohlen auf n- Sie segnen mich, obgleich der Name, der Ihren ganzen Haß erregen müßte. Gc Ihnen! — Für mich giebt e» nach dem nur eine einzige, klar vorgezeichnete Psl in daS Spital, um meinen Mann zu p' Und der Rector widersprach ihr e», erkannte eS in seinem Händedru- faßten Entschluß billigte, und so ' übrig, sich bei den Damen d«S H den. Dre alte Frau schien doch nun eine definitive Treunuug » Prodder dagegen flüchtete in di v«- z wenig
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