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. ! !>!! Gedruckt und »erlegt »on C. M. SLitner - Schneeberg und Slywarjenderg, 1» ängstlicher Erwartung dtrGeld», die sich im Dorfe ,vor- -fiNden LoMten. und bliÄten voll Entsetzen auf ,ihr« Wächter, die bereit« die »firn Opfer zu wählen Menen. Die fest gesetzte! Krist war bi», Es eine Biertelstunde verstrichen; aller ,Blicke waren aus den <Psad gerichtet, der durch die Schluch- ton zur Höhr führte, und »och wurde Niemand sichtbar. Pie rauhe Stimme de» Räuberhauptmanns, Namens Semo, fragte noch einmal, ob man Niemand kommen sehe, und als seine Frage mit Nein beantwortet wurde, meinte er, die Stunde habe geschlagen, man wolle seiner nur spotten und man müsse Ernst zeigen. Al» er einen seiner Leute, Namens Dschoff», fragt«, ob sein Uatagan scharf geschliffen sei, wollte «in Bandit um Verlängerung der Frist bitten. Er wurde nicht gehört; denn —sagt« der entmenschte Führer «S ist rin großes Stück Arbeit, «S find ihrer 150. Wird da« Lösegeld doch noch gebracht, so kann eg für die Ueberleben- Le» diene». Nun begann die gräuliche Metzeln. Drei Kin dern wurde« die Köpfe abgeschlagen. Das Jammergeschrei der Kinder vermochte die Tiger in Menschengestalt nicht zu rühren. Schon wurde ein viertes Kind, «in zehnjähriges Mädchen, an den Haaren gefaßt. Es sollte ebenfalls ge schlachtet w«rd«n, ,als eine Wache das Herannahen von Men- scheu und Saumthieren fignalifirte. Semo befahl etnznhql- ten. Jetzt konnte man bereits erkennen, wie die Landleute Zischen machten und ihre mit dem Lösegeld belasteten Thiere mit möglichster Schnelligkeit den Berg hinantrteben. Warum hatten sie nicht eine Viertelstunde früher kommen können? Funszigtauseud Piaster wurden in Kupfergeld, in Silber- Myd Goldmünzen,gebracht. Mehr Geld war im Dorfe nicht Vorhanden, aber die Frauen hatten die Summe mit ihrem Schmuck ergänzt. Puf den ihrer Last entledigten Thieren wurden die Leichname der armen Kinder zurückgebracht. Die Behörden der umliegenden Dörfer ließen Jagd aus die Räu ber machen, die sich mit ihr«r Beute in die Gebirge zurück gezogen hatten, Nach viertägiger Verfolgung wurden vier Räuber gefangen, deren Köpfe nach herkömmlicher Sitte in Larissa vor dem vom Gouverneur, bewohnten Palast aufge- pflanzt wurden. Für den Augenblick ist die Bande zersprengt. * Künstlich^ Darstellung echter Diamanten aus Kohle. Diese Aufgabe der modernen Chemie soll nach der London Review einem Chemiker Gannal in Toulon gelungen sein, »Nd zwar dadurch, daß er Phosphor, Wasser, Schwefel und Kohle etliche Monate lang gegen einander reasziren ließ. Das ErgebNiß bestand aus zwanzig kleinen Crystallen, wel che» alle Eigenschaften des Diamanten zukamen, in so ferne fie vollkommen durchsichtig waren, großen Glanz besaßen, Stahl ritzte», und, was sie als echte Diamanten kennzeichn tret/in der Form des natürlichen Diamanten erystalltfirt wa te». UebrigenS find schon früher kleine Diamanten künstlich -»gestellt worden. Kometen, die Entwicklung de» nach oben gerichteten Schwei fes wird besonder« hervortreten, wenn tu der Mitte de» ge genwärtigen Monat- der abendliche Himmel nicht mehr durch die. Strahlen des Monde« erleuchtet ist. * In «inem Kreise rechnungSlustiger Leute bmechnete man dieser Tage, wie viel Lowry'« nöthig seien, um di« eu ropäische Staatsschuld zu tran-porttren. Man kam zu dem Resultat, daß, wenn man die Schuld in 10-Thal»sch«ine verwandelte und auf Lowry « ü 200 Centn» verpackte, sich ein Zug bilden würde von gerade 1 deutschen Meile Länge. — Ferner berechnete man, daß 1 Million einthälertger Cas- senbiuetS, einzeln übereinander geschichtet, die Höhr des Dresdner Kreuzthurm« um 20 Ellen überschrttten, die Pa- pirrmasse zu 1 Million aber im Ganzen ca. 16 Ctr. wiegen würde. ' > ' : > - - - - ! , * London mit seinen 362,000 Häusern, >2,800,000 Einwohner», mit seinen 10,000 Frachtkatren, 3000 Privat wagen, 5000 Droschken und 6000 Omnibufftn zählt über 100,000 Menschen, die sich mit dem NähruNg-intttelverkaus beschäftigen. Dieses London hat im vorigen Jahre 2,182,000 Stück Vieh verzehrt, wovon 321,000 vom Continent kamen; e« pflegt jährlich 2,000,000,000 Heringe, 60,000/000 Apfel- finen, 300,000 Stück Ananas rc. zu verzehren. * Zu Pttigueux kam neulich ein gaNz eigener Fall < von Polyandrie vor Gericht. Ein Müller erschien vor dem Friedensrichter, Und klagte, daß ihn seine Frau Nicht mehr ins Haus lassen wollte. »Warum will fie euch nicht mehr etnlassen? fragte der Richtet. Habt ihr fie vielleicht geschla gen?- — „Ach Gott, ich sie geschlagen! erwiderte der Müll» wehmüthig. Ich meine Frau schlagen, die ich wie meinen Augapfel liebe. Sie hat einen andern Mann bet sich, von dem fie nicht lassen will.- — „Das Recht ist aus eurer Seite, beschied der Richter den gebeugten Mann . . Da braucht .ihr bloß . . ." Der Richter war mit seinem guten Rathe noch nicht z» Ende gekommen, al« zwei Männer in die Gerichtsstubc traten und bet dem Anblick« drS MüllerS in die heftigste Wuth geriethcn. „Ha, Spitzbube, Nieder trächtiger Kerl!- schrien fie, indem sie ihm die Faust Unter die Nase hielten. »Also doch klagen willst Du?- — „Er will seine Frau wieder haben, nicht wahr, Herr Friedens richter?" sagte Einer von den beiden; fie gehört mein, er hat fie mir vor fünf Jahren um 35 Franken und einen Sa lat verkauft.' — „Und mir, schrie der Andere, verkaufte er fie vor sechs Monaten Um fünf Ellen Tuch! Ich habe sie ehrlich bezahlt und werde fie nicht mehr hergeben." Diese Umstände veränderten ein wenig den Grund der Beschwerde de» guten Ehemannes. Es schien, daß er an seiner Frau eine ziemlich gangbare Waare hatte, und daß die neue He lene es nicht übel nahm, aus diese Art mehr als einmal an den Mann gebracht zu werden. Nur mit Müht gelang es dem Friedensrichter, den erbosten Käufern begreiflich zü ma chen, baß in Frankreich ein solcher Handel keine rechtliche Kraft habe und d» Mann seine Frau imm» wieder zurück- fordern könne. Sie entfernten sich endlich seht ungehalten über die Unzulänglichkeit der Gesetzt, während der getröstete Müll» die Gerechligkett segnete, die jedem Bürg» zu dem Setntge» zu verhelfen weiß. ' * Am 22. Juli d. I. hat sich in Berlin, dem Hauptfitze der Stolzeschen Stenographie,, «in Wabelsberger- scher Stenographen - Verein gebildet. Wir begrüßen diese Lhatsache um so freudig», als sie un» den Beweis liefert, daß man endlich auch nz Berlin etnsehen lernt, dem besser«^, auf wissenschaftlichen Grundlage» gebaute» Gabel-bergschen Systeme de» Vorrang zu verleihen. * Der Komet. Der jetzt am Abendhimmel stehende Komet befiudet sich augenblicklich in einer Gegend des Him mel«, welche arm an Hellen Sternen ist, in der Gegend de« Stirnbtlde« L» Giraffe, an dem Halse derselben, so daß eS den Meisten schwer fallen wird, ihn auszufinden. Gegen halb zehn Uhr Äbend« befindet er sich in den nächsten Tagen nahe- HU im Norden Unterhalb de- Polarsterns, um ein Wenige« höh» al« der obere Stern der Hinterräder de« großen Wa gens, zwischen dem Viereck des großen Bären Und der Kas- fioyehg,., Der Gang, de» der Komet im Laufe des jetzigen Monat« .WÜstlegen ,wirb, ist für die Beobachtung sehr gün- fiig. Er wird sich nämlich hoch am Himmel über den großen Bären hinweg bewegen, täglich mehr und mehr nach der Un- ke» Seile hin unter den Sternen fortschreiten; hierbei wird er, »ach und nach am Größe zunehmen.. Die Helligkeit de»