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36 Zoll Brett«, und man kann ohne Schwierigkeit auf einem solchen Roste in L4 Stunden 80 Scheffel klare Nußkohle verfeuern. Die Steigung beträgt 40°. die Kohle verbrennt fast ganz zu Asche » rückt aber nicht ganz von selbst über den Rost hinab, vielmehr muß von Zett zu Zeit mittelst einer Schaufel zwischen den Rostplatten nachgeholsen werden. Die drei GerSdorfer Roste haben, sammt Einbau und Abänderung , der Wasserstandsgläser, zusammen 402 Thlr. 28 Rgr 8 Pf. gekostet, und für den ersten, «in halbe- Jahr in Gang gewesenen Rost, welcher jedoch mit etwa- zu schwachen Roststäben versehen ist, find höchsten- 10 Thlr. —- an Reparaturen ausgegeben worden, die später eingebauten Roste werden noch weniger Unterhaltungsaufwand verursachen. Die Dampfproductton ist eine sehr-gleichförmige, läßt sich aber auch in kurzer Zeit beliebig steigern oder reduciren. Wenn, unter Berücksichtigung de- Ausmaaßes.derSchef- fel Rußstückkohlr auf -- 16 Ngr. 1 Pf. und der Scheffel klare Rußkohle —- 10 Ngr. 5 Pf. zu stehen kommt, so würde sich aus vorstehenden Angaben folgender Vergleich für die öconomischen Bortheile der Heizung mit klarer Rußkohle ziehen lassen. 100V Spiele kosten bet der Feuerung - mit Rußstückkohl« 6,0» 16,1 Ngr.---3 Thlr. 21 Ngr. 2,S I Pf. Mit klarerRußkohle8,4s 1V,5 „ s-2 „ 28 ,/ 7,25 „ also bei klarer Nußkohle weniger —Thlr. 22 Ngr. 5,2« Pf. Werden nun, wie bet Segen Gottes Erbstolln im Jahre ungefähr 1,700,000 Spiele bei der Dampfmaschine gemacht, so läßt sich durch Heizung mit klarer Nußkohle gegenüber der Stückkohle eine Ersparniß von 127S Thlr. - > realifiren. Je geringer die Kosten der Fracht find, um so günstiger wird sich obiger Vergleich gestalten, und ist deshalb hier noch zu bemerken, daß die Fracht vom Steinkohlenwerke des Erz- gebtrgischen Actienvereins bis auf Segen Gottes Erbstolln zu Gersdorf pro Scheffel/ aus 8 Ngr. 8,« Pf. zu stehen kommt, selbst wenn man di« Lowryladung durchschnittlich nur zu 55 Scheffeln annimmt. Wenn demnach der Kostenaufwand für gleiche Leistung bei klaren Kohlen auf dem Treppenrost gegen Stückkohle sich in dem gegebenen Beispiel verhält --- 100:125 so würde er sich, Unter der Voraussetzung von nur —» 3 Ngr. — - Fracht pro Scheffel verhalten — - - - 1Ä0:180. - Buntes Allerlei * Neber die Gefangennehmung eines ungarischen Räu bers, Georg Baski, des Hauptes der berüchtigten Bogarschen Räuberbande, berichtet „Sürgöny" Folgendes: Ein unga rischer Sicherheitscommtssar streifte am 16. d. M. mit sechs Panduren in der Nähe der Beneet Pußta, wö er ein bewaff netes Individuum wahrnahm, dem er auch gleich nachsetzte; der Verfolgte sprang in die Beneer Tanya dtt Witwe Teg- last, deren 6 jährigen Sohn er mit fich in das Zimmer schleppte. Als der Sicherheitscomckissar mit den Panduren zur Tanya gelangte, feuerte der Räuber au- dem Zimmer auf sie, traf aber Niemanden. Die Verfolger wollten nun durch-, Fenster in die versperrte Kainmer schießen, der Räuber hielt jedoch den 6 jährigen Knaben vor den Flintenlaus, wo rauf das Angstgeschrei der Muller die Panduren bestimmte, von diesem Vorhaben abzustehen. Die Unterhandlungen wur den mit deck Räuber bi- spat Äbends fortgesetzt, bis er fich endlich zu ergeben versprach, wenn ^man ihm nöch docheö erlaube, einige seiner LieblingSlieder zu fingen» Nachdem ihm die- gewährt worden, sang er eine ganze Stunde hin- durch mit. herrlicher Stimme, dann aber rief er, sich gegen die Panduren wendend: „Nnn, ein zwei von Euch werde ich noch erschießen, dann mögt ihr mich gefangen nehmen." Da auf eine freiwillig« Ergebung nicht zu hoffen wär, zo gen fich die Panduren in aller Stille aus ihre Wachposten zurück. Mittlerweile — scheint e- muß der Räuber ent schlummert sein, den eS gelang dem kleinen Knaben, aus dem. Zimmer durch da- Fenster zu entkommen. Als der. Sicher« heitscommiffar und die Panduren das Kind in Sicherheit sahen, stürzten sie gleich an die Thüre und belagerten das Zimmer, in das sie unter fortwährendem Schießen brennende Strohgeflechte warfen. Als sich der Rauch im Zimmer ver breitete, brachen zwei Panduren durch die Thür« in daS Zimmer, in welchem Augenblicke Georg BaSkt den Doppel lauf seines Gewehres in den Mund nahm und seinem ruch losen Leben durch Selbstmord ein Ende machte. — ES wur den bei ihm zwei geladene Doppelgewehre und ein sechsläu figer Revolver vorgefunden. * Die »Marsch. Ztg." berichtet aus Brzesc-LitewSkt vom 20. Juni: Heute Mittag gegen 1 Uhr sah man am Horizonte nach Osten ein Gewitter Heraufziehen, dessen, tief- schattirte Wolkenbildung heftige Naturäußerungen vorhersehen ließ. Leider hat fich diese Besorgniß auf nur zu traurige Weise bewahrheitet. Sechzehn Arbeiter, welche bet Schach tungen an hiesiger Festung beschäftigt waren, flüchteten fich vor den furchtbaren Regengüssen in einen Schwarzviehstall. Ein herabsahrender Blitzstrahl glitt ohne zu zünden durch eine kleine Oeffnung des Daches, und fünf dieser Schutzsu chenden wurden plötzlich ein Opfer der Elektricität; die übri ge» elf befinden sich in ärztlicher Behandlung, und hofft man, daß dieselben mit dem Schrecken davon kommen werden. Un mittelbar neben einem Stück Schwarzvieh lagerte ein Hund, welcher ebenfalls getödtet wurde, während sein Nachbar sich des besten Wohlsein- erfreut. Ein anderer Blitz fuhr zünd- lich in eines der hiesigen Kornmagazine, und es ist nur dem Eifer der hiesigen Behörden, wie dem rühmenswerth zeitigen Erscheinen der Feuermannschaft zu danken gewesen, daß sofort gelöscht und diese- Magazin erhalten wurde. P r 0 t 0 k 0 t t a u oz n g über den am 25. Mai 1882 zu Eibenstock abgehal tenen Vereinstag des Obstbauvereines zu Neustädtrl. Die Versammlung, welche in Stadt Leipzig äbgehalten wurde, besprach zuerst die Behandlung der Bäume bet vor kommenden Schäden durch Thiere, namentlich des Mäusescha- dens und des Hasenfräßes und die Schutzmittel gegen Blatt läuse, Ameisen, Pflaumenbohrer und andere Jnsecten. Hier auf wurden vom Vorsitzenden Beobachtungen über die Wir kung des Frostes auf die Obstbäume im Muter 1861 bet 19« Kälte mitgethetlt, welche Or Rudolphi angestellt hat. Aus diesen und aus verschiedenen ändern Mttthejlungen ge wann man die Ueberzeugung, daß die Bäume, welche im Ge birge selbst aus Samen gezogen werden, der Witterung am Meisten Trotz bieten. . lieber die Düngung der Obstbänme endlich wurde mitgetheilt, daß Düngsalz nicht empfohlen wer den könne, vielmehr Setfenwasser und Jauch« al- geeignetes Düngmtttel sich erwiesen haben. Endlich wurde beschlössen, künftighin auch VeretnStage in Bjauenthal und Muldenhammer zu halten, da diese Orte durch ihre Lage den Vereine» der benachbarten Orte Sosa, Burkhardt-grün und Hundshübel Gelegenheit bieten, fich Mit den übrigen Ortsvereinen daselbst zu vereinigen. Zuletzt wurden noch 2' neuangeckeldett Mitglieder ätt Veit Vereinen ausgenommen.- ' ' Gedruckt und verleg» von E. M. Gärtner in Schneeberg und Schwarzenberg.