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507 zu den unbedingten Anhängern der Th«ori«i welche Zölle als wirksamstes.Erztehu»g-mitt«l WJndMie betrachtet, und noch weniger zu Denen, welche ein wesentliche- Stück »atio- ler Stärke in der Unabhängigkeit von jedem Austausche von Jndustrteproducten erblicken. Es lann nn-ijedoch, nicht ein salten, an dieser Stelle die hundertmal durchgeführte Debatte üb»r dies», Streitfragen erneuern zu wollen. Jenes läßt sich darüber kaum sagen und bekehren läßt fich di» entgegenstehende Partei- auch nicht. Es war nur nöthig, unser» Standpunkt im Allgemeine« zu bezeichnen. Und dazu gehört auch, daß wir un- andererseits auch nicht den Himmelsstürmern unter den. sogenannten Freihändlern »»schließen. Den» zuerst. Hal« ten wir bei de» dermaligen Zuständen finanziell Zölle iw All gemeinen für unentbehrlich und daher nur. analog dem Ent, wickelung-gang», welchen die englisch«. Zollgesetzgebung ge nommen hat, -di« allmähliche. Beschränkung aus solche Object« M-zulässig, welche «iuerftjts stark consumirt.werden, deren Vertheuerung durch Zölle ab« andererseits keine erheblichen wirthschastliche« Pachtheik w.it fich führt. Aber selbst solche Zölle könne» unter Mständm zu Schutzzöllen werden, so wenig man sie ursprünglich au- diesem Gestchtspun^e betrach tet«; wir erinnern an dte.ZuSerzöSk im Perhkitniß zu der einheimischen Zuckersahrikqtio». Sodann ab« halten wir eine Berücksichtigung bestehendeo Zustände, Mst wenn diese! einem jetzt als nicht richtig erkannte». System« oder ein« ganz nndea bsichtigte»Wi rkung ein« ursprünglich rein ßnan-, ziollen; Maßregel ihr«» Ursprung verd-ukn sqllten. unter ak len. Umstände» für geboten.. Menn Lin .einem. Lande' daher Schutzzölle besteh»». unterderen Herrschaft., -sich -Industrie zweige i gebildet haben,- in den«»; große Kapitalien.entgilt und MN denen viele Arbeiter - abhängig find,, so. find wir der Meinung, daß bei Zollresormen zwar, nicht sowohl darauf, ob eine-Herabsetzung der Zölle angeblich weitere Steigerun gen-erschwere,, wohl aber darauf Rücksicht genommen werden müsse, ob das.Existirende, so weit , es an sich gesund und criftevzberechtigt ist, erhalten werden könne.. Und selbst wenn letzteres nicht unbedingt zu bejahen wär«, halten wir in einzelnen Fällen Opfer für zulässig, um wtrthschasl- ljch bedeutendere Vortheil« zu erzielen. Ein« Frage, Lie namentlich bet Halbfabrikate» sehr wohl aufgeworfen werden kann. Der ZollvereiuStarif ist, was die Finanzzölle betrifft, allmählich immer weiterer Vollendung Nah ¬ rungsmittel und Fabrikations-Rohstoffe und Hilfsmittel be steuert er entweder gar. nicht, oder doch sehr niedrig. Der Vertrag bewirkt l» dieser Richtung noch weitere Vorschritte, indeyt er alle Metalle entweder gleich oder in wenigen Jah ren — mit Ausnahme pes Eisens — vom Zoll befreit, vielt wichtige Fahrikmaterialjen ebenfalls vom Zoll frei läßt, oder doch wesentlich herabsetzt. Nir gebe» aber sofort zu, daß gerade in dieser Partie dje Wirkung peS Umstande-, daß die Tarifänderünge» zu« nächst durch "Vertrag M, FraMcich ins Leben treten, am allrrdeWchstest ist, Verhandlungen find zunächst nur d ie Punkte güs ShMe gekommen. welch« tm speciellfn Verhältnisse gu Frankreich besonder- wichtig erschienen, und so ist ein« Reih« von, Artikeln, herabgesetzt morde», welche weder BoWndtg^ ein bestimmtes Prtncip erblicken läßt und Häher durch eine T,s,r.Wnf«reNg des Zollvereins je- densfaüs noch verbessert. werde^M.' . , Pi« GetseideMe des Zollvereins fisid i» Per,Thai.'»ar noch statistische Controtzeh^ hätte» indch unsrep-, seits nichts etyzuchendey, wenn U chchnz wegfielen , ,hnd Zus Ermäßigung oder Beseitigung der Mehzölle würbm falls als Fortschritt begrüßen, sofern die finanziellen Aus fälle nicht zu bedeutend wäre». Einige der Zölle ausEhemikalieniuichudie Wetnzöll« hahest bisher auch, wenn nicht!:dtn-Zweck Schoch?. thaMch^ die Wirkung von Schutzzöllen, gehakte Was ntztei -»sstern awe sangt, so hat die Ausfuhr , das ZollpeninS-raer-chemische» Prodgcten seit 1834 sehr zugenommen. wett.istärber, al», di« Einfuhr, bei ungemein gesteigertem . Verbrauchs Wir -gtau- He»..nicht, daß dieser Industriezweig. wtAn Ed^hcktt« aber auch dafür, daß, selbst'wenn Vtes^ln «iLfelntn Artikeln der Fall, wäre, bei Per Wichtigkeit möglichst billiger Preise der Fabrikmatertqljen. darauf keine Rücksicht genommen «etb de» könnte. !-i. : ' Was den Wein,a»langt, so stad bekanntlich di» Wein- producenten selbst verschiedener Ansicht über die Wirkung der Herabsetzung Pes Weinzoll«- auf- den deutschen Weinbau. Mr meinen, daß es sich damit auch nichs anders »erhalten wird, . als mit d«n übrige» Bodenproductsn. Thunlichst frei« Verkehr ist. M dje Producenten im Ganzen ;das Best«, da« her auch d,r aufgeklärte Landwtrth niemals Schutzzöllner. Für Halb- und Ganzfabrikate aller Art hat der Zoll- . vereinslarif von vornherein den Charakter eines meistentheils mäßigen Schutzzolltariss gehabt. Er hat denselben 25 Jahre lang ziemlich unverändert heib«hslt»n, »llch gewissen Richtun gen hin selbst erhöht (Noheisen, Twiste, Kurzwaaren rc.) Man hat als» den Schutz der einheimischen Industrie prak- tisch geübt. Freilich ist uns «US hem. schutzzöllnerifchey La ger oft genug gesagt worden, daß . dies / usir . sehr unzumB chend grschehen fei, namenstkH^ wegen" die Keinhetts- und Werthsäbstüfungen her W nicht berück- stchtrgeudhn Zähl' der P'öfitio»^» ü»fers Gewichtstarifs. Wir. hört« daher auch jetzt. M' jener Sette' die zöllper«jwsMdisch« Jndsistrtö als ein« stoch stbr in der Atlzdhest, beMhltche» großen "Schützes, bedürftige besagt» und ihren Anstand al- einen solchen hinstellen, welcher'tzlesbeabfiAiW.Ta'r^ als tödtltch erscheinen lasse. " . . " ' ... v' Wir glauben nun zwar, da^!'Picht- gefährlicher sei, als seine eigene Kraft zu überschätzen ün^M halten, als mä» ist, und huldigen, keineswegs Mju sangni-, »ischen Auffassungen. Wir find daher weit entfernt, die In dustrie des Zollvereins in allen Stücken her Jvdustrie Eng lands, Frankreichs, Belgiens, der Schweiz für ebenbürtig z» halten. Aber der Mühe werth ist e- doch, fich das Kind etwas näher anzusehen und zu untersuchen, ob es nicht nach manchen Setten hin gute natürliche Anlagen zu.entsprechet den Leistungen entwickelt habe und geschickt sei, fich im Ge wühl des Weltmarktes sein Brod selbst zu verdienen. Wir machen uns dabct von vornhcretn nicht die Illusion, daß e- «tn nach allen Setten vollkommenes Wunderkind sein werde. Aber wir meinen freilich aych, Laß «S keiner Nation he» sttmint sei, in Allem sich. auszüzZchneüf und daß die Per«, schiedenheit natürlicher und so astiger Bedingungen einer je« den das Feld anweise, welch«- fie mit Glück zu bebauen be rufen ist. Würde da- eine jede thüii, so würden sich Alle am besten befinden. Der ZollvereM Mit« .1884 35 «Mo-n, 1860 33^ Millionen Einwohner. Pasi W, MschschMlM« Wohlstand dieser Bevölkerung, also ihre Eonsumtionssähigkeit, t» di«, st» LS Lähren geßtegemist^ wird iwohl allseitig zugege-, den werde».. Mr,, erinnern uur.an -pte hede»te»p«»K»«t' schsilte d^ Äckerbauproduction itz dey meisten Gegeyden Deutschq läudß, a» die uugeheues» EgpiM^ welche daS.Vplkaus sei»«», ^rsparnGn auf Eiseubahnhauten ,gewendet, hat, die ist, wett größerm Verhältnisse, als di« Volk-zahl gostchegemo EWhr wou Kaff««,, LH««,,, Agb-k.,rL. Md ayd,r« un»ideo, tzgltch« Leich«». As Sachse» iM«son.d«r.e. dürfte: NÜmand diese Wahrheit heßresten stynsn, i Per, Zuwachs welch«» der Zollppretz» durch kft StaOu l^S Stkuerveretn^ erlLngt hat.