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238 Mittwoch, den s. April 186 2, im Reitgräbel, Tiefthal, > „ Rathwegen, Kohlung, k wobei die Zusammenkunft beim „ WollSgarten und t Reitgräbel-Bache ist, in der Mehltheuer - und Donnerstag, den s April 186 2, am PauluSackrr, l in Häuselhau, I bet der Hoblenlinde,! allwo die Zusammenkunft auf der am Kuhpeler, l PauluSackerstraße statlfindet. „ Weitzberge und I „ Vogelheerd t Der VerkaukSanfanq beginnt jedesmal um die IVte VormittagSstunde. Hartenstein, den 28. März 1862. Die Fürstliche Forstverwaltung. Sockov. Meyer TageSgeschichte. Kaiferstaat Oesterreicb. Dem mißlichen Stande der österreichischen Finanzen ab zuhelfen, dazu baden bekanntlich in den letzter» Jahren pa triotisch gesinnte Männer schon mehrfache Vorschläge gemacht, doch keiner der Vorschläge eignete sich zu einer praktischen Durchführung. Ganz neuerdings hat der Feldmarschall von Heß im Herrenhause einen Finanzplan eingebracht, der eine Art patriotischer Steuer oder Anleihe in Vorschlag bringt, so würden z. B. Orden, Adelstitel und sonstige Aus zeichnungen einer festgesetzten Abgabe unterworfen werden. — Die Prager Zeitung berichtet aus Wien vom 26. März; Eine vorgestern stattgehabte Versammlung von Bankiers beschloß, beim Reichsrath gegen die Ausgabe von Staats, Papiergeld zu petitioniren. — Feldmarschall Fürst Mtndtsch, grätz ist am 21. März um 11 Uhr Abends gestorben. Es ist eine eigene verhängnißvolle Zett für die alten Kriegs männer Oesterreichs angebrochen; der Tod schreitet unersätt lich durch ihre Rethen. Mit dem Fürsten Windischgrätz geht der im Range älteste Feldmarschall der österreichischen Armee zu Grabe, ein Mann von hocharistokratischer Gesinnung, aber auch von echt ritterlichem Muthe, von festem Willen und un erschütterlicher Treue. — Für die ganze kaiserl. k. Armee ist eine achttäge Trauer für den Fürsten Windischgrätz angeord net worden. Preußen. Der neue Minister des Innern v. Jagow hat unterm 22. März einen auf die bevorstehenden Wahlen zum Abgeordnetenhause bezüglichen Ctrcularerlaß an die sämmt- ltchen königl. Oberpräfidenten und Regierungen erlassen. Es heißt in diesem Ministerialerlaß unter anderem: „Die königl. Staatsregierung vertraut dem Patriotismus und der richti gen Einsicht deS Landes; sie hofft, in freien, von keiner Seite beeinflußten Wahlen diejenige Unterstützung zu finden, deren sie zur glücklichen Lösung der ihr gestellten wich tigen Aufgaben bedarf." Aber weiter unten heißt es in dem Erlaß, nachdem also vorher von freien, von keiner Seite beeinflußten Wahlen die Rede war: „Es ist deshalb die Aufgabe der königl. Staatsregierung und ihrer Organe, der demokratischen Partei, mag sie nun offen diesen Namen führen oder als sogenannte Fortschrittspartei, oder unter ir gend einer andern irre leitenden Benennung auftreten, hei den bevorstehenden Wahlen überall entgegen zu wirken, thetlS durch geeignete Belehrung der Wähler über die eigent lichen Absichten jener Partei, theilS dadurch, daß auf die möglichste Vereinigung aller verfassungsgetreuen eonservativen Parteien hingewtrkt wird. Die Lage der Sache ist ernst genug, um an alle conservattv Gesinnten die dringende Mah nung zu nchren, ihrer mehr over minver unwesentlichen Par- tetunterschiede uneingedenk sich unter einer Fahne zu sam meln und als Eine große verfassungstreue conservative Par tei ihren gemeinschaftlichen Gegner, die Demokratie, bei den Wahlen zu bekämpfen. Gelingt dieß überall, so ist ein Sieg der Demokratie nicht zu befürchten. Ueber die Mittel und Wege, welche in Gemäßheit der vorstehenden Andeutungen behufs Erzielung eines günstigen Wahlresultates einzuschla gen find, und wobei selbstverständlich alle unlauter» Mittel ausgeschlossen bleiben, können der Natur der Sache nach all gemeine Anweisungen nicht gegeben werden. Ich muß es daher lediglich Ew. Exc. ergcbenst überlassen, diejenigen An ordnungen zu treffen, welche Sie den Umständen und den mannichfachen Verhältnissen nach hierzu für geeignet ach ten re. re." — Während also das Ministerium entschieden ausspricht, daß die Demokratie oder Fortschrittspartei bet den Wahlen bekämpft und natürlich wo möglich besiegt wer den soll, schreibt man unterm 25. März aus Berlin: Die Berichte über die Fortschrittspartei lauten dahin, daß im ganzen Lande das Schlagwort der „Wiederwahl der bishe rigen Abgeordneten!" unabänderlich feststeht. Bis heute ist noch keine Schätzung der „Vermehrung demokratischer Wah len" möglich, während aus eine Verminderung schwer zu rech nen sein dürfte. — Großherzogthum Hessen. Aus Alzet schreibt man unter dem 24. März: Gestern wurde hier eine 4000 Per sonen zählende Versammlung des Nattonalvereins durch Po- ltzeicommissare aufgelöst. Die Anwesenden gingen in endlo sem Zuge nach der Mühle bei Alzei, wo die Gendarmen ih nen den Eintritt verwehrten. Schließlich wurde die Ver sammlung in der Nähe Alzeis auf bayrischem Gebiet unter freiem Himmel in größter Ordnung abgehalten. Die haupt sächlichsten der gefaßten Beschlüsse waren eine Erklärung der Sympathie mit der preußischen Fortschrittspartei, ein Protest gegen die Verletzung des Versammlungsrechts und eine Re solution wegen der hessischen Landtagswahlen. Frankfurt a. M. Das hiesige Zentral-Komitee des deutschen Schützenfestes hat beschlossen, während des Festes täglich eine Fest-Zeitung unter der Nedaction des Vr von Schweitzer erscheinen zu lassen, Der Situattonsplan des Festplatze- ist jetzt entgültig festgesetzt. Die Vorbereitungen werden immer großartiger. Die Schießordnung ist festge stellt. Von der 1000 Fuß langen Schießhalle wird auf l 00 Scheiben geschossen werden; davon find 60 Standscheibe» auf 175 Meter Entfernung für Frethandschießen, 10 Stand scheiben mit Auflegen und 30 Feldscheiben mit 300 Meter Entfernung.