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84 Jahrgang Mittwoch den 4. Dezember 1818 abends Nr. 282 Nr. 5826 Mob. II. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 2. Dez. ly>8. Nr. 1061 O. Die Amtshauptmannschaft. «ob. Helbig. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Lar! Zehne cste Frost ne Opfer ter Bräck be Ernst Leutnant genlager ibruch in berrascht en Raub intel am i zweiten er der zum großen Teil tatsächlich npch vorhanden, doch ist Eile geboten. — Wie Anfragen ergeben haben, sollen die Dlppoldiswalder Glocken bereits vor längerer Zeit zer schlagen und eingeschmolzen worden sein, doch werden die Nachforschungen darüber fortgesetzt werden. Obercarsdorf. Zwecks Gründung eine» von der zur Zeit bestehenden neuen Regierung angrratenen Bauern- rate« fand am 30. November abends hier eine Bauern- Versammlung statt. Nach eingehender Aussprache und Er örterung der zur Zeit bestehenden Verhältnisse wurde fol gender Beschlutz gefaßt: Die Landwirtschaft bezw. der Vauermat stellt sich der neuen Regierung soweit al» möglich zur Verfügung unter der Voraussetzung, daß auch die Landwirtschaft di« ihr gebührende Beachtung findet. Die Hauptaufgabe des Bauernrates soll srtn: strengste Wahrung der Ruhe und Ordnung, Erfassung aller ver fügbaren Nahrungsmittel und Zuführung derselben der Allgemeinheit. Auf Grund seiner selbstlosen Mitarbeit zun» Wohle der Allgemeinheit und des Vaterlandes stellt er aber folgende notwendige Forderungen auf: I. unbedingte Erhaltung und Sicherstellung des notwendigen Saatgute» und des Futtergetreides für Spannvieh, 2. Gleichheit zwischen Groß- uiid Kleingrundbesitz, 3. schleunige Be schaffung von Kraftfutter und Düngemitteln zur Erhaltung und Hebung de» Viehbestandes im Interesse der Volk«- ernährung, 4. Nachprüfung der Gesindrordnung vor der Aenderung, 5. der Achtstunden-Arbeitstog ist für die Land» . l wtrtschast undurchführbar, 6. Erhaltung der ZoHgesetz« zum Schutze aller deutschen Erzeugnisse, 7. unter allen Um- ständen aber wird gefordert, die Erhaltung und Schuh des Grundbesitzes und Privateigentums. 8. einen Eingriff Z in den Fortbestand der Kirche und Religionsunterricht in der Schule kann di- landwirtschaftliche Bevölkerung nie mals billigen, 9. Einberufung der Nationalversammlung f mne'halb 4 Wochen und Hinausschiebung der Gemeinde- H wählen bis nach der Nationalversammlung, 10. Hinauf- ,'tznng de» Wahlrecht-alter» für beide Geschlechter auf !2i Jahre. — Nachdem noch die bekannt gewordenen erverein ^erringe, der b cont, zu und d t morde verband -r-Bund Der ne dankbar «eben. Preisvierteljähv- nch einschliehl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatltch 95 Pf. Einzel-Nummern 10Pf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Schmiedeberg, am 3. Dezember !9l8. Der Gemeindevorstand. Barthel. „Wriheritz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- sammlung zusammengetreten ist. Eie allein hätte dar über zu bestimmen, nicht die Regierung, die fitzt an der Spitze steht und mehr eine Zufalls- und Partesteglerung al» eine Volksregierung ist. Nur wenn das ganze Volk sich eine von ihm gewühlte Vertretung geschaffen hat, können solch tirfeinschneidende Veränderungen, die das Jnnerste des Volktleben» berühren, getroffen werden. Und auch dann überstürze man sich nicht, sondern lasse die neuen Verhältnisse sich allmählich entwickeln und verfahre schonend und rücksichtsvoll. Immer mehr Stimmen er heben sich, die zu solcher Vorsicht mahnen, sogar im sozialdemokratischen Lager. So heißt es, wie das „Lieg- nitzer Tageblatt" berichtet, in einem Aufruf von Berg leuten und Bergmannsstauen und anderen Arbeitern im Landeshuter Kreis: „Wir evangelischen Arbeiter und Arbeiterinnen, die wir der sozialdemokratischen Partei an gehören, wollen nicht, daß die evangelische Kirche bei der Neuordnung der Dinge geschwächt und in ihrer heilsamen Arbeit an der Seele unseres Volkes gehindert wird. Bei einer Trennung von Kirche und Staat muß daher aus die Lebensbedürfnisse d«r Kirche Rücksicht genommen werden. Die Kirche muß für den Fortfall der lausenden staatlichen Unterstützung entsprechend entschädigt werden Unsere Kirche und unseren Glauben lassen wir unr nicht nehmen Ferner wollen wir, daß unseren Kindern die christliche Erziehung in der Schul« «rholten bleibt. Wenn in Gemeinden, die durchweg von kirchmtreuen Männern und Frauen bewohnt werben, die religionslose Schule «ingeführt wird, so ist die» keine Freiheit, sondern unrr- Hörter Zwang." — Die Glocken zurück an di« Kirchen! Die in de» Kriegszett für Zweck« de» Heere,bedarf« beschlagnahmten Metalle sind vor einigen Tagen teilweise wieder steige geben. Es sei deshalb mit allem Nachdruck das seinerzeit von der Regierung gegebene Versprechen in die Erinne rung zurückgerusrn, daß den Gemeinden die beschlag nahmten Glocken, soweit sie noch vorhanden seien, zurück- gegeben werden sollten. Wie verlautet, sind dir Glocken Der Beziikstterarzt Hr. Gebauer in Dippoldiswalde hat die bezirk-tierärztlichen Geschäfte für den Veterl'närbezirk Dippoldiswalde wieder übernommen. Die Stellvertretung durch den Beztrkrtierarzt Regierungsveterinärrat vr. Otto in Dresden hat sich hierdurch «rledigt. Dippoldiswalde, am 29. November 1918. VSMÜ8V aelanat Freitag den 6. d. M. im Brauereikeller nochmal- zur Ausgabe und zwar: Gelbe Kohlrüben, Zentner. 6 M. Weißkraut, Zentner . . . 8 M. gelbe Möhren WM. rot« Möhren 12 M. Bezahlung vorher im Rathause, Zimmer Nr. 9. Vor Eintritt kälterer Witterung empfiehlt sich dringend Eindeckung. Stadtrat Dippoldiswalde. Pferdekarten! Alle entbehrlichen arbeitsfähigen Militär ° Pferde werden von jetzt ab nur noch gegen Pferdekarten, die auf schriftlichen oder mündlichen Antrag von der Amts- hauptmannschaft aus den Namen de« betr. Landwirt» oder Gewerblreibenden aus- grstellt werden, im Wege der öffentlichen Versteigerung abgegeben, deren Zeitpunkt von den betr. Truppenteilen rechtzeitig durch die Tageszeitungen bekanntgegeben wird. Händler haben zu dir'en Versteigerungen keinen Zutritt. Rote Pserdrkarten sind zu den Versteigerungen innerhalb des ganzen Korprbereichr zugelassen, während weiße Pserdekarten nur bei den Versteigerungen in den Bezirken der Amlshauptmannschast Dippoldiswalde, Dresden A., Meißen, Freiberg, Flöh« und Marienberg, nicht dagegen im Stadtbezirk Dresden Geltung haben. Die Inhaber roter Karten werden zuerst zum Bieten zugtlassen, die Inhaber anderer, weißer Karten erst darnach. Rot« Karten stehen der Amtshauptmannschast in nur beschränkter Anzahl zur Verfügung und dürfen solche zufolge oberbehördlicher Anordnung nur kleinen un bemittelten Landwiiten und Gewerbtreibenden zur Erlangung der unumgänglich not wendigen Spannkräfte erteilt werden, namentlich solchen, die durch Verwundung im Feld« in ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt sind oder die Angehörige, die Ernährer der Familie waren, aus Anlaß von Kriegsereignissen verloren haben. Es ist in diesem Falle durch ortsbehördliche Bescheinigung die Grundstück,grüße, die Einkommensteuern«!!« und die Anzahl der an die Heeresverwaltung abgegebenen Pferde sowie weiter nach zuweisen, wieviel Pferde z Zt. vorhanden sind, und wieviel zur Bewirtschastung des Besitztum» oder zur Aufrechterhaltung des Gewerbebetriebe» pp. unbedingt noch benötigt werden. Auch zur Erlangung einer weißen Karte bedarf es einer ortsbehördlichen Bescheinigung über die zuletzt erwähnten beiden Punkte. vorübergehend arbeitsunfähige Pferde werden nach vorheriger Bekanntgabe in den Zeitungen in den Demobilmachungsorten versteigert. Einer Pserdekarle bedarf es nicht. Auch haben Händler in diesem Falle Zutritt. Herzliche Bitte! Auch in unserer Gemeinde hat die seit langem ersehnte Heimkehr der Krieger begonnen. In über 4 Jahre langem tapferen Aushalten und unter unsagbaren Leiden und Entbehrungen haben sie die Heimat beschirmt und geschützt. Dafür sind wir ihnen za innigstem Danke verpslichtet. Wir bitten die Einwohnerschaft, diesem Danke und der Freude über die Rückkehr der Tapferen durch Schmücken der Häuser Ausdruck zu verleihen. > Den heimkehrenden Helden aber ein „»«nLlivk Akilkbommvn in ekel' «eiens* I" NEchw Wd BSHMches» Dippoldiswalde. Am Sonntag den 1. Advent hielt der hieltg« Jungfrauenverrin «Ine schlichte Jahresfeier ab. Nachdem er während de» ganzen Kriege» keine solche ge halten hatte, war e» den jungen Mädchen zu gönnen, wieder einmal eine schöne und bei allem Linste der Zeit froh« Feier zu begehen, umsomehr da der Verein am 2l. November in sein 25. Beltehensjahr eingetreten ist. Fast alle Mitglieder hatten sich im Vereinszimmer im Diakonat elngefunden. Nach allgemeinem Gesang und Begrüßungsgedicht hielt Herr Superintendent Michael eine ElSfsnungsanlproche im Anschluß an den Psalmrntert des I. Advents: „Gehrt zu seinen Torrn rin mit Danken..." Gedichte, Lirder und Vorträge folgten in reicher Ab wechslung, wobei ein „Adventsgespröch", von 5 Mädchen im weißen Kleid und adventttchem Schmuck vorgetragen, besonderen Beifall sand. Aber auch für» Leibliche war an diesem außergewöhnlichen Tage gesorgt worden: die Mitglieder hatten alle da» Ihre getan und mitgrbracht, um gemeinsam Abendbrot zu essen und am Schlüsse zu sammen Kass«, zu trinken — alles ganz einfach, der Zeit entsprechend, aber fröhliche Gesichter allenthalben. Drr Abend mit seinen sinnigen Darbietungen Und seinem harm losen Frohsinn wird sicher für die jungen Mädchen und di« mttanwesendrn Gäste ein- schöne Erinnerung bleiben, wird alte Treue befestigt und neu- Liebe zum Verein gepflanzt haben. Will, Golt, über« Jahr etn« Jubiläums- feier größeren Stil«! — Er wird noch besonder» darauf hingewiesen, daß die Bibelstunde am heutigen Abend in der Superinten- dentur gehalten wird. — Vorsicht beim Linreißen und Rücksicht auf die tiefsten Gefühle der Volke», sonderlich auf die reltgi- ös-n, sonst schasst man Erregung und Verbitterung auch in Kreisen, wo man I» nicht vermutet! Unser Volk ist religiös; man wird» merken, wenn der folgenschwere Schritt, Staat und Kirche zu trennen, geschehen sollte. Auf keinen Fall tue man ihn, bevor die Nationaloer umorate werden mit 20 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 65 bez. 60 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenden! Auf- schlag. — Eingesandt, in, redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. Beachte die amtlichen Bekanntmachungen stets genau! Lebensmittelvorschriften Dem Vernehmen nach ist bei der Bevölkerung di« Ansicht verbr-istt, daß mit dem Lintrltt der neuen Regierungsform die bisherigen Leben-miltrivorschriftkn außer Kraft a tr-t n s -n E- wird hierdurch ausdrücklich daraus hingewiesen, daß die. nicht der Fallist und" daß die genau« Einhaltung Nahrungsmitteln ne»« gegen ktsetvn, Berfuttemngsverbote usw. im gegen wärtigen Augenblick mit verschärfter Genauigkeit durchgeführt werden müssen, wenn ein- Stockung der Lebensmittelversorgung in den wichtigsten Verbrauchsgebiiten ver mieden werden soll. Nur straffest- Aufrechterhaltung unsere« Ernährungs-System« und die genaue Beachtung der erlassenen Vorschriften kann da« deutsche Volk vor drr Hungersnot bewahren. . LtaStrat MppolälswLlaa. eun«lückt. u Neuen- luge au» Truppen ih stürzte mf. i Mann- r Louis ge Fehl- und mit ug einen v herbet- l. Nicht NN lrtesheim !U, neuer Mcklich «zwischen lhmte die ms. 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