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-eiM mi DchnH-Aritm, M. 267 Freitag dm Z6. Rovember 1918 abends 84. Jahrvang 5 i Dippoldiswalde, Barenburg, die schwarze E Tellenkappe, der Kahlenberg und der H D Geisingsberg. D (Geschrieben im Jahre 1852.) B (Schluß.) - s- Der Kahlenberg ist mit grünen Moosslechten über- " zogen und heitzt daher in der Nähe nur der grüne Stein. . Er erhebt sich 2803 pr. Fuß über die Nordsee. Hätte dieser Berg auf seinem langen und ziemlich breiten Pla teau ein Zchaugerüste, so würde sich Aussicht auf Böhmens Kessel bilden und dte Rundstcht sehr bedeutend sein. So müssen wir uns mit einer unermeblichm fernen Aussicht nach Abend, wo man Leipzigs Türme zeigt, und dem x Blicke nach dem Elbtals, den Bergen de« Meitzner Hoch landes und den oberlausitzer und schlesischen Bergen be- gnügen. Hinter dem Kahlenberge liegt der Lugsiein, . 2750 Futz hoch, der da« an Aussicht hat, was dem Kahlen- ' berge fehlt. Seitwärts vom Kahlenberge ist da» Dors Zaunhaus, ' s ( wo die noch ganz kleine Wtitzeritz (die wildk) herabkommt. Hier gibt er herrliche Wiesen, aber fast gar keinen Feld- ' bau. Ein dortiger Begüterter erhielt eine Prämie, weil / er einen Holzäpfeibaum gezogen hatte. Noch trauriger ist es in den, auf der anderen Seite gelegenen Dorfe Scheller- /hau. Wer nie von dort weg'gekommen ist, legt sich in das Grab, ohne eine anders Frucht kennen gelernt zu ! haben, als die Wachholaerbeere, dte dort noch reist. Man erzählt sich, ein Fremder habe in Schellerhau einen Jungen einmal eine Weintraube geschenkt gehabt. Der mutzte nicht, was das sei und war er damit machen sollte. Als man ihm erklärte, datz es zum Essen sei, packte er sie beim Stiele und zog sie wie eine Stange Spargel durch den Mund. 7? Altenberg ist die wichtigste Bergstadt Sachsen« wegen des Zinnbaurs. Leider fehlt jetzt der Absatz der grotzen Borräte, weil man dem englischen Zinn den Borzug gibt, . i und Zinn überhaupt nicht mehr Mode ist. Nutzer dem Ztnnwerks ist die grobe Pinge, die 1624 entstand, sehen»- i wert. Sie besteht in einem Tagebruche. Ls stürzte ein k 450 Ellen tieses Werk ein und bildet« einen Tagebruch ? von ursprünglich 000 Schritten im Umfange, der sich nach und nach vergrötzert hat und immer noch durch ? Nachstürzen an Umfang zunimmt. (Siehe darüber noch einige» Ende dieses Aussatzes.) Hier gibt es schon besseren Feldbau und an den Häusern zieht man Obst anj Spalieren. Doch tun das .. nur die Wohlhabenden. Der gewöhnliche Mann sammelt Heidel-, Preiset- und Eibtschbeeren. Heidelbeeren itzt er nicht nur al» Nahrung, er trocknet st« und braucht sie auch als Arzenei. Die gesottene Preise!- und Elbischbeere ! wird auch al» solche benutzt; ebenso werden die Blätter der Preiselbeere als Tee verwendet. Mit der eingesottenen Preiselbeere würzt der Gebirger seine etwas herbe Mehl- suppe. Der basaltische Geisingberg bietet eine ähnliche Aus sicht, wie der Kahlenberg, nur datz die L<otze Fernsicht im Abend fehlt, da er nur 2535 par. F- tz hoch ist und sonach nicht so ferne Blicke tun lassen kann, als jener. Do» Altenberg an wird dar Klima immer milder. In Geising wächst schon mehr Obst, in Lauenstein in Särlei) feinere Obstcutm und Wein am Geleite. Lauen stein und das nahe Bärenstein mit einem schönen alten, aber leider neu abgeputzten Schlosse haben nur wenig 7 Bergbau. Lauenstein hat eine glotze Schlotzruine mit völlig erhaltener Schlotzlapelle. Das Grab der Bünau's < in der Kirche, das Werk italienischer Kunst, verdient gr- H sehen zu werden. Glashütte liegt meist in einem Nebentale des Müglltz- ' f gründe», tief zwischen hohen Bergwänden versteckt. Es ward in älteren Zeiten für so gesund gelegen geachtet, ) datz ein Fürst Sachsens zur Pestzett hier sein Hoflager ausschlug. Da« Hau», wo der Fürst wohnte, ist noch da und wird von Jedermann auf Fragen gezeigt. Es wird da» Fürstenhaus geheitzrn. > Es war mir, als ich aus den Bergen so allmählig wieder ntederstieg, ein wonniges Grsühl, die Natur immer lieblicher und üppiger werden zu sehen. So mutz dem Nordländer zu Mute sein, wenn er nach Süden zieht, wenn er die Pflanzenwelt immer frischer und saftiger emporsprotzen steht, wenn der Himmel immer dunkler und wärmer wird, bt« er zuletzt unter den Orangenhainen tzesperiens seinen Stab hinstellt und Herz und Sinne in der mit dem Mühsal und den Beschwerden der Retse er kämpften Schönheit der Natur schwelgen lätzt. von der Müglitz» 26. Mai 1852. Schon vor UN- gefähr 4 oder 5 Jahren zeigten sich in der Nähe der Altenberger Pinge bedeutende Risse, welche die Nähe eine» neuen Erdeinsalks ober sogenannten Tagebruches besürchtrn lietzen, so datz eine Anzahl Häuser damals abgetragen werden mutzte. Ein neuer Tagebruch ist jedoch nicht er folgt; allein es Haden sich seit dieser Zelt dte Rlsse immer mehr erweitert, und in diesem Frühjahr so bedeutend, datz ein Teil des Weges abge!perrt werden mutzte und nament lich da» Schietzhaus zu dem diesjährigen Psingstschtetzen nicht benutzt werden kann. Ob et» Tagebruch bald erfolgt, der die ganze Pinge tiefer einsinken lätzt, oder ob dieser Zeitpunkt doch noch fern ist, kann mit Bestimmtheit nicht versichert werden, da der Bergbau unter der Pinge noch au» den Zetten herrührt, wo man keine bestimmten Pläne über den Bau führte. So viel steht fest, datz in den Gängen unter der Pinge das sogenannte Geschiebe, d. i. ein Abrollen einer Masse von Steinen in diesem Frühjahr bedeutender als je war. Gefahr droht also. Bei Lauenstein ist ein kleiner Erdeinfall von ungefähr 8 bis 9 Ellen Länge und 1 bis 1>/2 Elle Breite erfolgt. Die Untersuchung hat ergeben, datz es dte Linsenkung eines eingegangenen Stocken» ist. Auf Anordnung de» Alten berger Bergamte» ist diese Oessnung zugeschültet worden, wa» sehr leicht anging, da in der Nähe sehr viele Stein- rücken befindlich sind. Rote Rosen. <18. SorUetmuH). rsras Namer ging Hinüber in den Speisesaal.' DäS war ein mächtiger hoher Raum, bis zur halben Höhe mit einer kostbaren Holzvertäfelung versehen. In langen Rethen standen ringsum an den Wänden die hohen Sessel, die nur gebraucht wurden, wenn Gäste im Schloß waren. Wuchtige Kredenzen und Silber« schränke Waren direkt in die Wände eingebaut. Wie verloren stand in diesem weiten Rauin die kleine runde Tafel, dis für zwei Personen gedeckt war. Sie war