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Die Meistert- - Zeitung« «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag- ausge geben. Preisvierteljäyv- lich etnschliegl. Zutragen 2.88 M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern lOPf.MePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Snforate «erden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft , mit 15 Pf. d ie Spaltzetls oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der erster: Seite (nur , von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 60 Pf. - Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. MHeritz-Muns TkMeitW M AiUUl ftr ^istMDOe, SljMtberg n. U. Amtsblatt-fiir die Königliche Amt-Hauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit Illustriertem Unlerhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Earl Jehns in Dippoldiswalde. Nr. 248 Mittwoch HW 23. Oktober IM 8 abends 84 Jahrgang Die stir die fleischlose Woche vom 21.—27. Oktober d. I. bewilligten I werden Donnerstag den 24- d. M. vormittag- von tv—12 Uhr im Rathaursaale Mehlzulagemarkeu > «.M«». „n,»-».«».!»-. erlisch und froh zur Zeichnung geschritten, o Laßt euch nicht lange mahnen und bitten, Schirmt mit Geldkmft Haus und Herd, Zeigt euch der Brüder tm Felde wert. »rotze, Hauptquartier, 22. Oktober 1018. Aeftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An der Lys und Schelde Jnfanteriegefechte. Mehr fach versuchte der Feind mit kleineren und stärkeren Ab- trtlungen den Fluß zu überschreiten. Nordöstlich von Kortrik drang er mit Panzerwagen, südöstlich von Kortrik mit starken Kräften gegen unsere Linien vor. Er wurde überall verlustreich abgewiesen. Bizewachtmetfter Müller der 9. Batterie Feldartillerie-Regiment Nr. 221 vernichtete hierbei 6 Panzerwagen des Gegner. Engländer besetzten die von uns geschonten Kirchtürme von St. Amand mit Maschinengewehren. Beiderlei!« von Solesmes und L« Lateau hat der Feind seine Angriffe nicht erneuert. In nächtlichen Tülkämpfen blieb das Gehöft von Ameroal in seiner Hand. . T. 7" Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Französische Angrif?«, die am Morgen nördlich der Serre, am Nachmittage auf breiterer Front zwischen Oise und Serre xegen unsre Linien vorbrachen, wurden abgewieseu. Nordwestlich von Mesbretourt führten schlesische Truppen einen erfolgreichen Gegenangriss aus. Auf den Äisnehöhen östlich von Vouziers dauern heftige Kämpfe an. Württembexgische Regimenter haben im Verein mit preußischen und bayerischen Bataillonen dem Feinde in erfolgreichen" Gegenangriffen dis Höhen östlich von Wandy, zwischen Baliay und Chestres und westlich von Fulatse wieder entrissen und gegen starke Gegenangriffe behauptet. Oestlich von Alizy scheiterte ein Teilangrisj des Feinde«. Heeresgruppe Gallwitz, i Nach heftiger Artillerievorbereitung griff der Ameri kaner nördlich von Sommerain und in breiter Front beiderseits von Bathonvillers an. Im Feuer und im Gegenstotz sind die Angriffe de» Gegners gescheitert. Vor nehmlich im Feuer unserer Maschinengewehre und Infan teriegeschütze erlitt der Amerikaner wiederum hohe Verluste. Aus einem Geschwader von etwa 8 feindlichen Flug zeugen, die Ortschaften im Lahntale angrtfsen, wurden vier Flugzeuge abgeschossen. Leutnant Voitjen« errang feinen 35. Lust sieg. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Krusewacz und am Bukowlcz scheiterten feindliche Angriffe. Erfolgreich« eigene Unternehmungen bei Trubareoo an der südlichen Morava. Der Erft« General-Ouartiermeifter. Ludendorff. Staatssekretär Fischbeck über die Kriegsanleihe:^ Deutschland wird niemals eine Re gierung haben, die nicht einmütig hinter der Kriegsanleihe steht. OerMche« Md ÄSchMchee- Dippoldiswalde. Landwirtschaftliche Winter schule. Es gibt wohl in den deutschen Landen kaum noch eine Stadt von gleicher Grütze, die wie Dippoldis walde eine so reiche Zahl an Fachschulen hat. Nach der Reihensolge ihrer Gründung sind entstanden die Handels- schule, die Müllerschule, die Landwirtschaftliche Abteilung der Handelsschule und die Gewerbeschule, und all« erfreuen sich, der Zeit angemessen, einer gedeihlichen Entwickelung. Al« neueste Schulanstalt in unserer Stadt wurde am Dien,- tag den 22. Oktober vormittag« 10 Uhr im 1. Stockwerk der Müllerschule die Landwirtschaftliche Winterschule er öffnet, zu der sich 17 Schüler angemelvet haben. An der schlichten Feier beteiligten sich außer den Schülern und ' deren Vätern Vertreter landwirtschaftlicher Vereine, der Amtshauptmannschaft, der städtischen Kollegien, der Müller- und der Bürgerschule. Herr Oekonomierat Schmuhl-Frei berg begrübt« al» stellv. Vorsitzender des landwirtschaftl. Kreisvereins die Anwesenden, gab lebhaften Ausdruck den Empfindungen des Danke» gegen aUe, die der Verwirk lichung des Schulplanes förd rlich gewesen und wandte sich an die Schüler des ersten Wüsts» kursus mit der Mah nung zur Treue. Nicht für die Schule sondern für bas Leben solle gelernt werden. Hierauf hieß Herr Bürger meister vr. Hornig die neu- Schulanstalt namens dec Stadt herzlich willommen, sagte willige Förderung der selben seiten» der städtischen Kollegien zu und sprach die Hoffnung aus, datz diese Schule das rechte Verständnis zwischen Erzeugern und Verbrauchern hübeisühren werde. Nachdem noch Herr Oekonvmierat Welde als Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins Dippoldiswalde und Herr Amtshanptmanu v. d Planitz herzliche Glückwünsche dar- gebracht hatten, ergriff Herr Grahl, Direktor der landw. Winterschule, da« Wort zu einer Programmrede, in der er dem Pulsschlage des Wirtschaftslebens während der Kriegszeit nachspürte. Dies habe den Plan zur Gründung der Winterschule reifen lassen unbeschadet der landwirt schaftlichen Abteilung der Handelsschule. Sodann ver- folgte Redner die Entwicklung der Landwirtschaft von ihren Anfängen bis zu der gegenwärtigen hohen Stufe. Theorie und Praxis in gesunde Werbinvu. g zu bringen, sei die Aufgabe der Schule. Herr Direktor Grahl dankt« ebenfalls der hohen Staatrregiervng, dem Direktorium des Kreisvereins, wobei er «in von Herrn Geheimrat Andrä eingelaufenes BegrückwünschuiitL-Telegramm verlas. Er bankt« auch den städtischen Kolkgirn M ULbeUüss'Mg der Unterrichtsräume, Herrn Schuldirektor Eden für zogesagte Unterstützung mit Lehrmitteln und den Herren Oberlehrern Scherz und Schreck und Tierarzt Or. M rgMr für Ueber- nahme von Unterrichtsstunden. Dar. in ihn vis Leiter und Lehrer der Winlerschu?« gesrtz e Vertrauen wolle er dadurch rechtfertigen, datz er sich bemühen werde, dieselbe zu einem würdigen Gliebe im Kranze oer landwirtschaft lichen Schulen zu gestalten. Am Schluss« wandte er sich an die Schüler mit der Mahnung: Mxet die Zest! Ver einiget Buch und Pflug! Vorwärts immer, rückwärts nimmer! — Zu dem heute Mittwoch früh 8 Uhr be ginnenden Unterricht wünschen auch Lir der Schule ge deihliches Wachsen und Blühen. — Die Vereinigte Innung der Bauhandmerker für Dippoldiswalde und Umgegend hält ihre Herbst Jnnungs- versammlung, wie bisher stets, am Reforman-m-tage, Donnerstag den 31. Oktober nachmittags 2 Uhr tm Gast- hof „Stadt Dresden" hier ab. — Ueber die Grippe wird eine amtliche Mitteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamt» in Berlin verbrsiirt. Es empfiehlt dringend, man solle, falls die Erkrankung erfolgt, nicht die Krankheit hinschstpprn, indem man der gewohnten Beschäftigung weiter uachgeht. Man begebe sich vielmehr schon bei den ersten Zeichen drs Unwohlseins (Frost- empsindungen, Fieber, Kopfweh, Schnupfen, Huster-, Ab- geschlagenheit oder Gliederschmerz) alsbald in» Bett. Das ist vor allem zur Schonung des Herzens notwendig. Die Zuziehung ärztlicher Hilse verschiebe man nicht, sondern rufe umgehend den Arzt. — vr. Joseph Häurle in Feld kirch, der als hervorragender Kenner der Naturheilkräste bekannt ist, schreibt der Wiener Reichspost: Ein sehr ein faches, aber gutes Mittel gegen die spanische Krankheit sind rote Rüben. Man gibt dem Kranken einen großen Suppenteller voll Salat von roten Rüben im Laufe von sechs bis acht Stunden zu essen. Ich habe viele Kranke gesehen, die abends 4» Grad Fieber hatten und nach Genutz der roten Rüben in der Frühe vr» anderen Tage» voll ständig fieberfrei waren. — Zur Herstellung von Sauerkrant wird von fach- männlscher Seite geschrieben, datz auf 25 Kx grschnittne» Kraul höchsten« 150 8 Salz zu verwenden sind. Das Salz wird beim Etnstampfen de» Kraut«, noch und nach dazwischen gestreut. Die Säurebildung in dem beschwerten ' Kraut fängt bereits nach 2 Ta^en an und in 14 Tagen H ist das Kraut gebrauchsfertig. Mehr Salz macht das § Kraut gelb und lätzt keine Säurebildung zu zum Aerg« und Schaden der Hausfrau. — Die Krauthäuptel werden . gut gereinigt, der Skunk wird ausgeschnitten, das geschnitten« Kraut wird entweder in einem Schaffe! mit dem erforder lichen Salz gemischt und dann in den Krautbehälter ein- i geschlichtet und festgestampft, oder direkt in den Behält« tz gefüllt und mit dem erforderlichen Salz überstreut und Z fest eingestampst. Beim Festsiampsen sammelt sich obenauf Wasser an, dar- abgeschöpft und neggegosten werden mutz. Bedeckt wird da« Kraut mit gesunden g.ünen Krautblättern und mit einem Holzdeckel, der mit einem nicht zu schwerem > Stein beschwert wird. — Auf die gestrige Reichrtagssitzung können wir leider § erst in unserer morgenden Nummer zurückkommen. — Die Pslicht des Zeitungslesen«. In einer Verhand- ß lung vor dem Amtsgericht in Neumünster brachte der An- ? geklagte, der durch Ve'fütterung von Hafer an Zuchtsauen strasfällkg geworden war, den Einwand vor, er habe kein« Zeitung gelesen und deshalb da« Verbot nicht gekannt. Das Gericht ging darüber glatt zur Tagesordnung über und verurteilte den pressefremden Landmann zu 200 M. Geldstrafe. Schmiedeberg. Der Gefreite Mar Wolf von hier wird nach eingegangenen Nachrichten leider al« vermitzt bezeichnet; etwas weitere« war zunächst nicht festzustellen. Dresden. Die Wiedereröffnung des ordentlichen Land tages findet, wie bereit« mitgeteilt, am Montag den ; 28. Oktober statt. Für diesen Tag hat der Präsident der s Zweiten Kammer die erste Sitzung dieses Hauses (die 6L der ordentlichen Tagung) für nachmittag« V26 Uhr ein-- berufen. Auf der Tagesordnung stehen zwei Petitionen, deren Erledigung das Haus nur kurze Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Für denselben Tag, abends 7 Uhr, haben dis Präsidenten beider Kammern, mehrfachen Anregungen folgend, wie es in der Einladung heitzt, die Mitglied« beider Kammern und dk Staatsminister zu einer Au«- spräche bei einem Glase Bier nach dem Erfrischungsraum« des Ständehauses eingeladen. Neu ist hierbei, datz zn einem parlamentarischen Bierabend ausdrücklich auf eine Aussprache zwischen den Ständen und den Regierungs vertretern hingewiesen wird. Penig. Am Sonntag früh wurden die Leichen de« in der Patrntpapierfabrik ongestellten Türschließers und Invaliden Otto Fiedler, sowie des Maschinenführers Paul Schurig au« dem Mühlgraben im Bereiche der hiesigen Patentpapierfabrik geborgen. Beide wurden schon seit Sonnabend vormittag vermitzt. Bei dem Maschinenfühnr Schurig wurde u. a. ein in der Patentpapierfabrik seit § längerer Zeit vermißter Hauptschlüssel gefunden, der e« ! ihm ermöglichte, sich unberechtigterweise Waren anzueignen. So hat er am Sonnabend früh kurz nach 6 Uhr nach getaner Nachtschicht di« Patentpapterfabrik mit einem Handwagen mit zwei Sack Kurtosfeln auf dem Wege durch den Schloßgarten verlassen wollen, wobei er von dem Türschließer Fiedler höchstwahrscheinlich gehindert worden ist. Dabei muß es zu Auseinandersetzungen ge kommen sein, so daß beide in den tiefen Mühlgraben ge fallen sind und unbeachtet den Tod fanden. Da in letzt« Zeit in der hiesigen Patentpaplerfabrik mehrfach Dieb stähle vor gekommen sind, bringt man auch diese mit dem sttzigen Vorkommnis in Verbindung. Rabenstein bei Chemnitz. In der Nacht zum Sonn- § tag brannte eine Strohfeime sowie die Feldscheune de« Wirtschafkpächkre Karl Schulz« hier nieder. Da» Feu« ist vermutlich durch einen in der Strohfeime nächtigenden Menschen verursacht worden, der auch in den Flammen vmkam. Die Perwnalien de» Toten konnten bi« fetzt noch nicht ermittelt werden. An«. Das dem Elektrizitätswerke Orlsnitz i. E. ge hörige hiesige städtische Elektrtzitätsleitungsnetz soll in den Besitz der Stadt übergehen. Die Kosten betragen über 300000 M. j Zwickau. Die hiesige Strafkammer verurteilte dm Inhaber eine» gröberen Herren- und Damenmodegeschäft«»