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(Skfpvärfje ilbcr ©cetfjoUcit i. Ser DTtufiffreunb: „SeuEen ©ie, mein ßieber, maß für ein reigenbeß ©efcffenE idf I)eufe befommen habe!" Sergadf)mufiEcr: //3^u n ? ,/ Ser FUTufiffreunb: „(Sin 2lbonnemenf auf ben Seefhot>en=3')fl U£l ber Sreßbner 'PF>iIi)armc>nie. Sie Fjaben borf) fidfier bie Slnfünbigung gelegen?" Ser gad)mufifer: „DlafürFirb. Unb idj werbe in feinem ber Äongerfe fehlen." Ser FÜlufiEfreunb: „gür ©ie ifl baß aber bodj nief>fß FTteueß meF>r. ©ie haben boef) alte biefe 2Berfe fefjon fo oft gehört!" Ser gadfmufiEer: „©ewig. 2Fber bie 5Uög[icf)Eeif, bie 2Berfe SecfhoOenß fo im 3ufammcnF)ang gu hören, ifl borf) feiten. Unb bießmal F>af ftrf) f)aul t>an Äempen ja efwaß gang Sefonbereß außgebad)f. Ser 3gEluO wirb norf) intereffanter roerben aFß bie beiben Fegten 33eefF)DDen=FKei[)en." Ser DEEufiEfreunb: „Sie meinen ber großen ©oliffen wegen? (§ß Eommen ja bie berüFjmteftcn beutßhen fManiflen ber ©egenwarf, um bie ÄFaOierEongerfe gu fpielen. Sa F;af man intereffante ScrgFeicfjßmögFicfjEeifcn." Ser gacf>mufiEer: „(Ja, unb fdfon gu feFjen, welche ffongerfe bie eingelnen firf> außgemählf ^aben, ifl auffchlußreid). ,©age mir, melrf)eß BeefhooemSongerf bu fpielfl, unb icfj fage bir, wer bu bijl‘, mörf)fe ich fafl fagen." Ser FUIufif freunb: „3m erflen Äonjerf fpielt ©bmin gifrf)er baß c=3ItolF= Äongerf, nicht maFpr?" Sergarf)mufiEer: „3“, baß briffe ber fünf Äongerfe, bie Seef (fernen fomponiert I)af (ein (JugenbmerE, ein Es=Sur=Äongerf, oon bem unß bie Ord)eflerparfifur fef>If, nirfjf mifgerafmef). (§ß ifl baß erfle, baß über baß Sirtuofe Ipnauß audf gefül)lßmäßig fiel gu geben hat. 3tt ben beiben elften Äongcrfen bleibt 33ecf^ot)cn mel)r ober minber in ber überfommenen gorm beß ,Äongerfß‘ fletfen. Sem Orrffejler tritt baß ©o(o* inflrumenf gegenüber unb beibe ,Eongerfieren‘, flreifen mifeinanber. Sabei wirft ber ©olifl natürlich oor adern fein Äönnen in bie 2Baagc. 3m c3Uod=Äongerf aber Fegt er, wenn idf im Silbe bleiben barf, fein jperg in bie eine ©dfa!e. Unb bie 2Baage finft auf biefer ©eite herab." Ser OTufiffreunb: „Unb Sie meinen, baß fei efwaß für ©bmin gifdfer?" Ser gadfmufifer: „Unb ob! gifdfer ifl ja unter ben beutfdfen FPianiflen ber, irf> wid nid)f fagen, gefüF>[oodfte, aber fi cf) er ber innerlich brennenbfte, ber gFü^enbfte. Unb weil 23eefF)Ot>enß ©fedung in ber OTufiEgeft^idfte eigentlich bie ifl, baß er bie ©eeFe in ber SIlufiE entbeeft l)af, barum ifl gifrf)er für mich aurf) ber am mciflen Seef= hooenfcfie f)ianifl." Ser OTufiEfreunb: „Sie mögen wohl reefjt haben. Sann gehört gifeffer gu jenen ftüriftlern, bie (Srnfl £h e °bor 2Imabeuß .Fpoffmann, ber „geiflreirffc 3IEann"(mie iF;n Seefhooen felbfl genannt hat), fo fdfön charaEteriflerte. 3df fyabe bie ©feile geflern 3Fbenb gufädig in bie jpänbe befommen. — 2Baß nun bie ©chwierigfeit betrifft, fo ge= hört gum ridffigen, bequemen Bort rag SeetFfooenfcffer S'ompofition nidffß ©eringereß, atß baß man ihn begreife, baß man tief in fein ZSefen einbringe, bafj man im 23e= mußtfein eigener 2Beif)e eß Eüf>n wage, in ben ft reiß ber magifchen Qsrfdfeinungen gu treten, bie fein mächtiger 3ß u ber herborruff." Ser gadfmufifer: „Saß ifl ein gufeß unb treffenbeß 2Borf. Unb ©brnin gifrfjer iff eß gegeben, ben ..ft'reiß ber magifchen F§rfdfeinungen‘ für unß gu burchfchreiten. 2Fber baß Sefonbere beß neuen 3eefhot>cn=3gUuß liegt hoch in efwaß anbernt." Ser DIlufiEfreunb: „235aß meinen ©ie?" Ser gachmufiEer: „3Tun, bie cfironoFogifche 3Fnorbnung. Äempen lägt hoch bießmal bie neun Sinfonien ber Dleifpe nach aufmarfchieren. 3Bir erleben alfo auf biefe ÜBeife baß IBerbcn beß großen ©infoniEerß. 2Bir burchfchreiten in biefen fechß üBochen