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19. September vormittags l l Uhr im amtshauptmunnschastlichen Sitzungssaale. Weitere amtliche Belanutmachange« stehe« in der Beilage .40 M. .45 M. .50 M. Nachstehende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den l2. September 1918. Ministerium de» Innern. Bekanntmachung über Erzeugerhöchstpreise für Kürbis und Meerrettich. Auf Grund des 8 4 der Verordnung über Gemüse, Obst und Südfrüchte oom'3. April 1417 (RGBl. S. 307) wird bestimmt: 8 1- Der Preis für folgende inländische Gemüse darf beim VerkaMdurch denk Erzeuger die nachstehenden Sätze je Pfund nicht übersteigen:Z 1. für Kürbis . . . . . . . . 7 .M. . . . L- - - - .».L-.10 M. 2. für Meerrettich a) wenn 100 Stangen mehr als 50 Pfund wiegen, bis 31. Dezember 1918 vom 1. Januar bis 30. April 1919 . . - . später großer Festlichkeiten aus. Die Gilde wird deßhalb ein« schlichte Feier vaterländischen Charakter« am 6. Oktober im Schützenhaus abhalten, die in Schießen auf Ehren« und Preisscheibe und Konzert bestehen soll. Olbernhau. Auf Ansuchen bet der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen ist die Zusicherung ge geben worden, daß der Kraftwagenverkehr auf der Streck« Marienberg—Olbernhau tunlichst bald wieder aufge nommen werden soll. Zwickau. Als dieser Tage ein« Zwickauer Frau mit ihrer Frenndin im nahen Kunnersdorf hamstetn war, probierte sie am Wege auf einem Erdäpfelseld einige Stöcke. Plötzlich wurde sie von einer Bauersfrau, die sie nicht bemerkt hatte, angerufen. Die Sngerufene stürzte zu Boden und war eine Leiche. Der Schreck hatte die Frau, die herzleidend war, getötet. Meerane. Das so jährige Jubiläum stierte der hie sige Männergesangverein „Lyra". Kamenz. Zu einer ergötzlichen Bekachtung gibt der Postillon von Panschwitz dem „Kamenzer Tageblatt" Anlaß: Recht idyllische Zustände herrschen bei der Beför derung der Post von Kamenz nach Panschwitz. Fast täglich muß die hiesig« Postanstalt eine halbe, eine ganz«, ja sogar anderthalb Stunden auf den fahrenden Boten warten, der es mit der Pflicht nicht sehr ernst zu nehmen scheint. Und wo bleibt Herme»? wird man fragen. Vr — schläft unterwegs „allein auf weiter Flur", gemütlich im Wagen sitzend, und sein Rößlein benützt die „Schlaf krankheit" seines Lenkers zum Grasen am Wald- und Straßenrand. Vorübergehende sollen es sogar nach der Heimat umgelenkt haben, ohne daß dem Fahrer die „Verkehrtheit" seines Daseinszweckes zum Bewußtsein ge kommen ist. Er schläft und — schläft weiter, bis er durch den grimmen Nuf eines Postbedienstetrn jäh in seinen süßen Träumen gestört und auf seine Pflicht aufmerksam gemacht wird. Und nun trabt das vom Kriege mitge nommene Rößlein mit großer Verspätung seinem Be stimmungsorte entgegen. In Panschwitz, Crostwitz und Räkelwitz aber wartet das Publikum auf die Post, deren „rechtzeitige" Zustellung vom „Wohlwollen" einer Jugend lichen abhängt, der noch nicht aurgeschlafen hat. wendet — wird es auch nach dem diesmaligen Rückzug werden. Setzen wir darum weiter unser ganzes Vertrauen auf di« beiden erprobten Heerführer und schenken wir vor allem dem Ausspruch Hindenburg« Glauben: „Wir werden es schon schaffen!" — Auch hierdurch wollen wir nicht verfehlen, noch mal» darauf aufmerksam zu machen, daß in der Nacht vom morgenden Sonntag zum Montag früh 3 Uhr die Winterzelt wieder beginnt. Jedermann möge allo nicht versäumen, wenn er morgen abend zu Bett geht, seine Uhr eine volle Stunde zurückzustellen. — Am Sonntag den 22. September wird unsre Schule im Saale der „Reichskrone" einen Jugenddankabend ver anstalten, dessen Reinertrag dem Heimatdank zu Gute kommen soll. Lhorgesänge, Gedichtoorkäge, musikalische Einzeldarbietungen, Tanzreigen und kinomatographische Vorführungen werden den Besuchern ein erschöpfendes Bild von der Gewalt und Schönheit des deutschen Meeres geben. Seit Monaten sind die fleißigen Hände unserer großen und kleinen Schüler und Schülerinnen rege, aller hand nützliche Gebrauch-gegenstände, allerliebste Hand arbeiten, selbstgezeichnete Postkarten usw. für eine große Gabrnlotlerie dieses Abends anzufertigen, zu der auch ver lockende Eßmittel in Bereitschaft gestellt sind. E« wird schon heute auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht und um ihren fleißigen Besuch im Interesse des guten Zwecks, den sie verfolgt, gebeten. Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf sind bei Herrn bchulhausmann Lohse und Buchbindermeister Kästner zu entnehmen. — Bon dem Flurschützen Müller in Malter wurde am Freitag abend kurz nach 8 Uhr der Handarbeiter und Haurbesitzer R. H. aus Dippoldiswalde auf einem Kar- tosfelselde beim Stehlen von Kartoffeln betroffen. Der selbe wurde nach der Polizeiwache gebracht und wird nunmehr seiner Bestrafung entgegensetzen. — In Anerkennung ihrer besonderen vaterländischen Betätigung während der Kriegrzeit hat König Friedrich August verliehen: das Kriegrverdienstkreuz an: Obergrenz- konkolleur Ihle in Rechenberg Bienenmühle, Bergdirektor Röhling in Zinnwald; vom Verdienstorden Vas Verdienst- kreuz an: Bahnverwaltrr Berthel in Glarhülte; da» Albrrchlrkreuz an: Stationsoerwalter Schanze in Geising. Altenberg; das Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege an: Obergrenzaussrher Trauter in Geising. .- Kreischa. Seit der letzten Monatrwend« sind hier im Orte eine Reihe von Erkrankungen an Ruhr vor gekommen und zwar zum Teil recht schwere Fälle. Dank der sanitütkpolizeilichen Maßnahmen ist die Erkrankung zunächst aus einige wenige Häuser beschränkt geblieben. Doch besteht die Gefahr fort, daß die Erkrankung- sich weiter verbreitet. Dresden. Vor der 3. Ferienstrafkammer des Kgl Landgericht» Dresden hatte sich am Freitag die Guts- I,SO M-, einmonatlich LOPf. Einzel-Nummern IVM. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- Amtsblatt W di« r^nlgllche AmtshmMannschaft, das Königliche Amtsgerichts r° DippoldlswM« Mit di« Aufnahme eines Inserats mr bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen w Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehns. — Druck und Verlag von Carl Jehne Dippo —_ VeMches MÄ Wchsischro- Dippoldiswalde. Auch die letztvergangrnen Tag« hielt das vorzeitige Herbstwetter an. Die Nächte sind schon recht kalt und frühmorgens zeigte dos Thermometer nur 7 bis 8 Grad Reaumur Wärme an. Tagsüber tut zwar zuweilen die Sonne ihr möglichste», einen Ausgleich zu schaffen, aber leider viel zu spät, namentlich zur Ent wickelung der Kartoffeln. Die Erummeternte geht gut von statten. Es ist eine Freude, die selten große Menge Grummet in Augenschein zu nehmen; rin Schober reiht sich fast dem andern an. Wir können die Güte Gottes nicht genug preisen, daß er noch zur rechten Zeit R"gen schickte und auch die Sorgen um dos Futter für das Vieh bannte. Der Klee steht überaus üppig. Die Stoppeln sind von ihm bereits überwuchert und versprechen noch ein gute» Herbstsutter. Die Obsternte, die nun auch schon seit längerer Zeit angesetzt hat, gibt in der Hauptsache nur reichliche Erträge an Aepfeln. Birnen uud Pflaumen fehlen fast ganz. Die Gurken haben allerdings versagt; es fehlte zu ihrem Gedeihen die nötige Wärme. Mit besonderem Danke können wir in diesem Jahre das Erntefest feiern und freudig mit dem Liederdichter Schütz auLlusen:^ Gott hat es aller wohl bedacht, Und alles, alle« recht gemacht! Gebt unserm Gott die Ehre! — Nun sei noch ein Wort de« Dankes unseren tapferen Helden an der Front gewidmet und ein solches mahnen den Inhalt« an die Mutlosen und Verzagten daheim ge richtet. Es muß immer wieder ausgesprochen werden, daß wir nicht imstande sind, auch nur «iuen kleinen Teil des Danke» an unsere Fronthelden abzvstatten. Ihr Helden mut ist die Mauer, die uns vor dem feindlichen Ein- und lleberfall schützt. Man denke nur, wenn wir gleiches zu erdulden hätten, wie die Bewohner Frankreich« im Krlegs- gebiet zu «trogen haben. Dabei sind diese immer noch gut daran, weil ihnen deutsche Liebenswürdigkeit die Not zu erleichtern sucht. Wie würde es uns und besonders unseren lieben Frauen und erwachsenen Töchtern ergehen, wenn die zu halbwilden Völkern gewordenen Franzosen, Engländer, Italiener und die Horden Wilsons, die ver- maledeieten Lynch« aus Nordamerika, in unserem Lande Hausen würden! E» ist die« gar nicht auszudenkrn. Und wie paßt nun zu allen diesen ernsten Erwägungen der Sinn unendlich vieler Bewohner in der Heimat? Sie hängen nur den Vergnügungen nach, einer sucht den anderen durch Schleichhandel zu übervorteilen und an Dank — denken sie nicht; ein groß« Teil hält eher Ver- unglimpsungrn für angebracht, die besonder» jetzt auszu- arten scheinen, nachdem unsere Heereskstung, durch Ueber- macht gezwungen, sich auf feine frühere stlfenstste Hinden- burgstellung zurüüzuziehen veranloßt sieht. Doß unsere vortrefflichen Heerführer den Rückzug nur und einzig nur au» dem Grunde antraten, um unsere Truppen zu schonen die Zermürbung der Feinde aber zu beschleunigen, wollen ft« nicht zugeben. Was ihnen vom Feind« durch Flug- blätter und durch Agenten böswilliger Wels« beigrbracht worden ist, ist ihnen mehr wert, al, di« wahrheitsgetreuen deutsch«, Heensbrrichte oder die verschiedenen gerechten Beurteilungen au» dem Heimallande und dem Land« der Neutralen. Ehe da« Ht» dieser Jukgrltstekn sortsährt, die Zuversicht seiner Mitbürger weiirr zu erschüttern, mag es doch erst abwarten, wie sich Hindrnburg und Luden dorff mit der jetzigen Loo« absinden werden. Roch jedem von diesen Männern bsther angeordneten Rückzug- ist besitzersehefrau Alma Elsa Rüthrich au» Wendischcarrdorf wegen Vergehen», gegen die Rrichsgetreideordnung zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab, daß die An geklagte einen Zentner beschlagnahmte Gerst« an ihren Schwager, der das Gut verwaltet, abgegeben hat. Dem Anführer, der Rüthrich, sie habe die» für erlaubt gehalten, schenkt« do» Gericht keinen Glauben und erkannte deshalb auf lOO M. Geldstrafe oder 10 Tag« Gefängnis. - Chemnitz. Stadirat Niednrr HI«r verläßt bereit« nächst« Woche die hiesige Stadt. Am 20. d. M. «folgt sein« Verpflichtung al» Oberbürgermeister von Bautzen. Fr«ib«rg. Die alte ehrwürdig« Schützengild« be- Letzte Nachrichten Neue U-Bootsersolge. Berlin, 14. Septrmber. (Amtlich ) Im Sperrgebitt um England wurden durch unsere Unterseeboote 9000 Bruttoregistertonnen versenkt. Der Cbef des Admiralstabe« der Marine. Die Schweiz mietet Schiffe. Lugano, 14. September. Di« Schoetzer haben in Frankreich und Amerika 25 Schisse (100000 Tonnen Gehalt auf zw«i Jahre für Schweizer Ueberseetransport« gemietet. Ein Ausspruch Maffariks. Lugano, 14. September. Der Korrespondent der „Secolo" berichtet über eine längere Unterredung mit Massarik in Washington. Dieser will der Welt den Lin- druck geben, al« seien die Tschechen da« ausschlaggebende Moment, da« Element der Auflösung Oesterreich», ein Sieger der Entente in Ostrußland. Von der Westfront. Genf. Eine Havasnote warnt vor übertriebenen Hoff nungen aus dl« Angriffe der Amerikaner. L« sek gefähr lich, die Zukunft vorauszusagrn, da in der Nähe von Metz -Wecheritz-Zettung^ Micheinr täglich mit Aus- vahme der Sonn- und Feiertage Und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis Vierteljahr- «ch einschliehl. Zutragen Inserate werden «E 20 Pf, solche au» uns«« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die SpalhÄe oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile V5 b«. »0 Pf. — Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Telle, di« Spaltenzelle 50 Pf. b) wenn 100 Stangen mehr als 35 Pfund wiegen, bis 31. Dezember 1918 . -M M. / vom 1- Januar bis 28. Februar 1919 — 40 M. später . , ' ! ' . —.20 M. - k n-ch In «--ft. »Mn. »°n ft,, «««,. »», VW.